Icarus Illumina 1

Hinweis: Mittlerweile gibt es eine neue Version des Illumina, die den gleichen Namen trägt.

Android am eBook Reader findet man zwar schon seit mehreren Jahren auf Nook, Sony oder Tolino Geräten, allerdings waren die Android-Systeme dort immer geschlossen und für den Nutzer nicht frei zugänglich. Dass die Nachfrage nach E-Ink Lesegeräten mit dem Google Betriebssystem aber durchaus groß ist, beweisen die aktiven Moddingcommunitys, in denen immerzu neue Möglichkeiten zur Erweiterung der eReader diskutiert werden.

Nun wird die Nachfrage nach Android eReadern aber von anderer Seite befriedigt: Kleine und unbekanntere Hersteller (am deutschen Markt) wagen sich in die Nische und bringen einer nach dem anderen, Lesegeräte mit offenem Android auf den Markt. Die Qualität kann bisher allerdings nicht immer (gleich) überzeugen. So mussten Käufer des Imcosys Imcov6l mit einer besonders instabilen Software leben, bis mit Firmwareupdate in Version 1.21 endlich Besserung eingetreten ist. Ebenso problematisch stellt sich die Lage beim Onyx Boox T68 Lynx dar, der zwar ein sehr gut angepasstes Android System besitzt, aber in Hinblick auf die Hardware und Stabiltiät (Stichwort: Bootschleifen) einige Probleme besitzt.

Seit kurzer Zeit gibt’s nun auch den Icarus Illumina, der mit der bisher modernsten Android Version auf den eBook Reader Markt stößt. Das 6 Zoll Gerät nutzt Android Jelly Bean und verspricht damit eine noch bessere App-Kompatibilität. Außerdem soll der Dual-Core-Prozessor für besonders flotte Reaktionszeiten sorgen. Ob das ausreicht um den genannten Geräten Konkurrenz zu machen, erfährst du im nachfolgenden Testbericht.

Videotest


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Unboxing & Verarbeitung

Der Illumina wird in einer für Icarus typisch hübschen Verpackung geliefert, inkl. Micro-USB-Kabel, Quick-Start-Guide und Bedienungsanleitung in englischer Sprache. Die Anleitungen sind aber ohnehin nach dem ersten Systemupdate veraltet, denn die neue Firmware (die hier im Test beschrieben wird), ist in einigen Bereichen anders aufgebaut.

Gleich beim Auspacken macht der Icarus Illumina einen tollen Eindruck, denn der 6 Zöller wirkt sehr solide. Nicht klappert, wackelt oder knarzt und auch das mattschwarze Gehäuse weiß zu gefallen. Wie auch die Front besteht die Rückseite aus einem matten, schwarzen Plastik, wobei man Fingerabdrücke hier etwas besser zu sehen scheint.

Die Bauform des Geräts ist dabei wie bei den anderen Android eBook Readern eher ungewöhnlich, denn in Zeiten von tastenlosen Designs, gibt’s auch beim Illumina ein paar Hardwareknöpfe. Links neben dem Bildschirm befinden sich Blättertasten und ein Knopf zum manuellen Aktualisieren des E-Ink Displays, auf der rechten Seite des Displays sitzen nochmal zwei Blättertasten und ein Zurück-Knopf zur Android-Navigation. Somit eignet sich das Gerät für Links- und Rechtshändler gleichermaßen. Unter dem Bildschirm gibt’s keine Knöpfe.

Die Tasten links und rechts neben dem Bildschirm lassen sich gut bedienen

Der Illumina misst 168x118x9 mm und ist zählt damit eher zu den kompakteren 6 Zoll eBook Readern. Mit dem Gewicht von 197 Gramm liegt das Gerät im Mittelfeld.

Obwohl der eReader einen kapazitiven Touchscreen nutzt, sitzt der Bildschirm ungewöhnlich tief im Gehäuse. Das kennt man in dieser Form eigentlich nur von eReadern mit Infrarot-Technik. Für den Lesebetrieb ist das aber im Grunde nur dann störend, wenn die externe Lichtquelle sehr schräg auf’s Display fällt und eine Schattenbildung zur Folge hat. Ein solcher Lichteinfall kommt erfahrungsgemäß aber nur selten vor und kann von der eingebauten Beleuchtung kompensiert werden, sodass es in der Praxis keine Probleme gibt.

Der erste Eindruck des Icarus Illumina ist somit sehr gut – tolle Haptik, gute Verarbeitung und ein kompaktes Gehäuse mit Blättertasten.

Ausstattung

Der interne Speicher des Icarus Illumina beträgt 4 GB, wobei für die Befüllung mit eBooks rund 1,9 GB zur Verfügung stehen. Weitere ca. 1000 MB sind für App-Installationen vorgesehen, den Rest nimmt das Betriebssystem in Anspruch. Insgesamt können vom Nutzer also nicht ganz 3 GB genutzt werden. Bei Bedarf kann man den internen Speicher mit einer MicroSD-Karte um bis zu 32 GB erweitern, sodass es auch bei umfangreichen eBook-Bibliotheken zu keiner Speicherknappheit kommen sollte. Außerdem kann man dank Android Jelly Bean Anteile der installierten Apps auf die Speicherkarte verschieben, sodass für Programm-Installationen potentiell ebenfalls mehr Platz vorhanden ist.

