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Kobo war einer der ersten Mainstream-eReader-Hersteller, der bereits vor rund 10 Jahren mit dem Aura HD einen Schritt in Richtung größerer Bildschirmdiagonale (6,8 Zoll) gegangen sind. Den Weg setzte man später mit dem Aura One (7,8 Zoll) und Forma (8 Zoll) fort.
Mit dem Kobo Elipsa wächst die Displaydiagonale nochmals kräftig auf 10,3 Zoll, womit der kanadische eReading-Spezialist in ein Marktsegment stößt, das sich vom klassischen eReading wegbewegt.
Neue E-Ink Carta 1200 Technik mit riesigem Display
Der 10,3 Zöller nutzte als erstes Gerät in dem Größensegment ein E-Ink Carta 1200 Bildschirm. Die zu dem Zeitpunkt modernste E-Ink Anzeigetechnologie, zeichnet sich durch noch bessere Kontrastwerte aus.
Im ersten Moment klingt das sehr gut, hat aber auch einen nicht zu unterschätzenden Nachteil: Ein E-Ink Carta 1200 Bildschirm baut auf einem Glassubstrat auf. Das bedeutet, dass das Display, ebenso wie die allermeisten anderen E-Ink-Bildschirme, anfällig für Bruchschäden ist.
Bei kleineren eReadern ist das üblicherweise kein Problem, aber je größer die Bildschirmdiagonale wird, desto eher wirkt z.B. beim Transport Torsion auf das Gehäuse. Solche Spannungskräfte können dem Display aufgrund der Glas-Basis durchaus gefährlich werden.
Der 8 Zoll große Kobo Forma oder das 10,3 Zoll große PocketBook InkPad X besitzen im Gegensatz dazu ein E-Ink Carta Mobius Display, das dank flexibler Bauform kaum (bzw. gar nicht) anfällig für Bruchschäden ist.
Mal abgesehen davon, dass ein sorgsamer Umgang mit einem Elektronikgerät nie verkehrt ist, sollte man beim Kobo Elipsa wohl noch einen Tick genauer auf Handhabung und Transport achten.
Kleine Kompromisse
Während ich die Displaytechnologie trotz Fehlen der flexiblen Mobius-Bauform nicht als Kompromiss einschätze, trifft das auf die nachfolgenden beiden Punkte nicht zu:
Der Kobo Elipsa lässt sich zwar wie gewohnt mit eingebauten LEDs beleuchten, allerdings muss man auf eine Farbtemperaturanpassung verzichten. Auch wenn eine gute Ablesbarkeit damit zu jeder Tages- und Nachtzeit gewährleistet ist, zu einem Preis von rund 400 Euro ist das Fehlen einer Blaulichtreduktion in meinen Augen durchaus schmerzhaft. Insbesondere, weil das unwesentlich teurere PocketBook InkPad X eine solche Farbtemperaturanpassung besitzt.
Weniger tragisch, aber jedenfalls trotzdem erwähnenswert, ist außerdem das Fehlen eines Wasserschutzes. Den bekommt man beim genannten Mitbewerb aber auch nicht. Der kleinere Kobo Sage besitzt ihn allerdings.
Hörbuchunterstützung und Stifteingabe
Gemeinsam mit dem Sage hat der Elipsa zudem die Hörbuchunterstützung über Bluetooth und die Stifteingabe mit dem aktiven Kobo-Stylus.
Die Notiznehmung mithilfe der drucksensitiven Stifteingabe ist gleichzeitig auch das größte Verkaufsargument für den eReader – auch wenn es nach Kobo geht. Denn der Hersteller stellt auf der offiziellen Produktseite und sonstigen Marketingmaterialien vor allem diesen Aspekt in den Vordergrund.
Das ist nicht verwunderlich, denn das Größensegment um 10 Zoll bewegt sich außerhalb der üblichen eReader-Größen zwischen 5 und 8 Zoll. Dementsprechend überrascht der Fokus auf eine neue Zielgruppe nicht.
Die Stifteingabe ist auch das wesentliche Hardware-Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem anderen Mainstream-10-Zöller Pocketbook InkPad X.
Bekannte Hardware
Neben der modernen Displaytechnik besitzt der Kobo Elipsa außerdem einen schnelleren Prozessor als bisherige Kobo-Modelle. Die bis zu 1,8 GHz schnellen Quad-Core CPU teilt sich das Gerät nur mit dem Kobo Sage. Zukunftssicher ist der Elipsa außerdem dank USB-C Ladebuchse.
Mit einem Gewicht von 383 Gramm ist das E-Ink Tablet zwar kein Leichtgewicht, bewegt sich aber noch durchaus in einem für die Größe angemessenen, komfortablen Rahmen.
Fazit
Der größte Kompromiss beim Kobo Elipsa ist aus meiner Sicht jedenfalls die fehlende Blaulichtreduktion. Wäre die Stifteingabe nicht, fiele daher die Empfehlung zum PocketBook InkPad X leicht.
Aber da ist dann eben doch die Unterstützung für den Kobo-Stylus, die den Elipsa zu einer durchaus interessanten Alternative zum PocketBook-Modell macht. Denn auch wenn man mit dem 10 Zöller problemlos klassische eBooks lesen kann, für die Zielgruppe, die ein solches Gerät bevorzugt zum Lesen großformatiger PDF-Dateien oder zur Notiznehmung verwenden wird, ist die Stiftunterstützung ein sehr großer Pluspunkt.
Wenn du allerdings auf der Suche nach einem etwas alltagstauglicheren (sprich: handlicheren) Lesegerät bist, das dir eine ähnliche Funktionalität bietet, dann lohnt sich der Blick zum Kobo Sage. Der ist mit seinem 8 Zoll Bildschirm auch groß (aber nicht riesig), besitzt einen Wasserschutz, eine Blaulichtreduktion und kann ebenfalls mit dem Kobo-Stift verwendet werden.
Datenblatt
Technische Daten: Kobo Elipsa | ||
---|---|---|
Allgemein | Hersteller | Kobo |
Markteinführung | 2021 | |
Verfügbare Farben | Schwarz | |
Wassergeschützt | nein | |
Größe | Maße | 227,5 x 193 x 7,6 mm |
Gewicht | 383 g | |
Display | Displaytechnologie | E-Ink Carta 1200 |
Displaygröße | 10,3 Zoll | |
Displayauflösung | 1872x1404 Pixel | |
Pixeldichte | 227 ppi | |
Farbtiefe | 16 Graustufen | |
Touchscreen | ja, kapazitiv | |
Eingebaute Beleuchtung | ja | |
Blaulichtreduktion | nein | |
Plane Front | ja | |
Verbindungen | USB | ja, USB-C |
Bluetooth | ja | |
WLan | ja | |
GSM / UMTS | nein | |
Speicher | Interner Speicher | 32GB |
Speicherkartenerweiterung | nein | |
Funktionen | Betriebssystem | Linux |
Lautsprecher | nein | |
Text-to-Speech | nein | |
Blättertasten | nein | |
Unterstützte Dateiformate | EPUB, EPUB3, FlePub, PDF, MOBI, JPEG, GIF, PNG, BMP, TIFF, TXT, HTML, RTF, CBZ, CBR | |
Unterstützte DRM-Dateiformate | nicht bekannt | |
Sonstiges | Akkulaufzeit / Akkukapazität | 2400 mAh |
Lagesensor | ja | |
Integrierter eBook Store | ja | |
Sonstiges | Kobo-Stylus Unterstützung |