Kritisches Kindle Update muss bis 22. März installiert werden

Geschätzte Lesezeit: 3:18 min.

Vor nicht allzu langer Zeit hat Amazon die aktuellen eBook Reader mit einem großem Update ausgestattet. Dieses bringt für Kindle Paperwhite (zweite und dritte Generation), Kindle Touch 2 und Kindle Voyage eine neu gestaltete Bedienoberfläche mit. Kurz nachdem die neue Firmware für diese Modelle ausgerollte wurde, hat Amazon auch für ältere eReader ein Update zur Verfügung gestellt.

Dabei handelt es sich allerdings nicht um eine Erweiterung der Funktionen oder der Benutzeroberfläche, sondern um ein Sicherheitsupdate. Das nur wenige Kilobyte schwere Update bringt offenbar eine neue Zertifizierung für die Kommunikation mit den Amazon-Servern mit. Dementsprechend wichtig ist es für die Nutzung eines Kindle, denn ohne die Aktualisierung lassen sich die Amazon-Dienste am eReader dann gar nicht mehr nutzen.

Auch alte Kindle erhalten Update

Bis 22. März haben Besitzer folgender Modelle Zeit den Sicherheitspatch per WLan zu beziehen:

Neuere Kindle-Modelle sind mit der aktuellen Firmware bereits entsprechend versorgt und benötigen kein separates Update.

Aktualisiert man die genannten Modelle nicht per WLan (automatisch), klappt die Kommunikation mit den Amazon-Servern dann nicht mehr. D.h. das Update kann danach nicht mehr automatisch heruntergeladen werden und auch die Shop-Verbindung und eBook-Synchronisation lässt sich nicht mehr verwenden.

Sobald WLan am Gerät aktiviert wurde, sollte das Update automatisch heruntergeladen und installiert werden. Ist das Geschehen, erscheint ein Popup mit der Meldung „03-2016 Erfolgreiches Update“. Sofern das nicht der Fall ist, kann man den Update-Prozess auch selbst anstoßen, indem man die Option „Synchronisieren und Inhalte suchen“ wählt. Danach sollte das Update gefunden und installiert werden. Amazon empfiehlt in einem solchen Fall, die WLan-Verbindung nicht zu deaktivieren, sodass der Kindle ggf. im Standby-Modus aktualisiert werden kann (wenn es nicht sofort geschieht). Alle weiteren Informationen zum Update findest du auf der speziell eingerichteten Hilfeseite: http://amazon.de/ku2016

Manuelles Update nach Ablauf der Frist

Verpasst man das Zeitfenster zur automatischen Aktualisierung, muss man den Patch danach manuell einspielen. Da dies für viele Laiennutzer ohne Zweifel Probleme verursachen würde, ist Amazon besonders bemüht, die Notwendigkeit der WLan-Aktualisierung zu kommunizieren. Per E-Mail wurde ich z.B. in mehrwöchigem Abstand bereits zwei Mal auf das Update aufmerksam gemacht.

In den USA verschickt Amazon sogar entsprechende Hinweise am Postweg. Auf der Postkarte heißt es (übersetzt):

Wir haben bereits versucht sie via E-Mail und andere Wege zu kontaktieren, um sie wissen zu lassen, dass ihre Kindle eReader ein kritisches Update benötigen.

Um eine Lese-Unterbrechung zu vermeiden, aktualisieren sie ihre Geräte bitte bis 22. März 2016.

Für Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum Kindle-Update und um herauszufinden welche Geräte Updates benötigen, besuchen bitte www.amazon.com/ku2016

Dass Amazon auch auf diesem für das Unternehmen sehr ungewöhnlichen Weg darauf aufmerksam macht, ist natürlich kein Zufall. Kindle Keyboard und der erste Kindle Paperwhite gehören in den USA zu den meistverkauften eReadern überhaupt. Je nachdem wie viele der Geräte weiterhin aktiv genutzt werden, kann ein möglicher Nutzungsausfall nicht nur Umsatzeinbußen zur Folge haben, sondern auch Amazons generell guten Ruf als kundenfreundliches Unternehmen schädigen, wenn plötzlich zig tausende Kindle nicht mehr wie gewohnt funktionieren.

Man muss Amazon aber trotzdem zugute halten, dass die offenbar kritische Sicherheitslücke nicht einfach ohne Rücksicht auf Verluste geschlossen wird. Es ist in der Elektronikbranche nämlich keineswegs selbstverständlich, dass ältere Geräte mit (nötigen!) Updates versorgt werden.

Guter Zeitpunkt zum Wechsel

Für Besitzer eines alten Kindle ist aktuell aber jedenfalls ein guter Zeitpunkt zum Wechsel gekommen. Amazon bietet den überaus erfolgreichen Paperwhite im Osterangebot ab 80 Euro an, was einem Preisnachlass von 33 Prozent entspricht (regulär ab 120 Euro).

Wen man also kein Interesse hat sich mit dem oben beschriebenen Update auseinanderzusetzen, bzw. ohnehin schon länger auf ein neueres Modell wechseln wollte, dann kann man hier ohne Bedenken zugreifen. Ein bessere Preis-Leistungs-Verhältnis findet man momentan sonst nirgendwo.

Mehr zum Thema

Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
Anzeige