Kindle Paperwhite 32 GB Manga-Modell in Japan erhältlich

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Eine Reihe neuer eReader-Vorstellungen der letzten Wochen haben den internen Speicher von den bis dahin handelsüblichen 4 GB, auf großzügigere 8 GB hochgeschraubt. Dazu gehören z.B. der Kobo Aura One, PocketBook Touch HD oder der heute präsentierte Bookeen Muse HD.

Amazon blieb ein solches Speicherupgrade bisher schuldig – die aktuellen Kindle-Modelle besitzen die bekannte 4 GB Speichergröße. Das ändert sich mit dem heutigen Tag – zumindest in Japan.

Der Versandriese hat dort nämlich einen neuen Kindle Paperwhite vorgestellt, der sich nicht etwa durch eine neue Anzeigetechnologie oder Bauform auszeichnet, sondern durch den achtfach vergrößerten Speicherplatz. 32 GB internen Speicher bietet das neue Gerät und wird dementsprechend als Manga-Version vermarktet.

Manga-Leser im Fokus

eBook Reader haben es in Japan bekanntlich etwas schwerer, da viele Japaner darauf nicht nur Belletristik lesen möchten, sondern auch Mangas. Für diese gemischten Anforderungen eignen sich Tablets nicht zuletzt wegen des flexibleren und großzügigeren Speicherplatzes üblicherweise aber besser.

Um die Zielgruppe besser zu erreichen und diesen Nachteil auszuräumen, bietet das neue Modell mehr Speicherplatz für die mitunter großen Dateien. Bis zu 700 Mangas kann der neue Kindle Paperwhite 32 GB fassen, rechnet Amazon vor und geht dabei von einer durchschnittlichen Dateigröße von etwa 45 MB aus.

Neben dem vergrößerten Speicherplatz gibt’s den 32-GB-Paperwhite auch mit einer verbesserten Firmware, mit der Seitenwechsel um bis zu 33 Prozent schneller ausgeführt werden sollen. Auch eine neue Schnellblätterfunktion ist mit dabei (siehe das nachfolgende Video).


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Paperwhite mit Hardwareverbesserungen?

Unklar ist, ob dabei auch die Hardware verbessert wurde, oder ob dieser Geschwindigkeitsvorteil ebenso auf die regulären Kindle Paperwhite Modelle angewandt werden kann.

Abgesehen davon bleibt am Papier aber alles beim Alten: Die Auflösung des Displays beträgt weiterhin 300 ppi (1448x1072 Pixel) und die Displaydiagonale misst 6 Zoll. Auch die Abmessungen und das Gewicht bleiben gleich, ebenso wie die Frontbeleuchtung mittels 4 LEDs.

Dennoch könnte eine etwas kontrastreichere E-Ink Carta Displaygeneration zum Einsatz kommen. Wie das nachfolgende Vergleichsbild zeigt, ist der Bildschirm des rechts befindlichen 32-GB-Paperwhite kontrastreicher. Insbesondere der Schwarzwert ist sichtbar dunkler.

Kindle Paperwhite 4 GB (links) vs. Kindle Paperwhite 32 GB (rechts). Bildquelle: Internet Watch

Im Gegensatz zum regulären 4 GB Modell wird der Manga-Kindle-Paperwhite nur als WLan-Version angeboten. Eine 3G-Variante gibt’s aufgrund der großen Dateigrößen nicht. Da die Mobilfunknetz-Datenübertragung bei den Kindle-Geräten immer international ohne Zusatzkosten im Kaufpreis inkludiert ist, möchte Amazon hier offensichtlich kein Fass ohne Boden aufmachen. Schon beim Kindle Keyboard wurde das unlimitierte 3G-Surfen vor einigen Jahren nachträglich limitiert.

Japaner müssen für den Kindle Paperwhite Manga mit umgerechnet 142 Euro etwas mehr bezahlen als für das reguläre Modell (125 Euro).

Neuer Paperwhite auch für den Rest der Welt?

Nachdem vor einigen Tagen bereits die Vermutung aufgekommen war, dass Amazon möglicherweise einen Nachfolger für den Kindle Voyage vorbereitet, wurde auch die Möglichkeit diskutiert, dass der Paperwhite 3 abgelöst werden könnte.

Zumindest letzteres dürfte mit dem Erscheinen des Kindle Paperwhite Manga Modells unwahrscheinlicher geworden sein. Es ist zwar denkbar, dass die 32 GB Variante auch international angeboten werden soll, allerdings ist die Zielgruppe für ein solches Gerät im Rest der Welt wohl deutlich kleiner.

Es könnte aber natürlich gut sein, dass Amazon eine leicht verbesserte, kontrastreichere Paperwhite-Version für das heurige Weihnachtsgeschäft plant. Sofern das oben gezeigte Vergleichsbild repräsentativ für den 32-GB-Paperwhite ist und der Kontrast tatsächlich sichtbar besser ist, wäre es nur logisch diese Displayvariante auch im regulären 4 GB Modell zu verbauen.

Wie auch immer Amazon entscheidet, auf die Antwort muss man nicht mehr allzu lange warten. Sofern es bis Anfang November keine eReader-Neuvorstellung gibt, kann man davon ausgehen, dass sich das Kindle-Portfolio für das heurige Weihnachtsgeschäft nicht mehr verändert.

Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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