Anschlüsse am unteren Geräterand

WLan zum Zugriff auf das Internet ist natürlich auch mit dabei, wobei der eingebaute Browser gute Dienste leistet. Auf einen vorinstallierten Google Play Store muss man im Gegensatz zum Onyx Boox T68 zwar verzichten, allerdings ist das System natürlich trotzdem offen für weitere App-Installationen. Dabei empfiehlt es sich auf alternative App-Stores z.B. von Amazon oder F-Droid zurückzugreifen. Die Auswahl ist dort zwar qualitativ etwas besser sortiert, allerdings ist die Anzahl der verfügbaren Programme deutlich geringer.

Für ausreichend Geschwindigkeit sorgt die Dual-Core CPU (Rockchip) die mit maximal 1 GHz taktet. Zur Seite stehen dem Chip 512 MB Arbeitsspeicher. Als Grafikchip (im eBook Reader eher unwichtig) kommt eine recht potente Mali-400 MP GPU zum Einsatz. Unterm Strich ist der Icarus Illumina damit der aktuell schnellste eReader am Markt.

Display & Beleuchtung

Der Icarus Illumina setzt auf die mittlerweile weit verbreitete E-Ink Pearl Technik. Das 6 Zoll Display des Geräts folgt damit vielen anderen eBook Readern. Erstaunlicherweise gibt es trotz der mittlerweile großen Verbreitung aber weiterhin deutlich sichtbare Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Geräten. Wir haben uns den Bildschirm des Illumina daher genauer angesehen.

Die Auflösung beträgt übliche 1024x758 Pixel, was zwar in jedem Fall ausreichend scharf (212 ppi) auch für kleine Anzeige- und Bedienelemente ist, aber jedenfalls nicht an den Onyx Boox T68 (265 ppi) rankommt. Im Gegensatz zum Onyx Gerät kann der Illumina allerdings mit dem sichtbar besseren Kontrastverhältnis punkten. Während es das Konkurrenzprodukt nur auf einen maximalen Kontrast von 9:1 bringt (ohne Beleuchtung), schafft es der neue Icarus eReader auf 12:1. Dieser Unterschied ist auch mit freiem Auge im direkten Vergleich deutlich sichtbar und sorgt dafür, dass der Icarus Illumina besser ablesbar ist.

Die Schrift am Icarus Illumina (rechts) ist sichtbar kräftiger als am Onyx Boox T68 (links)

Kontrastverhältnis ohne Beleuchtung (höher ist besser)

Damit reiht sich der Icarus Illumina in die immer größer werdende Reihe der E-Ink Pearl Geräte mit gutem Kontrastverhältnis ein. Der kapazitive Touchscreen scheint hierbei ganz offensichtlich kein Problem darzustellen, wobei man allerdings sagen muss, dass das engmaschige Sensorgitter besonders bei dunklen Hintergründen und „richtigem“ Lichteinfall dennoch erkennbar ist. Im normalen Lesebetrieb fällt es aber im Regelfall nicht auf. Positiv ist außerdem zu erwähnen, dass es im Gegensatz zum Onyx Boox T68 keine Probleme mit der Genauigkeit des Touchscreens gibt und auch an der Empfindlichkeit gibt es nichts auszusetzen.

Die Eingabe der virtuellen QWERTZ-Tastatur funktioniert gut, aber nicht ganz so gut wie bei einigen anderen Geräten. Tippt man die Buchstaben in verschiedenen Apps zu schnell ein, kommt es gelegentlich vor, dass einzelne „verschluckt“ werden.

Beleuchtung mit Vor- und Nachteilen

Mit aktivierter Beleuchtung verbessert sich der Kontrast des Icarus Illumina merklich, sodass es der eBook Reader auf ein hervorragendes Kontrastverhältnis von 13,5:1 schafft. Damit befindet er sich nicht nur am hohen Niveau des PocketBook Touch Lux 2, sondern ist auch dem Kindle Paperwhite dicht auf den Fersen.

Sehr gutes Kontrastverhältnis mit Beleuchtung am Icarus Illumina (links) im Vergleich zum Kindle Paperwite (rechts). Bei der Gleichmäßigkeit hat der Paperwhite aber klar die Nase vorn.

Kontrastverhältnis mit Beleuchtung (höher ist besser)

Leider muss ich an dieser Stelle zum ersten und wohl größten Kritikpunkt am Illumina kommen: Auch wenn die Beleuchtung den Kontrast merklich verbessert, die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung befindet sich nicht am gleichen hohen Niveau des Paperwhite. Wie schon der Vorgänger leidet auch der neue eBook Reader an den bekannten Farbwolken. Der Effekt ist besonders im direkten Vergleich deutlich sichtbar (siehe oben).

