Digitales Notizbuch: Überblick, Kaufberatung & Vergleich

Digitale, elektronische Notizbücher mit augenfreundlichen E-Paper Displays erfreuen sich seit einigen Jahren immer größerer Beliebtheit. Die Auswahl der papierlosen Schreibhilfen ist jedoch groß und unübersichtlich. Hier bekommst du einen umfangenreichen Überblick.

Geschätzte Lesezeit: 28:31 min.

Der große E-Ink Tablet Vergleich

Das beste digitale Notizbuch gibt’s nicht. Alle haben ihre Daseinsberechtigung und können je nach Anforderung eine gute Wahl sein. Wir klären nachfolgend über die Details auf!

Du bist auf der Suche nach einem digitalen Notizbuch? Dann bist du hier genau richtig!

Die Geräteklasse der digitalen Notizbücher besitzt üblicherweise einen augenfreundlichen, reflektiven Bildschirm (meist E-Ink) in der Größe zwischen 8 und 13 Zoll und eine verzögerungsarme Stifteingabe. Die Geräte werden manchmal auch elektronische Notizbücher, E-Note Geräte oder E-Ink-Tablets genannt, wobei alle Bezeichnungen im Wesentlichen zumeist das Gleiche meinen obwohl es im Detail durchaus relevante Unterschiede gibt (siehe Sektion „Fragen vor dem Kauf“).

Das 10 Zoll Segment hat sich in den vergangenen Jahren als Sweetspot zwischen Handlichkeit und Preis-Leistungs-Verhältnis herauskristalisiert und wird dementsprechend auch von den allermeisten Herstellern am aktivsten bedient. Nachfolgend liegt der Fokus daher auf diesem Segment.

Das beste digitale Notizbuch 2023

Mit Amazon, Kobo, Remarkable, Supernote, Onyx Boox und Huawei buhlen inzwischen zahlreiche Unternehmen um die Gunst der Kunden und bieten dabei teils ganz unterschiedliche Zugänge zur digitalen Notiznehmung.

Das führt auch dazu, dass es das beste digitale Notizbuch schlichtweg nicht gibt. Alle habe ihre Vor- und Nachteile. Und welches die beste Wahl ist, hängt in erster Linie von den eigenen Anforderungen ab.

Daher sehen wir uns die wichtigsten Vertreter mit ihren wesentlichsten Merkmalen und konkreten Kaufempfehlungen nachfolgend an.

Remarkable 2

Das Remarkable 2 zählt zu den führenden digitalen Notizbüchern auf dem Markt. Dies liegt vor allem an seinem nahezu kompromisslosen Schwerpunkt auf ablenkungsfreier Notiznehmung. Es bietet ein angenehmes Schreibgefühl, ähnlich dem auf Papier.

Das Remarkable 2 hat den digitalen Notizbuchmarkt neu belebt

Die Stifteingabe ist dank einer Latenz von lediglich etwa 20 Millisekunden sehr schnell und wirkt natürlich. Der 10,3 Zoll große E-Ink-Bildschirm verfügt über eine Auflösung von 227 ppi, die zwar ausreichend scharf ist, aber nicht zu den schärfsten am Markt zählt. Leider fehlt eine integrierte Beleuchtung, was aus meiner Sicht der größte Nachteil des Geräts ist. Infolgedessen ist man immer auf eine ausreichende Umgebungshelligkeit angewiesen.

Während die Notizfunktionen umfassend sind, gestalten sich die Lesefunktionen für E-Pub-eBooks eher einfach. Daher eignet sich das Remarkable 2 nur bedingt als Hauptlesegerät. PDF-Dateien lassen sich zwar lesen und mit Stifteingabe kommentieren, jedoch gehört es auch in diesem Bereich nicht zu den besten Geräten.

Notiznehmung am Remarkable 2, hier mit der virtuellen Bleistiftspitze

Der Hauptfokus liegt eindeutig auf handschriftlichen Notizen in digitalen Notizbüchern. Das funktioniert wiederum ausgezeichnet und dient vielen anderen Herstellern als Benchmark. Die Benutzeroberfläche ist minimalistisch, logisch und übersichtlich gestaltet, und wird regelmäßig um neue Funktionen erweitert.

2023 brachte Remarkable zudem ein Keyboard-Cover auf den Markt, das sich nahtlos in die Benutzererfahrung des Remarkable 2 einfügt. Mit seinem sehr dünnen Profil und toller Haptik wird das E-Ink Tablet damit bei Bedarf auch zur ablenkungsfreien, digitalen Schreibmaschine.

Ein letzter Nachteil des Remarkable 2 ist das Fehlen einer Sleep-Cover-Funktion, da die notwendige Sensorik fehlt. Daher muss man das E-Ink-Tablet nach dem Öffnen des Covers immer manuell einschalten. Klingt zwar nach einer Kleinigkeit, empfinde ich im laufenden Betrieb aber als lästig – insbesondere wenn man es von quasi allen anderen Geräten anders kennt.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Aus meiner Sicht liegt der Preis für das Remarkable 2 etwas zu hoch.

Obwohl E-Ink-Tablets generell nicht günstig sind, beträgt der Preis für das Gerät inklusive Stift und Book-Folio-Cover bereits mindestens 527 Euro (Stand 06.05.2023). Empfehlenswert ist der Marker-Plus-Stift mit integrierter Radiergummi-Funktion, der das Paket jedoch um weitere 50 Euro erhöht. Bevorzugt man ein Leder-Cover, kommen noch einmal 60 Euro dazu, was den Gesamtpreis auf beachtliche 637 Euro bringt.

