Wurde der Kobo Glo HD eingestellt?

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Als Kobo vor wenigen Wochen den 7,8 Zoll großen Aura One vorgestellt hat, wurde auch der Aura Edition 2 an den Start gebracht. Der eher unbekannte eReader ist ein Gerät im handelsüblichen 6 Zoll Format, was direkt zur Vorstellung die Frage aufgeworfen hat, wie das Unternehmen den eBook Reader positionieren möchte.

Einerseits weil der Kobo Aura 2 mit seinem 212 ppi Display nicht so recht ins Bild zur aktuellen Marktentwicklung passen wollte und andererseits weil da auch noch der Kobo Glo HD im gleichen Segment um die Gunst der Kunden kämpft.

Kobo Glo HD: Ausverkauft

Oder besser gesagt, gekämpft hat. Wie es aussieht, wird der Glo HD nämlich eingestellt. In den letzten Tagen verschwand der oft gelobte Retina-eReader aus dem Sortiment vieler Online-Händler. Mittlerweile wird das Gerät auch im Kobo-Shop nur noch als ausverkauft bzw. „sold out“ geführt. Das gilt sowohl für den deutschen Store, als auch für die verschiedenen anderen Länderversionen.

Sold out, auch in Kanada

Damit sind die Tage des Kobo Glo HD im Portfolio des kanadisch-japanischen Unternehmens wohl gezählt. Das ist schade, denn der eBook Reader konnte mit tollen Kontrastwerten, einer unterm Strich ansprechenden Haptik und der bekannten Bedienoberfläche fast restlos überzeugen und es locker mit der Konkurrenz von Amazon und Tolino aufnehmen.

Preiskampf mit neuen Vorzeichen

Der Kobo Aura Edition 2 tritt in die Fußstapfen des Kobo Glo HD

Dennoch: Der Strategiewechsel Kobos macht Sinn, denn obwohl der eReader über lange Zeit vergünstigt angeboten wurde, war er noch immer zumindest gleich teuer wie der Hauptkonkurrent von Amazon. Bei diversen Preisaktionen des Versandriesen konnte man nicht annhähernd mithalten.

Mit dem Kobo Aura 2 könnte sich das ändern. Der neue 6 Zöller kostet mit rund 120 Euro nämlich schon zum Start ebenso wenig wie der Kindle Paperwhite.

Dank der niedrigeren Displayauflösung von nur 1024×758 Pixel (212 ppi) dürfte der Spielraum für (temporärere) Preisreduktionen auch größer ausfallen als beim Kobo Glo HD. Dass sich eBook Reader in diesem Größensegment vornehmlich über einen niedrigen Verkaufspreis verkaufen, ist bereits länger bekannt.

Offen bleibt allerdings, ob die möglicherweise nur geringe Preisersparnis zum Paperwhite ausreicht, damit Kunden die niedrigere Auflösung in Kauf nehmen.

Großes Interesse am Kobo Aura One

Dass der Kampf im 6 Zoll Segment für Kobo schwierig ist, war auch für Außenstehende schon länger offensichtlich. Wenn in diversen Diskussionsforen über den Hersteller diskutiert wurde, dann standen nicht die 6 Zöller Kobo Aura oder Kobo Glo (HD) im Vordergrund, sondern zumeist die größeren Geräte Kobo Aura HD und H2O.

Insbesondere mit dem wasserdichten H2O hat das Unternehmen einen Nerv bei vielen digitalen Leseratten getroffen. Auch nach über zwei Jahren am Markt, ist der eReader dank der tollen technischen Umsetzung auch heute noch eine ausgezeichnete Wahl.

Gleichzeitig hat der Erfolg des 6,8 Zoll großen Lesegeräts eine Nische deutlich sichtbar gemacht: Die Nachfrage nach größeren eBook Readern ist offensichtlich vorhanden und die Interessenten sind bei guter Ausführung auch gewillt mehr Geld dafür auszugeben.

Der Kobo Aura One spiegelt diese Erkenntnis wider. Mit seiner 7,8 Zoll großen Bildschirmdiagonale ist der eReader trotz des vergleichsweise hohen Preises sehr beliebt und die Verfügbarkeit bis heute eingeschränkt. Das hat sogar dafür gesorgt, dass der Preis in diversen Shops zwischenzeitlich auf beinahe 300 Euro gestiegen ist (UVP: 229 Euro).

Aber auch eine andere Beobachtung ist erwähnenswert: Mit der Neuaufstellung des Aura 2 auf der einen Seite und des Aura One auf der anderen Seite, scheut Kobo den direkten Konkurrenzkampf mit Amazon in den zwei wichtigsten Segmenten. Sowohl in der beleuchteten 6-Zoll-Komfortklassel, als auch im Premium-Segment tritt man nicht (mehr) direkt (mit gleichen technischen Spezifikationen) gegen Kindle Paperwhite, Voyage und Oasis an.

Man darf gespannt sein, ob Amazon und Tolino den Kanadiern das 7 und 8 Zoll Premium-Segment kampflos überlassen werden.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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