Wird der Kobo Aura H2O von Sony gebaut?

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Vor wenigen Tagen haben wir davon berichtet, dass der nächste eBook Reader von Kobo wohl auf den Namen Aura H2O hören wird. Das Gerät soll laut Leak über eine IP67-Zertifizierung verfügen und somit wasserdicht und staubgeschützt sein. Die Informationen dazu stammen von dem bekannten Technik-Experten „Evleaks“, der laufend noch nicht veröffentlichte Produktneuheiten vorab der Öffentlichkeit preisgibt. Woher die Informationen stammen, ist natürlich ein Geheimnis, aber bisher war die Trefferquote der Leaks ausgesprochen hoch, sodass man davon ausgehen darf, dass auch der Kobo Aura H2O keine Ente ist.

Im Herbst 2014 soll das Gerät laut Vorabinformation an den Start gehen, was auch gut zu den bisherigen Kobo-Produktstarts passen würde. Eine andere Sache, über die ich in den vergangenen Monaten schon mehrmals vorsichtig spekuliert habe, passiert dabei ebenfalls ganz gut.

Kobo hat mit der Schließung der Sony-eBook-Stores vor wenigen Wochen das Geschäft in allen nicht japanischen Märkten des Elektronikriesen übernommen. Außerdem wird man die Kobo Leseapps (und damit auch den Shop) in Zukunft auf diversen Xperia Smartphones und Tablets wiederfinden. Die Zusammenarbeit der beiden Konzerne – nun beide mit dem Hauptsitz in Japan – ist so gesehen also keine kleine Sache.

Zusammenarbeit bei der Hardware?

Nun hat sich mir (und auch ein paar unserer Besucher) deshalb bereits seit Bekanntwerden dieser Zusammenarbeit die Frage aufgedrängt, ob Sony und Kobo vielleicht auch auf Hardwareebene kooperieren. Das wäre im Sinne durchaus üblicher Gegengeschäfte jedenfalls kein Ding der Unmöglichkeit. Mit dem Leak des Kobo Aura H2O scheint das in meinen Augen nun auch noch ein Stück wahrscheinlicher geworden zu sein.

Dass Kobo offenbar kein Interesse an einem Preiskampf mit Amazon hat, bewies das Unternehmen mit dem Aura, der trotz etwas schlechterer Technik lange Zeit teurer war als der Kindle Paperwhite. Wenn man nicht über den Preis konkurrieren will, dann braucht es natürlich ein vernünftiges Alleinstellungsmerkmal. Ein wasserdichtes Gehäuse würde da sicherlich gute Arbeit leisten, um sich von der Konkurrenz abzuheben und einen (kleinen) Aufpreis zu rechtfertigen.

Aber was hat das nun eigentlich mit Sony zu tun? Die Antwort ist einfach: Sony baut seit mehreren Jahren recht erfolgreich Smartphones und Tablets (Sony Z/Z Ultra, ZR, Z1, Z1 Compact, Z2, Tablet Z, Z2 Tablet) nach IP58-Zertifizierung. Damit haben die Japaner sicherlich die nötige Expertise um auch einen entsprechenden eBook Reader zu bauen, ohne dass die Kosten dafür explodieren. Dass eine solche Konstruktion nicht ganz billig zu sein scheint, zeigt der PocketBook Aqua, der es trotz durchschnittlicher Technik (und einem Kompromiss bei der Speichererweiterung) auf einen vergleichsweise hohen Preis von 109 Euro bringt.

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Zudem ist es außerdem fraglich, ob Sony den Endkundenmarkt weiterhin mit eBook Reader versorgen will. Seit drei Gerätegenerationen gab es nur sehr wenige Veränderungen an derSony-eReader und mit der Schließung der eBook Stores scheint die Fortsetzung der Produktreihe mehr als fraglich. Dass sich Sony aber offenbar nicht ganz aus dem eBook Reader Markt verabschieden will, zeigt der Sony DPT-S1. Dabei handelt es sich zwar nicht um einen eBook Reader im klassischen Sinn, sondern eher um ein digitales Dokumentenarchiv mit Notizfunktion, aber Sony war offenbar federführend an der Entwicklung des E-Ink Mobius Bildschirms beteiligt.

Das auf einem Plastiksubstrat angebrachte Mobius-Display ist bruchsicher, was in Kombination mit einem wasserdichten Gehäuse zu einem hervorragenden Sorglospaket gebündelt werden könnte. Das würde also ebenfalls sehr gut zu einem möglichen Kobo Aura H2O passen, der von Sony gebaut wird.

Aber natürlich ist das zum aktuellen Zeitpunkt reine Spekulation und ein Gedankenspiel zur Marktentwicklung. Es kann natürlich auch völlig anders kommen. Vielleicht stellt sich der Leak in wenigen Wochen als Ente heraus und der nächste Kobo eBook Reader ist gar nicht wasserdicht. Als Sony Reader Kunde der ersten Stunde würde ich mich aber bei einem Ende der Produktlinie freuen, wenn die Gerätereihe in anderer Form eine Fortsetzung findet – und zwar inklusive der lange überfälligen technischen Neuerungen, mit Beleuchtung. Allzu lange muss man jedenfalls nicht mehr auf die Antwort warten.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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