Wasserdichter Kindle Paperwhite von Waterfi oder wasserdichte Schutzhülle?

Geschätzte Lesezeit: 7:53 min.

Update vom 9. Februar 2019: Inzwischen gibt’s einen wassergeschützten Kindle Paperwhite direkt von Amazon. Der Griff zu Drittlösungen (sie unten beschrieben) ist damit nicht mehr nötig. Alle weiteren Informationen findest du auf der Paperwhite 4 Detailseite.

Update vom 2. Juni 2016: Mittlerweile muss man nicht mehr auf Drittlösungen vertrauen, um einen wasserdichten eBook Reader zu kaufen. Stattdessen kann man zum IP67-zertifizierten Kobo Aura H2O greifen, der ab Werk ein wasserdichtes und staubgeschütztes Gehäuse besitzt. Ganz nebenbei bietet der H2O auch noch die vermutlich beste Ablesbarkeit am eReader Markt. Der Preis ist dabei kaum höher als bei wasserdichten Paperwhite von Waterfi: 179 Euro werden für das Kobo Modell fällig.

Als etwas günstigere Alternative gibt’s auch den Tolino Vision 3 HD. Das Gerät ist per Nano-Versiegelung wassergeschützt. D.h. es kann zwar Flüssigkeit ins Innere des Gehäuses eindringen, allerdings ist die Elektronik dank einer speziellen Beschichtung wasserabweisend. Der Tolino eReader bietet eine ebenso gute Ablesbarkeit wie der Kindle – mit 300 ppi Pixeldichte. Der Vision 3 HD ist für 159 Euro erhältlich.

Nachfolgend werfen wir noch einen kurzen Blick auf wasserdichte Schutzhüllen, sowie einen nachträglich wassergeschützten Kindle Paperwhite, der vom amerikanischen Unternehmen Waterfi angeboten wird. Abschließend gibt’s noch ein Video zum ersten wasserdichten eReader-Konzept aus dem Jahr 2013.

Wasserdichte Schutzhülle für den Kindle Paperwhite

Wenn man schon einen Paperwhite besitzt und diesen auch im Schwimmbad, in der Wanne oder am Strand nutzen möchte, dann gibt’s auch dafür Lösungen.

Universell im 6 Zoll Bereich einsetzbar (für alle Geräte mit kapazitiven Touchscreen, wie Paperwhite und Voyage; nicht für Infrarot-Touchscreen wie z.B. Kindle Touch 2) sind diverse „Plastiktüten“. Diese Hüllen sind Flexibel und transparent und schützen den eReader vor schädlichen Einflüssen. Ein Vorteil ist zweifelsohne der günstige Preis von 6 bis 12 Euro.

Die wasserdichte Kindle Paperwhite Hülle von Alienwork bzw. Redpepper ist massiv

Allerdings sind diese Tüten nicht wirklich schön anzusehen und anzugreifen. Als solidere Alternative (siehe Bild) gibt es für den Kindle Paperwhite auch eine passgenaue wasserdichte Schutzhülle von Alienwork bzw. Redpepper. Diese ist bei Amazon.de für rund 22 Euro erhältlich.

Darin sitzt der Paperwhite perfekt. Die Hülle ist besonders massiv, was sich nicht nur haptisch bemerkbar macht, sondern auch im Gewicht von ca. 120 Gramm.

Eine IP-Zertifizierung fehlt der Hülle allerdings, sodass es keine Daten zur Widerstandsfähigkeit gibt und man daher trotzdem vorsichtig mit dem eBook Reader umgehen sollte. Die massive Bauweise und die durchlaufende Gummidichtung zwischen Vorder- und Rückseite machen aber einen guten Eindruck.

Ein Nachteil ist zudem die spiegelnde Oberfläche, die auch von Käufern kritisiert wird. Bei direkter Sonneneinstrahlung kann der Text nur noch schlecht gelesen werden. Glücklicherweise kann man hier selbst Abhilfe schaffen, indem man eine matte Displayfolie auf die Hüllenfront aufklebt. Eine solche bekommt man im Doppelpack für knapp über 7 Euro.

