eBook Reader

Hier findest du eine Kaufberatung der klassenbesten eBook Reader, sowie eine interaktive Vergleichstabelle, die du nach verschiedenen Kriterien selbst filtern kannst.

Geschätzte Lesezeit: 30:40 min.

Kaufberatung

Der Kindle Oasis 3 ist aktuell einer der besten eBook Reader

Der Kindle Oasis 3 ist aktuell einer der besten eBook Reader – es gibt aber noch ein paar andere empfehlenswerte Geräte

Du willst einen eBook Reader kaufen und möchtest dich informieren? Dann bist du hier genau richtig!

Bereits seit 2007 besitze ich digitale Lesegeräte und seit 2010 – noch bevor der erste Kindle nach Deutschland gekommen ist – teste ich eReader auf Herz und Nieren. Verarbeitung, Ausleuchtungsqualität und Funktionsumfang nehme ich dabei immer ganz besonders genau unter die Lupe. Diese Punkte fließen in die nachfolgende Bestenliste ein. Diese erleichtert dir die Wahl des richtigen eBook Readers.

Die Frage welches Modell nun eigentlich das beste ist, lässt sich bedauerlicherweise nicht einfach beantworten. Es hängt von deinen Bedürfnissen ab, denn die Anforderungen, Geschmäcker und Preisvorstellungen von Interessenten sind nun mal immer unterschiedlich.

Den besten eReader gibt’s daher nicht – es gibt verschiedene tolle Geräte deren Kauf ich empfehlen kann. Welche das sind, zeigt die nachfolgende Liste inklusive jeweils passender Alternativen, aufbereitet für den Sommer 2022. In die Erstellung der Liste sind die vorhin genannten, aber auch viele andere Testparameter eingeflossen. Wenn dich ein Gerät näher interessiert, dann findest du weitere Informationen auf der verlinkten Detailseite.

Unterhalb der Bestenliste geben wir außerdem einen kurzen Ausblick darauf, was für Neuerungen im Jahr 2022 am eBook Reader Markt zu erwarten sind. Hier wird auch die Frage beantwortet, ob du mit dem Kauf doch noch ein wenig warten solltest.

Direkt darunter kannst du unsere filterbare Vergleichstabelle nutzen. Darin befinden sich zahlreiche eBook Reader Modelle (aktuelle und ältere Geräte), die du nach verschiedenen Kriterien filtern kannst. Damit findest du das richtige Modell ganz einfach mit wenigen Klicks.

Weiterführend beantworten wir allgemeine Fragen, die vor dem eReader-Kauf interessant sind.

Das sind beispielsweise Fragen nach dem besten Hersteller (Amazon, Tolino oder PocketBook?), was die Vor- und Nachteile von eBook Readern sind, ob ein offenes oder geschlossenes Ökosystem die richtige Wahl ist, oder ob man doch lieber auf einem Smartphone oder Tablet lesen sollte.

Viel Spaß beim Stöbern!

eBook Reader Bestenliste

Die Empfehlungen dieser Bestenliste sind in unterschiedliche Kategorien sortiert. Für eine Empfehlung müssen ein möglichst unkomplizierter Kauf, einfache Garantieabwicklung, gute Verarbeitungsqualität, hohe Kontrastwerte, einfache Bedienung und gleichmäßige Beleuchtung vorhanden sein.

Preis-Leistungs-Sieger

Preis-Leistungs-Favoriten: PocketBook Touch HD 3, Kindle Paperwhite 5, Tolino Shine 4 (hier abgebildet Shine 3)

Als Preis-Leistungs-Sieger darf sich auch 2022 der im Vorjahr erschienene Kindle Paperwhite krönen. Der eReader wurde beim verganenen Facelift einem großen Upgrade unterzogen, womit die Bildschirmgröße gewachsen ist und sich die Beleuchtung auch endlich in der Farbtemperatur anpassen lässt.

Das sind natürlich keine Alleinstellungsmerkmale des Paperwhite, aber in der Gesamtheit bietet das Gerät sehr viel für’s Geld: 6,8 Zoll Display, Farbtemperaturanpassung, Wasserschutz und eine tolle Software mit Hörbuchunterstützung (via Audible).

Die Upgrades haben allerdings wortwörtlich ihren Preis: Erstmals seit langer Zeit ist der Paperwhite mit dem jüngsten Generationenwechsel nämlich teurer geworden. Ungeachtet dessen, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis dennoch extrem gut.

Aber auch an anderer Stelle muss man – wie immer bei allen Kindle-Geräten – Abstriche wegen des geschlossenen Ökosystems und der fehlenden ePub-Unterstützung machen. In anderen Worten: Mit einem Amazon eReader kauft man eBooks zwar sehr komfortabel, aber ist weitestgehend an den Kindle eBook-Shop von Amazon gebunden.
Kindle Paperwhite jetzt kaufen

Kindle Paperwhite Alternativen

  • Tolino Shine 4: Der Shine ist eine hervorragende Alternative mit kleinerem 6 Zoll Display und zeichnet sich ebenfalls durch eine einfache Bedienung aus. Verzichten muss man allerdings auf die Hörbuchunterstützung. Haptisch kann der eReader ebenfalls nicht mit dem Konkurrenten mithalten und auch der Softwareumfang ist geringer. Dafür ist der Shine werbefrei und unterstützt ePub-Dateien.
  • PocketBook Touch HD 3: Der Touch HD 3 ist eine gute Alternative mit einem ebenfalls sehr großen Funktionsumfang: Dieser besitzt eine Audiounterstützung, (Blätter-)Tasten und ebenso eine blaulichtreduzierte Beleuchtung. Die Software bietet die umfangreichste Bibliotheksfunktion, tolle Schriftanpassungsmöglichkeiten und die beste PDF-Anzeige. Federn lässt der Touch HD 3 bei der Ausleuchtung, die nicht so gleichmäßig ist wie bei den beiden Mitbewerbern.

eReader bis 8 Zoll

Premium-Modelle: PocketBook InkPad 3 Pro, Kindle Oasis, Tolino Vision 6

Der Kindle Oasis 3 war Amazons erster eBook Reader mit einer Blaulichtreduktion. Ebenso wie der Vorgänger bietet auch das aktuelle Modell eine sehr gleichmäßige Beleuchtung, was aufgrund der asymmetrischen Bauform keine Selbstverständlichkeit ist. Das Display ist mit 7 Zoll minimal größer als beim Paperwhite und wird seitlich beleuchtet.

Der Kindle Oasis gehört ebenso wie der günstigere Paperwhite zu den am gleichmäßigsten ausgeleuchten eReadern. Das bestätigen nicht nur unsere beiden Testgeräte, sondern auch zahlreiche Nutzerstimmen auf Amazon.de und in unserem Forum.

