Tolino Tab 7 und 8,9 vorgestellt, Mini-Update für die Tolino Shine Hardware

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Dass die Tolino Allianz ihr Geräteportfolio ausbauen will, hatte man bereits im März angekündigt. Es galt daher nur als eine Frage der Zeit bis auch ein Tablet zum Multimediakonsum auf den Markt kommen sollte. Das ist mit dem heutigen Tag geschehen, wobei überraschenderweise nicht nur eines, sondern gleich zwei neue Geräte vorgestellt wurden: Tolino Tab 7″ und Tolino Tab 8,9″. Der Tolino Shine 2 lässt auf sich warten.

Tolino Tablets gegen den Rest

Wie die Namen der beiden Geräte schon verraten, gibt’s die Tablets in 7 Zoll und in 8,9 Zoll. Abgesehen vom Bildschirm sind die technischen Spezifikationen der beiden Geräte fast identisch.

Das Tolino Tab 7″ verfügt über einen 7 Zoll LCD-Bildschirm mit einer Auflösung von 1.440×900 Pixel, was 243 ppi entspricht. Das Tolino Tab 8.9″ kann mit einer Auflösung von 1.920×1.200 Pixel glänzen, was 254 ppi gleichkommt. Die Bedienung erfolgt, wie von Tablets gewohnt, über einen kapazitiven Touchscreen.

Angetrieben werden beide Geräte von einem (namentlich nicht genannten) 1,6 GHz schnellen Quad-Core-Prozessor. Die Größe des Arbeitsspeichers beträgt 1 GB beim 7 Zoll Modell, 2GB beim 8,9 Zoll Gerät. Der interne Speicher ist 16 GB groß und ist in beiden Fällen mittels MicroSD-Speicherkarte um bis zu 64 GB erweiterbar. Bluetooth 4.0, WLan und GPS stehen als Drahtlosverbindungen zur Verfügung. Beide Geräte verfügen über eine 2MP Kamera an der Vorderseite, das 8,9 Zoll Tablet zusätzlich über eine 5MP Kamera an der Rückseite.

Auf der Vorderseite befinden sich auf beiden Geräten Stereolautsprecher. Maße und Gewicht des Tolino Tab 7″ betragen 196 x 121,4 x 9,6mm mit 335 Gramm, die des Tolino Tab 8,9″ 241,4 x 151,5 x 9,9mm mit 537 Gramm. Im Vergleich zum Kindle Fire HDX ist das Tolino Tab 7″ zwar etwas schwerer, aber noch im akzeptablen Bereich. Beim Tolino Tab 8,9 Zoll sieht es hingegen deutlich schlechter aus, denn das ist um satte 163 Gramm schwerer als das Kindle Fire HDX 8.9 Gegenstück von Amazon, welches nur 374 Gramm auf die Waage bringt.

Als Betriebssystem kommt Android 4.2.2 zum Einsatz. Die Akkulaufzeit soll bei beiden Geräten bis zu 12 Stunden betragen.

Der Marktstart soll Mitte November erfolgen. Die Preise liegen bei 179 Euro (Tab 7″) bzw. 249 Euro (Tab 8,9″).

Braucht der Markt noch mehr Tablets?

Da stellt sich natürlich die Frage, wo das besondere Alleinstellungsmerkmal der beiden Geräte ist. Im Grunde handelt es sich auf den ersten Blick um beliebig auswechselbare Geräte. Während der Tolino Shine bei deutschen Buchliebhabern besonders damit punkten kann, dass er ein deutsches Gegengewicht zum Kindle darstellt, dürfte das den meisten Tablet-Käufern relativ egal sein. Es bleibt also abzuwarten, ob man den Tolino-Effekt in irgendeiner Form auch zu den Tablets mitnehmen kann.

Hinzu kommt außerdem noch, dass es neben Google, Samsung, Apple und Amazon so viele andere Tablet Hersteller gibt, dass man schon keine Übersicht mehr hat. Und im Gegensatz zu den Tolino Tabs bieten einige auch schon schnellere und hochauflösendere Geräte. Einzig die Speicherkartenerweiterung der Tolino Geräte darf man als dicken Pluspunkt werten.

In gewisser Weise erinnert der Start der Tablets an das Vorgehen von Barnes & Noble. Da beließ man es auch nicht bei einem Gerät, sondern hat gleich zwei Tablets auf den Markt gebracht, die selbst nach monatelangem Werben um die Gunst der Kunden erfolglos waren, sodass Barnes & Noble die Aktivitäten am Tablet-Markt zurückfahren wird. Bleibt zu hoffen, dass die Tolino-Allianz mit diesen beiden Gerätestarts nicht zu ehrgeizig war.

Und der Tolino Shine 2?

Bei der Vermutung um einen Tolino Shine 2 lagen wir leider völlig daneben. Ein solches Gerät wurde heute nicht präsentiert. Stattdessen gab es nur ein kleines Update des aktuellen eBook Readers.

Die Bildschirmtechnik wurde minimal verbessert, sodass der Tolino Shine zukünftig mit Regal-Technik ausgestattet sein wird. Damit wird der Ghosting-Effekt geringer ausfallen (siehe Sony PRS-T3 Test). Sonstige Änderungen gibt es nur bei der neuen Software mit Version 1.2.4.

Wie es also aussieht, wird die Tolino Allianz den Produktzyklus beim eBook Reader erst mit März fortsetzen. Mit den beiden Tablets schließt man nun zumindest eine Lücke im eigenen Portfolio. Ich bin allerdings nicht ganz sicher, ob es hier in Hinblick auf die Marktsättigung überhaupt etwas zu tun gab. Aber ich will hier nicht gleich alles schlecht reden.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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