Behält man sich im Hinterkopf, dass man dabei keine eingebaute Beleuchtung bekommt und auch die Displayauflösung niedriger ist als beim Kindle Scribe von Amazon, dann muss ich das Preis-Leistungs-Verhältnis trotz der tollen Notiznehmungsfunktionen leider nur als ausreichend bewerten.

Etwas aufbessern kann man das Preis-Leistungs-Verhältnis immerhin, wenn du den Kaufen-Button unten verwendest, denn mit unserem Verweis (Code: DHVD-E8NE) werden dir 40€ auf den Kauf gutgeschrieben.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Remarkable 2 ein herausragendes digitales Notizbuch ist, das sich auf das Wesentliche konzentriert. Wer ein möglichst papierähnliches Schreibgefühl ohne Ablenkungen haben möchte, ist mit dem Remarkable 2 bestens bedient. Wer jedoch zusätzliche Funktionen sucht, sollte sich bei der Konkurrenz umschauen.

Ein Vergleich mit anderen Anbietern ist auch für diejenigen interessant, die ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis suchen, da dieses beim Remarkable 2 trotz seiner zahlreichen Vorzüge nicht das beste ist.

Remarkable 2 jetzt kaufen

Kindle Scribe

Der Kindle Scribe ist im Herzen eigentlich ein eBook Reader. Amazon setzt hier auf die bekannt umfangreiche Lesesoftware, die man bereits von den anderen Kindle-Modellen kennt.

Das war besonders zum Marktstart ein wesentlicher Kritikpunkt am Scribe, denn die namensgebenden Schreibfunktionen waren vergleichsweise gering. Amazon hat allerdings rasch auf die Kundenkritik reagiert und inzwischen bereits mehrere Updates veröffentlicht und den Funktionsumfang sinnvoll erweitert.

Der Kindle Scribe punktet mit seiner hervorragenden Hardware

Und so besitzt der Kindle Scribe nun ebenfalls mehrere druckempfindliche Stifttypen, die ein tolles Schreiberlebnis bieten. Die Bleistiftfunktion fällt dabei besonders positiv auf. Generell muss ich festhalten, dass Amazon beim Finetuning der Drucksensitivität ganze Arbeit geleistet hat. Natürlich gibt es hierbei individuelle Vorlieben, aber für mich bietet der Kindle Scribe genau den richtigen Mittelweg für ein besonders angenehmes Schreiberlebnis.

Aber auch abseits der Stiftspitzen hat Amazon Hand angelegt und das Nutzungserlebnis mit besseren Organisations- und Navigationsmöglichkeiten sinnvoll erweitert. Amazon hat bereits weitere Funktionsupdates versprochen, die den Funktionsumfang der Software auch in Zukunft erweitern sollen.

Die Hardware des Kindle Scribe ist aber das eigentliche Highlight. Mit seinem 300 ppi E-Ink Carta Display ist es derzeit der höchstauflösende digitale Notizblock mit dieser Anzeigetechnik. Zugegeben ist der Unterschied zu den niedriger auflösenden Mitbewerbern nur im direkten Vergleich auffällig, aber in jedem Fall trotzdem ein willkommener Bonus der die Ablesbarkeit verbessert.

Auch in Hinblick auf den Kontrast und die Ausleuchtungsqualität der integrierten Beleuchtung gibt es nichts zu meckern. Die Beleuchtung lässt sich auf Wunsch von kalt-weiß auf warm-orange adaptieren und die Helligkeit sogar automatisch der Umgebung anpassen.

Notiznehmung am Kindle Scribe, hier mit der virtuellen Bleistiftspitze

Ebenso ausgezeichnet ist die Latenz der Stifteingabe, die mit 20 Millisekunden in einem ähnlich niedrigen Bereich liegt wie beim Remarkable 2. Das Schreiberlebnis ist damit ebenfalls sehr natürlich.

Und als letztes Lob muss ich auch noch die Haptik des Kindle Scribe nennen. Das Aluminium-Gehäuse wirkt extrem hochwertig und ist ein echter Handschmeichler.

Die starke Amazon-Bindung, die man von den anderen eReadern des Unternehmens kennt, ist beim Kindle Scribe ebenfalls vorhanden. Für Notizbücher bedeutet das, dass diese nur per Cloud-Zugriff abgerufen werden und nicht via USB transferiert werden können.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Den Kindle Scribe gibt’s in mehreren Varianten: 16 GB, 32 GB oder 64 GB, sowie mit Standard-Stift (nur in der kleinsten Variante) oder mit Premium-Stift. Ich empfehle in jedem Fall den Premium-Stift, der insbesondere mit der Radiergummi-Funktion ein wesentlich intuitiveres Schreiberlebnis bietet. Die kleinste Speicherversion dürfte für die allermeisten Personen ausreichen. Diese liegt mit dem Premiumstift bei regulär rund 400 Euro.

Mit Lederhülle, Premium-Stift und Ladegerät bekommt man das Gerät im Bundle für regulär rund 530 Euro und liegt dabei trotz besserer Hardware deutlich unter einem Vergleichbaren Remarkable-2-Bundle. Tatsächlich gehört der Scribe mit dem Preis zu den günstigeren Vertretern in diesem Vergleich.

Fazit

Der Kindle Scribe gehört in puncto Hardware in vielen Bereichen zu den besten digitalen Notizbüchern: Tolles Display, ausgezeichnete Haptik, gleichmäßiges Frontlicht und niedrige Stift-Latenz – um die wichtigsten Vorzüge zu nennen. Abzüge gibt’s wiederum bei der Software, die inzwischen zwar schon wesentlich verbessert wurde, aber eben doch noch hinter der Konkurrenz liegt. Auch die enge Bindung an Amazon Services empfinde ich in diesem Fall als kleinen Nachteil.

