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Kaufberatung
Die Vorstellung des Tolino Vision 4 HD kam im Jahr 2016 durchaus überraschend. Zuvor hatte die deutsche Buchhandelsallianz nämlich zum ersten Mal darauf verzichtet, ein neues Modell auf der Frankfurter Buchmesse vorzustellen. Stattdessen wurde der Vision 4 HD erst im November enthüllt. Wie schon die drei Vorgänger hat der eBook Reader ein modernes Design mit durchgehender Vorderseite (wie bei einem Tablet).
Das Display besitzt eine Pixeldichte von 300 ppi („Retina“-Auflösung), sodass die Schrift aussieht wie gedruckt. Die Bedienung des Geräts erfolgt über einen kapazitiven Touchscreen, mit hoher Berührungsempfindlichkeit.
Die wichtigste Neuerung des Tolino Vision 4 HD ist die blaulichtreduzierte Beleuchtung. Anstatt den Bildschirm wie bisher mit nur 5 kaltweißen LEDs auszuleuchten, wird dieser nun mit 7 kaltweißen und 6 warmweißen LEDs (kombiniert) erhellt. Dadurch erscheint der Bildschirm je nach Einstellung (die man automatisch durchführen oder selbst vornehmen kann) entweder bläulicher oder gelblicher. Das soll den Schlafryhtmus nicht stören und abends für eine angenehmere Ablesbarkeit sorgen. Im unten stehenden Testbericht wird im Detail auf die Thematik eingegangen.
Eine weitere Besonderheit gegenüber vielen anderen eReadern ist der integrierte Wasserschutz. Die Elektronik des Tolino Vision ist mit einer speziellen Nano-Versiegelung versehen, sodass Flüssigkeit zwar ins Innere eindringen kann, dort allerdings keinen Schaden anrichtet. So kann man auch sorgenfrei in der Badewanne oä. lesen.
Die Software ist intuitiv aufgebaut und einfach zu bedienen. Dennoch besitzt sie alle wichtigen Funktionen. Der Vision 4 HD bietet eine gute Schriftbildanpassung, Notiznehmung und Wörterbuchfunktion. Mit Hilfe des integrierten eBook-Shops kann man Bücher über WLan direkt am Gerät kaufen und herunterladen.
Ohne Kindle-Konkurrenz
Der Tolino Vision 4 HD besitzt aktuell keinen direkten Konkurrenten bei Amazon. Der Kindle Paperwhite besitzt zwar die gleiche Bildschirmauflösung, hat aber keinen eingebauten Wasserschutz und auch keine Blaulichtreduktion. Der Kindle Oasis hat zwar einen Wasserschutz, muss aber ebenfalls auf die blaulichtreduzierte Beleuchtung verzichten – und kostet zudem deutlich mehr. Der einzige Amazon eReader der preislich in der selben Region lag, wurde im Sommer 2018 eingestellt. Der Kindle Voyage ist nicht mehr erhältlich.
Konkurrenz bekommt das Tolino-Modell von anderer Seite: Der (noch nicht erschienene) PocketBook Touch HD 3 bietet im gleichen Größen- und Preissegment ebenfalls eine Blaulichtreduktion, einen Wasserschutz und (vermutlich) sogar eine Audiofunktion. Einziger Wehrmutstropfen des PocketBook-Geräts ist die weniger intuitiv gestaltete Bedienoberfläche (im Vergleich zu Tolino).
Über Werbeeinblendungen am Schlafbildschirm muss man sich beim Vision 4 HD übrigens keine Gedanken machen. Im Gegensatz zu diversen Kindle-Modellen gibt es soetwas hier nicht.
Zusammenfassung
Der Tolino Vision 4 HD brachte als erstes 6 Zoll Modell eine blaulichtreduzierte Beleuchtung auf den Markt. Damit ist er zwar nicht mehr ganz alleine, aberbietet weiterhin eine der besten Umsetzungen. Gleichzeitig hebt er sich funktionell deutlich vom günstigeren Schwestermodell Tolino Shine 2 HD ab – ebenso wie von den aktuell verfügbaren Kindle Modellen.
Dank der laufend weiterentwickelten Software und der tollen Ausleuchtungsqualität braucht sich der Vision 4 HD jedenfalls nicht vor der Konkurrenz zu verstecken – im Gegenteil: Die Mitbewerber müssen sich an ihm messen lassen.
All jene die bereit sind, etwas mehr Geld für einen eReader auszugeben, bekommen mit dem neuen Vision einen der besten eBook Reader am Markt – sofern man auf die Speicherkartenerweiterung verzichten kann.
Noch unschlüssig? Im nachfolgenden Testbericht findest du eine ausführliche Beschreibung zur Bauqualität, Bildschirmanzeige und Software des Tolino Vision 4 HD.
Testbericht
Auf der Frankfurter Buchmesse 2016 blieben die Tolino-Partner einen neuen eBook Reader schuldig. Damit gab es zum ersten Mal seit bestehen der Allianz kein neues Gerät auf der wichtigsten Buchmesse der Welt.
Untätig waren die Partner aber nicht, denn nachträglich kommt nun doch noch noch etwas Neues: Der Tolino Vision 4 HD erblickte heute das Licht der Welt.
Das neue Modell setzt die Vision-Reihe konsequent fort und bringt ein Alleinstellungsmerkmal mit, das ihn nun sinnvoll zum günstigeren Tolino Shine 2 HD abgrenzt: Mit SmartLight soll man zu jeder Tages- und Nachtzeit die richtige Lichtfarbe geliefert bekommen.
