Online Buchkauf in den USA und Großbritannien boomt

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Der stationäre Buchhandel hat es dieser Tage nicht leicht. Einerseits muss man den Spagat zwischen eBook und gedrucktem Buch schaffen, andererseits konkurriert man mit den Online-Buchhändlern. Besonders in den USA gab es in den letzten Jahren ein paar dramatische Veränderungen beim Konsumverhalten von Büchern.

Bowker hat Zahlen zum Kaufverhalten der Amerikaner und Briten veröffentlicht: In den USA hat der Online-Buchhandel im Jahr 2010 noch 25 Prozent des Gesamtumsatzes am Buchmarkt ausgemacht, im Jahr 2012 ist der Anteil auf 44 Prozent gewachsen. In Großbritannien wuchs der Anteil von 25 Prozent auf 38 Prozent.

Buchhandelsketten schwächeln, eBooks boomen

Diese Veränderungen sind laut Bowker besonders auf Kosten der Buchhandelsketten gegangen, deren Marktanteil in den USA von 32 Prozent auf 19 Prozent, in Großbritannien von 43 Prozent auf 37 Prozent gefallen ist. In den USA dürfte besonders die Borders-Pleite für den drastischen Wandel im Kaufverhalten verantwortlich sein.

Aber auch die eBook-Verkaufszahlen haben Mitschuld am Schwächeln der stationären Händler. Im November 2012 wurden 28 Prozent aller Buchkäufe in den USA im eBook-Format abgewickelt. In Großbritannien lag der höchste eBook-Marktanteil im Juli 2012 bei 13 Prozent (zu diesem Zeitpunkt war der Hype um die Fifty Shades of Grey Bücher am größten), sank dann aber bis November 2012 wieder auf 9 Prozent.

Auch wenn der eBook-Anteil in Großbritannien deutlich zugenommen hat, an die Dimensionen der US-Verkaufszahlen reichen sie bei weitem nicht heran. Der deutsche eBook-Markt hinkt hier sogar noch deutlich weiter hinterher, was allerdings gute Nachrichten für die heimischen Buchhändler bedeutet. Diese können sich auf die sich abzeichnenden Veränderungen einstellen, was Thalia, Weltbild und Hugendubel mit dem Tolino Shine vor Kurzem auch gemacht haben. In Anbetracht der bereits großen Marktmacht von Amazon am Buch- und eBook-Markt, wird man aber wohl um jeden Prozentpunkt beim Marktanteil hart kämpfen müssen.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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