Trotz dieser Kritikpunkte ist der Kindle Scribe aber eine Empfehlung wert und dürfte in den kommenden Monaten auch softwaretechnisch nochmal einige der genannten Nachteile abbauen – zumindest legt das die bisherige Updatepolitik von Amazon nahe.

Der Kindle Scribe eignet sich insbesondere für bestehende Amazon Kunden, die ihre gesamte eBook-Bibliothek unkompliziert weiternutzen möchten, aber das Gerät (noch) nicht primär zum Schreiben von Notizen verwenden möchten.

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Kobo Elipsa 2E

Der Kobo Elipsa 2E ist in Deutschland zwar eher ein Exot, allerdings trotzdem einen Blick wert. Ebenso wie der Kindle Scribe ist der Elipsa 2E primär ein eReader.

Davon darf man sich allerdings nicht täuschen lassen, denn die Notizfunktionen fallen überraschend umfangreich aus. Der Elipsa 2E bietet zwei verschiedene Notizbuchtypen mit unterschiedlicher Funktionalität. Bei den Basic-Notizbüchern handelt es sich um „einfache“ Schreibflächen, die man einfach handschriftlich befüllen kann. Die erweiterten Notizbücher bieten mit Handschrifterkennung und Gestensteuerung zusätzliche Funktionen, die vorallem als Mitschrift auf der Uni oder Arbeit sehr nützlich sein können.

Der Kobo Elipsa 2E hat die gleichmäßigste Ausleuchtung in diesem Vergleich

Besonders gut gefällt mir in dem Zusammenhang, dass man zur Handschrifterkennung keine aktive Internetverbindung benötigt. Außerdem lassen sich die Notizbücher direkt am Gerät exportieren, ohne sie in die Cloud schicken zu müssen.

Das hervorragende Display muss ich zudem noch gesondert loben. Am Papier ist der 10,3 Zoll große Bildschirm mit einer Auflösung von 227 ppi zwar nicht außergewöhnlich, allerdings sorgt die E-Ink Carta 1200 Technik für hervorragende Kontrastwerte. Ebenso ist die Beleuchtung sehr, sehr gleichmäßig. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass der Elipsa 2E die gleichmäßigste Ausleuchtung in dem Größensegment besitzt – knapp vor dem Kindle Scribe.

Natürlich ist auch eine Nachtlicht-Funktion mit dabei, sodass man die Lichtfarbe abends von kalt-weiß zu warm-orange ändern kann.

Ein wesentlicher Pluspunkt des Elipsa 2E ist das besonders schnelle Aufwachen aus dem Standby-Modus. Mit der dazugehörigen Hülle ist der eReader beim Aufklappen des Covers quasi sofort wach. So schnell klappt das aus meiner Sicht sonst nirgendwo. Viele andere Geräte sind zwar auch nicht gerade langsam, zur spontanen Notiznehmung ist der Kobo Elipsa 2E aber kaum zu schlagen.

Weniger positiv fällt die Materialwahl auf. Dass es sich um recyceltes Plastik handelt, verdient zwar Lob. Allerdings wirkt die Haptik im Vergleich zum direkten Konkurrenten von Amazon nicht so hochwertig. Ebenso nerven ein paar Kleinigkeiten beim Stift selbst:

  • Das prominente weiße Rakuten Kobo Logo,
  • der ganz leicht wackelnde, geräusche machende Radiergummi und
  • die etwas uneindeutige magentische Befestigung am eReader.

Notiznehmung am

Der größte Nachteil im Vergleich zu allen genannten Mitbewerbern ist aber die größere Verzögerung bei der Stifteingabe. Diese habe ich mit Hilfe einer Super-Slow-Motion-Videoaufnahme mit etwa 35 Millisekunden gemessen. Das ist sichtbar langsamer als beim Kindle Scribe und der restlichen Konkurrenz. Aus meiner Sicht ist diese Verzögerung gerade an der Grenze problematisch zu sein. Im laufenden Betrieb hat es mich aber erfreulicherweise nicht gestört, obwohl sich das Schreiben für mich weniger natürlich anfühlt als bei Remarkable 2 & Co.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 400 Euro liegt der Kobo Elipsa 2E auf einem vergleichbaren Niveau wie der Kindle Scribe. Was die Hardware angeht, muss er sich wegen der niedrigeren Displayauflösung und etwas langsameren Stifteingabe hinter dem Amazon-Mitbewerber reihen.

Allerdings punktet der Elipsa 2E mit einer wirklich hervorragenden Beleuchtung und tollen Kontrastwerten, der diese zwei Nachteile fast vergessen macht. Ebenso ist der Funktionsumfang zur Notiznehmung größer als beim Scribe.

Die originale Hülle kostet mit 70 Euro in meinen Augen aber zu viel, denn sie deckt nur das Display ab und ist in der Bedienung keineswegs intuitiv.

Fazit

Der Kobo Elipsa 2E ist ein grundsolider eBook Reader, der ebenso wie der Kindle Scribe aus dem Leseuniversum stammt und um Schreibfunktionen erweitert wurde. Dass Kobo schon länger an der Schreibfunktionalität arbeitet, merkt man, denn der Umfang ist wesentlich größer und es gibt beim Notieren und Export wesentlich mehr Freiheiten.

