TEST: Icarus Pocket

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Vor wenigen Wochen haben wir den Icarus eXceL getestet, welcher dank großer 9,7 Zoll Bildschirmdiagonale besonders in der PDF-Lesbarkeit überzeugen konnte. Diesmal nehmen wir ein kleineres Gerät unter die Lupe: Den Icarus Pocket. Hierbei handelt es sich um einen 6 Zoll eBook Reader mit eInk Pearl Display ohne Touchscreen, welches zu einem aktuellen Einstiegspreis von 89 Euro zu haben ist.

Die Vorteile der Icarus Geräte sind neben einer umfangreichen Anpassung des Schriftbildes auch die breite Formatunterstützung, womit sie sich von vielen anderen eBook Readern abheben. Als einen der größten Nachteile des größeren Bruders empfanden wir die mangelnde deutsche Lokalisation und die teilweise umständliche Bedienung. Ob beim Icarus Pocket nachgebessert wurde, erfährst du im nachfolgenden Testbericht.

Unboxing

Die Verpackung des Icarus Pocket ist matt und im typischen 6 Zoll Format gehalten. Neben dem eBook Reader befindet sich außerdem ein Mini-USB-Kabel in der Verpackung, als auch ein englischsparchiger Quickstartguide und Anleitung. Keine Überraschungen also. Hier folgt Icarus dem gängigen Lieferumfang aktueller 6 Zoll eBook Reader.

Verarbeitung

Die Form des Icarus Pocket entspricht im Großen und Ganzen anderen 6 Zoll eBook Readern. Als Material hat sich Icarus für ein mattes, dunkelgraues Plastik entschieden, welches im Lesebetrieb keine störenden Reflexionen verursacht und sich als recht fingerabdrucksresident erweist. Auf der Rückseite kommt das gleiche Material zum Einsatz. Es bietet guten Halt und greift sich angenehm an.

Das Gerät verfügt an der Vorderseite über 8 Tasten und ein 5 Wege-Steuerkreuz. Bei vier der acht Knöpfe handelt es sich um Blätterasten, welche sich an beiden Seiten des Displays befinden, wodurch das Gerät sowohl im rechts- als auch im linkshändigen Betrieb bestens zu gebrauchen ist.

Vorderseite des Icarus Pocket mit allen Tasten und dem eInk Pearl Display

Unter dem Display befinden sich Home-, Menü, Zurück- und Bildschirmaktualisierung-Taste, sowie das Steuerkreuz inkl. Bestätigungsknopf. Das Tastenlayout erinnert insgesamt etwas an den Amazon Kindle oder TrekStor Pyrus. Die Druckpunkte aller Knöpfe sind sehr gut, sodass es hier keinerlei Probleme mit der Bedienung gibt. Im Gegenteil: Besonders die Blättertasten sind eine angenehme Abwechslung zu anderen Geräten. Sie sitzen nämlich nicht direkt am Geräterand, sondern sind etwas nach innen versetzt, wodurch die Handhabung einfacher ist.

Im Gegensatz zu vielen anderen Geräten befindet sich der Einschaltknopf nicht an der unteren, sondern an der oberen Seite des Geräts. Hier findet man außerdem den Mini-USB-, sowie den 3,5 mm Klinkenanschluss. Auf der linken Seite befindet sich der MicroSD-Kartenslot unter einer Gummiabdeckung.

Als ich den Icarus Pocket aus der Verpackung genommen habe, war ich angenehm überrascht. Das Gerät macht einen sehr hochwertigen und gleichzeitig robusten Eindruck. Als Nachteil muss allerdings das verhältnismäßig hohe Gewicht gesehen werden. Der Reader bringt nämlich 214 Gramm auf die Waage, was in etwa dem neuen Weltbild eBook Reader 4Ink entspricht, aber doch spürbar mehr ist als beim Amazon Kindle 4. Das höhere Gewicht kommt unter anderem vom relativ starken Akku des Pocket. Dieser hat eine Kapazität von 1500mAh, was rund 50 Prozent mehr sind als bei vielen anderen Geräten. Würde Icarus einen „normalen“ 900-1000mAh Akku nutzen, hätte sich das Gewicht auf rund 200 Gramm reduziert.

