PocketBook Software-Update 6.8 mit Darkmode und mehr

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PocketBook hat die neue Firmware-Version 6.8 für das PocketBook InkPad 4, den PocketBook Era und das kürzlich erschienene PocketBook Inkpad Color 2 veröffentlicht. Diese drei Modelle gehören zu den neuesten Produkten des Unternehmens und erhalten daher als erste die neue Firmware.

Die wichtigste Neuerung ist der Dunkelmodus, auch Darkmode genannt, der die Bildschirmfarben invertiert.

Darkmode für mehr Flexibilität

PocketBook-eReader sind bekannt für ihre Flexibilität, mussten aber bisher auf einen Darkmode verzichten. Nachdem dieser bei Smartphones in den letzten Jahren immer beliebter wurde, hielt er mit der Firmware-Version 6.8 nun auch Einzug in den eReading-Markt von PocketBook.

Durch den Dunkelmodus werden die Bildschirmfarben invertiert, d.h. der Hintergrund wird schwarz und die Schrift weiß dargestellt.

Was bringt das? In der Nacht kann die Belastung für die Augen weiter reduziert werden, da der Bildschirm weniger Licht reflektiert.

Als kleinen Nachteil muss man jedoch etwas mehr Ghosting in Kauf nehmen, was allerdings bei allen E-Ink-Geräten auftritt. Auf einem schwarzen Hintergrund fällt das typische Durchscheinen der vorherigen Buchseite etwas stärker auf als bei der regulären Darstellung mit weißem Hintergrund.

Dennoch ist diese Neuerung definitiv zu begrüßen, da sie den Besitzern der Lesegeräte mehr Flexibilität bietet und neben der blaulichtreduzierten Beleuchtung eine weitere Möglichkeit bietet, den Lichtanteil am Abend zu reduzieren.

Weitere Personalisierungsoptionen

Die Flexibilität wird auch an anderer Stelle verbessert. Im Kontrollzentrum, das ähnlich wie beim Smartphone vom oberen Bildschirmrand aus aufgerufen werden kann, lassen sich die Bedienfelder nun anpassen.

Es bleibt zwar bei bis zu 5 Verknüpfungen, aber man kann nun Funktionen und Anwendungen auswählen. So kann beispielsweise der Flugmodus dort genauso platziert werden wie die Verknüpfung zur Onleihe-App.

Notiz-Filter

Als möglicher Vorbote für das kommende PocketBook InkPad X Pro sind in der Notiz-App neue Filter hinzugekommen. Schon früher wurden alle Notizen in der App angezeigt, aber das Filtern nach verschiedenen Typen war nicht möglich.

Die neue Option ermöglicht nun das Filtern nach Markierungen, Kommentaren, Screenshots, handschriftlicher Eingabe und nachgeschlagenen Übersetzungen. Beim PocketBook InkPad Color 2 kann man Markierungen zusätzlich auch nach Farben filtern.

Morphologische Wörterbücher

Die morphologischen Wörterbücher, die bereits vom PocketBook InkPad 4 bekannt waren, sind ebenfalls Bestandteil der neuen Firmware. Sie können zusätzlich zu den herkömmlichen Wörterbüchern heruntergeladen werden und sollen die Auffindbarkeit der Grundformen von Wörtern verbessern.

Das war schon immer einer meiner Kritikpunkte an der Wörterbuchfunktion von PocketBook, bei der zumindest ein Teil der Konkurrenz besser abschnitt. Daher begrüße ich diese Änderung sehr.

Ehrlicherweise muss ich jedoch sagen, dass ich zumindest in meinem InkPad-4-Test keine Verbesserung bei deutschen Wörtern feststellen konnte. Es bleibt also zu hoffen, dass dies der erste Schritt ist, um diese Funktionalität weiter zu verbessern.

Textvorschläge

Als letzte erwähnenswerte Neuerung sind die Textvorschläge der Onscreen-Tastatur zu nennen.

Ähnlich wie beim Smartphone werden nun oberhalb der virtuellen Tastatur mögliche Korrekturen einer Eingabe dargestellt, die durch Antippen übernommen werden können. Das mag zwar nach einer Kleinigkeit klingen, kann aber insbesondere auf den generell eher langsamen E-Ink-Displays wertvolle Zeit bei der Texteingabe sparen.

Installation

Besitzer von PocketBook Era, InkPad 4 und InkPad Color 2 können das Update automatisch Over-the-Air mit der regulären Update-Funktion installieren.

Willst du das lieber manuell erledigen, kannst du das Update auch direkt von der offiziellen Support-Webseite herunterladen und via USB auf den eReader übertragen.

Fazit

Während die Tolino-Allianz seit gefühlt 4 Jahren keine offensichtlichen Verbesserungen an der Benutzeroberfläche vorgenommen hat und sich quasi im Dornröschenschlaf befindet, hat PocketBook im gleichen Zeitraum ihre eReader-Software von altem Ballast befreit und die Benutzerfreundlichkeit in kleinen Schritten stetig verbessert.

Mit diesem Update unterstreicht PocketBook einmal mehr, dass die letztjährigen Änderungen keine Glückstreffer waren und verbessert die Nutzbarkeit auf Basis von User-Feedback weiter.

Damit sichert sich PocketBook neben Amazon einen festen Platz als Anbieter umfangreicher, aber dennoch leicht bedienbarer eReading-Software und ist für anspruchsvolle Nutzer weiterhin die interessanteste, offene Alternative zum Versandriesen.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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