Neben der gleichmäßigen, blaulichtreduzierten Beleuchtung gibt’s außerdem Blättertasten mit guten Druckpunkten, einen Wasserschutz und die Hörbuchunterstützung via Audible.

Die asymmetrische Bauform kann haptisch auf ganzer Linie überzeugen und macht die Handhabung des Geräts für meinen Geschmack auch deutlich angenehmer. Der Kindle Oasis ist Amazons technisch ausgeklügelster eBook Reader, was sich auch auf den Preis auswirkt – ab 230 Euro gibt’s den Spitzenreiter.
Kindle Oasis 3 jetzt kaufen Kindle Oasis 3 Testbericht

Kindle Oasis Alternativen

  • Tolino Vision 6: Der Tolino Vision 6 steht in direkter Konkurrenz zu Amazons Premium-Modell. Das ist aufgrund des ähnlichen asymmetrischen Designs auf den ersten Blick erkennbar. Der Vision 6 bietet ein ebenfalls niedriges Gewicht bei einer vergrößerten Displaydiagonale (7 Zoll) und besitzt seitlich des Displays Blättertasten für eine komfortablere Lesehaltung. Beim Material verzichtet das Gerät auf Aluminium, wirkt aber trotzdem hochwertig und liegt bestens in der Hand. Ein großer Pluspunkt gegenüber dem Vorgängermodell ist die stark verbesserte Beleuchtung, die extrem gute Kontrastwerte ermöglicht.
  • PocketBook InkPad 3 / Inkpad 3 Pro: Gleich zwei hochinteressante Alternativen kommen aus dem Hause PocketBook: Das InkPad 3 und das InkPad 3 Pro. Die beiden Geräte unterscheiden sich in zwei wichtigen Punkten: Das Pro-Modell ist wassergeschützt und besitzt Bluetooth. Das normale Modell hat dafür eine Speicherkartenerweiterung. Die Bildschirme sind mit 7,8 Zoll noch ein wenig größer als bei Oasis und Vision 6. Die Farbtemperaturanpassung gehört zu den besten im Größensegment. Das gilt ebenso für den riesigen Softwareumfang.

eReader ab 8 Zoll

Große eBook Reader: PocketBook InkPad X und PocketBook InkPad Lite

Der Kindle Scribe ist Amazons erster eBook Reader der neben dem bloßen Lesen auch das Schreiben handschriftlicher Notizen zum Fokus hat. Das klappt mit WACOM-Touchscreentechnik und dem passenden, im Lieferumfang befindlichen Stift.

Damit steigt Amazon etwas später als der Mitbewerber Kobo in den Markt für digitale Notizblöcke ein und wirbt neben Remarkable und Supernote um die Gunst der schreibfreudigen Kunden.

Als technisches Alleinstellungsmerkmal bietet der Kindle Scribe ein hochauflösendes 300 ppi Display mit einer Diagonale von 10,2 Zoll. Alle anderen E-Ink Geräte in dieser Größenklasse besitzen maximal 227 ppi. Damit hat Amazons jüngster Neuzugang einen klaren technischen Vorteil.

Wie schon der Paperwhite und Oasis besitzt auch der Scribe eine eingebaute Beleuchtung mit Nachtlichtfunktion. Hörbuchunterstützung via Audible gibt’s ebenso.

Der Kindle Scribe ist derzeit vorbestellbar und wird ab 30. November ausgeliefert.

Kindle Scribe jetzt kaufen Kindle Scribe Steckbrief

Kindle Scribe Alternativen

  • Tolino Epos 3: Der Epos 3 von Tolino ist eine interessante, wenngleich kleinere Alternative zum Kindle Scribe. Mit „nur“ 8 Zoll ist die Anzeigefläche deutlich geringer. Das gilt aber auch für den Preis der mit rund 280 Euro etwas bekömmlicher ist. Der Tolino Epos 3 richtet sich mit dem 8 Zoll Display stärker an Leser von Belletristik, die ohne handschriftliche Notiznehmung und Hörbuchunterstützung auskommen können. Die Anzeigequalität des großformatigen Displays ist gut und punktet mit hohen Kontrastwerten. Ebenfalls ein Pluspunkt ist die einfache Tolino-Bedienung.
  • PocketBook InkPad X: Das InkPad X ist mit einem Preis von 420 Euro, ebenso wie der Kindle Scribe, im High-End-Segment angesiedelt. Dank des E-Ink Carta Mobius Bildschirms ist der riesige 10,3 Zöller unempfindlicher gegen Displayschäden und trotz der Größe mit 308 Gramm verhältnismäßig leicht. Eine gute Bildschirmbeleuchtung mit Nachtlichtfunktion gehören zum Funktionsumfang. Auf eine induktive Stifteingabe muss man im Gegensatz zum Amazon-Konkurrenten verzichten. Zum wichtigsten Einsatzgebiet gehört das Lesen von DIN A4 PDF-Dokumenten, was dank der Displaygröße beinahe in Originalgröße möglich ist. Hier glänzte das InkPad X in unserem Test ganz besonders. Aber auch wenn man „normale“ eBooks generell lieber mit sehr großen Schriften liest, ist das große InkPad einen genaueren Blick wert.

Günstiger eReader

Günstiger Einstieg mit PocketBook Touch Lux 5, Tolino Page 2 oder Amazon Kindle

Nicht immer möchte man viel Geld für ein technisches Gerät ausgeben, von dem man noch gar nicht weiß, ob es einem gefällt. Auch wenn die bisher genannten eBook Reader allesamt tolle Empfehlungen in ihren jeweiligen Segmenten sind, so ist ihnen doch gemein, dass sie preislich nicht ganz günstig sind.

Als Gegenpol gibt’s das Niedrigpreissegment, indem sich der neue Kindle (2022) befindet. Den niedrigeren Preis im Vergleich zum Paperwhite erkauft man sich mit kleinen Abstrichen in der Hardware.

So muss man auf eine Farbtemperaturanpassung der eingebauten Beleuchtung ebenso verzichten, wie auf einen größeren Bildschirm. Mit einer Auflösung von 300 ppi gibt’s aber ein ebenso scharfes Leseerlebnis.

Und auch bei der Software muss man im Vergleich zu den teureren Kindle-Modellen keine Abstriche machen, denn es kommt die gleiche Bedienoberfläche zum Einsatz – inklusive Hörbuchunterstützung via Audible.

befindet. Dabei handelt es sich um das Einstiegsmodell von Tolino, das einige wichtige Vorteile der teureren eReader mitbringt, aber mit ein paar technischen Abstrichen deutlich billiger ist.

Kindle jetzt kaufen

Kindle Alternativen

  • Tolino Page 2: Der Page 2 bietet die ebenso einfache Bedienung der anderen Tolino eBook Reader, verzichtet aber auf die besonders hohe Auflösung des Bildschirms. Mit 212 ppi ist die Schrift etwas kantiger und weniger scharf. Außerdem muss man auf eine blaulichtreduzierte Beleuchtung verzichten, die alle anderen Tolino-Modelle haben. Abgesehen davon bekommt man ein gelungenes Einstiegsgerät mit Beleuchtung zum fairen Preis.
  • PocketBook Touch Lux 5: Technisch ähnlich wie der Tolino Page 2 ist der Touch Lux 5 von PocketBook eine interessante Alternative mit großem Funktionsumfang und Farbtemperaturanpassung. Außerdem bekommt man ein hochwertigeres Gehäuse und Blättertasten. Allerdings muss man mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 119 Euro auch deutlich tiefer in die Tasche greifen. Zwar gibt’s das Gerät bereits für 105 Euro, allerdings ist der Aufpreis zum Shine 3 schon relativ gering, sodass man sich auch diesen nochmal genauer ansehen sollte.

Offener Android eReader

Android und Notiznehmung mit Huawei Matepad Paper und Onyx Boox Note Air2 Plus

Mit dem Aus von Boyue hat sich die Auswahl am Markt für offene Android eReader weiter reduziert. Inzwischen ist der chinesischen Hersteller Onyx im Grunde der einzige große Hersteller der weiterhin E-Ink Lesegeräte und Tablets mit frei nutzbarem Android Betriebssystem bietet.

Hierbei ist der Onyx Boox Poke 3 eine Erwähnung wert. Der 6 Zoll große eBook Reader ist mit einem Preis von rund 190 Euro zwar kein Schnäppchen, allerdings der derzeit wohl am besten ausgestattete Android-eReader in dem Größensegment.

Mit 300 ppi E-Ink Carta Display inklusive Blaulichtreduktion, 32 GB Speicherplatz, Octa-Core CPU, 2 GB RAM und Android 10 bleiben nur wenige Wünsche offen.

Will man aber doch mehr, so bietet Onyx in quasi jedem Größensegment bis 13,3 Zoll passende Geräte, die dann mit mehr Arbeitsspeicher, Speicherplatz, Lautsprechern, Mikrofon, induktiven Touchscreens und sogar Fingerabdrucksensoren das absolute Maximum bieten, was der eReading-Markt derzeit hergibt.

Kaufen oder Warten? Ausblick 2022

Bevor man sich ein Elektronikgerät kauft, fragt man sich häufig, ob sich der Kauf jetzt lohnt, oder man doch lieber ein wenig warten soll. Bei Smartphones passiert das besonders häufig, da sie einem sehr kurzen Produktzyklus unterliegen.

Bei eReadern ist es nicht ganz so schlimm. Einerseits weil es nur selten revolutionäre technische Neuerungen gibt. Ein eBook Reader aus dem Jahr 2016 macht so auch heute noch eine gute Figur. Andererseits weil die Produktzyklen sich inzwischen noch weiter verlangsamt haben. Modelle werden üblicherweise nicht mehr jährlich, sondern nur noch alle zwei bis drei Jahre von einem Nachfolger abgelöst.

Das heißt aber nicht, dass es nicht trotzdem besonders gute Zeitpunkte zum Kauf gibt. Daher sehen wir uns nachfolgend an, ob ein eReader-Kauf im Jahr 2022 sinnvoll ist, oder man doch nich ein wenig warten sollte.

Farbdisplays als nächster logischer Schritt? Noch nicht

Farb-E-Ink beim PocketBook Color und PocketBook InkPad Color

PocketBook InkPad Color mit E-Ink Kaleido Plus

Nachdem PocketBook im April 2020 vorab einen eReader mit Farbdisplay angekündigt hat, das auf den Namen „PocketBook Color“ hört, waren die Erwartungen groß. Endlich ein massentauglicher eReader mit Farbdisplay!

In einem ausführlichen Test hat sich allerdings gezeigt, dass die E-Ink Kaleido genannte Farb-Technologie derzeit eher noch nicht das Zeug dazu hat den Massenmarkt zu erobern.

Auch wenn die Farbdarstellung grundsätzlich gut ist, die neue Displaytechnologie erfordert Kompromisse in der Anzeigequalität normaler, schwarzer eBook-Texte. Als Nutzer eines solches Geräts muss man eine geringfügig schlechtere Ablesbarkeit in Kauf nehmen, obwohl der Preis vergleichsweise hoch ist. Das gilt auch für das 2021 erschienene PocketBook InkPad Color.

In erster Linie richten sich diese E-Ink Kaleido Lesegeräte also zunächst an technikbegeisterte Early Adopter, die gerne die neueste Technik schon vor allen anderen testen möchten und an Manga-/Comic-Leser.

Auch wenn die Benutzeroberfläche und das Nutzungserlebnis durch die farbigen Buchcover und andere kleine Farbakzente (z.B. bei der Notiznehmung) klar aufgewertet werden, die Kompromisse in der Anzeigequalität sind für reguläre eBook Leser meiner Einschätzung nach derzeit noch zu hoch. Das gilt im übrigen auch für andere Farb-eReader mit neueren E-Ink Kaleido Displays der zweiten und dritten Generation von Onyx.

Daher halte ich es auch für unwahrscheinlich, dass anderen Mainstream-Hersteller wie Amazon, Tolino oder Kobo zum aktuellen Zeitpunkt auf den Zug aufspringen oder es zu sonstigen großen Marktverändernderungen durch diese Farb-Technik kommt.

TCL NXTPAPER 10s – doch nur ein fast normaler LCD

Auch die vom chinesischen Elektronikhersteller TCL angekündigte NXTPAPER-Technologie, die im September 2020 angekündigt wurde, entpuppt sich bisher als Lückenfüller. Denn das TCL NXTPAPER 10s, das 2022 erschienen ist und ich mir in einem Videotest angesehen habe, nutzt nicht die ursprünglich gezeigte transreflektive Farbdisplaytechnologie, sondern einen hintergrundbeleuchteten LCD.

Ebenso angekündigt wurde die E-Ink Gallery 3 Technik, die mit der bekannten Mikrokapsel-Funktionsweise eines „normalen“ E-Ink Bildschirms punkten kann. Diese ist laut Pressemitteilung inzwischen so weit entwickelt, dass die Geschwindigkeit zum Bildaufbau alltagstauglich für die Verwendung in einem digitalen Lesegerät ist. Bisher ist aber kein Gerät mit der neuen Technologie erschienen oder gar angekündigt.

In anderen Worten: Die aktuelle eBook Reader Generation (siehe die oben genannten Empfehlungen) kann zum jetzigen Zeitpunkt als zukunftssichere Investition gesehen werden. Es ist zwar denkbar, dass 2022 weitere Farb-eReader erscheinen, allerdings wohl weiterhin nicht ganz ohne Abstriche an die Lesbarkeit normaler Texte.

Abgesehen davon wurden zwei wichtige Modelle bei Amazon und Tolino, nämlich der Paperwhite und Vision im vergangenen Jahr einem Facelift unterzogen und bieten mit der neuen E-Ink Carta 1200 Displaytechnologie eine wirklich hervorragende Ablesbarkeit. Der PocketBook Era folgt im Sommer 2022 ebenfalls mit der gleichen Anzeigetechnik.

eBook Reader Vergleich

In der unten eingeblendeten Tabelle hast du die Möglichkeit zum eBook Reader Vergleich. Darin findest du aktuelle in Deutschland und Österreich erhältliche eReader aus den Jahren 2016 bis 2022. Mit den Filtern kannst du die Auswahl nach bestimmten Kriterien wie Hersteller, Displaytechnologie, Beleuchtung, Preis, Gewicht usw. einschränken. Die Tabelle wird in Echtzeit angepasst, sodass du weiter unten sofort siehst, welche Geräte deinen Kriterien entsprechen.

Ältere Geräte findest du in der Herstellerauswahl (siehe unten).

Erscheinungsjahr

Limitiere die angezeigten Geräte nach Erscheinungsjahren. Hinweis: Geräte ab 2018 sind meist weiter verfügbar.

Eingebaute Beleuchtung

Soll der eReader eine integrierte Beleuchtung haben? Hinweis: Mit integrierter Beleuchtung kann man auch bei Dunkelheit lesen.

Displaygröße

Wie groß soll das Display sein?
Hinweis: 6 Zoll eignet sich sehr gut zum Lesen von Romanen, Geschichten etc.

Displaytechnik

Welche Displaytechnik soll genutzt werden? Tipp: E-Ink Carta bietet die aktuell beste Ablesbarkeit.

Pixeldichte

Schränke die eReader nach Pixeldichte ein. Tipp: Je höher die Pixeldichte, desto schärfer der Text.

Displayauflösung

Schränke die eReader nach Displayauflösung ein. Hinweis: Eine höhere Auflösung verbessert die Textschärfe.

Plane Front

Soll der Bildschirm mit dem Rest des Gehäuses bündig abschließen, ohne fühlbare Kanten an den Rändern?

Blaulichtreduktion

Soll eine blaulichtreduzierte bzw. natürliche Beleuchtung vorhanden sein, um den Schlafrythmus nicht zu stören?

Wasserschutz

Soll das Gerät einen Wasserschutz besitzen? Inkl. vollständiger Wasserdichtheit und sonstiger Wasserschutzoptionen.

Speicherkartenerweiterung

Wähle aus, ob eine externe Speicherkarte unterstützt werden soll. Hinweis: Meist ist eine Erweiterung nicht unbedingt nötig.

Blättertasten

Soll das Gerät Blättertasten besitzen? Hinweis: Blättertasten vereinfachen die Bedienung mitunter.

Onleihe

Soll die Onleihe unterstützt werden? Hinweis: Mit der Onleihe kannst du eBooks in der Bücherei ausleihen.

Hersteller

eReader nach Herstellern einschränken. Hinweis: Amazon, Tolino und PocketBook sind die gängigsten.

Preis

Wie viel darf der eReader kosten? Hinweis: Zwischen 100 und 130 Euro bekommt man das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.

Gewicht

Wie schwer darf der eReader sein? Hinweis: Umso leichter, desto einfacher die Handhabung.

Filter zurücksetzen

Du willst von vorne beginnen? Dann kannst du mit dem unten gezeigten Knopf alle Optionen zurücksetzen und einen Reset der Suchoptionen durchführen.

In der Vergleichstabelle befinden sich aktuell 27 eBook Reader.
Legende:
✅: Ja ❌: Nein 👁️: Retina Auflösung ⭐: Beste Anzeigetechnik 💡: Beleuchtung 🔵: Blaulichtreduktion 🪶: Geringes Gewicht 💧: Wassergeschützt

BezeichnungDisplayDisplaytechnologieTouchscreenGewichtPreis
10,3 Zoll
1872x1404 Pixel
227 ppi
E-Ink Carta
beleuchtet 💡🔵

kapazitiv & induktiv
460 g400 €
10,3 Zoll
1872x1404 Pixel
227 ppi
E-Ink Carta
beleuchtet 💡

kapazitiv & induktiv
360 g499 €
6 Zoll
1024x758 Pixel
212 ppi
E-Ink Carta
beleuchtet 💡🔵

kapazitiv
155 g 🪶125 €
Hier kaufen
7,8 Zoll
1872x1404 Pixel
300 ppi 👁️
E-Ink Carta
beleuchtet 💡🔵

kapazitiv
251 g230 €
Hier kaufen
6 Zoll
1448x1072 Pixel
300 ppi 👁️
E-Ink Carta
beleuchtet 💡

kapazitiv
158 g 🪶99,99 €
Hier kaufen
6,8 Zoll
1648x1236 Pixel
300 ppi 👁️
E-Ink Carta 1200
beleuchtet 💡🔵

kapazitiv
205 g129,99 €
Hier kaufen
6,8 Zoll
1680x1264 Pixel
300 ppi 👁️
E-Ink Carta 1200
beleuchtet 💡🔵

kapazitiv
207 g189,99 €
Hier kaufen
10,2 Zoll
2480x1860
304 ppi 👁️
E-Ink Carta
beleuchtet 💡🔵

kapazitiv & induktiv
433 g370 €
Hier kaufen
Kobo Clara 2E
Kobo Clara 2E
(2022)
6 Zoll
1448x1072 Pixel
300 ppi 👁️
E-Ink Carta 1200
beleuchtet 💡🔵

kapazitiv
171 g 🪶175 €
Hier kaufen
10,3 Zoll
1872x1404 Pixel
227 ppi
E-Ink Carta 1200
beleuchtet 💡

kapazitiv
383 g400 €
Hier kaufen
7 Zoll
1680x1264 Pixel
300 ppi 👁️
E-Ink Carta 1200
beleuchtet 💡🔵

kapazitiv
215 g180 €
Hier kaufen
Kobo Sage
Kobo Sage
(2021)
8 Zoll
1920x1440 Pixel
300 ppi 👁️
E-Ink Carta 1200
beleuchtet 💡🔵

kapazitiv
241 g290 €
Hier kaufen
7 Zoll
1680x1264 Pixel
300 ppi 👁️
E-Ink Carta
beleuchtet 💡🔵

kapazitiv
170 g 🪶310 €
7 Zoll
1680x1264 Pixel
300 ppi 👁️
E-Ink Carta
beleuchtet 💡🔵