Bei der Angabe der Maße des Geräts dürfte Icarus ein Fehler unterlaufen sein, denn der Wert von 8mm Dicke auf der Verpackung entpuppt sich beim Nachmessen als 10-11mm. Das ist mir allerdings nicht aufgefallen, weil das Gerät unhandlich dick ist (was nicht der Fall ist!), sondern weil es doch einen spürbaren Unterschied zwischen dem Icarus Pocket und dem 8,7mm dicken Amazon Kindle 4 gibt. Die sonstigen Maße des Geräts (174x126mm) stimmen wiederum. Der Rahmen des Geräts ist verhältnismäßig breit, wodurch man den Pocket auch am Rand neben dem Bildschirm gut im Griff hat.

Die Blättertasten sind gut zu bedienen und auch die sonstige Verarbeitung des Geräts ist ausgezeichnet

Alles in allem macht der Icarus Pocket trotz dieser Kritikpunkte sowohl auf den ersten, als auch auf den zweiten Blick einen ausgezeichnet verarbeiteten Eindruck.

Display & Ausstattung

Obwohl vom Preis eher als Einstiegsgerät klassifiziert, verfügt der Pocket über einen relativ großen internen Speicher von 4GB (3,15GB sind verfügbar), welcher sich mittels MicroSD-Karte erweitern lässt. Wie schon erwähnt, verfügt das Gerät außerdem über einen 3,5 mm Klinkenanschluss, wodurch man mit Kopfhörern auch Musik oder Hörbücher anhören kann. Dies stellt einen klaren Mehrwert gegenüber sonstigen Geräten in der Preisklasse dar. Andere eBook Reader mit Klinkenstecker kosten ab 129 Euro aufwärts.

In anderer Hinsicht entspricht der Pocket aber wieder seiner Preisklasse: Das Gerät verfügt über keine Drahtlosverbindung, wodurch man auch nicht direkt am Gerät einkaufen kann. Außerdem hat er keinen Touchscreen, sodass er ausschließlich über die Tasten bedient wird.

Der Icarus Pocket wird ausschließlich über die Tasten bedient

Beim Display kommt keine namenlose Lizenztechnik zum Einsatz, sondern eInk Pearl, wodurch Kontrast und Schwarzwert ausgezeichnet sind und problemlos mit teureren Geräten mithalten kann. Einen Nachteil muss man beim Icarus Pocket aber dennoch in Kauf nehmen, welcher auch erklärt, weshalb es eine eigene Taste für die Bildschirmaktualisierung gibt. Der Ghostingeffekt ist sehr stark ausgeprägt. Bei einer vollständigen Seitenaktualisierung ist zwar nichts davon zu sehen, wenn man allerdings die Einstellungen nutzt um diese Aktualisierung erst nach mehreren Seitenwechseln erfolgen zu lassen, bemerkt man das Ghosting sehr schnell. Die extra dafür eingebaute Taste behebt das Problem zwar recht unkompliziert, ich persönlich hatte den Reader während des Tests allerdings immer mit vollständigem Bildaufbau bei jedem Seitenwechsel konfiguriert, was einfach praktischer und weniger störend ist.

Lesen & Benutzerfreundlichkeit

Die Ersteinrichtung des Geräts erfolgt schnell und unkompliziert. Man muss sich nirgendwo registrieren und benötigt auch keine zusätzliche Software oä. Aktiviert man das Gerät, landet man direkt am Startbildschirm – in englischer Sprache. Minimale Englischkentnisse sind nötig um das Gerät in den Einstellungen auf Deutsch umzustellen. Ist das erledigt, benötigt der Icarus Pocket einen Neustart, nach welchem das gesamte System auf Deutsch umgestellt wurde. Insgesamt macht die deutsche Übersetzung einen ordentlichen Eindruck und ist unterm Strich besser als beim Icarus eXceL. 1-2 Kleinigkeiten müssen allerdings auch hier noch korrigiert werden. Die Bedienung des Icarus Pocket funktioniert schnell und problemlos.