Die Beleuchtung könnte gleichmäßiger sein

Generell ist die Beleuchtung eher kühl, allerdings sind über den Bildschirm kleinere Bereiche mit unterschiedlichen Farbtemperaturen verteilt, die zu der genannten Farbwolkenproblematik führen. Immerhin kann man aber sagen, dass das Problem schwächer ausgeprägt ist als beim Vorgänger (und in den Fotos etwas stärker sichtbar ist, als in Natura) und erfahrungsgemäß fallen diese Ungleichmäßigkeiten nicht jedem Nutzer auf. Besonders bei vorhandenem Umgebungslicht sind die Farbwolken beinahe unsichtbar. Bei Dunkelheit empfiehlt es sich die Lichtstärke nach unten zu regulieren, sodass die Unregelmäßigkeiten etwas schwächer zum Vorschein kommen.

Unterm Strich ist die Beleuchtungssituation damit jedenfalls nicht optimal. Ob man die Verfärbungen als störend empfindet, kann man im Grunde nur durch eine eigene Testung herausfinden. Ist das nicht der Fall, dann darf man sich jedenfalls über das ausgezeichnete Kontrastverhältnis freuen.

Sehr gute Helligkeitseinstellung

Nun kommen wir wieder zu erfreulicheren Dingen: Bei bisherigen Android eBook Readern war die Lichtstärkeneinstellung nicht sonderlich komfortabel, denn die Minimalhelligkeit war ganz einfach zu hoch. Bei absoluter Dunkelheit können die Icarus-Konkurrenten somit durchaus ein wenig blenden, was für den unbeschwerten Lesebetrieb natürlich nicht besonders vorteilhaft ist.

Dies sollte beim Icarus Illumina jedenfalls nicht passieren, denn hier lässt sich die Beleuchtung auf einen hervorragenden Minimalwert von 0,7 cd/m² senken, was der zweitniedrigste Wert hinter dem Kindle Paperwhite ist. Dafür ist aber wiederum die maximale Bildschirmhelligkeit mit 68 cd/m² nicht so hoch wie bei der Konkurrenz. Darüber kann man in den allermeisten Situationen aber getrost hinwegsehen.

Maximale Bildschirmhelligkeit in cd/m² (höher ist besser)

  • ImCoSys ImcoV6L 276
  • Kobo Glo 121
  • Kobo Aura 112
  • PocketBook Touch Lux 2 96
  • Onyx Boox T68 95
  • Kindle Paperwhite 2 91
  • Icarus Illumina 68
  • Tolino Vision 51
  • Tolino Shine 41

Minimale Bildschirmhelligkeit in cd/m² (niedriger ist besser)

  • ImCoSys ImcoV6L 10.6
  • Onyx Boox T68 8.3
  • Kobo Glo 4
  • Tolino Shine 2.4
  • Tolino Vision 2.2
  • Kobo Aura 1.2
  • PocketBook Touch Lux 2 1.1
  • Icarus Illumina 0.7
  • Kindle Paperwhite (2013) 0.2

Auf eine PWM-Ansteuerung verzichtet der Icarus Illumina glücklicherweise.

Zwischenfazit zur Abbildleistung

Mit dem Illumina betritt ein weiterer Android eBook Reader das Feld und mit dem neuen Teilnehmer wird auch der Bild bei der Anzeigequalität ambivalenter. Während der Imcosys Imcov6l unterm Strich zwar eine positive Überraschung geboten hat, war die Grundhelligkeit einfach viel zu hoch. Der Onyx Boox T68 war dahingehend zwar besser (aber weiterhin zu hell), musste sich allerdings gleich wegen mehrer anderer Dinge (Kontrast, Farbverlauf, Touchscreengenauigkeit) Kritik gefallen lassen.

Beim Icarus Illumina hakt es wiederum an anderer Stelle: Während Kontrast und Helligkeit auf sehr guten Niveaus liegen, ist die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung nicht optimal. Immerhin kann man aber sagen, dass die beschriebenen Farbwolken nicht bei allen Helligkeitsstufen gleich stark sichtbar sind und somit nicht immer auffällig sind. Letztendlich kann man aber nur selbst feststellen, ob man dies als Problem wahrnimmt oder nicht.

Lesen & Benutzerfreundlichkeit

Einrichtung

Für die nachfolgenden Beschreibungen gilt zu beachten, dass die getestete Softwareversion (V1.0.0-2014081410) sich auf das erste Firmwareupdate von Icarus bezieht, das sich in einigen Bereichen ganz deutlich von der Auslieferungsvariante unterscheidet. Käufer des Illumina sollten das Update also auf jeden Fall einspielen.

Wie auch bei den anderen Android eBook Readern gestaltet sich die erste Inbetriebnahme des Icarus Illumina ganz einfach: Man aktiviert das Gerät und kann schon loslegen. Eine gesonderte (geführte) Ersteinrichtung wie das bei den Geräten der größeren Hersteller der Fall ist, gibt’s nicht.

Der Startbildschirm präsentiert sich wie beim Onyx Boox T68 zunächst in englischer Sprache, was bei der chinesischen Konkurrenz bedeutet, dass die Onyx-Bedienoberfläche auch nicht eingedeutscht wurde. Beim Illumina ist das glücklicherweise nicht der Fall: Nachdem die Android-Oberfläche auf Deutsch umgestellt wurde, kann man auch die Icarus-Oberfläche in deutscher Sprache verwenden. Sehr schön.

