Bookrix zahlt Vorschüsse an ausgesuchte Selfpublisher

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selbstpublikationen waren vor Erstarken des eBooks meist nur in kleinen Auflagen und mit finanziellen Risiken verbunden. Das digitale Buch hat nicht nur die Lesegewohnheiten verändert, sondern auch die Art wie Menschen mit Literatur in Kontakt kommen und damit verbunden auch die Möglichkeiten Bücher zu veröffentlichen.

Wie so oft, hat der Trend von digitalen Selbstpublikationen in den USA begonnen, als Amazon und Barnes & Noble Programme gestartet haben, mit denen interessierte Autoren ihre Geschichten direkt einer breiten Öffentlichkeit präsentieren konnten. Das Konzept ging auf, sodass Selfpublishing immer beliebter wurde und besonders Amazon es nicht müde wird, immer neue Erfolgsgeschichten aus dem Kindle Direct Publishing Programm zu erzählen.

Bookrix Selected mit Vorschüssen

Aber nicht nur in den USA gibt es solche Programme, auch in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren eine entsprechende Szene formiert.

Einer der Anbieter zur Veröffentlichung von Selbstpublikationen ist das Münchner Unternehmen Bookrix. Dieses erweitert das bestehende Angebot nun mit Bookrix Selected. Dabei handelt es sich um ein Programm, das laut eigener Aussage das beste aus der Verlagswelt mit den Vorzügen von Selfpublishing verbinden soll. „Wir verbinden mit BookRix Selected das Beste aus beiden Welten und bieten Autoren die Vorteile des Self-Publishings und eines klassischen Verlages aus einer Hand“, kommentiert Bookrix Gründer Gunnar Siewert den Schritt.

Im Speziellen beinhaltet das Programm den Vorzug, Autoren Vorschüsse auszubezahlen. Damit will man den Autoren die Möglichtkeit geben ein wenig mehr finanzielle Sicherheit zu haben und gleichzeitig unabhängig zu bleiben. Die Höhe des Vorschusses errechnet sich aus früheren Publikationen, wobei die Einnahmen dann bei Veröffentlichung des Titels dem Vorschuss entgegengerechnet werden. Die Umsatzbeteiligung der Autoren bleibt auch weiterhin bei 70 Prozent des Nettoerlöses.

Konkurrenz belebt das Geschäft, zum Leidwesen der Verlage

Bookrix baut damit auch den eigenen Einfluss im Selbstpublikationsbereich aus. Indem Vorschüsse ausbezahlt werden und sich diese (verständlicherweise) an vorangegangenen Erfolgen orientieren, kann man Autoren natürlich auch leichter an das Unternehmen binden. Diese Vorgehensweise ist aber keineswegs neu und erinnert ein wenig an die Schritte die Amazon mit den eigenen Verlagsprogrammen vornimmt.

Für Indie-Autoren sind Angebot und Entwicklung aber auf jeden Fall zu begrüßen, denn Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Und indem es nun auch immer mehr Anlaufstellen für Selbstpublikationen gibt, sind auch die Möglichkeiten größer, die Autoren in Anspruch nehmen können.

Dabei ist auch anzumerken, dass Selfpublishing-Programme nicht mehr einfach als Randerscheinung abgeschrieben werden können, wie das immer wieder gerne gemacht wird. Der nun von Bookrix Selected eingeführte finanzielle Anreiz ist da sicherlich nicht unwichtig, aber eigentlich gar nicht so zentral. Vielmehr zählt die Tatsache, dass Bestseller direkt im Internet entstehen und damit dem klassischen Verlagswesen einfach durch die Lappen gehen.

Aus den USA gab es auch schon Meldungen, die zeigen wie gereizt ein Verlag auf Selfpublishing reagieren kann. In Deutschland ist es wohl noch nicht so weit, aber zusammen mit den steigenden eBook-Verkäufen und einem größeren eBook-Marktanteil wird sich auch hierzulande die Lage langsam wandeln.

Weitere Informationen zu Bookrix Selected findest du hier auf der Bookrix Homepage.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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