Der Startbildschirm präsentiert sich sehr übersichtlich und funktional nützlich. Am oberen Bildschirmrand werden Uhrzeit und Datum angezeigt, in der rechten Ecke der Akkustand, der Speicherkarten- und der Musikplayerstatus. Direkt darunter wird das zuletzte gelesene Buch in einer Coveransicht mit Titel, Autor, Seitenanzeige und Lesefortschritt in Prozent angezeigt. Auf der unteren Bildschirmhälfte befinden sich 7 Verknüpfungen:

  • Kürzlich (gelesen)
  • Bücher
  • Bilder
  • Musik
  • Datei Manager
  • Einstellungen
  • Handbuch

Übersichtlicher Homescreen mit dem zuletzt gelesenen Buch und sieben Verknüpfungen

Über den ersten Punkt „Kürzlich“ kommt man zu den zuletzt gelesenen Büchern, wobei Ansicht und Sortierung sich hier nicht ändern lassen sondern der Einstellung der restlichen Menüpunkte folgen. Die beiden Punkte „Bücher“ und „Datei-Manager“ verhalten sich im Großen und Ganzen sehr ähnlich. Der Dateimanager zeigt alle Ordner und Dateien sowohl Lokal als auch auf der Speicherkarte, wahlweise in einer Listen- oder einer Coveransicht an. Um die Ansicht zu ändern, wählt man den entsprechenden Menüpunkt aus den Optionen aus, welche man immer über die Menü-Taste unter dem Display erreicht. Sortieren kann man Dateien/Bücher nach Name, Zeit, Format und Autor. Bilder lassen sich noch zusätzlich nach Größe sortieren. Die Einstellungen die man hier vornimmt gelten im gesamten System (d.h. für Bücher, Datei-Manager, Musikplayer und Bilder). Somit lässt sich eine Ordnersturktur die man auf der Festplatte am PC hat, auch am Icarus Pocket problemlos nutzen – ganz ohne Metadaten.

Der Menüpunkt Bücher funktioniert im Grunde ganz gleich, zeigt aber nur eBooks im Ordner „Documents“ an (Intern & SD-Karte kombiniert). Über das Optionsmenü kann man Dateien außerdem löschen. Ordner lassen sich hingegen keine anlegen und Bücher auch nicht in andere Ordner verschieben.

Bei der Suche öffnet sich ein Tastenfeld

Man kann sowohl den internen Speicher, als auch die Speicherkarte nach Dateien durchsuchen. Hierzu öffnet sich ein Eingabefeld und eine Onscreen-Tastatur. Die Eingabe der Tasten erfolgt mit dem Steuerkreuz auf die gleiche Art und Weise wie beim Amazon Kindle 4.

Hat man das gewünschte Buch gefunden, öffnet man es mit der OK-Taste. Umblättern kann man nur mit den Blättertasten – nicht mit den Steuerkreuz. Über das Menü kann man das Schriftbild umfangreich anpassen. Die Schriftgöße kann man in 20 Stufen verändern. Außerdem stehen 3 Seitenrandeinstellungen, 15 Zeilenabstände und 5 Schriftarten zur Auswahl. Wem das noch nicht reicht, kann auch eigene Schriftarten installieren.

