Neuer Kindle mit Beleuchtung für 80 Euro

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Wie bereits vor wenigen Tagen vermutet, hat Amazon heute einen neuen Kindle vorgestellt. Nachdem der Versandriese Ende letzten Jahres den Kindle Paperwhite erneuert hat, ist heute das Basismodell dran.

Der eBook Reader war bereits seit 2016 unverändert am Markt, sodass ein Hardwareupgrade ohnehin schon längst überfällig war. Nun erneuert Amazon mehrere Aspekte des Geräts, die bereits im Vorfeld zu erwarten waren.

Neues Display, mit Beleuchtung

Der neue Kindle hört zwar nicht auf den Namen „Paperwhite“ bringt jetzt aber ebenfalls eine eingebaute Beleuchtung mit (mit 4 LEDs). Über diese Neuerung hatte ich bereits vor wenigen Tagen spekuliert. Dabei habe ich auch Bedenken geäußert, dass ein neues Leuchtmodell im Einstiegssegment dem Paperwhite Verkäufe abluchsen könnte.

Dem steuert Amazon in erster Linie damit entgegen, dass der neue Einstiegskindle bei einer Pixeldichte von 167 ppi bleibt. Somit beträgt die Auflösung des 6 Zoll Displays weiterhin 800×600 Pixel. Kindle Paperwhite und Oasis verfügen über 300 ppi.

Im Gegenzug bekommt der Kindle jetzt die neueste E-Ink Technik für verbesserten Kontrast. Auch wenn Amazon es nicht explizit nennt, dürfte damit aller Wahrscheinlichkeit nach E-Ink Carta gemeint sein. Damit schickt der Versandriese die E-Ink Pearl Technik des Vorgängers in den verdienten Ruhestand.

Das Gehäuse bekommt ebenfalls ein leichtes Upgrade (oder besser gesagt Downgrade) und misst nun 160 x 113 x 8,7 mm (Vorgänger: 160 x 115 x 9,1 mm) etwas weniger. Beim Gewicht legt der Kindle dafür zu – von 161 Gramm auf 174 Gramm.

Ansonsten bekommt man bewährte Kost mit WLan-Verbindung, zwei Gehäusefarben (Schwarz, Weiß) und 4 GB (nicht erweiterbaren) internen Speicherplatz geboten.

Hörbuchunterstützung für Audible (via Bluetooth) ist ebenfalls wieder mit dabei. Hörbuchfreunde sind allerdings aufgrund des verhältnismäßig kleinen Speicherplatzes besser beraten zum Paperwhite mit bis zu 32 GB internen Speicher zu greifen. Der neue Kindle richtet sich mit der Audible-Unterstützung eher an Gelegenheits-Hörbuchnutzer.

Der Einstiegspreis erhöht sich durch die neue Hardware um 10 Euro. Somit kostet der Kindle jetzt zumindest 79,90 Euro – mit Spezialangeboten. Die werbefreie Version ist für 89,90 Euro erhältlich. Die Auslieferung des bereits vorbestellbaren eReaders startet am 10. April.

Neue Dynamik im Preiskampf

Der neue Kindle dürfte die Dynamik im Preiskampf zumindest am deutschen Markt mittelfristig durcheinanderwirbeln. Seit vielen Monaten liefern sich die Tolino-Partner mit Amazon eine Preisschlacht im Mittelklasse-Segment. Der Kindle Paperwhite 3 war vor seiner Ablöse besonders häufig billiger zu haben und auch der Paperwhite 4 ist bereits mehrmals vergünstigt gewesen. Auf der anderen Seite gilt das ebenso für den Tolino Shine 2 HD und Shine 3.

Indem Amazon den Kindle nun mit einer eingebauten Beleuchtung ausstattet und dem Gerät ebenfalls neue E-Ink Technik spendiert, vermute ich, dass der eBook Reader besonders als Geschenk und zum Einstieg ins digitale Lesen große Beliebtheit erlangen wird.

Der preiswerte (und gute) Tolino Page dürfte aufgrund der fehlenden Beleuchtung bald das Nachsehen haben. Auch für PocketBook mit dem Lux 4 und Basic Lux 2 könnte die Kindle-Neuvorstellung problematisch werden. Die geringere Auflösung als wichtigstes Unterscheidungskriterium könnte für viele Einsteiger nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Denkbar ist zudem, dass Amazon die Preisschlacht verstärkt auf den Kindle verlagern wird und den Paperwhite nicht mehr mit solch massiven Nachlässen wie bisher reduziert. Die kommenden Monate rund um Ostern und auch das heurige Weihnachtsgeschäft werden jedenfalls wieder spannend.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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