PocketBook Inkpad 2

Ausgezeichnete PDF-Funktion im 8 Zoll Format – ist das InkPad 2 das perfekte Arbeitstier?

Steckbrief

Das PocketBook InkPad verfügt über einen sogenannten HD Plus Bildschirm, der eine Auflösung von 1600×1200 Pixel besitzt. Dadurch ergibt sich eine Pixeldichte von 250 ppi, die über der Konkurrenz von Icarus, TrekStor oder Bookeen liegt, die allesamt nur 160 ppi vorweisen können. Als Bildschirmtechnik ist E-Ink Peal im Einsatz.

Natürlich ist auch eine eingebaute Beleuchtung mit dabei. Sie kann stufenlos reguliert werden und sorgt so auch bei schlechten Lichtverhältnissen für eine gute Ablesbarkeit. Die Bedienung erfolgt einerseits über den kapazitiven Touchscreen, sowie über zwei Blättertasten an der Vorderseite, die sich rechts neben dem Display befinden.

Der 8 GB große interne Speicher kann via MicroSD-Karte erweitert werden. Dank WLan kann man außerdem auf das Internet zugreifen und eBooks so direkt am Gerät kaufen. Über den 3,5 mm Klinkenanschluss lässt sich mit passenden Kopfhörern oder externen Lautsprechern, Musik wiedergeben oder die eingebaute Text-To-Speech-Funktion nutzen.

Der Prozessor taktet mit 1 GHZ und der Arbeitsspeicher beträgt 512 MB. Der 2.500 mAh starke Akku sorgt für ausreichend lange Laufzeiten.

Fazit: Das PocketBook InkPad 2 ist eines der besten Geräte im 8 Zoll Segment und besticht insbesondere durch die gute Haptik und vielen PDF-Anzeigemodi. Der Bildschirmkontrast könnte aber besser sein.

Testbericht

Nach der Produktoffensive im Jahr 2014, mit gleich sechs eBook Reader Neuvorstellungen, ist es um PocketBook im vergangenen Jahr relativ ruhig geworden. Zuletzt ging die Cloudlösung des Unternehmens an den Start, die dafür sorgen sollte, dass es neben dem Tolino-System eine weitere digitale Alternative für den unabhängigen Buchhandel gibt.

Hardwareseitig blieb es allerdings lange Zeit beim Alten: Der Touch Lux 3 aus dem April 2015 war bis vor kurzem die letzte Neuerscheinung PocketBooks. Vor wenigen Wochen hat sich das nun endlich geändert: Der Lux 3 wurde mit roter Gehäusefarbe und verringertem Gewicht neu aufgelegt und auch das 8 Zoll große InkPad bekam ein Update spendiert.

Letzteres schauen wir uns nachfolgend an und untersuchen welche Verbesserungen das PocketBook InkPad 2 im Vergleich zum ersten Modell mitbringt.

Verarbeitung & Austattung

Beim Auspacken des PocketBook InkPad 2 aus der hübschen Verpackung fällt sofort die vertraute Optik auf. Das neue Gerät besitzt weiterhin eine asymmetrische Bauform, sodass der Bildschirm nicht zentriert eingepasst wurde. Stattdessen bietet das Gehäuse rechts vom Display eine größere Angriffsfläche.

Asymmetrisches Design – sehr praktisch zum Anfassen

Dieser Designkniff sorgt nicht nur für ein ungewöhnlicheres Aussehen, sondern hat auch einen praktischen Nutzen. Durch das höhere Gewicht von 305 Gramm lässt sich der eReader dank der größere Angriffsfläche trotzdem gut in einer Hand halten. Damit ist die Bauform weiterhin als klarer Pluspunkt zu werten. Der Vorgänger hat zudem noch 45 Gramm mehr auf die Waage gebracht, sodass das Handling beim InkPad 2 noch etwas angenehmer ist.