Ebenso toll ist die wortwörtlich leichte Handhabung des E-Ink Tablets, denn mit nur 390 Gramm zählt es zu den leichtesten in dem Segment. Den größten Pluspunkt sammelt sich der Elipsa 2E aber beim Display. Das hat zwar „nur“ 227 ppi, aber ist kontrastreich und bietet die gleichmäßigste Beleuchtung in dem Umfeld.

Federn lässt das Gerät allerdings bei der Eingabeverzögerung mit dem Stift. Diese ist etwas langsamer und das Schreiberlebnis damit einen Tick weniger natürlich. Ebenso kritisieren muss ich an dieser Stelle die kleinen Softwaremacken in der Auslieferungsfirmware. Diese können ausgesprochen nervig sein (z.B. wenn Notizen in einem eBook einfach verschwinden). Auch das Ablegen der Hand auf dem Display wird vom Gerät nicht so gekonnt ignoriert wie bei der Konkurrenz.

Eine Empfehlung ist das Gerät somit für alle Wert die großformatig lesen und gelegentlich auf eine gute Notizfunktion zurückgreifen möchten. Als primäres Notiznehmungsgerät liegt es mit den paar kleineren Macken hinter den Mitbewerbern.

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Onyx Boox Note Air 2 Plus

Mit dem Boox Note Air 2 Plus hat das chinesische Unternehmen Onyx International einen Volltreffer gelandet. Es zählen wohl zu den beliebtesten digitalen Notizbüchern im 10 Zoll Segment. Nicht ohne Grund.

Mit einer umfangreichen technischen Ausstattung und ebenso umfangreichen Software bietet das Geräte zahllose Möglichkeiten zur Nutzung. Als primäres Lesegerät ist das Boox Note Air 2 (Plus) ebenso geeignet wie als Haupt-Notizbuch.

Haptisch und funktional gut gelungen: Das Onyx Boox Note Air 2 Plus

Die Haptik ist ebenfalls ausgesprochen gut gelungen. Das E-Ink Tablet wirkt mit dem Aluminium-Gehäuse nicht nur solide, sondern hält sich dank abgerundeter Kanten auch sehr angenehm in der Hand.

Es gibt aber natürlich auch einige Nachteile: Die Beleuchtung (kalt-weiß und warm-orange) ist nicht so gleichmäßig wie bei den meisten Konkurrenten und während der mitgelieferte Stift zwar tadellos funktioniert, fühlt er sich jedoch recht billig an. Auch die magnetische Halterung am Gerät gehört zu den schwächeren. Der Stift macht bei mir dadurch regelmäßig einen Abflug, weil er einfach zu locker sitzt.

Ein weiterer Nachteil sind die möglichen Datenschutzbedenken. Ebenso wie (fast?) alle Boox Geräte, telefoniert auch das Boox Note Air 2 Plus nachhause. Das bedeutet, dass Verbindungen zu chinesischen Servern hergestellt werden, obwohl keine Synchronisation läuft und auch die automatischen Softwareupdates deaktiviert sind. Zu welchem Zweck das geschieht, ist daher offen. Immerhin hat Onyx aber eine Datenschutzerklärung, in der darauf hingewiesen wird, dass man der europäischen Datenschutzgrundverordnung folgt.

Notiznehmung am Boox Note Air 2 Plus, hier mit der virtuellen Bleistiftspitze

Als letzter Nachteil ist die nicht immer einfach zu bedienende Benutzeroberfläche zu nennen. Sie wirkt auf den ersten Blick zwar durchaus aufgeräumt, viele Optionen verstecken sich aber oftmals hinter Menüpunkten, Symbolen oder Kontextmenüs wo man sie nicht immer erwarten würde. Die Lernkurve zur Nutzung ist also durchaus hoch.

Im Gegensatz dazu muss man aber insbesondere die hervorragende PDF-Funktionalität loben. Diese ist die mit Abstand beste am Markt. Der „NeoReader“ besitzt zahlreiche Anzeigeoptionen und erlaubt so auch das Lesen komplexer Dateien. Die starke Hardware des E-Ink Tablets sorgt dafür, dass auch komplexe Dateien problemlos zu verarbeiten sind.

Ebenso ist das Vorhandensein von Stereo-Lautsprechern und Mikrofonen ein Pluspunkt. Die Möglichkeit softwareseitig den E-Ink-Anzeigemodus manuell umstellen zu können ist für viele Android-Apps ebenfalls ein wichtiger Vorteil. Will man Apps nutzen die eine schnellere Bildschirmwiederholungsfrequenz benötigen, lässt sich das also ebenfalls machen. Aber Achtung: die schnelleren Bildschirmmodi verringern die Anzeigequalität.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Für rund 500 Euro gibt’s beide Varianten des Boox Note Air 2. Die Plus-Version besitzt den größeren Akku, ist dafür aber ein wenig schwerer. Somit hat man die Wahl, ob man lieber ein niedrigeres Gewicht für eine bessere Handhabung haben möchte, oder die längere Akkulaufzeit. Ansonsten unterscheiden sich die Geräte in Hinblick auf die Spezifikationen nicht offenkundig.

Der Preis von 500 Euro ist zwar kein Schnäppchen, geht in Anbetracht des großen Funktionsumfangs aber durchaus in Ordnung.

Fazit

Das Boox Note Air 2 (Plus) ist wohl der beste Allrounder im Bereich der digitalen Notizbücher. Der Funktionsumfang ist riesig und die Handhabung und das Display sind ebenfalls gut.

