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Deutscher eBook Markt wächst wieder, 100 Millionen Marke geknackt

Geschätzte Lesezeit: 2:05 min.

Nachdem Rakuten Kobo als neuer Technologiepartner der Tolino-Allianz ins Boot geholt wurde und die beiden Regionalfilialisten Mayersche und Osiander dem Tolino-Bündnis beigetreten sind, hat sich die Dynamik am deutschen eBook Reader Markt in den vergangenen 18 Monaten abgeschwächt. Und obwohl der Konkurrenzkampf im Hardwaresegment einen Gang zurückgeschaltet hat, gilt das nicht für die eBook-Verkäufe.

Wie der Börsenverein mitteilt, knackt der deutsche Digitalbuchmarkt (Anm.: Publikumsmarkt) im ersten Halbjahr 2018 erstmals die 100 Millionen Euro Marke. Zu verdanken ist dies einer gewachsenen Anzahl an Käufern und einer höheren Kaufintensität.

Infografik zur Entwicklung

2,7 Millionen Personen haben eBooks gekauft, was einer Steigerung von 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Pro Person wurden durchschnittlich 6,2 eBooks erworben, was ebenfalls einen Anstieg bedeutet – plus 9,7 Prozent.

Gleichzeitig sank der Preis von eBooks abermals. 4,3 Prozent bezahlten die Konsumenten heuer weniger als im ersten Halbjahr 2017. Da aber um 16,4 Prozent mehr eBooks verkauft wurden, bedeutet das dennoch einen beträchtlichen Umsatzanstieg. Insgesamt wurden 16,7 Millionen digitale Bücher verkauft. Das hatte zur Folge, dass der Umsatz um 11,3 Prozent auf 100,6 Millionen Euro wuchs.

2017 bot trostlosen Ausblick

Dabei sah es 2017 noch ganz anders aus. Die ersten beiden Quartale des Vorjahres ließen für 2018 Schlimmes erahnen: Obwohl die Kaufintensität weiter anstieg (5,7 eBooks Pro Käufer; 2016: 4,9; 2015: 4,8), ging die Käuferanzahl damals um 12,3 Prozent auf 2,5 Millionen zurück. Die hohe Kaufinstensität führte zwar dazu, dass der Absatz um 1 Prozent wuchs, der Umsatz ging allerdings um 3,4 Prozent zurück, da auch der Durchschnittspreis für ein eBook sank (minus 4,4 Prozent).

Das Gesamtjahr 2017 musste schließlich einen Umsatzrückgang von 1,4 Prozent am eBook-Markt hinnehmen. Der durchschnittliche eBook-Preis lag am Ende bei 6,38 Euro. Die Zahl der Käufer ging 2017 von 3,8 Millionen auf 3,5 Millionen (minus 7,7 Prozent) zurück.

„Das E-Book gewinnt bei seinen Nutzern weiter an Bedeutung. Sie intensivieren ihre Käufe und Ausgaben weiter. Allerdings macht der Wettbewerb um Zeit und Aufmerksamkeit der Menschen auch vor dieser Editionsform nicht Halt. Das E-Book verzeichnet zum zweiten Mal in Folge Käuferrückgänge. Die Branche analysiert derzeit intensiv, aus welchen Gründen und Motiven Käufer abwandern. Ziel ist es, Käufer für das gedruckte wie digitale Buch zu begeistern und zurückzugewinnen“, hieß es damals von Seite des Börsenvereins.

Der Vollständigkeit halber sollte man dabei aber noch erwähnen, dass der Branchenumsatz 2017 generell bei einem Minus von 1,6 Prozent lag, sodass der eBook-Markt nicht überdurchschnittlich stark verloren hat. Tatsächlich blieb der Umsatzanteil mit 4,6 Prozent stabil.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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