Ergänzende Anmerkung: Auch der Icarus Illumina stammt eigentlich von einem chinesischen Unternehmen. Das Gerät wird auch unter dem Namen Boyue T61 vertrieben.

Damit man DRM-geschützte eBooks lesen kann, muss das Gerät wie gewohnt mit der Adobe ID autorisiert werden. Dies funktioniert in den Geräteeinstellungen mit der von Android bekannten Kontoverwaltung. Hier gibt es den Punkt „Adobe DRM Einstellungen“ wo man Benutzername und Kennwort eingibt und danach im Grunde schon mit dem Lesen von DRM-geschützten Titeln loslegen kann. Eine bestehende WLan-Verbindung ist zur Autorisierung aber natürlich Voraussetzung. Gibt’s die nämlich nicht, wird eine Meldung angezeigt, dass die Anmeldung misslungen sei. Auf die Notwendigkeit der Drahtlosverbindung wird man dabei unpraktischerweise nicht hingewiesen. Das Problem gibt’s bei der Android-Konkurrenz von Onyx und Imcosys in der gleichen Form.

Alternativ kann man auch Adobe Digital Editions am PC zur Autorisierung via USB nutzen.

Startbildschirm

Ich muss zugeben, dass ich zur Vorstellung des Icarus Illumina skeptisch über die Meldung zum Android Betriebssystem war. Zwar ist die Offenheit des Systems immer als Pluspunkt zu werten, allerdings wagen sich größere eBook Reader Hersteller mit gutem Grund nicht an eine frei zugängliche Android-Oberfläche. Damit am graustufigen, langsamen E-Ink Display alles rund läuft, bedarf es einiger Anpassungsarbeiten, von denen ich dachte, dass sie beim Illumina möglicherweise nicht sauber durchgeführt wurden. Immerhin läuft auch der Icarus8 mit Android, bietet aber kaum (bzw. keine) sichtbare Veränderungen an der Bedienoberfläche.

Beim Illumina ist das aber zum Glück nicht der Fall: Schon am Startbildschirm wird klar, dass Icarus (bzw. der Hersteller Boyue) ganze Arbeit bei der Anpassung geleistet hat. Der Startbildschirm präsentiert sich ebenso übersichtlich wie funktional. Am unteren Bildschirmrand befindet sich die Android Statusleiste, die zur besseren Ablesbarkeit und Bedienung ein wenig modifiziert wurde. Alle Anzeige- und Bedienelemente wurden auf hohen Kontrast hin optimiert, sodass die Ablesbarkeit sehr gut ist. Am linken Rand befindet sich die Verknüpfung zum Startbildschirm, direkt daneben die virtuelle Zurücktaste und die Verknüpfung zur Beleuchtungskontrolle. Am rechten Rand der Statusleiste findet sich die Anzeige für WLan, Akku und Uhrzeit. Ein Antippen auf das WLan-Symbol öffnet eine erweiterte Ansicht am unteren rechten Bildschirmrand.

Der Startbildschirm präsentiert sich aufgeräumt und optisch ansprechend

Im Gegensatz zum Onyx Boox T68 gibt’s beim Illumina keine speziellen Anzeigemodi um schnellere E-Ink Bildwechsel zu realisieren. Allerdings sorgt die sinnvoll implementierte Aktualisierungstaste dafür, dass man auch bei regulären Android-Apps, die nicht an den E-Ink Bildschirm angepasst wurden, mit einem kurzen Druck den Ghostingeffekt eliminieren kann. Besonder in Lese-Programmen (z.B. Skoobe) kann dies sehr praktisch sein.

Die Statusleiste ist in der regulären Lese-App nicht sichtbar und kann in den Systemeinstellungen auch für andere Applikationen vollständig ausgeblendet werden. In dem Fall empfiehlt es sich allerdings auf Hilfsprogramme (z.B. Button Savior) zur einfacheren Bedienung zurückzugreifen, da das Fehlen der unteren Leiste die Navigation am Gerät ein wenig erschwert. Will man das nicht, kann man den Illumina mit dem Zurück-Knopf (links neben dem Bildschirm) aber immerhin trotzdem bedienen.

Oberhalb der Statusleiste befinden sich vier (anpassbaren) Verknüfungen. Regulär sind dies:

  • Bücher
  • Apps
  • Einstellungen
  • Browser

Im oberen Drittel des Bildschirms werden die drei zuletzt gelesenen eBooks angezeigt. Bei mehr als drei Titeln, sind die restlichen eBooks per Slider seitlich erreichbar. Direkt darunter befinden sich die vier zuletzt hinzugefügten Titel, wobei auch hier ein horizontaler Slider zum schnellen Zugriff auf weitere eBooks vorhanden ist.

Bibliothek

Der gute Eindruck setzt sich auch bei der Bibliothek fort, wenngleich die Optionen zur Sortierung etwas größer sein könnten. Immerhin stehen aber drei unterschiedliche Ansichten zur Verfügung: 3x3 Coveransicht, 3x2 Coveransicht und Cover-Listenansicht.