Mit den genannten Nachteilen muss man sich beim Kauf aber natürlich arrangieren können, denn die sollte es zum Preis von 500 Euro aus meiner Sicht dennoch nicht geben. Im derzeitigen Mitbewerberfeld ist das Boox Note Air 2 (Plus) letztendlich aber trotzdem eine Empfehlung wert und als durchaus zukunftssichere Investition zu sehen.

Meine Empfehlung: Beim Kauf des Geräts zur später einfacheren Garantie- und Gewährleistungsabwicklung auf einen deutschen oder österreichischen Händler setzen oder direkt bei Amazon bestellen.

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Onyx Boox Tab Ultra

Das Boox Tab Ultra besitzt softwareseitig weitestgehend die gleichen Vorzüge wie das Boox Note Air 2 Plus. Mit der umfangreichen auf E-Ink optimierten Funktionalität kann man das E-Ink Tablet für alle möglichen Einsatzzwecke nutzen.

Onyx hat das Gerät aber stärker auf die Nutzung als Tablet- oder Laptop-Ersatz optimiert. Das fängt damit an, dass die Benutzeroberfläche einen weitestgehend typischen Android-Launcher mit App-Shortcuts und Widgets nutzt.

Das Onyx Boox Tab Ultra punktet mit der schnellsten Bildschirmwiederholungsrate

Aber auch was die Displaymodi angeht, wurde nachgebessert. Die schnellen Anzeigemodi sind qualitativ zwar ebenfalls etwas schlechter als der normale HD-Modus, allerdings ist die Bildwiederholungsfrequenz in der schnellsten Einstellung so gut wie bei keinem anderen E-Ink Tablet. Damit lassen sich sogar Video halbwegs brauchbar ansehen.

Gut gelungen ist ebenso die kalt-weiße bis warm-orange Frontbeleuchtung, die etwas gleichmäßiger ist als beim Boox Note Air 2 Plus.

Wie immer gibt’s aber auch ein paar Nachteile: Das kantige Design eignet sich nicht zum längeren Halten in einer Hand und die Verarbeitung ist ebenfalls nicht so gut wie beim Boox Note Air 2 (Plus). Außerdem ist das Gewicht mit gemessenen 500 Gramm deutlich höher als es mit 480 Gramm offiziell angegeben ist. Das macht die Handhabung ebenfalls nicht gerade leichter.

Das hohe Gewicht ist in erster Linie wohl auf den riesigen 6.300 mAh Akku zurückzuführen. Der ist für die schnelle Bildwiederholungsrate nötig, denn das Display zieht dadurch auch mehr Strom. Der Akku kann letztendlich aber nicht für besonders lange Laufzeiten sorgen. Auch beim Betrachten von statischen Inhalten (wie einer Buchseite), ist der Akku schneller leer als beim Boox Note Air 2 Plus.

Notiznehmung am Boox Tab Ultra, hier mit der virtuellen Bleistiftspitze

Die Kamera auf der Rückseite zum Scannen von Dokumenten hört sich im ersten Moment nach einer guten Idee an, entpuppte sich in meinem Test aus verschiedenen Gründen aber bestenfalls als nettes Gimmick. Mit der Smartphone-Kamera bekommt man den Dokumtenscan bei Samsung und Apple üblicherweise besser hin und kann die Scans mit Dropbox auch unkompliziert aufs E-Ink Tablet transferieren.

Ein durchaus brauchbarer Zubehörartikel ist das verfügbare (aber teure) Keyboard-Cover. Die Tasten sind ausreichend groß und die Durckpunkte gut. Damit verwandelt man das Boox Tab Ultra in eine digitale Schreibmaschine.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Mit rund 620 bis 650 Euro ist das Boox Tab Ultra wahrlich kein Schnäppchen und es gibt je nach Anwendung durchaus ein paar Nachteile die schwer wiegen. Der bessere Eingabestift mit Radiergummi-Funktion relativiert den höheren Preis im Vergleich zum Boox Note Air 2 (Plus) zwar ein wenig, letztendlich zahlt sich der Aufpreis aber nur aus, wenn man unbedingt den schnelleren Bildschirmmodus und das gleichmäßig ausgeleuchtetere Display haben möchte.

Fazit

Das Onyx Boox Tab Ultra wird oft als das beste E-Ink Tablet bezeichnet. Zu einem gewissen Grad stimmt das durchaus und insbesondere die schnellen Anzeigemodi sind für E-Ink beeindruckend.

Allerdings ist der Aufpreis zum Boox Note Air 2 Plus für mich trotzdem nur schwer rechtzufertigen. Das günstigere E-Ink Tablet kann bis auf den schnellen Bildschirmwechsel fast alles zumindest gleich gut oder besser – zu einem niedrigeren Preis.

Und in der anderen Richtung gibt’s mit dem Boox Tab Ultra C (siehe unten) ein Gerät das quasi identisch zum Boox Tab Ultra ist, aber Farbdarstellung beherrscht. Mein Tipp: Besser die beiden genannten Geräte ansehen.

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Onyx Boox Tab Ultra C

Das Boox Tab Ultra C war für mich die größte Überraschung in diesem Vergleich. Es ist ein Boox Tab Ultra-Klon mit E-Ink Kaleido 3 Display. So nennt sich die E-Ink-Bildschirmtechnik mit Farbdarstellung. Klar, die ist bei weitem nicht so gut wie bei einem normalen Tablet, aber von der Optik wesentlich papierähnlicher.

Diese Papierähnlichkeit hatte ich ehrlichgesagt nicht erwartet, denn ältere Kaleido-Bildschirme waren in der Hinsicht nicht überzeugend. Das Boox Tab Ultra C punktet hier aber mit einer um 50 Prozent höheren Farbauflösung (150 ppi statt 100 ppi), wodurch die RGB-Subpixel kleiner und wesentlich unauffälliger sind.