Ebenfalls besser als beim ersten InkPad ist die Verarbeitung. Auch wenn manche Interessenten den Wegfall der planen Gehäusefront nicht gut finden, unterm Strich verbessern sich dadurch gleich mehrere Dinge. Zunächst fällt auf, dass das Light-Bleeding an den Rändern der Vergangenheit angehört.

Keine plane Front

Durch die nun einteilige Bauweise der Gehäusefront sollten die früher vereinzelt aufgetretenen ungleichmäßigen Einpassungen ebenfalls nicht mehr auftreten. Mein Pocketbook InkPad 2 Testgerät ist in dieser Hinsicht absolut tadellos und wirkt beim Anfassen für mein Empfinden auch solider als der Vorgänger.

Mit der neuen Bauform hat sich auch das Material an der Front geändert. Die glatte und haptisch eher weiche Plastikoberfläche des ersten Modells, ist einem härteren Kunststoff gewichen. Gleichzeitig ist auch die gummierte Knopfleiste weggefallen. Die gesamte Front besteht nun aus einem Bauteil, dessen rechte Seite nur durch eine Rille optisch getrennt ist.

Blättertasten von PocketBook InkPad 2 (links) und InkPad 1 (rechts) im Vergleich

Die Blättertasten seitlich des Displays sind nun separierte Knöpfe, die nicht nur besser sichtbar, sondern dank der gewachsenen Tastengröße auch einfacher zu betätigen sind. Der Druckpunkt wurde ebenfalls verbessert, sodass man weniger fest drücken muss.

Auch der Powerknopf an der Geräteoberseite wurde sinnvoll geändert: Anstatt wie früher relativ tief versenkt und kaum fühlbar im Gehäuse zu sitzen, ist der neue Knopf nun größer und steht etwas weiter raus. Damit lässt sich dieser leichter ertasten und das Gerät einfacher aktivieren. Direkt im Powerknopf integriert, ist eine hell leuchtende LED, die den Arbeitsstatus des InkPad verrät. Auf Wunsch kann man diese im Einstellungsmenü abschalten.

Deutlich besserer Einschaltknopf, mit eingebauter LED

Mit diesen Verbesserungen wurde das PocketBook InkPad 2 was Verarbeitung und Haptik angeht, in jeder Hinsicht sinnvoll verbessert.

Die Maße des Geräts betragen beinahe unveränderte 195,5 x 163 x 7,4 mm. Damit ist das InkPad 2 aufgrund der größeren Displaydiagonale weiterhin deutlich größer als jeder 6 Zöller.

Der Micro-USB-Anschluss und MicroSD-Speicherkartenslot sind wieder am oberen Geräterand rechtsseitig unter einer Klappe versteckt. Auf der Geräteunterseite befindet sich der 3,5 mm Klinkenanschluss.

Auch die Rückseite ist nun einteilig

Die technische Ausstattung bleibt unverändert: Der interne Speicher von 4 GB (3,21 GB verfügbar) lässt sich wieder per MicroSD-Speicherkarte erweitern. Weiterhin unterstützt das InkPad 2 eine Audioausgabe über Kopfhörer oder Lautsprecher. Damit lassen sich Hörbücher oder Musik abspielen. WLan gehört selbstverständlich weiterhin zum Funktionsumfang.

Display & Beleuchtung

Bei der Displaytechnik setzt das PocketBook InkPad 2 weiterhin auf die vom Vorgänger genutzte und seit vielen Jahren bewährte E-Ink Pearl Technik. Allerdings muss man dazu sagen, dass die Anzeigetechnologie nur noch selten zum Einsatz kommt, bzw. eher im günstigeren Preissegment bei Einsteigergeräten Anwendung findet. Umso interessanter ist es natürlich, wie das InkPad 2 in Hinblick auf das Display abschneidet.

