Amazon Kindle Paperwhite kommt nach Japan, ein echtes Schnäppchen

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Was lange währt, wird endlich gut. So könnte man die Geschichte rund um die Kindle-Einführung in Japan kurz umreißen. Ursprünglich wollte Amazon mit der Kindle Plattform schon 2010 nach Japan expandieren, musste das Vorhaben aber aufgrund von gescheiterten Verhandlungen mit japanischen Verlagen verschieben.

2011 wurde weiter verhandelt und es sah nicht gut aus. Wie Mainichi Ende des Jahres 2011 berichtet hat, konnte Amazon sich abermals nicht mit den japanischen Verlagen einigen. Knackpunkt soll die von Amazon gewünschte freie Preisgestaltung gewesen sein. Man hat befürchtet, dass die Druckausgaben wichtiger Titel durch Amazons Kindle Programm preislich unterboten und damit auch die Gewinne fallen würden.

Die Bedenken konnte man jetzt offenbar beseitigen, oder man hat sich auf eine entsprechende Preisbindung geeinigt, denn Amazon wird schon morgen den japanischen Kindle-Store eröffnen. 50.000 japanische eBooks wird Amazon zum Start anbieten, wobei es sich bei 15.000 davon um Mangas handelt und weitere 10.000 gratis eBooks sind.

Kindle Paperwhite, Kindle Fire und Kindle Fire HD 7 Zoll sind ab sofort vorbestellbar und werden ab Dezember ausgeliefert. Schon im September habe ich vermutet, dass Amazon den Paperwhite nach Japan bringen könnte, war allerdings der Ansicht, dass es das neue Lesegerät nicht sobald nach Europa schaffen wird (und zum Glück habe ich mich getäuscht!).

Amazon geht mit dem Start aber jedenfalls kein Risiko ein, denn der Paperwhite und auch die beiden Fire-Modelle werden in Japan echte Schnäppchen sein. Den beleuchteten eBook Reader gibt es bereits für 8.480 Yen oder umgerechnet 82 Euro. Für das 3G-Modell müssen 125 Euro bezahlt werden und die beiden Tablets kosten 125 Euro und 153 Euro. Alles inklusive Mehrwersteuer. Entweder handelt es sich dabei um die tatsächlichen Produktionskosten der Geräte, oder Amazon verkauft weit unter Preis und macht einen deutlichen Verlust.

Wundern darf man sich über die aggressive Preisgestaltung aber nicht, denn Kobo hat Amazon im Rennen um den japanischen Markt überholt und gleichzeitig den größten japanischen Online-Händler als Unterstützung. Der Kindle Marktstart dürfte Rakuten und Kobo jetzt aber dennoch die Schweißperlen auf die Stirn treiben, denn in Japan ist aktuell nur der Kobo Touch erhältlich – zum Preis von 77 Euro. Für 5 Euro mehr bekommt man nun das neuere Lesegerät von Amazon. Das ist für den Amazon-Konkurrenten auch insofern problematisch, da man sich mit dem Kobo Touch Start in Japan nicht nur Freunde gemacht hat.

Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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