Die Farbdarstellung des Onyx Boox Tab Ultra C ist überraschend gut

Ebenso erfreulich ist die höhere E-Ink-Auflösung von 300 ppi. Diese liegt somit am Niveau des Kindle Scribe – als einziges in diesem Vergleich. Allerdings muss man im Hinterkopf behalten, dass E-Ink Kaleido durch die RGB-Schicht optisch ein wenig körniger wirkt und der Scribe somit trotzdem das klarere Schriftbild besitzt.

Ohne aktivierter Frontbeleuchtung ist das Display des Onyx Boox Tab Ultra C in Innenräumen außerdem eher zu dunkel, mit aktivierter Beleuchtung aber völlig problemlos abzulesen. Die Frontbeleuchtung (kalt-weiß und warm-orange) ist auch sehr gleichmäßig, sodass das Lesen angenehm ausfällt.

Notiznehmung am Boox Tab Ultra C, hier mit der virtuellen Bleistiftspitze

Zum Lesen von farbigen Inhalten, wie z.B. Magazinen, Comics und Mangas ist das Boox Tab Ultra C eine tolle Alternative zu herkömmlichen LCD-Tablets und zu den anderen Schwarz-Weiß-E-Ink-Tablets.

Die sonstigen Stärken und Schwächen teil sich das Gerät mit dem abgesehen vom Display quasi baugleichen Boox Tab Ultra. Einzig beim Gewicht liegt das Boox Tab Ultra C interessanterweise mit 484 Gramm am Niveau der Werksangabe und nicht so deutlich darüber wie das Boox Tab Ultra (500 Gramm).

Preis-Leistungs-Verhältnis

Als eines der sehr wenigen erhältlichen E-Ink Kaleido 3 Tablets ist der Preis mit rund 650 Euro durchaus angemessen. Insbesondere im Vergleich zur farblosen Konkurrenz bekommt man hierfür tatsächlich einen handfesten Mehrwert – auch in Hinblick auf die Auflösung.

Fazit

Das Onyx Boox Tab Ultra C teilt sich softwareseitig die gleichen Vor- und Nachteile mit den beiden anderen genannten Boox-Modellen. Der größte Vorteil gegenüber den Mitbewerbern ist zweifellos das Farb-Display, das für mich auch gleichzeitig eine positive Überraschung war.

Der E-Ink Kaleido 3 Bildschirm ist ohne Frontbeleuchtung zwar recht dunkel, bietet im Außenbereich oder mit aktivierter Beleuchtung auch im Innenbereich, jedoch ausgezeichnete Kontrastwerte und eine Farbdarstellung welche die Nutzung wirklich aufwertet. Der Schlüssel zum Erfolg ist dabei in meinen Augen die papierähnliche Optik, wie man sie von anderen E-Ink Displays seit Jahren gewohnt ist. Das konnten ältere E-Ink Kaleido Generationen nicht bewerkstelligen.

Damit ist das Boox Tab Ultra C aus meiner Sicht auf jeden Fall einen genaueren Blick Wert. Der Preis ist zwar hoch, ein echter Mehrwert aber jedenfalls vorhanden.

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Huawei MatePad Paper

Das Huawei MatePad Paper ist in diesem Vergleich ein Leichtgewicht – in vielerlei Hinsicht. Das E-Ink Tablet ist mit nur 370 Gramm das leichteste digitale Notizbuch. Und das merkt man in der Handhabung auch deutlich. Längeres Schreiben ermüdet auf dem MatePad Paper nicht so schnell wie auf den schwereren Mitbewerbern.

Das Huawei MatePad Paper ist das leichteste E-Ink Tablet in diesem Vergleich

Als Leichtgewicht muss man das digitale Notizbuch von Huawei aber auch hinsichtlich der Software und teilweise auch wegen der Ausstattung bezeichnen. Die Benutzeroberfläche ist aufgeräumt und basiert auf HarmonyOS. Dieses System basiert wiederum auf dem Android Open Source Project. Allerdings sind die Freiheiten und Möglichkeiten das System zu erweitern im Vergleich zu Onyx Boox eingeschränkter. Eigene Apps kann man zwar installieren, der Launcher lässt sich aber beispielsweise nicht ändern.

Notiznehmung am Huawei MatePad Paper, hier mit der virtuellen Bleistiftspitze

Die Notiznehmung ist solide, aber ebenso auf eine möglichst geringe Komplexität getrimmt. Das reicht zwar zum gelegentlichen Mitschreiben, ist im Vergleich zu manchem Mitbewerber aber möglicherweise zu wenig um als primäres digitales Notizbuch mithalten zu können.

Als letzter Nachteil ist das nur einfärbige Frontlicht zu nennen, d.h. es gibt kein eingebautes Nachtlicht zur Umschaltung auf eine warm-orange Lichtfarbe. Die Frontbeleuchtung ist dafür ausgesprochen gleichmäßig und zählt zu den besten in diesem Segment.

Pluspunkte sammelt sich das Huawei MatePad Paper ebenso bei der sonstigen technischen Ausstattung. Mit dem Kirin 820E Chip und 4 GB RAM Arbeitsspeicher ist es das stärkste E-Ink Tablet am Markt. Ebenso vorteilhaft ist das Vorhandensein der Stereo-Lautsprecher und der Mikrofone, sowohl zum Konsum von multimedialer Unterhaltung als auch zur Mitschrift.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 500 Euro ist das Huawei MatePad Paper wahrlich kein Schnäppchen. Immerhin ist darin aber der Stift und die Hülle enthalten.

