Cyber Days: Tolino Vision 4 HD und Epos stark reduziert

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Das Weihnachtsgeschäft hat volle Fahrt aufgenommen, da kann man natürlich auch im eReader-Bereich ein paar tolle Schnäppchen machen. Amazon bietet im Zuge der Cyber Monday Woche gerade die beiden günstigeren Kindle Modelle noch billiger an (Paperwhite für 80 Euro statt 120 Euro, Basiskindle für 50 Euro statt 70 Euro). Nachdem eBook.de die Prese zum Black Friday bereits purzeln ließ, legt Thalia am Wochenende nun noch mal ordentlich nach.

Bei eBook.de und Hugendubel bekommt man den Tolino Epos deutlich günstiger. Thalia setzt hingegen verstärkt auf den Tolino Vision 4 HD. Von 25.11. bis 27.11.2017 kann man hier tolle Schnäppchen machen. Der Tolino Epos kostet statt 249 Euro jetzt nur 199 Euro (minus 20 Prozent), für den Tolino Vision 4 HD werden nur noch unglaubliche 127 Euro fällig (statt 169 Euro; minus 25 Prozent).

Tolino Epos oder Vision 4 HD?

Mit Tolino Epos und Vision 4 HD sind gleich zwei tolle Premium-Modelle günstiger. Für welches man sich entscheidet hängt maßgeblich von drei Faktoren ab, denn die Geräte unterschieden sich nur in wenigen Punkten:

  • Nutzt man den eBook Reader häufig unterwegs oder auf Reisen, dann ist der Tolino Vision 4 HD aufgrund der kleineren 6 Zoll Bildschirmdiagonale die handlichere Wahl. Verwendet man das Lesegerät nur zuhause, macht sich der um 69 Prozent größere Bildschirm des Epos positiv im Lesekomfort bemerkbar. In der Hand- oder Reisetasche braucht der eReader dann aber eben auch mehr Platz.
  • Der Vision 4 HD lässt sich rooten und ist somit für Bastler das unterm Strich etwas interessantere Gerät. Der Tolino Epos kann aktuell nur über ADB gerootet werden, Superuser-Berechtigungen für Apps funktionieren aktuell nicht. Eigene Apps kann man aber grundsätzlich auf beiden eBook Readern installieren.
  • Neben der Größe ist der Preis der auffälligste Unterschied. Ist die Schmerzgrenze bei 150 Euro erreicht, dann kann man völlig unbesorgt zum Vision 4 HD greifen. Man bekommt ein hervorragendes Lesegerät mit einfacher Bedienung und umfangreichen Extras. Ist man bereit ein wenig mehr Geld aufzubringen, dann ist auch der Epos mit 199 Euro ein Schnäppchen, denn das jüngste Tolino-Modell verbessert den ohnehin schon hohen Komfort des kleinen Bruders noch ein wenig.

Wie bereits erwähnt, unterschieden sich die eReader ansonsten kaum: Optik und Technik (E-Ink Carta, 300 ppi, Beleuchtung mit Blaulichtreduktion) sind im Grunde gleich und beide besitzen einen eingebauten Wasserschutz. Beim Epos muss man sich allerdings mit der etwas kürzeren Laufzeit abfinden, denn der Akku ist mit einer Kapazität von 1.200 mAh kleiner als der des Vision (1.500 mAh).

Fazit: Die Preisersparnis liegt mit rund 40 bzw. 50 Euro bei beiden Geräten in der gleichen Region. Der insgesamt sehr niedrige Preis für den Tolino Vision 4 HD ist aber sensationell günstig und kommt tatsächlich auch sehr unerwartet. Wer schon länger mit dem eReader geliebäugelt hat, der sollte hier auf jeden Fall zugreifen, solange der Vorrat noch reicht!

Tolino Shine 2 HD oder Kindle Paperwhite?

Neben den beiden Premiummodellen gibt’s auch den Tolino Shine 2 HD billiger. Nachdem die Preisersparnis bei eBook.de zunächst nicht so hoch war, legt Thalia auch hier deutlich nach und bietet das Retina-Modell für nur 89 Euro an.

Damit fällt die Kaufempfehlung für den Kindle Paperwhite, den Amazon mit 80 Euro anbietet, nicht mehr so deutlich aus. Der Preisunterschied von rund 10 Euro macht sich im Lesealltag zwar nicht direkt bemerkbar, da beide Konkurrenten auf die gleiche Technik setzen (6 Zoll, E-Ink Carta, 300 ppi, Beleuchtung). Der Shine 2 HD ist jedoch frei von Werbung – für die werbefreie Paperwhite-Variante muss man 99 Euro auf den virtuellen Ladentisch legen. Außerdem kann man neben dem eingebauten Thalia-Store auch beliebige ePub-Shops zum eBook-Kauf verwenden.

Unterm Strich ist der Tolino Shine 2 HD damit die bessere Wahl. Der Aufpreis von 10 Euro macht sich in Anbetracht der Vorteile jedenfalls bezahlt. Das Angebot ist für eReading-Neulinge aufgrund des niedrigen Einstiegs interessant. Wer allerdings auch bereit ist etwas mehr Geld auszugeben, ist mit dem Tolino Vision 4 HD wegen der Blaulichtreduktion und des Wasserschutzes für 127 Euro unterm Strich besser beraten.

Billig vs. High-End

Es ist interessant zu sehen, wie unterschiedlich die beiden Rivalen Amazon und Tolino ins Weihnachtsgeschäft starten. Aus Sicht eines potentiellen Käufers haben beide Herangehensweisen ihre Vor- und Nachteile: Bei Kindle Paperwhite und Kindle-Basismodell kann man zwar besonders günstig einsteigen und muss nicht allzu tief in die Brieftasche greifen, die hohe Marktsättigung könnte aber dafür sorgen, dass es einfach nicht so viele interessierte Neueinsteiger gibt, wie noch vor zwei Jahren.

Die beiden vergünstigten Kindle-Modelle sind zwar toll umgesetzt, bieten im Vergleich zu älteren eReadern aber kein neues „Killer-Feature“ das den Kauf für bestehende Digitalleser attraktiv machen würde.

Ganz anders sieht das bei den blaulichtreduzierten Tolino-Geräten aus. Beide bieten einen eingebauten Wasserschutz und eine noch nicht weit verbreitete Farbtemperaturregulierung. Die wahlweise warme Lichtfarbe ist eine praktische Neuerung, die ich persönlich im Lesealltag auch nicht mehr missen möchte. Darüber hinaus steht der Tolino Epos im 8 Zoll Größensegment (7,8 Zoll Displaydiagonale) auf weitem Feld alleine dar. Und als besonderen Bonus für Tüftler kann man beide Geräte mit eigenen Android-Apps bestücken – auch wenn das vom Hersteller nicht explizit vorgesehen ist.

Damit sind die beiden Tolino-Schnäppchen nicht nur für Neueinsteiger interessant, sondern auch für alte eReading-Hasen. Man muss für den größeren Funktionsumfang aber naturgemäß tiefer in die Tasche greifen. Dennoch kann man klar sagen, dass beide Angebote sehr attraktiv sind und Interessenten bedenkenlos zuschlagen können – (viel) billiger wird man in den kommenden Wochen und Monaten wohl keines der beiden Geräte bekommen.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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