Die eBooks lassen sich nach Name, Zeit, Typ, Autor und Größe sortieren – nur absteigend. Außerdem gibt es eine Suchfunktion, um das gewünschte eBook schnell zu finden. Eine Ordnungsfunktion mit Metatags ist nicht vorhanden, allerdings wird die Verzeichnisstruktur berücksichtigt, sodass man Ordner anlegen und die eBooks darin sortieren kann. Das klappt am Gerät indem man den Bearbeitungsmodus aktiviert und die Titel ausschneiden, löschen und einfügen kann. Dummerweise gibt’s allerdings keine Möglichkeit direkt in der Bibliothek neue Ordner anzulegen. Dazu muss man entweder den Umweg über den PC gehen, oder eine alternative Datei-Explorer-App (z.B. Total Commander) nutzen.

Die Bibliothek bietet verschiedene Anzeigemodi. Die Sortierungsoptionen können größer sein.

Zusätzlich zur Bibliothek kann man auch den vorinstallierten Dateimanager nutzen, der sich im exakt gleichen Design präsentiert. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der Dateimanager auch ansonsten versteckte Ordner und sonstige Dateien (Nicht-eBooks) anzeigt.

Leseoptionen (Schriftbildanpassung)

Hat man das gewünschte eBook gefunden, öffnet man es wie gewohnt mit einem einfachen Antippen. Will man eine der anderen eBook-Apps nutzen, muss man das jeweilige Programm separat starten – ein Kontextmenü zur Auswahl der bevorzugten Lese-App, wie das beim Onyx Boox T68 der Fall ist, gibt’s hier nicht.

Weiterblättern kann man auf drei verschiedene Arten: Mit der bekannten Wischgeste oder mit einem Antippen auf den Bildschirm, sowie mit den Hardwaretasten (neben dem Bildschirm). Das Lesemenü ruft man mit einem Druck in die Mitte des Bildschirms auf. Daraufhin werden am oberen Bildschirmrand eine Menüleiste und am unteren Bildschirmrand die Optionen eingeblendet.

Dabei kann man mit einem Schieberegeler, oder per direkter Eingabe der Nummer, die aktuelle Seite ändern. Die Textanpassungsmöglichkeiten sind sehr umfangreich und funktionieren seit dem ersten Update auch zuverlässig. Neben der schrittweisen Anpassung der Schriftgröße (etwas unpraktisch), kann man auch die Schriftart (50 Schriftarten vorinstalliert), den Zeilenabstand (12 Stufen, von 0,8 bis 1,9) und die Seitenränder (12 Stufen 0 bis 55 Pixel) verändern. Zur Schriftgrößenanpassung kann man außerdem die Pinch-To-Zoom-Geste benutzen. Eigene Schriftarten können nachinstalliert werden.

Die Schriftbildanpassungsoptionen sollten für die meisten Nutzer mehr als ausreichend sein.

Außerdem lässt sich der Fortschrittsbalken am unteren Bildschirmrand zwischen den Modi „Normal“ und „Mini“ umstellen. Im normalen Modus wird am unteren Bildschirmrand der Akkustand, die Uhrzeit, die Seitennummer und ein Fortschrittsbalken angezeigt. Im minmalen Modus gibt’s nur den Fortschrittsbalken.

Es ist ebenfalls möglich die Bildschirmausrichtung in 90 Grad Schritten in jede Richtung anzupassen, sodass das Gerät in jedem Fall der bevorzugten Lesehaltung genügen sollte.

Eine gut funktioniernde Suchfunktion steht ebenfalls zur Verfügung. Über die Menüleiste lässt sie sich starten, wobei die Ergebnisliste je Fundstelle einen kurzen Textausschnitt inkl. Angabe der Seitennummer enthält. Der Textausschnitt könnte für meinen Geschmack zwar etwas länger sein, aber grundsätzlich funktioniert alles wie es soll (und auch sehr schnell).

Lesezeichen, Markierungen und Notizen

Notizen und Markierungen lassen sich wie gemeinhin üblich, mit einem längeren Antippen erstellen. Indem man auf ein Wort tippt, öffnet sich ein Kontextmenü mit den Punkten Kopieren, Beschriften, Zusammenfassung und Wörterbuch. Die Auswahl eines größeren Textausschnitts funktioniert wie beim Kindle Paperwhite. Man hält den Finger zunächst einen kurzen Moment an den Beginn des gewünschten Abschnitts und zieht ihn dann über den restlichen Text.

Hinter dem etwas kryptischen Punkt „Zusammenfassung“ verbirgt sich nichts anderen als eine Markierungsfunktion. Wählt man diese Option, wird der ausgewählte Text grau markiert. Mit dem Punkt „Beschriften“ wird eine Notiz erstellt und der gewählte Text ebenfalls grau markiert. Es gibt allerdings keinen Hinweis darauf, um welche Art der Markierung es sich handelt (normal oder Notiz). Außerdem lassen sich Markierungen und Notizen nicht direkt löschen. Dafür muss man in die Notizübersicht wechseln, die über die zuvor genannte einblendbare Menüleiste am oberen Bildschirmrand erreichbar ist. Indem man auf eine Notiz tippt, wird der Inhalt in einem Popup angezeigt – bearbeiten lassen sich die Notizen ebensowenig wie exportieren.