kapazitiv
185 g 🪶239 €
Onyx Boox Max Lumi2
Onyx Boox Max Lumi2
(2021)
13,3 Zoll
2200x1650 Pixel
207 ppi
E-Ink Carta Mobius
beleuchtet 💡🔵

kapazitiv & induktiv
570 g900 €
Hier kaufen
10,3 Zoll
1872x1404 Pixel
227 ppi
E-Ink Carta
beleuchtet 💡🔵

kapazitiv & induktiv
445 g530 €
Hier kaufen
Onyx Boox Note5
Onyx Boox Note5
(2021)
10,3 Zoll
1872x1404 Pixel
227 ppi
E-Ink Carta Mobius
beleuchtet 💡🔵

kapazitiv & induktiv
420 g575 €
Hier kaufen
Onyx Boox Nova Air
Onyx Boox Nova Air
(2021)
7,8 Zoll
1872x1404 Pixel
300 ppi 👁️
E-Ink Carta
beleuchtet 💡🔵

kapazitiv & induktiv
235 g350 €
Hier kaufen
6 Zoll
1448x1072 Pixel
300 ppi 👁️
E-Ink Carta
beleuchtet 💡🔵
150 g 🪶180 €
6 Zoll
1024x758 Pixel
212 ppi
E-Ink Carta
beleuchtet 💡🔵

kapazitiv
150 g 🪶150 €
10,3 Zoll
1872x1404 Pixel
227 ppi
E-Ink Carta
beleuchtet 💡🔵

kapazitiv & induktiv
480 g650 €
Hier kaufen
6 Zoll
1024x758 Pixel
212 ppi
E-Ink Carta
beleuchtet 💡🔵
155 g 🪶100 €
Hier kaufen
7 Zoll
1680×1264 Pixel
300 ppi 👁️
E-Ink Carta 1200
beleuchtet 💡🔵

kapazitiv
228 g199 €
9,7 Zoll

E-Ink Carta
beleuchtet 💡🔵

kapazitiv
369 g259 €
8 Zoll
1920x1440 Pixel
300 ppi 👁️
E-Ink Carta 1200
beleuchtet 💡🔵

kapazitiv
232 g279 €
6 Zoll
1448x1072 Pixel
300 ppi 👁️
E-Ink Carta 1200
beleuchtet 💡🔵

kapazitiv
172 g 🪶139 €
7 Zoll
1680x1264 Pixel
300 ppi 👁️
E-Ink Carta 1200
beleuchtet 💡🔵

kapazitiv
215 g169,00 €

Amazon, Tolino oder PocketBook?

Mittlerweile haben sich drei eBook Reader Hersteller bzw. eBook Anbieter am deutschen Markt etabliert und dürfen zum sogenannten „Mainstream“ gezählt werden: Amazon mit der Marke „Kindle“, die deutschen Filialisten mit der Marke „Tolino“ und das schweizer Unternehmen „PocketBook“.

Kindle galt lange als Platzhirsch am eBook Markt. Die Dominanz der Amazon-Marke konnte in den vergangenen Jahren durch die Tolino-Allianz langsam aber sicher gebrochen werden. Mittlerweile ist der deutsche eBook-Anbieter ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil des Marktes. PocketBook hat es in Hinblick auf die Marktanteile als unabhängiger Hersteller zwar schwieriger, ist den allermeisten digitalen Lesefreunden aufgrund der traditionsreichen Vergangenheit aber dennoch ein Begriff. Kobo wiederum bietet seit der Tolino-Partnerschaft hierzulande keine Geräte unter eigenem Namen an. Daneben gibt es noch einige kleinere Hersteller wie Onyx oder InkBook, die allerdings in erster Linie als Nischenanbieter verstanden werden können.

Für die meisten Interessenten stellt sich daher die Frage: Kindle, Tolino oder PocketBook? Nachfolgend werden die Vorteile und Nachteile der einzelnen Angebote und Plattformen kurz aufgeschlüsselt.


Kindle Vorteile

  • Große Indie-Auswahl: Mittlerweile haben die meisten eBook-Shops zwar beinahe das selbe Angebot an Titeln von großen Verlagen, was die Auswahl an eBooks angeht, die von Indieautoren stammt, ist Amazon aber weiterhin der Marktführer. Für Vielleser gibt es somit viele kostengünstige Titel zu entdecken.
  • eBook Flatrate: Apropos Vielleser – wer wirklich andauernd am Lesen ist, der kann sich mit Kindle Unlimited austoben. Für nur 9,99 Euro pro Monat kann man aus mehr als 1 Million eBooks wählen. Der Großteil stammt dabei aus der Selfpublisher-Szene, aber auch populäre Verlagstitel sind dabei.
  • Großer Softwareumfang: Amazons zeitlicher Vorsprung beim Markteinstieg macht sich auch heute noch bemerkbar. Die Software der eBook Reader ist ausgereifter und bietet einige nützliche Zusatzfunktionen, die man bei der Konkurrenz (noch) nicht findet (z.B. einen Vokabeltrainer).
  • Besser vernetztes Angebot: Als Kunde des Versandriesen hat man außerdem den Vorteil, dass die digitalen Angebote über das Prime-Abo stark miteinander vernetzt sind. Nutzt man Amazon regelmäßig, ist eine Prime-Mitgliedschaft eine sinnvolle Investition, die kostenlosen Premium-Versand, Video-Streaming und andere Services beinhaltet.

Kindle Nachteil

  • Geschlossenes Ökosystem: Amazon setzt auf eine enge Bindung der Kunden. Das hat den Vorteil, dass alle Teile des Kindle-Systems perfekt aufeinder abgestimmt sind und die Bedienung auch Laien sehr leicht fällt. Der Nachteil an der Sache ist allerdings, dass der Kauf in anderen Shops mit größeren Hürden verbunden ist.