Zwar bekommt man hardwaretechnisch viel geboten, die Einschränkungen in der Nutzbarkeit auf der Softwareseite wiegen für mich aber zu schwer um diesen Preis rechtzufertigen.

Fazit

Das Huawei MatePad Paper gehört zwar nicht zu den bekanntesten Geräten am Markt, hat aber durchaus einige durchaus interessante Vorzüge: Tolles Display mit sehr gleichmäßiger Ausleuchtung, einfache Handhabung und starke Hardware zählen zu den Stärken des E-Ink Tablets.

Als digitales Notizbuch kann es softwareseitig zwar auch ein paar Pluspunkte sammeln, muss sich letztendlich aber trotzdem hinter der Konkurrenz einordnen. Insbesondere die vergleichsweise geringe PDF-Funktionalität wiegt aus meiner Sicht schwer. In diesem Größensegment kann das quasi jeder andere in irgendeiner Form besser.

Damit ist das Huawei MatePad Paper in erster Linie eine Empfehlung wert, wenn es möglichst einfach und unkompliziert gehen soll und man keine erweiterte Funktionalität sucht.

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Supernote A5 X

Das Supernote A5X ist ein digitales Notizbuch das in seiner grundsätzlichen Ausrichtung dem Remarkable 2 ähnelt. Der Grund wieso es nicht so bekannt ist, liegt nicht etwa in einer schlechten Umsetzung, sondern eher im Marketing.

Das Schreibgefühl des Supernote A5X ähnelt dem eines Gelstifts auf Papier. Für Personen die eher ein papierähnliches Schreiberlebnis bevorzugen, könnte das glatte Schreibgefühl damit etwas gewöhnungsbedürftig sein.

Die Software des Geräts ist intuitiv und benutzerfreundlich gestaltet – die Werkzeugleiste lässt sich z.B. individuell positionieren – eine Funktion, die versehentliche Berührungen besser verhindert als bei den meisten Mitbewerbern. Alle Notizbücher auf dem Supernote A5X behalten ihre Werkzeugpräferenzen bei, was den Handhabung generell erleichtert. Das Gerät verfügt außerdem über eine Schnellzugriffsleiste, mit der man einfach zu häufig genutzten Seiten oder Dokumenten navigieren kann.

Trotz der positiven Punkte gibt es wie immer auch einige Aspekte, in denen die Supernote A5X noch verbessert werden könnte. Dazu gehören unter anderem die Einstellbarkeit der Dicke des Textmarkers oder die Verbesserung der Exportfunktionen. Darüber hinaus wäre es wünschenswert, wenn das Gerät Vektordaten aufzeichnet und exportiert, was die Notizqualität im Export erhöhen würde.

Außerdem muss man ebenso wie bei Remarkable auf eine eingebaute Frontbeleuchtung verzichten.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Insbesondere für Kunden aus Europa ist das Preis-Leistungsverhältnis unterm Strich nicht besonders gut. Denn der französische Reseller, der hier zum Einsatz kommt, verlangt einen heftigen Aufschlag zum US-Preis. Damit muss man sich zwar nicht mit den Einfuhrkosten herumschlagen und die Garantieabwicklung ist vermutlich auch leichter, eine Preisdifferenz von rund 40 Prozent (ohne Versand) ist in meinen Augen aber schlichtweg zu viel.

Fazit

Grundsätzlich ist das Supernote A5X ein tolles Schreibwerkzeug, allerdings ist der hohe Preis ein handfestes Hindernis um eine Empfehlung aussprechen zu können. Dafür ist die Konkurrenz in diesem Größensegment inzwischen einfach zu zahlreich.

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Zusammenfassung: Welches E-Ink Tablet ist das beste für mich?

Welches E-Ink Tablet ist also das richtige? Kurz gesagt: Es kommt auf dein angedachten Nutzungsverhalten an:

  • Remarkable 2 oder Supernote A5 X primär zur Notiznehmung die auch möglichst ablenkungsfrei sein soll.
  • Kindle Scribe oder Kobo Elipsa 2 für ein ausgewogenen Lese- und Schreiberlebnis, mit etwas stärkerem Fokus auf dem Lesen von eBooks.
  • Onyx Boox Note Air 2 Plus als Notiznehmungs-Allrounder zur Nutzung von Android-Apps und insbesondere zum Lesen von PDF-Dateien.
  • Onyx Boox Tab Ultra als Tablet-Ersatz, das weniger zur handschriftlichen Notiznehmung sondern stärker zur Nutzung von multimedialen Inhalten gedacht ist.
  • Onyx Boox Tab UItra C wenn man einen Tablet-Ersatz mit Farbdarstellung und papierähnlicher Optik haben möchte.
  • Huawei MatePad Paper als Light-Version der Boox-Modelle für eine möglichst einfache Handhabung mit Android-Erweiterbarkeit.

Wenn du dir noch nicht ganz sicher bist, dann sieh dir auch die nachfolgende Sektion an, in der wichtige Fragen vor dem Kauf behandelt werden. Diese lassen dein Nutzungsprofil besser eingrenzen und erleichtern so (hoffentlich) die Kaufentscheidung.

Fragen vor dem Kauf

Weil die Auswahl an digitalen Notizbüchern inzwischen sehr groß ist, es aber nicht das beste E-Ink Tablet gibt, ist es besonders wichtig sich vorher Gedanken darüber zu machen, welche Anforderungen man an das Gerät stellt.