Dazu muss man aber erwähnen, dass der Kontrast durch die Doppelbeschichtung etwas abnimmt, was bei direkter Sonneneinstrahlung aber zum Glück nicht allzu schwer ins Gewicht fällt. Bei Erhalt empfiehlt sich jedenfalls eine Dichtheitsprüfung der Schutzhülle, ohne dass sich der eReader darin befindet. So kann man gleich herausfinden ob es mögliche Defekte gibt an der Versiegelung gibt. Ist das der Fall, kann man die Hülle von Amazon umtauschen lassen.

Hinweis: Viele weitere (nicht wasserdichte) Kindle Paperwhite Hüllen haben wir hier getestet.

Aftermarket Paperwhite mit Wasserschutz

Meldung vom 30. Mai 2013: Mit Sony Xperia Z Smartphone und Tablet, sowie Samsung Galaxy S4 Active gibt es bereits einige Geräte am Markt für Unterhaltungselektronik, welche neuerdings auch über einen besonderen Schutz vor Wasser und Staub verfügen. Am eBook Reader Markt gab es bisher kein solches Gerät. Das ändert sich nun aber mit einem staub- und wassergeschützten Amazon Kindle Paperwhite.

Allerdings zeichnet sich nicht Amazon selbst für das Gerät verantwortlich, sondern ein Startup aus Kalifornien namens Waterfi. Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, alltägliche Unterhaltungselektronikgeräte mit einem Wasserschutz auszustatten. Der Kindle Paperwhite wurde vor kurzer Zeit ebenfalls ins Programm aufgenommen und kann für umgerechnet rund 170 Euro exklusive Versand bestellt werden.

Wasserdichter eBook Reader als Marktlücke?

Ideen zu einem wasserdichten eBook Reader gibt es schon länger (siehe unten), allerdings sind diese nie über das Konzeptstadium hinausgekommen. Dabei ist der Nutzen für ein solches Gerät potentiell sehr groß. Zwar werben alle eBook Reader Hersteller immer damit, dass man mit einem digitalen Lesegerät immer und überall lesen kann, aber eigentlich ist das nur die halbe Wahrheit. In der Badewanne, am Strand oder im Schwimmbad muss man immer besonders vorsichtig sein, wenn man einen eBook Reader benutzen will. Selbst wenn man im Freien sitzt und es zu regnen anfängt, ist das schon problematisch. Da ist das gute alte Buch oft die bessere Wahl, sofern man beim eBook Reader nicht auf eine meist eher umständliche und haptisch wenig ansprechende Plastikhülle zurückgreifen will.

Der wasser- und staubgeschützte Kindle Paperwhite schafft hier Abhilfe – sofern man gewillt ist die Mehrkosten bei der Anschaffung und den Versand (und Zoll) in Kauf zu nehmen (siehe unten).

Und so funktionierts: Der Kindle wird mit einer zweifachen Schutzschicht ausgestattet. Zunächst wird das Innenleben des Geräts mit einem gummimartigen Material ausgestattet, welches der Elektronik Schutz vor Wasser bietet. Danach wird eine Schutzschicht aufgetragen, welche den Kindle auch vor gröberen Einflüssen wie Chlor oder Salzwasser schützt. Damit ist das Gerät bis zu 64 Meter Wassertiefe dicht, sodass man auch entspannt beim Tauchausflug in die Tiefe weiterlesen kann(!). Die Funktionalität des Paperwhite bleibt nämlich vollständig erhalten, sodass man natürlich auch weiterhin die Bildschirmbeleuchtung nutzen kann.