Tolino Vorteile

  • Offenes System: Will man sich nicht unbedingt an einen Anbieter binden, dann ermöglichen die Tolino eBook Reader dank ePub-Unterstützung auch die Nutzung anderer Shops. Zwar kann man den eingebauten Store nicht ändern, allerdings hat man dennoch mehr Freiheit beim eBook-Kauf als bei Amazon.
  • Eigene Apps dank Android-Rooting: Es handelt sich zwar nicht um eine reguläre Funktion, das Rooting des Android-Systems ist aber für Individualisten eine besonders praktische Sache. So kann man alternative Leseapps oder auch die eBook-Flatrate von Skoobe nutzen. Aber Achtung: Nach Updates kann der ganze Vorgang eventuell nicht mehr möglich sein. Es sollte also kein entscheidendes Kaufkriterium sein, sondern eher als Bonus gesehen werden.
  • Vor-Ort-Service: Auch Amazon ist im lokalen Elektro-Fachhandel erhältlich, der Verkauf im örtlichen Buchhandel bleibt aber den Tolino-Geräten vorenthalten. Da die großen Filialisten nicht nur Händler sondern auch Content-Anbieter sind, ist das Hilfsangebot in den Geschäften naturgemäß etwas stärker vorhanden.
  • Tolino Select: Für einen monatlichen Betrag von rund 10 Euro kann man jeden Monat 4 Titel aus 40 handverlesenen eBooks bekannter Verlage und Autoren auswählen. Für Vielleser ist das eBook Abo eine interessante Sache, wenngleich Tolino Select vom Umfang her nicht an Kindle Unlimited rankommt.
  • Tolino Cloud: Wie auch die Konkurrenz gibt’s auch von Tolino eine eigene Lösung zur Websicherung von eBooks. In der Tolino Cloud werden Titel direkt nach dem Kauf gespeichert und können zu einem Späteren Zeitpunkt wieder heruntergeladen werden, auch wenn man sie längst vom Gerät gelöscht hat.
  • Onleihe-Kompatibel: Dank ePub-Unterstützung kann man auch den eBook-Verleih der Onleihe nutzen und so auf das Angebot der örtlichen Bücherei zurückgereifen.

Tolino Nachteil

  • Geringerer Softwareumfang: Auch wenn sehr offensichtlich ist, dass viel Arbeit in die Tolino-Geräte geflossen ist, so muss man im direkten Vergleich zu Kindle und PocketBook doch festhalten, dass der Softwareumfang unterm Strich einen Tick geringer ist.

PocketBook Vorteile

  • Offenes System und Plattformunabhängigkeit: Ebenso wie die Tolino eReader bieten die PocketBook-Modelle ein offenes System. Kauft man das Lesegerät direkt beim Hersteller, ist das Gerät quasi plattformunabhängig und an keinen Shop gebunden. Die Sammlung der Nutzungsdaten lässt sich zudem in den Geräteeinstellungen deaktivieren.
  • Umfangreichste Softwarefunktionen: Ganz ohne Zweifel bekommt man bei PocketBook in Hinblick auf den Softwareumfang am meisten fürs Geld. Kein anderes System bietet so viele Möglichkeiten, z.B. um die eigene eBibliothek zu verwalten oder PDF-Dateien zu betrachten.
  • Vor-Ort-Service und Community-Aktivität: Zwar hat PocketBook nicht so ein großes Netzwerk an Buchhandelspartnern wie die Tolino-Allianz, allerdings werden die Geräte weiterhin bei verschiedenen Buchhändlern angeboten. So bekommt man auch hier eine gute Beratung vor Ort geboten. Ebenfalls erwähnenswert ist die Community-Aktivität von PocketBook, die es ermöglicht Kritik und Wünsche direkt zu übermitteln (wenngleich dieser Service eine rein freiwillige Leistung ist, die jederzeit eingestellt werden kann).
  • PocketBook Cloud: In puncto Service muss sich PocketBook ebenfalls nicht verstecken – beim Kauf eines Geräts bei einem Buchhändler bekommt man kostenlos 5 GB Online-Speicherplatz dazu. Dieser wird automatisch mit den gekauften eBooks befüllt, sodass man auch hier jederzeit darauf zugreifen kann.
  • Onleihe-Kompatibel: Der beliebte eBook-Verleih funktioniert natürlich auch auf allen PocketBook-Modellen.
  • Große Modellvielfalt: PocketBook hat sich als sehr experimentierfreudig erwiesen was neue Modelle angeht und besetzt auf diese Weise immer wieder neue Nischen, die die beiden Mitbewerber nicht bedienen: Beispielsweise besonders großformatige eReader oder Lesegeräte mit Farb-E-Ink-Display.

PocketBook Nachteil

  • Komplexere Bedienung: PocketBook bietet die umfangreichsten Softwareoptionen, allerdings ist die Bedienung dadurch im Detail auch etwas weniger intuitiv. Das wird besonders im direkten Vergleich mit den beiden Konkurrenten offensichtlich.

Neben den genannten Vorteilen sei an dieser Stelle ebenfalls noch erwähnt, dass man dank der verschiedenen mobilen Applikationen bei allen drei Anbietern auch am Smartphone oder Tablet weiterlesen kann:

Fragen vor dem Kauf

Wenn man ein dedizierte Lesegerät erwerben möchte, dann gilt es vor dem Kauf ein paar Fragen zu beantworten. Nachfolgend klären wir ganz allgemein über eReader auf und dringen dann mit jedem weiteren Punkt tiefer in Materie ein.

Was ist eigentlich ein eBook Reader

Bei einem „eBook Reader“ (auch: eReader) handelt es sich um ein Lesegerät für elektronische Bücher. Ganz pauschal trifft diese Definition ebenso auf PCs, Smartphones und Tablets zu, die immer häufiger zum Lesen digitaler Bücher verwendet werden. Im Speziellen meint man damit aber Geräte, deren Hauptverwendungszweck das Lesen von eBooks ist.

Dedizierte Lesegeräte zeichnen sich hauptsächlich durch spezielle Bildschirme aus, die eine augenschonende Ablesbarkeit und mehrwöchige Akkulaufzeiten ermöglichen. Diese werden E-Paper- oder E-Ink-Displays genannt. Aktuell hat die E-Ink Holdings ein Quasimonopol, sodass fast alle namhaften Hersteller auf Panels dieser Firma (ein Tochterunternehmen von Prime View International [PVI]) zurückgreifen.

E-Ink zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass nach dem erfolgten Bildaufbau kein Strom benötigt wird. Ein einmal aufgebautes Bild kann unbegrenzt lange gezeigt werden, auch wenn der Geräteakku leer ist.

Die Optik des E-Paper-Displays ähnelt einer bedruckten Papierseite, ist im Normalfall aber etwas gräulicher bzw. dunkler und spiegelungsarm – somit auch bei Blendempfindlichkeit geeignet.

eBook Reader unter dem Mikroskop

E-Ink sieht nicht nur mit dem freien Auge so ähnlich aus wie Papier, sondern präsentiert sich auch unter dem Mikroskop so. Damit lässt es sich lesen wie auf Papier.

Das geringe Gewicht ist ein weiterer Vorteil von eBook Readern. Es bewegt sich für Geräte mit einer 6 Zoll Bildschirmdiagonale (z.B. Kindle, Pocketbook Touch HD 3, Tolino Shine 3, uva.) meist im Bereich zwischen 150 und 220 Gramm, was circa einem typischen Taschenbuch entspricht. Neben dem 6 Zoll Format gibt es selten kleinere 5 Zoll (z.B. PocketBook Mini) und immer öfter auch größere 7 bis 8 Zoll (z.B. Kindle Oasis, PocketBook Era, PocketBook InkPad 3 Pro) Formate bzw. dazwischen auch 6,8 Zöller (z.B. Kindle Paperwhite).

