Apple: Eine Million neue Kunden nutzen eBook-App pro Woche

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Auf welchen Endgeräten mehr gelesen wird, darüber scheiden sich die Geister. Begeisterte Nutzer dedizierter Lesegeräte schwören auf die Vorzüge der eBook Reader, viele Umfragen ergeben aber auch oft ein anderes Bild, nämlich dass auf Tablets und Smartphones mehr oder häufiger gelesen wird.

Das ist zumindest insofern nachvollziehbar, dass die beiden Geräteklassen oftmals immer mitgeführt werden und man somit ohne zusätzliches E-Ink Gerät auch bequem unterwegs lesen kann. Für Leseratten gibt’s indes aber trotzdem keine Alternative, zum stromsparenden, augenfreundlichen und jederzeit ablesbaren eReader. Auch wenn das Wachstum beim Verkauf dedizierter Lesegeräte im Jahr 2014 zurückgegangen ist, so sind in absoluten Zahlen dennoch mehr eBook Reader verkauft worden, als in den Jahren davor – zumindest wenn man den vergangenen Prognosen glauben darf – aktuelle Analysen des abgelaufenen Jahres gibt’s noch nicht.

In jedem Fall zeigt sich auch bei der Entwicklung der Smartphones und Tablets, dass digitales Lesen längst noch nicht am Ziel angekommen ist, sondern sich weiterhin im Wandel befindet. Wie Apple auf der DBW 2015 (Digital Book World Konferenz) bekanntgegeben hat, konnte man die Nutzerzahlen des hauseigenen eBook-Programms, seit der Integration der iBooks genannten App in das mobile Apple-Betriebssystem iOS 8, wöchentlich um 1 Million steigern.

Multi-Plattform-Strategie als Zukunftssicherung

Wachstumsmöglichkeiten sieht Apple dabei weiterhin in quasi alle wichtigen Buchmärkten, wobei das japanische Geschäft offenbar geradezu boome. Das mag auch an der besseren Darstellung und Navigation von Mangas auf Tablets liegen, wo dedizierte Lesegeräte oftmals ein paar Nachteile mitbringen.

Offen bleibt indes, wie es mit dem Umsatz von iBooks aussieht und wie viele eBooks Apple tatsächlich absetzen kann. Gut möglich, dass die Applikation von Neukunden oftmals nur zum Test gestartet wird und so zunächst nur kostenlose eBooks bezogen werden. Bereits in der Vergangenheit hat Apple oftmals betont, dass man stabile Wachstumsraten verzeichnen könne, letztendlich war das Unternehmen aber immer relativ zurückhaltend, wenn es um konkrete Erfolgsmeldungen ging.

In jedem Fall zeigt sich mit der vermehrten Nutzung der Smartphone- und Tablet-Applikation bei Apple, dass eine umfassende digitale Multi-Plattform-Strategie der restlichen eBook-Anbieter (Amazon, Tolino, Kobo, PocketBook …) auf lange Sicht sicherlich kein Fehler ist. Das ist mitunter ohne Zweifel ein wichtiger Grund, weshalb Amazon das Fire-Angebot besonders offensiv bewirbt und auch die Tolino-Allianz nach dem mutmaßlich bescheidenen Erfolg der ersten Tablets ein neues (sehr gutes!) Gerät auf den Markt gebracht hat.

Zudem stehen die Chancen gut, dass die beiden Geräteklassen eReader und Tablets in Zukunft irgendwann miteinander verschmelzen werden, sofern ein Bildschirm-Anbieter (z.B. Japan Display, Qualcomm Mirasol, Liquavista, IRX Innovations) die stromsparenden und bei Sonneneinstrahlung ablesbaren Farbdisplays weiter verbessern kann, sodass diese auch für den praktischen Alltag die versprochenen Vorteile liefern und so gute multimediale Darstellungen und eBook-Anzeigen gleichermaßen ermöglichen.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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