Das Schriftbild lässt sich sehr gut anpassen

Video zur Änderung der Schriftgröße:


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Über das Menü kann man außerdem Lesezeichen hinzufügen und auch wieder in einer Übersicht öffnen. Was dem Icarus Pocket hingegen völlig fehlt, sind eine Notizfunktion und ein Wörterbuch. Über die fehlende Notizfunktion kann man im Grunde hinwegsehen, da die Eingabe mit dem Steuerkreuz sowieso viel zu mühsam ist (wie der Amazon Kindle beweist). Allerdings hätte es sicher auch nicht geschadet, wenn die Funktion inkludiert wäre – die Onscreen-Tastatur, welche ja bereits im System vorhanden ist (siehe Dateisuche weiter oben), ist übersichtlich und funktioniert tadellos.

Das fehlende Wörterbuch hingegen, ist in meinen Augen schon sehr viel ärgerlicher. Auch mit dem Steuerkreuz lässt sich ein Wörterbuch problemlos nutzen. Die Tatsache, dass das Steuerkreuz nicht zum Umblättern verwendet werden kann, lässt die Vermutung zu, dass entweder Notiz- oder Wörterbuchfunktion (oder beides) eigentlich hätten implementiert werden sollen. Sind diese Funktionen nämlich vorhanden, muss man das Steuerkreuz zum Navigieren des Cursors verwenden können und nicht zum Umblättern.

Eine besondere Überraschung hält der Icarus Pocket mit seiner PDF-Kompatibilität parat. Das Gerät verfügt über mehrere verschiedene Anzeigemodi, welche eine gute Lesbarkeit auch von größeren DIN A4 Dokumenten auf dem kleinen Display ermöglichen. Es steht eine PDF-Reflow Funktion zur Verfügung, welche einspaltige Texte bestens an die Bildschirmbreite anpasst. Leider kann man hier lediglich die Schriftgröße umstellen, nicht Zeilen- oder Randabstände oder die Schriftart, wie das bei ePub-Dateien möglich ist. Das können andere Geräte aber in der Regel ebenfalls nicht. Außerdem stehen verschiedene Zoom-Modi zur Auswahl. Diese Modi ermöglichen auf verschiedene Arten die Ränder der PDF-Datei zu entfernen, bestimmte Bereiche fix heranzuzoomen oder das Dokument an Bildschirmhöhe und/oder -breite anzupassen. Hat man diesen Schritt erledigt, kann man (zusätzlich) mittels einer normalen Zoom-Funktion das Dokument vergrößern. Die Navigation auf einer Seite erfolgt dann über das Steuerkreuz, sodass man besonders mehrspaltige Texte sehr gut lesen kann. Reicht das noch nicht, kann man den Text auch ins Querformat drehen, wobei die auswählbaren Zoom-Stufen hier leider schnell an ihre Grenzen stoßen, sodass man für einige Dokumente nicht weit genug heranzoomen kann. Das funktioniert im Hochformat besser.

Dank der verschiedenen PDF-Modi kann man auch PDF-Dokumente gut lesen

Der Icarus Pocket ist mit dieser (merkwürdigen) Einschränkung (Hochformat besser als Querformat) nicht alleine, denn auch beim PRS-T2 gibt es ein ähnliches Problem. Der Icarus Reader ist hier aber dennoch besser als das Sony Gerät, denn dort sind die Zoom-Level im Querformat nochmals deutlich schlechter. Außerdem entpuppt sich in der PDF-Anzeige die Bildschirmaktualisierungs-Taste als ausgesprochen nützlich. Beim hin- und herverschieben des Dokuments wird die Seite nicht vollständig aktualisiert. Dadurch funktioniert die Navigation zwar sehr schnell, aber mit der Zeit verdunkelt der Ghosting-Effekt den Bildschirmhintergrund. Ein Druck auf die Taste löst das Problem. Ebenfalls sehr gut gelöst, ist die Bildausschnittanzeige. Zoomt man ein Dokument heran und navigiert mit dem Steuerkreuz auf verschiedene Teile der Seite, so gibt es je nach Zoom-Level immer Textüberlappungen. Damit man auch weiß wo man weiterzulesen hat, zeigt der Icarus Pocket mittels Hilfslinien an, wo der andere Bildausschnitt aufgehört hat. So kann man dem Textfluss besonders leicht folgen.

In der normalen Ansicht lassen sich (zweispaltige) DIN A4 Dokumente kaum lesen …

… mit den eingebauten Zoom-Modi funktioniert das schon deutlich besser.

Als eines der wenigen Geräte am Markt, verfügt der Pocket auch über einen Musikplayer. Dieser ist aus jedem Optionsmenü über den ganzen Reader erreichbar und kann auch im Hintergrund weiterlaufen, während man liest. Ruft man man den Player aus den Optionsmenü auf, taucht am unteren Bildschirmrand eine Anzeige auf, welche den aktuellen Titel, Zeit, Cover und eine Steuerung anzeigt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Geräten mit Musik-Unterstützung, kann man am Icarus Pocket auch Ordner nutzen, um seine Auswahl zu begrenzen. Damit dies auch berücksichtigt wird, muss man die Musik über den eigenen Menüpunkt am Startbildschirm starten. Der Musikplayer ist insgesamt eine recht einfache Angelegenheit, aber sehr ordentlich umgesetzt – besser als bei den meisten anderen Geräten. Ich hätte mir allerdings noch eine Zufallsfunktion gewünscht und eventuell eine feinere Abstufung der Lautstärke. Zumindest den ersten Punkt kann man aber mit Hilfe der Sortierfunktion ein wenig korrigieren, denn die Playlist folgt der gewählten Dateisortierung.

Mit der Audiounterstützung wäre eine Text-To-Speech Funktion eine nette Dreingabe gewesen. Die dürfte aber aus Kostengründen weggelassen worden sein. Schade.

Die Verknüpfung „Handbuch“ am Startbildschirm hätte man sich sparen können. Einerseits weil man das sowieso nicht allzu oft braucht, da die meisten Funktionen am Reader schnell und einfach zu erreichen sind und die Bedienung insgesamt sehr übersichtlich ausfällt und andererseits weil das Handbuch nur in englischer Sprache vorinstalliert ist. Die deutsche Version kann man sich aber von der Icarus Homepage herunterladen.

Kompatibilität

Ein großer Vorteil des Icarus Pocket ist die breite Formatkompatibilität. Er unterstützt im Grunde alle gängigen eBook Formate, sowie Bild- und Audioformate: PDF, FB2, EPUB, RTF, MOBI, TXT, HTM, CHM, PDB, DJVU, DJV, DOC, ZIP, RAR, JPG, BMP, GIF, PNG, TIFF, MP3, WMA, WAV, FLAC, AAC, OGG.

Neben vielen unterschiedlichen eBook Formaten unterstützt der Pocket auch Musikdateien

Akkulaufzeit

Zur Akkulaufzeit des Pocket lässt sich wie immer nicht viel sagen, außer dass sie sehr gut ist. Der 1500 mAh macht sich jedenfalls bezahlt, denn das Gerät wollte im mehrwöchigen Test nur einmal an den Strom. Ob man mit einer Akkuladung nun wirklich 50 Prozent länger auskommt, als bei anderen eBook Readern, welche oft nur 1000 mAh mitbringen, ist schwer einzuschätzen und hängt in erster Linie von den Lesegewohnheiten ab. In Sachen Akkulaufzeit gibt es aber jedenfalls nichts zu bemängeln.

Software & Synchronisation

Der Icarus Pocket lässt sich auf drei Arten mit Büchern befüllen. Über die SD-Karte kann man die Bücher extern auf den Reader bringen, oder über das mitgelieferte Mini-USB-Kabel mit dem Dateiexplorer oder Adobe Digital Editions. Calibre in Version 0.9.0 erkennt das Gerät nicht.

Ein Vorteil gegenüber vielen anderen am Markt befindlichen Geräten, ist die Möglichkeit sich eine eigene Ordnersturktur zu bewahren. D.h. man kann mit dem Dateiexplorer am PC einfach die Ordner erstellen oder vom PC übertragen, und alles erscheint am Pocket in genau der gleichen Ordnung.

Die Ordnerstruktur vom PC kann man sich bewahren, denn der Pocket verfügt über einen eigenen Dateimanager

Fazit

Mit dem Pocket schickt das niederländische Unternehmen Icarus einen weiteren 6 Zoll eInk Pearl eBook Reader ins Rennen. Das Feld wird damit immer dichter, wobei sich der Icarus Pocket mit seinem relativ niedrigen Preis von aktuell 89 Euro von einigen Konkurrenten absetzt. Der härteste Gegner dürfte der Amazon Kindle sein, welcher um 10 Euro günstiger ist und über einen integrierten eBook Shop verfügt. Ein weiterer Gegner ist der Kobo Touch, welcher durch die Preisreduktionen der letzten Monate inzwischen für 99 Euro über die Ladentheke geht und damit nicht viel teurer ist als der Icarus Pocket.

Der Pocket zeichnet sich aber besonders durch folgende Dinge gegenüber diesen beiden Konkurrenten aus: Er unterstützt deutlich mehr Dateiformate und bietet zudem eine umfangreichere Anpassung der Schrift (als der Kindle). Außerdem sucht die PDF-Anzeige in dieser Preisklasse seinesgleichen. Die einfache Bedienung, die robuste Verarbeitung und die ansprechende Haptik runden das gute Gesamtbild ab. Der ordentliche Musikplayer ist außerdem eine tolle Dreingabe für Personen, welche während des Lesens gerne Musik hören, oder sich am eBook Reader auch ein paar Hörbücher anhören wollen.

Verbesserungspotential gibt es hingegen beim Funktionsumfang, welcher aufgrund fehlender Notiz- und Wörterbuchfunktionen für meinen Geschmack etwas zu gering ausfällt. Das Ghosting des Displays ist für ein eInk Pearl Display außerdem ungewöhnlich stark, sofern der Bildaufbau nicht auf jeder Seite erfolgt. Wenn man die Seitenaktualisierung auf jeder Seite vornimmt, verschwindet das Problem zum Glück vollständig.

Unterm Strich liefert Icarus mit dem Pocket einen ordentlichen eBook Reader ab, der sich in unserem Test die Note 2,2 verdienen kann.

Technische Spezifikationen

Technische Daten: Icarus Pocket
AllgemeinHerstellerIcarus
Markteinführung2012
Verfügbare FarbenGrau
Wassergeschütztnicht bekannt
GrößeMaße174 x 126 x 8 mm
Gewicht214 g
DisplayDisplaytechnologieE-Ink Pearl
Displaygröße6 Zoll
Displayauflösung800 x 600 Pixel
Pixeldichtenicht bekannt
Farbtiefe16 Graustufen
Touchscreennein
Eingebaute Beleuchtungnein
Blaulichtreduktionnein
Plane Frontnicht bekannt
VerbindungenUSBja, Mini USB
Bluetoothnein
WLannein
GSM / UMTSnein
SpeicherInterner Speicher4GB
Speicherkartenerweiterungja, MicroSD-Karte
FunktionenBetriebssystemLinux
Lautsprechernein
Text-to-Speechnein
Blättertastenja
Unterstützte Dateiformate

PDF, FB2, EPUB,RTF, MOBI, TXT, HTM, CHM, PDB, DJVU, DJV, DOC, ZIP, RAR, JPG, BMP, GIF, PNG, TIFF, MP3, WMA, WAV,FLAC, AAC, OGG

Unterstützte DRM-Dateiformate

Adobe DRM ePub & PDF

SonstigesAkkulaufzeit / Akkukapazität8000 Seitenwechsel
Lagesensornein
Integrierter eBook Storenein
Sonstiges

3,5 mm Klinkenstecker

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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