Lange Zeit galt die fehlende Bildschirmbeleuchtung als größter Nachteil dedizierter eReader. Bei E-Ink handelt es sich um eine reflexive Anzeigetechnologie (womit sie rückseitig lichtundurchlässig ist), d.h. externe Lichteinstrahlung ist nötig um eine Ablesbarkeit zu gewährleisten – ganz gleich wie beim Papierbuch. Daher erlaubt die Displaytechnik keine eingebaute Hintergrundbeleuchtung, wie das bei herkömmlichen Bildschirmen und Monitoren (LCDs, AMOLED, etc.) der Fall ist.

Im Jahr 2012 wurde dieser Kritikpunkt von allen wichtigen Herstellern (ausgenommen Sony) ausgeräumt – inzwischen werden Frontbeleuchtungen quasi standardmäßig eingebaut und erlauben es auch bei Dämmerung und Dunkelheit zu lesen, sowie gleichzeitig die taschenbuchähnliche Bilddarstellung beizubehalten.

Dabei sitzen im Gehäuserahmen des eBook Readers mehrere LEDs, die eine hauchdünne Plastikfolie seitlich beleuchten. Diese Folie verteilt das Licht wiederum gleichmäßig über dem Bildschirm. Auch bei Tageslicht sorgt dies für eine bessere Ablesbarkeit, weshalb im Zweifel immer auf ein beleuchtetes Lesegerät zurückgegriffen werden sollte.

Seit 2016 gibt es außerdem vermehrt eReader mit einer optional blaulichtreduzierten Beleuchtung. Diese soll abends für ein angenehmeres Leseerlebnis sorgen und den Schlafrythmus nicht negativ beeinflussen. Zumindest subjektiv ist das gelblich-orange Licht tatsächlich ein Komfortgewinn. Oftmals wird auch die Bezeichnung „Blaulichtfilter“ verwendet, die im eReader-Sektor technisch jedoch nicht korrekt ist. Es handelt sich nämlich nicht um einen Filter, sondern bisher immer um zusätzliche Leuchtdioden, deren Blaulichtanteil reduziert ist. Weitere Informationen zum Thema blaues Licht findest du hier.

Nachteilig ist die vergleichsweise träge Reaktionszeit der Anzeigetechnologie, was dank des spezialisierten Einsatzgebiets hingegen nicht allzu negativ ins Gewicht fällt. Schnelle Bildwechsel und Animationen sind nur mit deutlich sichtbaren Qualitätsverlust möglich. Die einfärbige Displayanzeige mindert die Nutzbarkeit farbgebundener Magazine und Medien, weshalb einige andere Firmen an stromsparenden bzw. -effizienten Alternativtechnologien forschen. Diverse Konzepte (Mirasol, Liquavista, IRX Technologies [mittlerweile insolvent]) existieren, konnten sich nach z.T. zaghaften Etablierungsversuchen bisher nicht durchsetzen.

Vergleich der Beleuchtungen und Farbtemperaturen

Besonders praktisch: Mit einer integrierten Beleuchtung lässt sich auch im absolut Dunkeln wunderbar lesen

Neben der Hardware sorgt auch die Software für einen gehobenen Lesestandard. Ein großer Vorteil liegt in der Anpassbarkeit das Schriftbildes. Man muss sich nicht mit den relativ kleinen Schriftgrößen üblicher Taschenbücher zufrieden geben, sondern kann die Größe stufenweise den eigenen Vorlieben und Bedürfnissen anpassen. Besonders im Sinne der Barrierefreiheit kann ein eBook Reader für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen hilfreich sein.

Eine Textdarstellung im Querformat kann hierbei vorteilhaft sein, ebenso wie eine Vorlesefunktion.

Bei vielen eReadern kann man außerdem Zeilenhöhe und Randabstände ändern, die Textausrichtung umstellen oder eine andere Schriftart wählen. Der Umfang der Einstellungsmöglichkeiten unterscheidet sich je nach Hersteller, weshalb ein Blick auf unsere eBook Reader Tests empfohlen sei, in denen wir die einzelnen Funktionen immer genau beschreiben.

Vor- und Nachteile von eReadern

Warum sollte man zusätzlich zum Buch auch noch Geld für ein eigenes Gerät zum Lesen ausgeben? Warum sollte man sich ein weiteres elektronisches Gerät, welches regelmäßig an den Strom muss, zulegen? Warum sollte man sich mit DRM beim eBook herumschlagen, wenn man ein normales Buch nach belieben verborgen oder verkaufen kann? Nicht zu vergessen die emotionale Komponente: Das Gefühl ein gebundenes Buch zu lesen und dieses gesammelt, optisch ansprechend in einem Bücherregal aufzubewahren.

Das alles spricht nicht unbedingt für eBooks und eReader, aber bei weiterer Überlegung sind auch viele Vorteile zu nennen:

  • eBook Reader können dank kompakter Maße und geringem Gewicht fast immer und überall mitgeführt werden. Besonders auf Reisen, aber auch bei Platzmangel in den eigenen vier Wänden ist dies praktisch, denn auf einem eReader kann eine komplette Bibliothek auf kleinstem Raum gespeichtert werden. Damit ist man dann auch unterwegs flexibel in der Wahl seiner Bücher.
  • Einer der größten Vorteile von eBook Readern besteht in der Möglichkeit das Schriftbild des eBooks anzupassen. So kann man schnell und unkompliziert die Schriftgröße und meist auch die Schriftart anpassen. Dadurch lässt sich je nach Bedarf mit oder ohne Brille lesen bzw. das Schriftbild generell an den persönlichen Geschmack des Lesers bzw. der Leserin anpassen.
  • Während man ein traditionelles Papierbuch Seite für Seite nach einer gesuchten Stelle durchblättern muss, kann man eBooks nach Schlagwörtern und auch ganzen Textpassagen durchsuchen.
  • Mit einer integrierten Wörterbuchfunktion lassen sich auch anderssprachige Texte verständlich machen. Hierfür kann man einzelne Worte direkt ins Deutsche übersetzen lassen.
  • eBooks kann man 24 Stunden am Tag kaufen und sind direkt nach dem Kauf verfügbar – und man braucht nicht einmal das Haus zu verlassen oder auf den Postboten zu warten.
  • Aktuelle Buchtitel sind als eBooks meist um 20-30% günstiger, als die gebundene Ausgabe. Neben kostenpflichtigen eBooks gibts es auch zehntausende Buchklassiker zum kostenlosen Download.
  • Der Blättervorgang auf einem eReader ist ausgesprochen komfortabel. So kann man, ohne umzugreifen oder nachzugreifen, die Buchseite einfach per Knopfdruck (oder optional mit einem Wisch über den Touchscreen) blättern.