Waterfi verkauft die werbegestützte Kindle Paperwhite Version für 170 Euro mit einem Jahr Garantie. Für die werbefreie Version werden 184 Euro fällig und für die 3G Version muss man nochmal jeweils 46 Euro draufzahlen. Der Versand nach Deutschland und Österreich macht nochmal 27 Euro aus und etwaige Zollgebühren fallen erfahrungsgemäß ebenfalls in ca. der gleichen Höhe an. Unterm Strich muss man für den wasserdichten Kindle Paperwhite also rund 225 Euro auf den Tisch legen, was allerdings noch immer billiger ist, als ein zweites Gerät bei einem etwaigen Wasserschaden zu kaufen.

In meinen Augen also ein durchaus brauchbarer Deal, besonders wenn man den eBook Reader immer und überall ohne Sorge benutzen will. Was denkst du?

Wasserdichtheit als nächste Evolutionsstufe?

Da stellt sich natürlich die Frage, ob man demnächst auch wasserdichte eBook Reader regulär und direkt vom Hersteller beziehen wird können. Der Trend zur wasser- und staubgeschützten Elektronik zeigt sich zumindest am Smartphone- und Tablet-Markt und eine Ausweitung auf den eBook-Reader-Markt wäre eigentlich nur logisch.

Zumindest bis zum Herbst müssen wir uns noch gedulden, um diese Frage beantworten zu können, denn da werden normalerweise die neuen Geräteserien vorgestellt.

Bildquelle: Waterfi

Konzept: Wasserdichter eBook Reader [Video]

Meldung vom 4. März 2013: Von Konsumentenseite gibt es immer wieder den Wunsch nach beständigeren Elektronikgeräten. Besonders im Bereich der Smartphones und Tablets ist dies aufgrund der hohen Preise der Geräte immer wieder ein Thema. Sony hat mit dem Xperia Z Smartphone und dem Xperia Tablet Z gleich zwei aktuelle Geräte im Programm, welche staubgeschützt und wasserdicht sind.

Nun kommt auch am eBook Reader Markt Bewegung in die Sache. Während man mit digitalen Lesegeräten bisher auf zum Teil unpraktische Plastikhüllen zurückgreifen musste, um einen gefahrlosen Einsatz im Badezimmer oder am Sandstrand zu gewährleisten, gibt es nun auch erste Versuche mit staub- und wassergeschützten eBook Readern.

Der nächste logische Schritt?

Das Konzept stammt hierbei von Neonode, welche am besten für die Infrarot-Touchscreens bekannt sind, welche im Kobo Glo, Sony PRS-T2 oder Tolino Shine zum Einsatz kommen. Im nachfolgenden Demo-Video ist hingegen ein modifizierter Barnes & Noble Nook Simple Touch zu sehen, welcher mit einem wasserdichten Gehäuse ausgestattet ist.

Die Besonderheit dabei ist allerdings nicht nur das Gehäuse, sondern auch die Möglichkeit den eBook Reader unter Wasser zu bedienen. Im Video wird das mit einem Pinsel gemacht, allerdings sollte das Ganze aufgrund der optischen Touchscreentechnik auch mit dem Finger problemlos funktionieren. Im Videokommentar heißt es dazu: „Powered by Neonode’s infrared technology – this e-reader doesn’t mind being submerged under water. The demonstration is done with a paintbrush to show the technology’s performance and fast response time. The device has been in the water tank for four day, and we didn’t re-charge it once.“

Für vier Tage ohne den Akku nachladen zu müssen, war der eBook Reader zum Zeitpunkt der Aufnahme also schon unter Wasser. Dank eInk-Technik vermutlich bis zum Ende der Messe. Als Leseratte darf man sich ein solches Gerät jedenfalls auch für den heimischen Gebrauch wünschen. Bei aktuellen eBook Readern muss man in der Badewanne oder am Strand immer aufpassen, dass das Gerät keine Bekanntschaft mit dem Wasser bzw. Sand macht. Wenn man sich Sonys aktuelle Smartphones und Tablets ansieht, dann darf man hoffen, dass diese Technik auch in den nächsten Sony eBook Reader (Sony PRS-T3?) Einzug halten wird. Womöglich wurde das Konzept von Neonode ja auch auf Nachfrage eines Geschäftspartners erstellt, sodass man durchaus optimistisch sein darf.


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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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