Kindle Paperwhite 4 vorgestellt: Mit 4G, Wasserschutz und Bluetooth

Geschätzte Lesezeit: 3:45 min.

Wie bereits erwartet, hat Amazon heute den Kindle Paperwhite 4 (10. Generation) vorgestellt. Der neue eBook Reader löst den Vorgänger nach seinem dreijährigen Bestehen ab und bringt zahlreiche Änderungen mit sich, von denen sich viele bereits im Vorfeld abgezeichnet haben.

Kommen wir zunächst zum Display: Beim 6 Zoll großen Bildschirm kommt weiterhin E-Ink Carta Technik zum Einsatz. Die Auflösung beträgt 1448×1072 Pixel, woraus sich die bekannte Pixeldichte von 300 ppi ergibt.

Geändert hat sich die Anzahl der LEDs, die zur Frontbeleuchtung des Display benutzt werden. Jetzt kommen 5 Leuchtdioden zum Einsatz, die für eine noch gleichmäßigere Ausleuchtung sorgen sollen (früher 4 Stück).

Plane Front und Wasserschutz

Eine zunächst gar nicht so auffällige Änderung ist die neue Vorderseite. Auf den ersten Blick sieht der Kindle Paperwhite 4 aus wie das ältere Modell, bei genauerem Hinsehen entdeckt man aber schnell, dass der neue Paperwhite eine plane Gehäusefront besitzt.

Damit folgt er dem Kindle Oasis und dem vor wenigen Wochen eingestellten Kindle Voyage.

Die Proportionen bleiben beinahe unverändert, sodass nicht nur die Optik, sondern auch die Gehäusemaße von 167 x 116 x 8,18 mm nah am Vorgänger liegen (169 x 117 x 9,1 mm). In der Handhabung dürfte sich die Einsparung in der Dicke am stärksten bemerkbar machen – zusammen mit dem um rund 20 Gramm niedrigeren Gewicht (182 Gramm).

Der Kindle Paperwhite 4 besitzt nun auch einen eingebauten Wasserschutz, nach IPX8. Somit kann der eReader einen Tauchgang von bis zu 2 Metern bis zu 60 Minuten ohne Schäden überstehen.

Noch mehr Kindle Paperwhite Versionen

Ebenfalls geändert haben sich die Modellvarianten. Es gibt nun fünf unterschiedliche Kindle Paperwhite Versionen:

  • Kindle Paperwhite 8 GB (mit und ohne Spezialangebote)
  • Kindle Paperwhite 32 GB (mit und ohne Spezialangebote)
  • Kindle Paperwhite 4G 32 GB (ohne Spezialangebote)

Womit wir auch schon bei der nächsten Neuerung sind: Der neue Paperwhite besitzt anstatt des seit Jahren genutzten 3G-Moduls jetzt eine eingebaute LTE-Verbindung. Diese bringt niedrigere Latenzzeiten und somit einen schnelleren Seitenaufbau im Shop. Hörbücher können nach Auskunft von Amazon nicht über die 4G-Verbindung geladen werden, sodass man hierfür weiterhin eine WLan-Verbindung braucht.

Den Kindle Paperwhite 4G gibt’s nur mit 32 GB Speicherplatz und ohne Spezialangebote.

Auch die Basisversion des Kindle Paperwhite 4 besitzt mit nun 8 GB Speicher mehr Platz als der Paperwhite 3. Das liegt an der nun inkludierten Audible-Unterstützung. Das kennt man ebenfalls bereits vom Kindle Oasis und Einstiegs-Kindle. Damit lassen sich auch Hörbücher am eBook Reader konsumieren, wobei der Lesefortschritt beim Wechsel von einem Medium zum anderen abgeglichen wird und man immer an der richtigen Stelle weitermachen kann.

Die Audioausgabe erfolgt über die drahtlose Bluetooth-Verbindung, womit man Kopfhörer oder externe Lautsprecher oä. benötigt. Damit kann man übrigens nicht nur Hörbücher anhören, sondern auch VoiceView benutzen. Dabei handelt es sich um eine Funktion die Menschen mit einer Sehbehinderung die Bedienung des Kindle erlaubt.

Verfügbarkeit

Auch an der Software wurde ein wenig geschraubt. Der Homescreen wurde neu gestaltet und soll so auf Basis der bisherigen Lesehistorie bessere Vorschläge für die nächste Lektüre geben. Außerdem gibt’s nun die Möglichkeit eigene Leseprofile mit Schrift, Schriftdicke und Textausrichtung abzuspeichern.

Während die Software bereits morgen für den Kindle Paperwhite 2 und jüngere Modelle verfügbar gemacht werden soll, müssen sich Interessenten des Paperwhite 4 noch ein wenig gedulden. Die Vorbestellungen sind bereits gestartet, die Auslieferung erfolgt ab 7. November 2018:

Weiter ohne Blaulichtreduktion

Mit der Vorstellung des Kindle Paperwhite 4 bestätigen sich im Grunde alle Spekulationen die es im Vorfeld gab. Amazon hat den jüngsten Neuzugang um die Hörbuchfunktion erweitert und einen Wasserschutz als Alleinstellungsmerkmal in dem Segment (300 ppi für 120 Euro) inkludiert.

Die plane Gehäusefront war einerseits wegen des letztjährigen Leaks absehbar (der sich nun als richtig herausstellt) und andererseits wegen der kürzlich erfolgten Einstellung des Kindle Voyage.

Für manche Interessenten wohl ein wenig enttäuschend, aber nicht gänzlich überraschend, ist das Fehlen einer Blaulichtreduktion. Eingebautes Nachtlicht bleibt somit weiterhin der Konkurrenz vorbehalten, was in Anbetracht des mittlerweile breiten Portfolios der Mitbewerber doch ungewöhnlich erscheint.

Der Verzicht dürfte aber auch damit zusammenhängen, dass man diese Funktion zunächst vermutlich eher im High-End-Segment implementieren möchte. Dementsprechend darf man zumindest für 2019 einen Kindle Oasis 3 mit entsprechendem Feature erwarten.

Technische Spezifikationen

Technische Daten: Kindle Paperwhite 4
AllgemeinHerstellerAmazon
Markteinführung2018
Verfügbare FarbenSchwarz
Wassergeschütztja
GrößeMaße167 x 116 x 8,18 mm
Gewicht182 g
DisplayDisplaytechnologieE-Ink Carta
Displaygröße6 Zoll
Displayauflösung1448x1072 Pixel
Pixeldichte300 ppi
Farbtiefe16 Graustufen
Touchscreenja, kapazitiv
Eingebaute Beleuchtungja
Blaulichtreduktionnein
Plane Frontja
VerbindungenUSBja, USB 2.0 (Micro USB)
Bluetoothja
WLanja, 802.11b/g/n
GSM / UMTSja, LTE (optional)
SpeicherInterner Speicher8GB oder 32GB
Speicherkartenerweiterungnein
FunktionenBetriebssystemLinux
Lautsprechernein
Text-to-Speechnein
Blättertastennein
Unterstützte DateiformateKindle Format 8 (AZW3), Kindle (AZW), TXT, PDF, ungeschützte MOBI, PRC nativ; HTML, DOC, DOCX, JPEG, GIF, PNG, BMP nach Konvertierung; Audible Audioformat (AAX)
Unterstützte DRM-DateiformateAmazon DRM
SonstigesAkkulaufzeit / Akkukapazität6 Wochen
Lagesensornein
Integrierter eBook Storeja
SonstigesAudible-Unterstützung

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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