Unterm Strich überwiegen unserer Meinung nach die Vorteile. Besonders die höhere Flexibilität sprechen für die Anschaffung und durch den meist günstigeren Preis der eBooks im Vergleich mit herkömmlichen Büchern, kommt es mit der Fortdauer der Anwendung auch zur Amortisation. Weiters fällt der Stromverbrauch von eReadern mit eInk-Technologie so gering aus, dass der Nachteil bezüglich der Akkulaufzeit im Lesealltag kaum ins Gewicht fällt. Damit bleiben letztendlich nur zwei Fragen die man für sich beantworten muss:

  • Ist DRM, und damit die begrenzten Weitergabe und Wiederverkaufsmöglichkeit erworbener eBooks, ein K.O.-Kriterium?
  • Kann man sich emotional vom gewohnten Buchlesegefühl lösen und das bedruckte Blatt Papier gegen elektronische Tinte eintauschen?

eBook Reader vs. Tablet

Eine der wichtigsten Fragen die sich vorab stellt, ist die nach der Geräteklasse: Soll es ein dediziertes Lesegerät (wie z.B. der Kindle Paperwhite) sein, oder doch lieber ein Tablet (wie z.B. ein Apple iPad)? Wo liegt der Unterschied?

Papierähnliches Display

Der E-Ink Bildschirm (rechts) bietet eine papierähnliche Anzeige. Der LCD (links) mit „Retina“-Auflösung präsentiert sich für Papierfreunde unter dem Mikroskop weniger attraktiv.

Diese Frage lässt sich grob folgend beantworten: Ein eBook Reader dient fast ausschließlich dem Lesen von Romanen und die Bildschirmdarstellung ähnelt der eines gedruckten Buches, da es sich meist um nicht hintergrundbeleuchtete Geräte handelt. Die meisten eBook Reader nutzen ein sogenanntes E-Ink Display. Im Gegensatz dazu dient ein Tablet häufig dem vielseitigen Multimediakonsum von Video, Musik, Bildern und Spielen. Sie sind meist mit einem traditionellen LCD ausgestattet und daher unter Umständen etwas anstrengender für die Augen.

Die Gründe für die schlechtere Verträglichkeit von LCD-Bildschirmen liegt oftmals an zwei Dingen:

  • Bildschirme mit einer niedrigen Pixeldichte, d.h. solche bei denen die einzelnen Bildpunkte weit auseinanderliegen, haben eine verhältnismäßig unscharfe Abbildleistung. Je näher der Bildschirm den Augen kommt, desto eher sieht man diese winzigen Lücken in Form von schwarzen Pünktchen. Außerdem entsteht durch eine geringe Auflösung auch ein kantigeres Schriftbild, das dem Lesefluss schaden könnte. In den letzten Jahren hat sich diese Problematik allerdings deutlich abgeschwächt, denn Bildschirme mit HD- und Full-HD-Auflösungen sind mittlerweile keine Seltenheit mehr und sorgen für eine gestochen scharfe Bilddarstellung.
  • Das größere Problem ist oftmals die verwendete Ansteuerung der Hintergrundbeleuchtung des LCD. Diese erfolgt aus Kostengründen meist via sogenannter Pulsweitenmodulation (kurz: PWM). Die Art der Ansteuerung sorgt dafür, dass der Bildschirm leicht flackern kann. Im Normalfall ist dieser Effekt für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar, allerdings gibt es immer wieder Berichte davon, dass Personen trockene oder tränende Augen oder auch Kopfschmerzen von dieser Art von Bildschirmen bekommen. Leider weisen die Hersteller die verwendete Ansteuerungsmethode nicht aus, sodass man sich vorher umfassend darüber informieren muss.

Offenes oder geschlossenes System?

Dieser Punkt dürfte für die meisten bestehenden eBook Reader Besitzer bereits ein alter Hut sein. Dennoch darf der Punkt des „Ökosystems“ nicht unerwähnt bleiben.

Damit meint man nicht ein biologisches Ökosystem in der Natur, sondern das gesamte Angebot des Anbieters.

Einer der Wegbereiter des eBook-Marktes ist der US-Versandriese Amazon. Deren System wird unter dem Namen „Kindle“ betrieben. Es handelt sich um ein geschlossenes Ökosystem. Amazon nutzt ein eigenes Dateiformat und Kopierschutz. Die Geräte des Unternehmens unterstützen gängigen Formate (ePub und Adobe DRM) nicht. Das bedeutet, dass man eBooks für einen Amazon eReader in erster Linie beim Versandhändler kaufen muss. Andere Shops bieten das passende Dateiformat nur selten an.

Ökosystem

Amazon oder nicht, das ist hier die Frage

Für Kunden kann dies ein Vor- und ein Nachteil sein. Vorteilhaft ist die unkomplizierte Abwicklung beim Kauf. Als Kindle-Nutzer muss man den eBook Reader beim ersten Mal im Grunde nur einschalten und kann schon loslegen. Es sind nur wenige Ersteinrichtungsschritte notwendig, was die Nutzung für nicht so technikversierte Personen extrem vereinfacht.

Der Kauf eines Kindle bedeutet allerdings, dass ein späterer Wechsel zu einem anderen Hersteller erschwert ist. Die bereits erworbenen eBooks mit Kopierschutz kann man auf sonstigen eReadern nicht so einfach nutzen.

Unter einem offenes Ökosystem versteht man die fehlende Bindung an einen Anbieter. Das heißt, es ist zwar ein Shop am Gerät integriert, dennoch ist der eBook Reader grundsätzlich auch ohne diesen problemlos nutzbar. Man kann jeden anderen ePub-Store verwenden. Beispiel: Man kauft einen PocketBook Era, kann die digitalen Bücher aber ebenso bei Thalia oder Hugendubel kaufen. In diesem Fall hat man also die freie Wahl.

Aber auch hier gibt es einen Nachteil. Die weite Verbreitung des Kopierschutzes der Firma Adobe macht den Ersteinrichtungsprozess für Anfänger oftmals zur Hürde. Die erstmalige Nutzung wird dadurch (unnötig) erschwert. Glücklicherweise bieten immer mehr deutsche Verlage ihre Dateien auch mit weichem DRM an.

Unterm Strich kann man festhalten: Mit einem offenen System ist man flexibler beim späteren eBook-Erwerb und einem eventuellen Anbieterwechsel. Mit dem geschlossenen System ist der eBook-Kauf einfacher und man muss sich keine Gedanken über den Kopierschutz machen. Es ist letztendlich Geschmackssache für welches Ökosystem man sich entscheidet. Preisunterschiede gibt es bei eBooks aufgrund der Buchpreisbindung nämlich nicht.

eBook Reader Hersteller

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eBook Reader Datenblätter

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