Lesezeichen kann man über das Lesemenü erstellen und finden sich dann gesammelt in der Lesezeichenübersicht (wie die Notizübersicht erreichbar).

Wörterbuchfunktion

Die Wörterbuchfunktion lässt sich über das Kontextmenü aufrufen (siehe oben). Als Wörterbuch-App kommt standardmäßig StarDict zum Einsatz. Dummerweise funktioniert die Anzeige aber nicht richtig. Es sind zwar viele verschiedene Wörterbücher vorinstalliert, allerdings liefert die Suche trotzdem oft kein Ergebnis (oder für Wörterbücher die man eigentlich deaktiviert hat). Hier gibt’s jedenfalls noch enormes Verbesserungspotential.

Die Wörterbuchfunktion öffnet sich in der Mitte des Bildschirms und zeigt (wenn es funktioniert) die Wortdefinition an. Wie immer gilt an dieser Stelle auch zu sagen, dass freie Wörterbuch-Apps in ihrer Qualität natürlich nicht mit redaktionell erstellten und gepflegten Angeboten des Duden & Co. mithalten können, wie sie bei Sony oder Amazon zum Einsatz kommen.

PDF-Funktionalität

Die PDF-Funktion präsentiert sich dabei ein bisschen besser (insbesondere zur ersten Firmwareversion), aber darf ebenfalls noch gerne weiter verbessert werden. Die Geschwindigkeit beim Scrollen könnte z.B. etwas besser sein – vorallem wenn man den schnellen Dual-Core Prozessor bedenkt. Glücklicherweise ist der Icarus Illumina aber nicht zu langsam, sodass die Navigation einer PDF-Datei nach kurzer Eingewöhnung trotzdem ganz gut funktioniert.

Zum Betrachten von PDF-Dateien stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Man kann die Pinch-To-Zoom Geste nutzen um ein Dokument zu vergrößern. Auch hier gilt wieder: Könnte schneller gehen. Leider gibt’s im eingezoomten Zustand keine speziellen Blättermodi (z.B. Spaltenmodus) um den Bildausschnitt schrittweise zu verändern. Stattdessen muss man den Ausschnitt im vergrößerten Zustand immer verschieben.

Zusätzlich kann man das Dokument an die Seitenbreite oder die gesamte Bildschirmgröße anpassen. Eine sehr nützliche Kontrastverstärkung ist ebenfalls mit dabei uns sorgt dafür, dass es keine Probleme mit der Ablesbarkeit von PDF-Dateien gibt.

Die PDF-Modi dürften ruhig etwas umfangreicher sein

Neben dem automatischen und manuellen Seitenrandbeschnitt steht auch noch eine Text-Reflow-Funktion zur Verfügung, die gut und schnell funktioniert. Wie immer gilt es bei der Umwandlung einer PDF-Datei in Fließtext aber zu beachten, dass das Ergebnis von der Formatierung der Datei abhängig ist. Die Bildschirmausrichtung kann außerdem wieder in 90 Grad Schritten um 270 Grad gedreht werden.

Auch große und komplexe PDF-Dateien (125 MB) funktionieren wie beschrieben, aber ebenfalls mit Verzögerungen und gelegentlichen Wartezeiten beim Seitenwechsel. Scrollen und Zoomen ist dann ebenfalls verlangsamt. Unterm Strich besteht hier also ebenfalls noch Verbesserungspotential. Dank Android hat man aber natürlich auch die Möglichkeit alternative PDF-Programme zu benutzen, die eventuell mehr Optionen und ein etwas besseres Bedienerlebnis bieten. Dank der eingebauten Aktualisierungstaste lassen sich die anderen Programme dann ebenfalls ohne Ghostingprobleme nutzen.

Android 4.2.2

Der Icarus Illumina ist der erste eBook Reader am deutschen Markt (und wohl weltweit) der Android 4.2.2 als Betriebssystem nutzt. Es handelt sich um die modernste Android Version die aktuell in einem dedizierten Lesegerät zum Einsatz kommt. Wie bereits erwähnt sind die Anpassungen an der Bedienoberfläche gut und sinnvoll gewählt. Zwar fehlen dem Illumina die zusätzlichen Anzeigemodi die man beim Onyx Boox T68 findet, allerdings ist die Aktualisierungstaste neben dem Bildschirm mindestens ebenso praktisch. Zwar klappt das beim Onyx Gerät mittlerweile mit einem langen Tastendruck auf die Menütaste ebenfalls, der kurze Druck beim Icarus eReader macht die Sache aber noch einfacher.

Verzichten muss man allerdings auf den eingebauten Google Play Store. Stattdessen muss man Apps zunächst auf den internen Speicher des Geräts kopieren und kann die Programme mit Hilfe des vorinstallierten Dateimanagers installieren. Wie bereits erwähnt lassen sich aber auch alternative App-Stores wie z.B. von Amazon oder F-Droid nutzen.