Nachfolgend haben wir die wichtigsten Punkte zusammengefasst, die vor dem Kauf besonders wichtig zu wissen sind. Hat man hier bereits vorab seine Anforderungen angeklärt, fällt die Entscheidung zum Kauf des richtigen E-Ink Tablets später leichter.

Primäre Anwendung

Die wichtigste Frage die man vorab beantworten muss ist: Was genau will ich mit dem E-Ink Tablet primär machen?

Auch wenn man mit allen genannten Geräten Notizen nehmen kann, der Fokus liegt je nach Hersteller teils doch sehr unterschiedlich. Und obwohl die verschiedenen Begriffe oft austauschbar verwendet werden (auch von mir), lassen sich die aktuellen Geräte grob in folgende Kategorien einteilen:

  1. Lesegeräte mit Notizfunktion,
  2. Ablenkungsfreie digitale Notizbücher,
  3. E-Ink Tablets mit Erweiterbarkeit.

In die erste Kategorie der Lesegeräte mit Notizfunktion fallen ganz klar alle Notiznehmungs-Geräte von Amazon Kindle und Kobo. Diese sind im Herzen eigentlich eReader und wurden um die handschriftlichen Notizfunktionen erweitert.

Das klappt grundsätzlich gut, im Vergleich zu den anderen beiden Kategorien fällt aber auf, dass der Funktionsumfang geringer ausfällt. Ob dieser letztendlich ausreicht, solltest du mit der Lektüre der jeweiligen Testberichte klären.

Grundsätzlich sind diese Geräte die besten Lesegeräte, da der Fokus der Hersteller seit vielen Jahre darauf liegt.

In die zweite Kategorie der ablenkungsfreien digitalen Notizbücher fallen die Geräte von Remarkable und Supernote. Diese haben einen klaren Fokus auf die Notiznehmung. Zwar kann man damit auch eBooks lesen, das Leseerlebnis ist letztendlich aber weniger komfortabel als auf Kindle und Kobo. Das liegt an der geringeren Funktionsvielfalt, teils komplizierteren Bedienung und auch langerem Reaktionszeit.

Diese Geräte sind also ganz klar als digitale Notizbücher positioniert, wobei die Notiznehmung auf Notizbuchseiten im Vordergrund steht. PDF-Dateien lassen sich ebenso kommentieren, in diesem Punkt können die E-Ink Tablets (siehe nachfolgend) aber deutlich mehr.

Mit der dritten Kategorie der E-Ink Tablets mit Erweiterungsmöglichkeit kommen wir zur Klasse der „eierlegenden Wollmilchsau“. Hierbei handelt es sich üblicherweise um Geräte mit Android oder AOSP (Android Open Source Project) Betriebssystem. Fast alle lassen das Sideloading von Apps zu, einige auch die direkte Installation aus dem Google Play Store.

Der große Vorteil dieser Geräte liegt in der besonders freien Anwendung. Insbesondere auf den Onyx Boox Geräten läuft eine ausgesprochen gut angepasst Android-Variante für E-Ink Displays.

Der große Nachteil der Geräte liegt aber oftmals in der komplizierteren Bedienung. Auch hier ist Boox wieder hervorzuheben. Die Geräte können viel, der Einstieg ist aber selbst für technikaffine Personen nicht immer intuitiv. Es gibt aber auch Abstufungen, denn das Huawei MatePad Paper kann trotz Erweiterbarkeit mit einer einfacheren Bedienung punkten.

Passive und aktive Stifteingabe

Ebenso sollte man sich die Frage nach der bevorzugten Stifteingabe stellen. Mit der passiven und aktiven Stifteingabe gibt es zwei unterschiedliche Varianten.

Die passive Stifteingabe basiert üblicherweise auf der WACOM-Technik. Mit Hilfe eines induktiven Touchscreens wird die Berührung des Stifts am Display erkannt. Der Stift benötigt dabei keinerlei Strom und muss somit nie aufgeladen werden.

Ebenso sind die Stiftspitzen bei WACOM-Stiften üblicherweise etwas feiner als bei aktiven Stiften, was dem Schreiberlebnis zugute kommt.

Ein aktiver Stift benötigt Strom und muss daher mehr oder weniger häufig aufgeladen werden. Eine Regel, wie oft das der Fall ist, gibt es nicht und hängt alleine von der Implementierung des Herstellers ab. Manche aktive Stifte kommen mit einer Akkuladung Wochen oder Monate aus, andere nur einige Tage.

Bei beiden Stifttypen muss man die Stiftspitze in fast allen Fällen nach einiger Zeit tauschen. Denn diese nutzt sich ab und wird immer kürzer.

Datenaustausch

Und zu guter Letzt muss man sich auch über den Datenaustausch mit dem Gerät Gedanken machen. Denn anders als man vielleicht vermuten könnte, klappt der nicht immer ohne Weiteres über den USB-Massenspeicher.

Einige Hersteller setzen auf die Nutzung der Cloud, sodass man die Notizen nicht direkt aus dem internen Speicher des Geräts kopieren kann.

Andere Anbieter verwenden lokale Webservices, sodass man Notizen zwar über USB, aber etwas kompliziert über einen Webservice mit dem Internet-Browser vom Gerät kopieren kann.

Und letztendlich gibt es natürlich auch Hersteller, wo der Datenaustausch aller Dateitypen (Notizen, PDFs und eBooks) problemlos über die USB-Massenspeicherfunktion klappt.

Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile, sodass man sich im Vorhinein einfach im Klaren darüber sein muss, wie der bevorzugte Datenaustasch aussehen soll. Darauf basierend lässt sich die Wahl nach dem passenden Hersteller schon sehr gut einschränken.