Kindle Paperwhite: 30 Tage Rückgaberecht rückt in den Fokus

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Amazon muss auf keinem anderen eBook Reader Markt mit so viel Gegenwind kämpfen, wie am deutschen. Mit der Tolino Allianz gibt es erstmals einen starken nationalen Mitbewerber, der es dem Versandriesen nicht nur mit zum Teil niedrigeren Preisen, sondern auch mit dem weitläufigen Filialnetz schwer macht. Aber auch andere Buchhändler haben mit Geräten von Sony oder PocketBook attraktive eReader im Angebot. Kein Wunder also, dass Amazon den Kindle Paperwhite schon mehrmals vergünstigt angeboten hat und auch den Basis-Kindle seit graumer Zeit für nur 49 Euro anbietet.

Mit solchen Preisreduktionen schreibt man aber vermutlich kräftige Verluste, was auf lange Sicht auch keine vernünftige Strategie sein dürfte. Deshalb sieht sich Amazon auch nach anderen Möglichkeiten um, das Angebot attraktiver zu machen. Eines davon kann man gerade auf der Kindle Paperwhite Produktseite begutachten. Dort wirbt Amazon mit einer 30 tägigen Geld-zurück-Garantie. „Wenn er Sie nicht vollends überzeugt, können Sie ihn innerhalb von 30 Tagen ohne Angabe von Gründen zurückschicken – und wir erstatten Ihnen den vollen Kaufpreis“, heißt es auf der Homepage.

30 Tage Rückgaberecht als besondere Kindle Paperwhite Aktion … oder auch nicht

Die Schwäche des Internethandels

Das Besondere an der Sache ist, dass es eigentlich keine Besonderheit ist. Amazon bietet nämlich ohnehin ein 30 tägiges Rückgaberecht auf beinahe alle Artikel im Sortiment. „Sie können sämtliche Produkte aus den Amazon-Shops innerhalb von 30 Tagen ab Erhalt der Ware an Amazon.de zur Erstattung zurücksenden, sofern die Ware vollständig ist und sich in ungebrauchtem und unbeschädigtem Zustand befindet“, gibt Amazon auf den Hilfe-Seiten zu verstehen.

Mit dem neuen Hinweis auf der Kindle Paperwhite Produktseite will Amazon offenbar besonders Skeptiker überzeugen, die noch keine Erfahrungen mit dem Versandriesen gemacht haben.

Hier zeigen sich die Limitierungen des Internethandels sehr deutlich, denn während wenig technikaffine Personen dank prominenter Platzierung im regulären Buchhandel auch so in Berührung mit Tolino & Co. kommen können, sieht das bei Amazon ganz anders aus. Im Internet muss man schon relativ gezielt nach Informationen zu eBook Readern bzw. zum Kindle Paperwhite suchen. Die Kindle Produkte gibt’s zwar auch in diversen Elektronikfachmärkten, allerdings sind diese Verkaufsplätze natürlich nicht so attraktiv wie jene im stationären Buchhandel.

Wie wichtig eine lokale Präsenz ist, hat Thalia kürzlich unterstrichen, denn dort wurden im Weihnachtsgeschäft 2013 rund 80 Prozent aller Tolino Shine im stationären Handel verkauft. Eine durchaus überraschende Zahl, denn das sah Anfang 2013 noch ganz anders aus (vor Erscheinen des Tolino Shine). Es wäre nicht verwunderlich, wenn das Verhältnis bei Amazon genau umgekehrt ist – 80 Prozent im Internet, 20 Prozent offline.

Es wird daher interessant sein zu sehen, wie sich der Marktanteil Amazons weiter entwickelt. Es liegt durchaus im Bereich des Vorstellbaren, dass sich das Wachstum der Kindle Endgeräte abschwächt, während es bei der Konkurrenz, die auch im stationären Buchhandel vertreten ist, weiter steil nach oben geht.

Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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