Gut angepasste und einfach zu bedienende Android-Oberfläche

Die Stabilität des Betriebssystems bisheriger Android eReader ließ immer zu Wünschen übrig. Der Icarus Illumina gibt da ein etwas besseres Bild ab, ist aber keineswegs perfekt. Abstürze sah ich im dreiwöchigen Testzeitraum zwar definitiv seltener als beim Imcov6l oder Boox T68, aber gelegentlich gibt’s doch einen unerwarteten Neustart. Glücklicherweise hält sich das aber so sehr in Grenzen, dass es die Nutzung unterm Strich kaum negativ beeinflusst und nicht zu einem Geduldsspiel wird wie z.B. die Bootschleifen beim Onyx Boox T68 Lynx.

Der Internetbrowser (Stock-Android) leistet gute Dienste. Er lässt sich schnell bedienen, man kann Lesezeichen nutzen, er speichert Login-Daten und unterstützt Text-Reflow. Außerdem kann man auch eBooks (und andere Dateien) damit herunterladen, wobei ich es leider nicht geschafft habe, direkt auf’s Gerät geladene ACSM-Dateien (das sind Container für DRM-geschützte eBooks die nochmal separat heruntergeladen werden müssen) zu öffnen. Direkt beim Download der Datei gab es eine Fehlermeldung des Browsers, danach geschah bei einem Antippen einfach gar nichts mehr. Das bedeutet, dass man für DRM-geschützte eBooks entweder den Weg über die jeweilige App des Shops gehen muss, oder den Download am PC durchführen muss.

Auch der Browser leistet gute Dienste. Leider kann der Illumina offenbar nicht mit ACSM-Dateien umgehen.

Freie App-Installation und Root

In jedem Fall ist die erweiterte App-Kompatibilität dank Android 4.2.2 positiv zu nennen. Im Grunde ließen sich alle Programme problemlos installieren und starten. Natürlich gibt’s hierbei die üblichen E-Ink bedingten Einschränkungen, aber unterm Strich ist die App-Funktionalität sehr gut. Auf GMail und andere Google Apps muss man allerdings aufgrund des fehlenden Google Frameworks verzichten.

Immerhin klappt die Installation des Root-Zugriffs recht problemlos, da der ADB-Dienst inkl. Superuser-Rechten bereits von Haus aus aktiviert ist. Wie man Root am Illumina erlangt, erfährst du hier. So kann man dann auch die vorinstallierte eBook-App gegen andere Programme ersetzen und auch sonst allerhand Anpassungen vornehmen. Für Bastler und Modding-Freunde bietet nur der Onyx Boox T68 ähnlich gute Erweiterungsmöglichkeiten. Dank der möglichen App-Erweiterungen fallen auch die genannten Negativpunkte beim PDF-Viewer nicht ganz so schwer ins Gewicht.

Ebenfalls praktisch: In manchen Apps funktionieren die Blättertasten des Geräts tadellos (z.B. Skoobe – siehe Videobericht). Ansonsten hat man auch noch die Möglichkeit, die Blättertasten als Lautstärkenregler zu verwenden. Zwar hat der Illumina keine Audiofunktion, aber einige Applikationen erlauben das Blättern über die Lautstärketasten. So umgeht Icarus mögliche Inkompatiblitäten geschickt.

Im Testzeitraum liefen Apps wie Skoobe, Onleihe, Amazon Kindle und viele andere jedenfalls problemlos. Gelegentlich muss man (z.B. bei der Kindle-App) beim Start aber ein wenig Geduld aufbringen.

Kompatibilität und Akkulaufzeit

Naturgemäß kann der androidbetriebene Icarus Illumina auch bei der Dateikompatibilität punkten. Von Haus aus werden TXT, PDF, EPUB, PDF, FB2, HTML, RTF, MOBI, DJVU , CHM, IRC , JPG und BMP Dateien zur Anzeige unterstützt. Grundsätzlich kann man dank App-Erweiterungsmöglichkeit aber im Grunde jedes beliebige Dateiformat öffnen.

Bei der Akkulaufzeit zeigt sich nun allerdings die zweite größere Schwäche des Illumina (neben den Farbwolken der Beleuchtung). Der eBook Reader geht nicht besonders sparsam mit dem durchaus groß bemessenen 2000 mAh starken Akku um. Die Laufzeit mit einer vollen Akkuladung war im Test im Grunde immer deutlich kürzer als man das von anderen dedizierten Lesegeräten mit E-Ink Display gewohnt ist. Dabei ist die erweiterte App-Nutzung natürlich nicht unschuldig, aber auch bei konservativer Nutzung des Geräts geht der Akku schneller zur Neige als üblich. Der schnelle Prozessor und die moderne Android-Version fordern hier ganz offenbar ihren Tribut.

In der Praxis heißt das, dass man den Icaurs Illumina bei regelmäßiger Nutzung zumindest ein mal pro Woche aufladen muss. Damit ist der eBook Reader zwar weiterhin besser als das typische Tablet, aber jedenfalls schlechter als viele andere (inbesondere Nicht-Android-)eBook Reader. Nicht ohne Grund sind die standardmäßig eingestellten automatischen Standby-Zeiten für Beleuchtung und Sleep-Modus relativ kurz gewählt.

eBook-Kauf & Synchronisation

Wie bereits erwähnt, kann man den Internet-Browser zum Laden von DRM-freien eBooks verwenden. Ein eBook-Shop ist nicht vorinstalliert.