Was die Auflösung angeht, braucht sich das Gerät jedenfalls nicht vor anderen hochpreisigen Modellen zu verstecken. Mit 1600×1200 Pixel bietet es eine knackig scharfe Pixeldichte von 250 ppi. 300 ppi gilt aktuell als der Goldstandard, wird in diesem Größensegment aber nur vom Kobo Aura One erreicht. Eine Reihe anderer 8 Zöller hat meist nur um die 160 ppi.

E-Ink Pearl mit 250 ppi

Kontrast und Auflösung

Der Wegfall der planen Gehäusefront sorgt dafür, dass der Bildschirmhintergrund des PocketBook InkPad 2 im Vergleich zum Vorgänger geringfügig heller ist. Der Unterschied ist im direkten Vergleich sichtbar, entspricht aber keinem so großen Sprung wie man das üblicherweise von E-Ink Pearl zu Carta kennt.

Das Kontrastverhältnis bleibt damit zwar weiterhin in einem Bereich, in dem der Text problemlos ablesbar ist, kann aber nicht mit den aktuellen Carta-Modellen mithalten.

Der PocketBook Touch Lux 2 (rechts) – ebenfalls mit Pearl-Display – hat den etwas besseren Kontrast

Anmerkung: Die Kontrastmessung erfolgt unter praxisnahen, standardisierten Bedingungen, sodass die Ergebnisse nicht direkt mit den ermittelten Maximalwerten früherer Tests vergleichbar sind.

Kontrastverhältnis ohne Beleuchtung (höher ist besser)

Der Bildschirmhintergrund am InkPad 2 ist etwas heller (links), wodurch auch der Kontrast minimal verbessert wurde.

Mit Beleuchtung bleibt das Kontrastverhältnis etwa am gleichen Niveau wie ohne Licht. Mit freiem Auge sind im direkten Vergleich zwischen PocketBook InkPad 1 und 2 wieder leichte Vorteile für das neuere Gerät erkennbar.

Kontrastverhältnis X:1, mit voller Helligkeit (höher ist besser)

  • Bookeen Muse Frontlight 10.78
  • Kindle Voyage 10.5
  • Kobo Aura H2O 10.0
  • PocketBook Touch Lux 3 9.54
  • PocketBook Touch Lux 2 9.4
  • Kobo Glo HD 9.21
  • Kindle Paperwhite 2 9.0
  • Icarus Illumina 2015 7.4
  • Tolino Vision 2 7.4
  • PocketBook InkPad 2 6.6
  • Tolino Vision 1 6.5

Damit bewegt sich das PocketBook InkPad 2 in etwa am gleichen Anzeigeniveau wie der erste Tolino Vision (der ein E-Ink Carta Display nutzte).

Beleuchtungsqualität

Das PocketBook InkPad 2 bietet natürlich wieder eine eingebaute Beleuchtung. Daher kann man das Gerät nicht nur problemlos bei direkter Sonneneinstrahlung nutzen, sondern auch bei absoluter Dunkelheit.

Die Ausleuchtungsqualität kann sich dabei grundsätzlich durchaus sehen lassen. Man muss zwar sagen, dass die Gleichmäßigkeit niedriger ist als bei den meisten 6 Zöllern, jedoch ist das in dieser Größenklasse auch schwieriger zu realisieren.

Mit aktivierter Beleuchtung sind am unteren Bildschirmrand die bekannten Lichthöfe sichtbar, die jedoch nicht in den Text hineinreichen und somit nicht stören.

Sehr viel angenehmere Farbtemperatur am neuen PocketBook InkPad 2 (rechts) im Vergleich zum InkPad 1 (links). Auch die Ausleuchtung ist insgesamt gleichmäßiger und ohne störende Farbverschiebungen.

Ein vertikalen Helligkeitsverlauf ist insbesondere dann sichtbar, wenn man das Display als Ganzes bei größerem Abstand betrachtet. Hält man das InkPad 2 in normalem Leseabstand und liest man Zeile für Zeile, fällt der Verlauf dank der großen Bildschirmdiagonale jedoch kaum auf. Tagsüber in einem gut beleuchteten Zimmer sieht die Anzeige ohnehin sehr gut aus.

Einen Pluspunkt verdient sich das PocketBook InkPad 2 weiters mit der angenehmen Farbtemperatur, die nun weniger bläulich erscheint. Allerdings muss man dazu sagen, dass es von Gerät zu Gerät – auch innerhalb einer Modellreihe – in dieser Hinsicht erfahrungsgemäß immer Schwankungen gibt.

Der PocketBook Touch Lux 2 (links) ist etwas gleichmäßiger beleuchtet. Auch der Kontrast ist besser, was am Foto allerdings nicht so gut zur Geltung kommt wie in Natura.

Helligkeit

Die Beleuchtung lässt sich in einem sinnvollen Helligkeitsbereich von maximal 75 cd/m² und minimal 2,7 cd/m² regulieren. Die minimale Einstellung ließe sich eigentlich noch ein weiter reduzieren (auf 1,6 cd/m²), jedoch springt der Schieberegler immer wieder auf den höheren Wert. Grundsätzlich sollten aber auch lichtempfindliche Personen mit dieser Einstellung gut zurechtkommen, wobei man trotzdem hoffen darf, dass PocketBook diesen kleinen Einstellungsfehler der Software noch behebt.

Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass der vom ersten InkPad bekannte, ins Gehäuse integrierte Slider beim neuen Modell weggefallen ist. Um die Helligkeit anzupassen, muss man nun die Benutzeroberfläche verwenden und kann den Finger nicht mehr über das Gehäuse gleiten lassen. Der Wegfall ist zwar durchaus schade, fällt im Alltag für mein Empfinden aber nicht wirklich allzu schwer ins Gewicht.

Maximale Bildschirmhelligkeit in cd/m² (höher ist besser)

  • Kindle Voyage 122
  • Kobo Glo HD 114
  • Kobo Aura 112
  • PocketBook Touch Lux 3 111
  • Kobo Aura H2O 99
  • Kindle Paperwhite 2 91
  • PocketBook InkPad 2 75
  • PocketBook Sense 70
  • Icarus Illumina 2015 60
  • Tolino Vision 2 53
  • Tolino Shine 41

Minimale Bildschirmhelligkeit in cd/m² (niedriger ist besser)

  • PocketBook InkPad 2 2.7
  • Tolino Shine 2.4
  • PocketBook Sense 2.4
  • Tolino Vision 2 2.2
  • PocketBook Touch Lux 3 1.6
  • Kobo Glo HD 1.4
  • Kobo Aura H2O 1.2
  • Kobo Aura 1.2
  • Icarus Illumina 2015 0.7
  • Kindle Voyage 0.2
  • Kindle Paperwhite (2013) 0.2

Touchscreen & Zwischenfazit

Obwohl die Gehäusefront nun nicht mehr plan ist, kommt auch im PocketBook InkPad 2 ein kapazitiver Touchscreen zum Einsatz. Haptisch ist kein Unterschied zum Vorgänger feststellbar und auch die Reaktionsfreudigkeit ist tadellos.

Als Kritikpunkt muss sich das Display den verhältnismäßig starken Ghostingeffekt gefallen lassen. Wie auch beim Vorgänger scheinen die Buchstaben der vorigen Seite nach dem Umblättern leicht „durch“. Das Problem lässt sich mit einer vollständigen Seitenaktualisierung bei jedem Blättervorgang beheben, was manche Nutzer allerdings als störend empfinden.

Unterm Strich bietet das PocketBook InkPad 2 ein gut ablesbares Display, mit dem man weder bei strahlender Sonne noch in absoluter Dunkelheit Probleme hat. Im direkten Vergleich zur E-Ink Carta Konkurrenz fällt aber doch auf, dass die zum Einsatz kommende Pearl-Technik nicht mehr ganz frisch ist. Für sich genommen gibt’s an der Anzeigequalität aber keine großen Kritikpunkte.

Lesen & Benutzerfreundlichkeit

Das erste InkPad wurde vom Start weg von nervigen Softwareproblemen geplagt, die bedauerlicherweise erst nach rund einem Jahr ausgebessert wurden. Mit sowas muss sich das PocketBook InkPad 2 nicht rumschlagen. Im Test gab es keine Abstürze und auch der berüchtigte Weiße-Seite-Bug trat nicht auf. Die im Testgerät zum Einsatz kommende Firmware 5.15.33 (Veröffentlichungsdatum 25.05.2016) lief problemlos.

Startbildschirm, Firmware 5

Als Bedienoberfläche kommt das bekannte User Interface zum Einsatz, das man auch vom Vorgänger und den kleineren PocketBook Modellen kennt. Dieses sieht nicht nur modern aus, sondern ist auch intuitiv zu bedienen.

Die erste Inbetriebnahme geht unkompliziert vonstatten: Man schaltet den eBook Reader ein, wählt die Sprache, stimmt den Lizenzvereinbarungen zu, stellt Uhrzeit und Datum ein und landet schließlich am Startbildschirm. Eine Registrierung ist nicht nötig.

Neben den zuletzt gelesenen eBooks werden am Startbildschirm auch die zuletzt hinzugefügten Titel angezeigt. Darunter befinden sich die drei Menüpunkte um in die Bibliothek, den eBook Shop und den Browser zu gelangen. Am unteren Ende des Bildschirms befindet sich die aufklappbare Anwendungsliste mit folgenden Programmen:

  • Audio-Player
  • Bibliothek
  • Browser
  • Dropbox PocketBook
  • Galerie
  • Klondike
  • Notizen
  • PocketBook Sync
  • RSS Nachrichten
  • Schach
  • Scribble
  • Send-to-PocketBook
  • Sudoku
  • Taschenrechner
  • Wörterbuch
  • eBook-Shop

Anwendungen

Bibliothek und Lesebetrieb

Die virtuelle Bibliothek des PocketBook InkPad 2 gehört zu den besten am Markt und bietet zahlreiche Anzeige-, Einstellungs- und Anpassungsmöglichkeiten. In der allgemeinen Übersicht kann man eBooks nach Öffnungsdatum, Hinzufügungsdatum, Titel und Autor sortieren. Zusätzlich kann man die Ansicht nach Autoren, Genres, Sammlung, Favoriten, Ordner, Formate, Reihe und PocketBook Cloud filtern (auf- und absteigend).

Hervorragende Buchverwaltung

Die Genre-Option bietet die Möglichkeit bei einem eBook auch mehrere Schlagworte zu verwalten (mit Calibre), sodass man einen Titel auch mehreren Kategorien zuordnen kann (z.B. Fantasy, Herr der Ringe, Zwerge, usw.). Insbesondere für Personen mit großen eBook-Beständen ist dies eine enorm hilfreiche Sorierungsmöglichkeit, die vielen anderen Herstellern fehlt.

Besonders praktisch ist, dass man nicht nur auf diese Sortieroption beschränkt wird, sondern zusätzlich auch die Verzeichnisstruktur und Ordner des Dateisystems nutzen. So lassen sich die am PC vorhandenen Ordner ganz einfach auf den eBook Reader kopieren und man braucht sich um nichts weiter zu kümmern.

Blättern lässt sich mit den Blättertasten (neben dem Display), der bekannten Wischgeste und mit einem einfachen Antippen auf den Bildschirm.

Gute Schriftbildanpassung

Die Schriftanpassung ermöglicht die Änderung der Schriftgröße (zwischen 20 und 82 Punkt; auch mit Pinch-To-Zoom-Geste änderbar) und Schriftart. Neben den zahlreichen vorinstallierten Fonts lassen sich auch eigene Schriftarten nachinstallieren. Zeilenhöhe und Randabstände lassen sich in drei Stufen anpassen und auch eine Silbentrennung und ein Querformatmodus stehen zur Verfügung.

Die Anzeige ist in 90 Grad Schritten drehbar

Die Bildschirmdrehung kann zudem nicht nur dazu genutzt werden um die Anzeige ins Querformat zu drehen, sondern auch um 180 Grad auf den Kopf zu stellen. Das ist inbesondere für Linkshänder interessant, die das asymmetrische Gerät beim Lesen gerne in der linken Hand halten möchten. Bedauerlicherweise gibt’s jedoch keine systemweite Einstellung, um die Anzeige auch außerhalb eines Buches um 180 Grad zu drehen.

Auch linkshändig lässt sich lesen

Markierungen, Notizen & Wörterbuch

Die Notizfunktion präsentiert sich gewohnt umfangreich, allerdings leider weiterhin mit der z.T. unintuitiven Herangehensweise. Sie lässt sich auf zwei unterschiedliche Arten aufrufen – entweder mit einem langen Antippen auf ein Wort, oder mit der Wahl des entsprechenden Menüpunktes. Problematisch ist das deshalb, da im erstgenannten Fall nicht alle Optionen zur Verfügung stehen.

Im erweiterten Notizmodus stehen einfache Textmarkierung, Notiznehmung, Zeichenmodus und ein Screenshot-Modus zur Verfügung. Die Eingabe erfolgt über die gut funktionierende virtuelle QWERTZ-Tastatur. Alle erstellten Notizen, Markierungen und Lesezeichen lassen sich in einer Übersichtsliste betrachten, wobei Positionsangaben und Filter- bzw. Ordnungsoptionen weiterhin fehlen.

Gute Notizfunktion

Notizen können am PC kopiert und im HTML-Format exportiert werden. Die Anmerkungen in den HTML-Dateien werden inkl. Positionsangabe im Quelltext in Tabellenform gespeichert, sodass es bei Bedarf möglich ist, diese weiterzuverarbeiten.

Um das Wörterbuch zu öffnen, sind mindestens zwei Tastendrucke nötig, was weiterhin nicht dem Marktstandard entspricht. Üblicherweise öffnet sich das Wörterbuch direkt (mit einem Antippen), was nicht nur intuitiver, sondern auch schneller ist. Die Wortdefinition wird am Bildschirmrand in einem kleinen Fenster angezeigt. Sollte das gesuchte Wort nicht gefunden werden, wird stattdessen eine Liste mit ähnlichen Wörtern eingeblendet. Alternativ kann man das Wort auch in ein Suchfeld eingeben und selbst nachschlagen.

Die Nennform eines Wortes wird fast immer gefunden, andere grammatikalische Formen leider oftmals nicht

Lob gibt es an dieser Stelle für die große Anzahl an mitgelieferten Wörterbüchern, auch wenn diese in erster Linie nur vom und ins Englische nutzbar sind. Die Langenscheidt-Wörterbücher sind leider nicht mehr mit dabei. Die ABBYY-Wörterbucher sind vom Umfang erfahrungsgemäß zwar in Ordnung, haben abseits der Nennform aber Probleme andere grammatikalische Formen zu finden.

PDF-Anzeige und Audioausgabe

Ein großer Vorteil des 8 Zoll Displays ist auf jeden Fall die bessere PDF-Darstellung. Dank der größeren Bildschirmdiagonale und hohen Pixeldichte können DIN A4 Dokumente im Querformat mit Randbeschnitt beinahe in Originalgröße und auch mit Hilfe der vielen unterschiedlichen Anzeigemodi wirklich sehr gut abgebildet werden. Kein 6 Zoll eReader kann hier mithalten.

A4 PDF an die Bildschirmgröße angepasst – lässt sich gut lesen

Folgende Modi stehen zur Verfügung:

  • Breite anpassen
  • Ganze Seite
  • Spalten (2 & 3)
  • Reflow
  • Zoom (zwischen 75 und 300 Prozent)
  • Randbeschnitt (aus, automatisch, manuell)

Etwas schade ist jedoch, dass weiterhin keine Möglichkeit zur Kontrastverstärkung bei PDFs vorhanden ist. Durch die Kantenglättung wird kleine Schrift oftmals merklich blasser.

PDF Anzeigemodi

Dabei wäre es auch gut gewesen, wenn PocketBook die Hardware des InkPad 2 ein wenig modifiziert und ein schnellerer Chipsatz zum Einsatz gekommen wäre. Die höhere Displayauflösung erfordert wohl auch mehr Leistung, wodurch es insbesondere bei größeren, bildlastigen PDF-Dateien (etwa bei Zeitschriften und Magazinen) zu einer merklichen Verlangsamung der Reaktionszeit des Geräts kommen kann.

Im Querformat lassen sich DIN A4 Dokumente mit Randbeschnitt sehr gut lesen

Ein netter Bonus des eReaders ist die Audioausgabe via 3,5 mm Klinkenstecker. Damit kann man sich MP3-Dateien anhören oder auch die (meist) gut funktionierende Text-To-Speech-Funktion nutzen. Diese wandelt den angezeigten eBook-Text mit Hilfe einer computergenerierten Stimme automatisch in Ton um, sodass man sich den Text vorlesen lassen kann. Auch wenn die Qualität dabei selbstverständlich nicht an einen Hörbuchsprecher heranreicht, als Lesehilfe ist die Funktion dennoch ganz brauchbar.

Text-zo-Speech-Funktion mit Ausgabe über Kopfhörer

Sonstiges

Der eBook-Kauf ist direkt am Gerät möglich, wobei der bekannte Bookland-Shop zum Einsatz kommt. Neu mit dabei ist die PocketBook Cloud. Alle im Partnershop erworbenen eBooks landen automatisch im Online-Speicher und sind synchronisierbar. Bevor das klappt, muss die Anmeldung im Shop und in der Cloud erfolgen.

Der separat aufrufbare Internet-Browser funktioniert wie gewohnt gut und ist ausreichend schnell um kurze Recherchen im Internet zu tätigen oder einen alternativen eBook-Shop (oder die Onleihe) aufzusuchen. Pinch-To-Zoom, Weiterschalten des Bildausschnitts mit den Blättertasten, ein Querformatmodus und Favoriten sind als Funktionen verfügbar. Zum schnelleren Surfen lassen sich außerdem Bilder und Javascript deaktivieren. Mit der Android- oder Kobo-Konkurrenz kann der Browser in Hinblick auf die Reaktionsfreudigkeit und Geschwindigkeit allerdings nicht mithalten.

Guter Browser, allerdings nicht der schnellste

Wieder mit dabei ist natürlich auch die praktische Dropbox-Synchronisation. Sobald die Login-Daten am Gerät hinterlegt wurden, kann man einen Cloud-Ordner synchronisieren. Besonders für die Nachrichtenübermittlung eröffnen sich auf diesem Weg tolle Möglichkeiten: Mit Calibre lassen sich RSS-Feeds auslesen und automatisch ins ePub-Format umwandeln. Diese ePub-Datei kann man im Dropbox-Verzeichnis speichern und nach erfolgter Synchronisation direkt am Gerät lesen. Ist das Setup mit einem Timer versehen, lässt sich der ganze Prozess auch automatisieren. Es geht aber natürlich auch unkomplizierter: Man speichtert ein eBook im Dropbox Ordner am PC und kann dieses dann per WLan mit dem eBook Reader synchronisieren.

Weiterhin steht die Send-to-PocketBook-Funktion zur Verfügung, wobei dem Gerät eine eigene E-Mail-Adresse zugewiesen wird. Damit lassen sich Inhalte auch per E-Mail an den PocketBook Touch Lux 3 schicken.

Fazit

Das PocketBook InkPad 2 ist eine konsequent und sinnvoll durchgeführte Weiterentwicklung des ersten Modells. Inbesondere am Gehäuse wurden quasi alle Kritikpunkte des Vorgängers beseitigt, sodass der jüngere eBook Reader nicht nur frischer aussieht, sondern auch deutlich besser handzuhaben ist.

Nicht einhunderprozentig überzeugen kann bedauerlicherweise weiterhin der Bildschirm. Wie bereits im Testbericht ausgeführt, ist die Ablesbarkeit zwar zu jedem Zeitpunkt völlig problemlos möglich, jedoch wirkt die E-Ink-Pearl-Technik im direkten Vergleich mit anderen aktuellen eReadern nicht mehr ganz frisch.

Das InkPad 2 stellt eine behutsame Modellpflege dar und wurde sinnvoll verbessert.

Über jeden Zweifel erhaben ist wiederum der Softwareumfang des InkPad 2. Das Gerät bietet nicht nur die beste virtuelle Bibliothek am Markt, sondern hat auch eine Reihe weiterer sinnvoller Goodies, die man bei der Konkurrenz vergeblich sucht. Die umfangreiche PDF-Anzeige, der gut funktionierende TTS-Modus und die praktische MP3-Wiedergabe sind das Tüpfelchen auf dem i.

Letztendlich kann das jüngste PocketBook-Modell dank des tollen Funktionsumfangs und des hohen Lesekomforts wieder überzeugen und sich die gute Testnote 1,7 sichern.

Fotos

Vorgänger

Das PocketBook InkPad 1 war der Vorgänger des InkPad 2 und bot insgesamt eine sehr ähnliche Bauform. Die Ausführung (Bauqualität, Beleuchtungsqualität etc.) haben sich mit der zweiten Generation merklich gebessert.

Datenblatt

Technische Daten: PocketBook InkPad 2
AllgemeinHerstellerPocketBook
Markteinführung2016
Verfügbare FarbenSchwarz
Wassergeschütztnein
GrößeMaße195,5 x 163 x 7,4 mm
Gewicht300 g
DisplayDisplaytechnologieE-Ink Pearl
Displaygröße8 Zoll
Displayauflösung1600x1200 Pixel
Pixeldichte250 ppi
Farbtiefe16 Graustufen
Touchscreenja, kapazitiv
Eingebaute Beleuchtungja
Blaulichtreduktionnein
Plane Frontnein
VerbindungenUSBja, USB 2.0 (Micro USB)
Bluetoothnein
WLanja, 802.11b/g/n
GSM / UMTSnein
SpeicherInterner Speicher4 GB
Speicherkartenerweiterungja, MicroSD-Karte
FunktionenBetriebssystemLinux
Lautsprechernein
Text-to-Speechja
Blättertastenja
Unterstützte Dateiformate

EPUB DRM, EPUB, PDF DRM, PDF, FB2, FB2.ZIP, TXT, DJVU, HTM, HTML, DOC, DOCX, RTF, CHM, TCR, (MOBI), JPG, BMP, PNG, TIFF, MP3

Unterstützte DRM-Dateiformate

Adobe PDF

SonstigesAkkulaufzeit / Akkukapazität2500 mAh Akkukapazität
Lagesensornein
Integrierter eBook Storeja
Sonstiges

PocketBook InkPad 2 –
Vorteile und Nachteile

  • Audio mit TTS-Unterstützung
  • Große Bildschirmdiagonale
  • Gute Textanpassungsoptionen
  • Sehr gute PDF-Funktion, inkl. Reflow
  • Übersichtliche Bedienoberfläche
  • E-Ink Pearl nicht mehr zeitgemäß
  • Gut sichtbares Ghosting
Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren