Neuer Kobo Aura H2O, bei uns als Tolino H2O?

Geschätzte Lesezeit: 3:18 min.

Nachdem es vor geraumer Zeit bereits den ersten Hinweis gab, ist die Katze nun aus dem Sack: Rakuten hat den neuen Kobo Aura H2O Edition 2 vorgestellt.

Der eBook Reader tritt die Nachfolge des hierzulande überaus beliebten und erfolgreichen Aura H2O der ersten Generation an und bietet eine sanfte Evolution. Die Displaygröße bleibt mit 6,8 Zoll gleich groß. Ebenso unverändert bleibt die Auflösung von 1430x1080 Pixel, wodurch sich neuerlich eine Pixeldichte von 265 ppi ergibt. Neu ist die blaulichtreduzierte Beleuchtung.

Blaulichtreduktion mit ComfortLight

E-Ink Carta als Anzeigetechnologie versteht sich von selbst. Offen bleibt aber, ob es sich wieder um das gleiche hochwertige Panel handelt, das beim Vorgänger zum Einsatz gekommen ist. Der erste Aura H2O konnte nämlich mit den mitunter besten Kontrastwerten und einem ausgesprochen hellen Displayhintergrund punkten.

Die wichtigste Änderung kommt in Form des bereits vom Kobo Aura One bekannten „ComfortLight“. Dabei handelt es sich um die Möglichkeit den Blaulichtanteil der Beleuchtung zu reduzieren. Erreicht wird dies durch RGB-LEDs mit denen sich die Lichtfarbe deutlich ins rötliche verschieben lässt. Das sieht anfänglich zwar etwas ungewohnt aus, entpuppt sich beim abendlichen Lesen aber definitiv als angenehmer Zugewinn. Neben dem Aura One bietet auch der Tolino Vision 4 HD eine ähnliche Option.

Die Optik des neuen Kobo Aura H2O wurde ebenfalls verändert und folgt den beiden jüngeren Neuvorstellungen Aura One und Aura Edition 2. Der blau gefärbte Powerknopf sitzt nun an der Rückseite, die teilweise gummiert ist.


Dieses Video wird unabhängig von den gesetzten Cookie-Einstellungen mit einem Klick auf das Bild bzw. den Play-Button extern von YouTube geladen. Siehe unsere Cookie- und Datenschutzerklärung für weitere Details.

Kleineres Gehäuse, größerer Speicher

Das Gewicht hat sich von 233 Gramm auf 210 Gramm verringert, was eine sehr willkommene Neuerung darstellt. Damit bewegt sich der fast 7 Zoll große eBook Reader im Bereich einiger 6 Zöller (z.B. Kindle Paperwhite: 205 g). Die Maße haben sich ebenfalls geringfügig geändert: Das neue Modell ist nun 0,8 mm flacher und 5 mm kürzer (Neu: 172 x129 x 8,9 mm; Alt: 179 x 129 x 9,7 mm).

Eine weitere Änderung gibt’s beim Wasserschutz, der nun nach IPX8 zertifiziert ist (Alt: IP67). Der neue Aura H2O kann damit bei 2 Metern Tiefe bis zu 60 Minuten unter (Süß-)Wasser bleiben ohne Schaden zu nehmen. Im Gegensatz zum Vorgänger ist das Gerät jedoch nicht wasserdicht, denn er Schutz wird nun mit Hilfe der bekannten HZO Nanoversiegelung realisiert. Beim Vorgänger was das Gehäuse abgedichtet.

Bis hierhin klingt das alles schon mal sehr gut. Ärgerlich ist jedoch der Wegfall der Speicherkartenerweiterung. Zwar wächst der interne Speicher auf 8 GB, das dürfte für Power-User aber nur ein kleiner Trost sein. Die meisten Nutzer dürften mit der erweiterten Speichergrößer aber immerhin kein Problem haben.

Preislich bleibt der neue eReader im Bereich des Vorgängers und kommt für 179,99 Euro auf den Markt. Nur nicht in Deutschland.

Tolino-Übernahme mit Folgen

Ja, richtig gelesen: In Deutschland wird der Kobo Aura H2O Edition 2 offiziell nicht erscheinen. In der Rakuten-Pressemitteilung werden diverse europäische Länder aufgezählt, Deutschland ist nicht dabei.

Damit macht sich die vor einigen Monaten erfolgte Tolino-Übernahme erstmals tatsächlich bemerkbar. Damals wurde bereits kommuniziert, dass die Tolino-Marke bestehen bleiben würde, ein kleines Fragezeichen stand jedoch über der Zukunft von Kobo. Die Frage wurde nun beantwortet.

Offen bleibt allerdings noch, wie die Modellpolitik bei Tolino aussehen wird. Es ist denkbar, dass die Kobo-Modelle mit geringen optischen Änderungen und einem Rebranding hierzulande unter dem Tolino-Label erscheinen werden. Die zugrunde liegende Technik bei Tolino und Kobo Modellen war bisher schon sehr ähnlich.

Da die Tolino-Firmware weiterhin gepflegt und aktualisiert wird, darf man davon ausgehen, dass diese auch auf neuen Geräten zum Einsatz kommen wird. Zwei unterschiedliche Benutzeroberfläche innerhalb der Produktpalette wären jedenfalls nicht sinnvoll und für Otto-Normal-Verbraucher potentiell verwirrend. Gar nicht zu sprechen vom Mehraufwand die Kobo-Software in puncto Synchronisation auf den Tolino-Standard zu erweitern.

Interessenten sollten jetzt jedenfalls noch ein wenig Geduld mitbringen und abwarten, wie Rakuten und die Tolino-Partner weiterverfahren werden.

Mehr zum Thema

Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
Anzeige

Kobo