Ansonsten kann man auch die USB-Verbindung oder die MicroSD-Karte nutzen um eBooks auf’s Gerät zu bringen. Adobe ADE erkennt das Gerät als „ICARUS“ ebenfalls, so dass die eBook-Verwaltung auf Wunsch über das Adobe-Programm erfolgen kann. Auch Calibre (Version 2.0) erkennt den Icarus Illumina.

Fazit

Android eBook Reader waren bisher immer eine eher kompromissbehaftete Angelegenheit: Sie bieten zwar enorme Freiheiten bei der Anpassung und Nutzung, fordern aber oft bei den einfachen Funktionen ein paar Kompromisse ein, die bei mit regulären eReadern meist nicht nötig sind. Der Icarus Illumina präsentiert sich hier in meinen Augen jedenfalls besser als die Konkurrenz, ist aber ebenfalls nicht frei von Fehlern.

Der größte Kritikpunkt betrifft ohne Zweifel die Beleuchtung. Auch wenn die Farbwolken etwas geringer ausgeprägt sind als beim Vorgänger, so können sie weiterhin dennoch störend sein. Es lässt sich allerdings kein pauschales Urteil darüber abgeben, da diese erfahrungsgemäß nicht von allen Nutzern wahrgenommen werden. Dennoch: Ohne diesen Anzeigefehler wäre der Icarus Illumina nochmal deutlich besser.

Kritik muss sich der Illumina außerdem in Hinblick auf die Akkulaufzeit gefallen lassen. Mehrwöchige Laufzeiten wie bei anderen eBook Readern scheinen hier kaum möglich zu sein. Im dreiwöchigen Testzeitraum musste der Illumina mehrmals an den Strom.

Trotz einiger Schwächen ist der Icarus Illumina der aktuell beste Android eBook Reader am Markt

Wenn man aber von diesen zwei Punkten absieht, dann ist der Illumina unterm Strich der wohl aktuell beste Android eBook Reader. Die Software läuft weitestgehend stabil, der Bildschirmkontrast ist gut (ohne Beleuchtung) bzw. sehr gut (mit Beleuchtung) und die Bedienung trotz offenen Systems im Grunde ausgesprochen einfach.

Die Anpassungen die an der Android-Oberfläche vorgenommen wurden, sind zwar nicht ganz so umfangreich wie bei Onyx, aber trotzdem mindestens genauso sinnvoll. Auch wenn es zunächst nur nach einer unbedeutenden Beigabe aussieht – besonders die separate Aktualisierungstaste neben dem Bildschirm erweist sich im Android-App-Betrieb als dicker Pluspunkt.

An der Software darf Icarus aber dennoch weiterhin arbeiten, denn auch wenn die Textanpassungsmöglichkeiten und Suchfunktion sehr gut sind, insbesondere die integrierte Wörterbuchfunktion funktioniert eher schlecht als recht. Auch die Notiznehmung kann verbessert werden. Wenn man sich aber im Hinterkopf behält, dass Cool Reader, KOReader und andere Apps inkl. passender Wörterbücher genutzt werden können, dann kann man zumindest als Power-User über diese Unzulänglichkeiten ein wenig hinwegsehen.

Was nun schon bereits mehrfach erwähnt wurde, kann man auch als Fazit ziehen: Icarus bietet mit dem Illumina unterm Strich die in meinen Augen aktuell beste Android-Umsetzung am eBook Reader Markt. Perfekt ist das Gerät zwar weiterhin nicht, aber der Konkurrenz ist es jedenfalls in einigen wichtigen Bereichen klar voraus. Modding-Fans sollten somit auf jeden Fall einen genaueren Blick auf den Illumina werfen, der aktuell zwischen 119 und 145 Euro kostet.

Datenblatt

Technische Daten: Icarus Illumina 1
AllgemeinHerstellerIcarus
Markteinführung2015
Verfügbare FarbenSchwarz
Wassergeschütztnein
GrößeMaße168 x 118 x 9 mm
Gewicht197 g
DisplayDisplaytechnologieE-Ink Pearl
Displaygröße6 Zoll
Displayauflösung1024x758 Pixel
Pixeldichte212 ppi
Farbtiefe16 Graustufen
Touchscreenja, kapazitiv
Eingebaute Beleuchtungja
Blaulichtreduktionnein
Plane Frontnein
VerbindungenUSBja, USB 2.0 (Micro USB)
Bluetoothnein
WLanja, 802.11b/g
GSM / UMTSnein
SpeicherInterner Speicher4GB
Speicherkartenerweiterungja, MicroSD-Karte
FunktionenBetriebssystemAndroid
Lautsprechernein
Text-to-Speechnein
Blättertastenja
Unterstützte Dateiformate

TXT, PDF, EPUB, PDF, FB2, HTML, RTF, MOBI, DJVU , CHM, IRC , JPG, BMP

Unterstützte DRM-DateiformateAdobe DRM
SonstigesAkkulaufzeit / Akkukapazität1.500 mAh
Lagesensornein
Integrierter eBook Storenicht bekannt
Sonstiges

Android offen für APK-Installationen

Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren