PocketBook InkPad X Pro – Leak: Digitales Notizbuch mit Android im Anmarsch

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Wie ein Dateneintrag bei der amerikanischen Telekommunikationsbehörde FCC nahelegt, wird mit PocketBook in Kürze der letzte große internationale eBook Reader Hersteller neben Amazon und Kobo ebenfalls in den Markt der digitalen Notizbücher einsteigen.

Dort wurde nämlich kürzlich das PocketBook InkPad X Pro (Produktnummer: PB1040D) gesichtet, das mit sehr interessanten Neuerungen die Nachfolge des 2019 erschienenen InkPad X antreten wird.

WACOM-Stifteingabe

Das InkPad X Pro ist der aus meiner Sicht längst überfällige Einstieg PocketBooks in den digitalen Notizbuchmarkt. Seit vielen Jahren bietet man eine der umfangreichsten Notiznehmungsfunktionen im eReading-Bereich, da lag es nahe, dass man darauf aufbaut.

Die Notiznehmung wird wie in dem Segment üblich, über einen induktiven Touchscreen mit WACOM-Technik erfolgen. Das lässt sich auf einem der Symbolbeschreibungen des FCC-Bildes ablesen.

WACOM-Technik kommt ebenso bei zahlreichen anderen digitalen Notizbüchern zum Einsatz und zeichnet sich durch ein relativ natürliches, verzögerungsarmes Schreiberlebnis aus. Wobei es hierbei natürlich herstellerabhängige Unterschiede gibt, sodass man wie immer den Marktstart abwarten muss.

10,3 Zoll Mobius Display

PocketBook InkPad X Pro bei der FCC

Ein ebenfalls sehr interessanter Punkt betrifft das Display, das weiterhin auf E-Ink Mobius Technik setzt. Dabei wird das E-Ink Display anstelle von einem Glassubstrat auf Kunststoff aufgebaut, sodass es bruchsicherer und leichter ist.

Insbesondere das niedrige Gewicht des 2019er InkPad X wusste zu gefallen. Mit nur 300 Gramm ist es bis heute eines der leichtesten 10 Zöller am Markt. Im Notiznehmungs-Betrieb macht sich ein niedriges Gewicht besonders positiv bemerkbar.

Wie schwer das InkPad X Pro letztendlich sein wird, bleibt aktuell aber natürlich noch offen. Ich tippe auf ein Gewicht um die 350 Gramm.

Ebenso nur mutmaßen kann man derzeit über die Auflösung des 10,3 Zoll großen Bildschirms. Der Vorgänger hatte, wie fast alle Geräte in diesem Größtensegment, 227 ppi. Ich vermute, dass es aus Kostengründen und weil Amazon mit dem Kindle Scribe eventuell weiterhin Exklusivität für die 300-ppi-Displays hat, dabei bleiben wird. Wäre in meinen Augen zwar Schade, aber definitiv kein Beinbruch, da der Auflösungsunterschied im direkten Vergleich zwar sichtbar ist, ansonsten aber kaum auffällt.

Auch eine eingebaute Beleuchtung mit Nachtlicht wird mit dabei sein, was die Nutzbarkeit wie gewohnt in allen Beleuchtungssituationen ermöglicht.

Powered by Android

Der wohl interessanteste Teil lässt sich aus dem Schriftzug unterhalb des Produktnamens ablesen: Powered by Android™.

Bisher setzt PocketBook auf eine eigene Linux-basierte Benutzeroberfläche, die in den vergangenen Jahren laufend verbessert und verfeinert wurde. Was den Funktionsumfang angeht, lag man ohnehin schon immer vor Tolino und zumindest gleichauf mit Kindle oder Kobo. In puncto Benutzerfreundlichkeit hat PocketBook inzwischen massiv aufgeholt und liegt damit trotz des großen Funktionsumfangs ebenfalls vor Tolino und auf dem gleichen Level wie beiden anderen genannten Mitbewerber.

Umso interessanter wird es sein, wie die Android-Benutzeroberfläche des PocketBook InkPad X Pro angelegt wurde. Sie wird zweifellos für E-Ink optimiert sein, ob sie sich funktionstechnisch am bisherigen System orientiert, lässt sich derzeit aber nicht sagen.

Interessant ist auch die konkrete Nennung von Android. Das ist nämlich die Variante inklusive Google-Diensten. AOSP (Android Open Source Project) nennt sich das Betriebssystem ohne Google-Dienste. Das kann entweder eine Ungenauigkeit sein, oder darauf hindeuten, dass der Google Play Store am Gerät verfügbar ist.

Letzteres würde bedeuten, dass PocketBook der einzige nicht-Chinesische Hersteller eines solchen E-Note-Geräts wäre und damit für Personen mit Datenschutz-Bedenken bei Boox & Co. eine brauchbare Alternative sein kann.

Weitere Details, Preis und Marktstart

Am Schlafbildschirm ebenso genannt wird die Audiounterstützung und Bluetooth. Unklar bleibt allerdings, ob das Gerät Lautsprecher besitzt oder die Audiofunktionalität ausschließlich über Bluetooth zur Verfügung steht. Auf einem der FCC-Fotos sind am linken Gehäuserand des InkPad X Pro zwei Öffnungen zu erkennen. Das könnte Lautsprecheröffnungen sein, oder aber auch Befestigungen für die Hülle oä.

Lautsprecher oder Hüllenbefestigung?

Neben den vielen anderen Fragezeichen bleiben, wie bei einem solchen Leak üblich, auch Preis und Marktstart unbekannt.

Das 2019er InkPad X gab es für eine unverbindliche Preisempfehlung von rund 420 Euro. Mit der üblichen Preisentwicklung, sowie wegen der integrierten WACOM-Technik und ggf. größerem Lieferumfang inklusive Stift, schätze ich, dass der Preis des PocketBook InkPad X Pro eher im Bereich um 550 Euro liegen wird.

Ein Marktstart im Spätsommer, ggf. vor Schulbeginn, käme nicht ganz überraschend.

Bildquellen: fccid.io

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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