Anleitung: Tolino eReader Beleuchtung noch heller machen

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Beleuchtung heller machen? Ist doch ganz banal, oder? Einfach den virtuellen Schieberegler nach rechts ziehen und fertig. Nicht ganz. Während das für die bisherigen Tolino-Modelle gegolten hat, ist das bei den neuen Geräten (Vision 3 HD und Shine 2 HD) nicht mehr ausschießlich der Fall. Die Entwickler haben die beiden jüngsten eBook Reader nämlich mit einem versteckten Menüpunkt ausgestattet, der es erlaubt, die Helligkeit über das reguläre Maß hinaus zu erhöhen.

In den Testberichten und auch in den dazugehörigen Videos wurde dieser Punkt bereits angesprochen. Im Sinne der besseren Übersicht und weil nach dem Weihnachtsfest vermutlich auch der eine oder andere neue Tolino-Besitzer auf der Suche nach Informationen hier her kommt, schauen wir uns das Ganze nachfolgend nochmal getrennt an.

Versteckten Menüpunkt aktivieren

Hauptmenü öffnen

Wenn man Tolino Shine 2 HD und Tolino Vision 3 HD zum ersten Mal in Betrieb nimmt, wird die Beleuchtung automatisch aktiviert. Hier darf man sich direkt über die gleichmäßige Ausleuchtung und tollen Kontrastwerte freuen.

Indem man lange auf den (rechtsseitigen) Beleuchtungsknopf am oberen Geräterand drückt, kann man den Schieberegler zur Einstellung der Helligkeit aufrufen.

Möchte man jedoch noch das besondere Extra aus dem Gerät rausholen, wechselt man in das Hauptmenü bzw. die Systemeinstellungen. Hierfür klickt man auf das Menü-Symbol in der linken oberen Ecke des Startbildschirms.

Das Symbol für wenige Sekunden gedrückt halten

Dort klickt man auf „Einstellungen – Bildschirm, Zahlensperre, Zeitanzeige, Werkseinstellung“. Im neuen Fenster hält man nun das rechte Sonnensymbol für einen kurzen Moment gedrückt, bis das Popup mit der folgenden Meldung erscheint:

„Hinweis: Sie können die Helligkeit über das normale Maß hinaus erhöhen. Allerdings ist dies bei heller Umgebung kaum wahrnehmbar und im Dunkeln strahlt der Bildschirm zu hell. Darüber hinaus verringert sicht die Laufzeit der Batterie. Wollen Sie die Lichtstärke dennoch erhöhen?“

Die Frage bestätigt man mit „Ja, bitte“, wodurch das bisher unsichtbare Feld „Erhöhte Helligkeit aktiviert“ erscheint. Will man den Modus wieder deaktivieren, entfernt man das Häkchen mit einem Antippen.

Hinweis

Das war’s auch schon. Nun kann man Tolino Shine 2 HD bzw. Tolino Vision 3 HD mit der höheren Helligkeitseinstellung nutzen (andere Tolino-Modelle besitzen diese Option nicht). Nachfolgend schauen wir uns an, wieso man das überhaupt brauchen kann.

Theorie: Deshalb ist die höhere Helligkeit nützlich

Im Betrieb ist es wichtig, die Helligkeit des eBook Readers der Beleuchtungssituation anzupassen:

In einem vollständig abgedunkelten Raum, ist es sinnvoll die Helligkeit der eReader-Beleuchtung auf ein niedriges Niveau einzustellen. Die Augen gewöhnen sich üblicherweise innerhalb weniger Minuten an die geringe Lichtintensität, die in weiterer Folge deutlich angenehmer anzusehen ist. Außerdem ist eine niedrigere Stufe in Hinblick auf kurzwelliges blaues Licht die bessere Wahl.

In einem (tagsüber) gut ausgeleuchteten Raum macht es ebenfalls Sinn die Beleuchtung des eReaders zu benutzen. Zwar kann man dank der mittlerweile wirklich hervorragenden Bildschirmtechnik in solchen Situationen auch ohne Hilfsmittel ganz gut lesen, allerdings verbessert die integrierte Beleuchtung die Ablesbarkeit oft dennoch sichtbar. Indem man die LEDs aktiviert, wird der Bildschirmhintergrund heller und erhöht den Kontrast.
Die benötigte Lichtintensität richtet sich dabei nach der Umgebungshelligkeit – je heller der Raum ausgeleuchtet ist (durch die Sonne oder Lichtquellen im Zimmer), desto heller sollte man die Beleuchtung des eReaders stellen (natürlich nur in einem Maß, in dem die Lichtintensität als nicht unangenehm empfunden wird).

Und genau hier kommt der eingangs erwähnte versteckte Menüpunkt zum Tragen: Wenn die maximale Helligkeitseinstellung eines eBook Readers zu niedrig ist, dann kann es passieren, dass das Umgebungslicht (z.B. die normale Zimmerbeleuchtung) die eingebaute Beleuchtung überstrahlt und man so keine Verbesserung in der Anzeigequalität erreicht.

Andersrum bedeutet das: Je höher die Maximalhelligkeit eines eReaders ist, desto größer ist der Bereich in dem sich die Anzeigequalität verbessern lässt.

Die Regel gilt aber natürlich nicht unbegrenzt. Spätestens wenn die Sonne direkt auf den Bildschirm strahlt, schaltet man die integrierte Beleuchtung des Tolino (oder jeden anderen) eReaders ab. Für normal ausgeleuchtete Räume oder einen sonnigen Nachmittag im Wohnzimmer eignet sich das LED-Licht des Lesegeräts aber üblicherweise trotzdem, um die Ablesbarkeit weiter zu verbessern.

Praxis: Unterschiede im Alltag

Die maximale Helligkeit wird durch den versteckten Modus sichtbar erhöht. Links: Tolino Shine 2 HD, rechts: Tolino Vision 3 HD

Im Praxisbetrieb macht sich die erhöhte Helligkeitseinstellung wie folgt bemerkbar:

  • Tolino Shine 2 HD Normalmodus, maximale Stufe: 45 cd/m²
  • Tolino Shine 2 HD erhöhter Modus, maximale Stufe 89 cd/m²
  • Tolino Vision 3 HD Normalmodus, maximale Stufe: 61 cd/m²
  • Tolino Vision 3 HD erhöhter Modus, maximale Stufe 120 cd/m²

Wie man sehen kann, verdoppelt sich die maximale Helligkeit bei beiden Geräten (beinahe). Der Unterschied ist mit dem freien Auge dementsprechend sofort sichtbar.

Die gezeigten Fotos wurden in der gleichen Position und mit den selben Kameraeinstellungen aufgenommen. Das Zimmer in den Bildern wird durch einen „Deckenfluter“ gut ausgeleuchtet, sodass man eigentlich auch ohne Beleuchtung lesen könnte. Mit Beleuchtung erleichtert die Ablesbarkeit aber trotzdem:

Erhöhte Helligkeit rechts, mit dem weißeren Hintergrund

In der linken Bildhälfte sieht man das Display mit aktivierter Beleuchtung in voller Stufe beim normalen Modus, in der rechten Bildhälfte ist der erhöhte Helligkeitsmodus und die maximale Stufe aktiviert. Wie man erkennen kann, ist der Bildschirmhintergrund dank der höheren Maximalhelligkeit weißer, wodurch sich der Kontrast erhöht und die Ablesbarkeit verbessert.

Damit steht für mich außer Frage, dass die Aktivierung des versteckten Menüpunktes für diverse Situationen auf jeden Fall sinnvoll sein kann und man am besten ausprobiert, ob man die Einstellungsmöglichkeit braucht, oder die Standardwerte ausreichen.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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