Wie sich die neue Technik im Alltag schlägt und was der Vision 4 HD sonst noch zu bieten hat, schauen wir uns im nachfolgenden Testbericht an.
Verarbeitung & Austattung
Die Tolino-Vision-Reihe zeichnet sich schon seit dem ersten Modell durch die gefällige Tablet-Optik mit planer Gehäusefront aus. Die grundsätzlichen Vor- und Nachteile einer planen Gehäusefront habe ich in einem separaten Artikel beleuchtet.
Seit dem Vision 1 hat sich bis auf die Farbgebung nichts geändert: Vision 2, Vision 3 HD und nun auch der neue Tolino Vision 4 HD stecken im gleichen Gehäuse. Das ist jedoch keine schlechte Sache, denn der eReader sieht nicht nur gut aus, sondern kann auch mit einer tollen Verarbeitung überzeugen. Daran hat sich auch beim neuen Tolino Vision nichts geändert.
Die Maße betragen weiterhin kompakte 163 x 114 x 8,1 mm. Damit passt das neue Modell auch in die vier Jahre alten Hüllen des Vision 1. Sehr gut! Das Gewicht hat sich mit 174 Gramm kaum geändert und ist weiterhin sehr gering. Damit liegt der eBook Reader bestens in der Hand liegt. Auch längeres Lesen ist damit völlig mühelos möglich.
Die schwarze Gehäusefront besitzt einen schwachen Glanz. Störende Spiegelungen muss man nicht fürchten, da die Oberfläche sinnvoll entspiegelt wurde. Das Display ist dadurch auch relativ unempfindlich für Fingerabdrücke und Fetttapser – und wenn doch mal einer zu sehen ist, dann lässt sich dieser mit einem Wisch beseitigen.
Wie schon die Vorgänger, besitzt auch der Tolino Vision 4 HD einen berührungsempfindlichen Home-Button. Zu Beginn kann die hohe Empfindlichkeit zwar zu unbeabsichtigten Betätigungen führen, nach kurzer Eingewöhnung ist das allerdings kein Problem mehr. Ein Grund für die schnelle Gewöhnung liegt an der wohlüberlegten Platzierung des Home-Buttons. Dieser wurde nämlich nahe am unteren Gehäuserand platziert, sodass genügend Platz ist, um den Daumen direkt unter dem Display abzulegen.
Wieder mit dabei ist der eingebaute Wasserschutz per Nanoversiegelung, der Firma „HZO“. Und so funktioniert das Ganze: Die Elektronik des Vision wird vor dem Zusammenbau in ein spezielles Flüssigkeitsbad gelassen. Dieses sorgt dafür, dass Bauteile mit einer hauchdünnen Versiegelung vor Wasser geschützt werden. Zusätzlich werden im weiteren Verlauf des Herstellungsprozesses auch die Steckverbindungen mit einem Kleber verschlossen.
Diese Art des Wasserschutzes ist nicht mit einer völligen Wasserdichtigkeit zu verwechseln. Wenn der fertig zusammengebaute Tolino Vision 4 HD ins Wasser fällt, dann kann die Flüssigkeit ins Innere des Gehäuses eindringen. Dort richtet das Wasser allerdings keinen Schaden an. Den eReader kann man dann einfach „ausleeren“ und trocknen lassen.
In jedem Fall lässt sich mit dem Gerät auch in Wassernähe wieder unbesorgt lesen und so auch entspannt in der Wanne oder im Schwimmbad eine spannende Geschichte genießen.
Einen Nachteil hat die Sache allerdings: Der Vision 4 HD verfügt über keine Speicherkartenerweiterung. Erfreulich ist wiederum, dass der interne Speicher auf 8 GB gewachsen ist (5,68 GB für den Nutzer frei verfügbar). Damit dürften die allermeisten Nutzer relativ problemlos auskommen und müssen keine Speicherknappheit befürchten.
Zusätzlich steht zudem weiterhin die Telekom-Cloud zur Verfügung, die kostenlos genutzt werden kann.
Als Drahtloskommunikation gibt’s weiterhin WLan, sodass man den eingebauten eBook-Shop nutzen kann, um neue Titel zu erwerben. Auch der eingebaute Internetbrowser kann über WiFi genutzt werden (siehe unten).
Um dem Anspruch der möglichst einfachen Zugänglichkeit noch besser gerecht werden zu können, wird dem neuen Vision ein symmetrisches USB-Kabel beigelegt. Dieses kann man beidseitig sowohl in den USB-Steckplatz am PC als auch am eReader verwenden. Man muss sich daher nie wieder über den Versuch ärgern, ein USB-Kabel verkehrt anstecken zu wollen.
Display & Beleuchtung
Der Tolino Vision 4 HD sieht nicht nur optisch auf den ersten Blick gleich aus wie der Vorgänger, sondern präsentiert sich auch am Datenblatt beinahe identisch. Der eBook Reader verfügt weiterhin über ein 6 Zoll großes Display mit einer Auflösung von 1448×1072 Pixel. Daraus ergibt sich eine sehr hohe Pixeldichte von 300 ppi – im Volksmund auch Retina-Auflösung genannt. Bei „normalem“ Betrachtungsabstand sind keine einzelnen Pixel mehr erkennbar.
Es gibt dann aber doch eine sichtbare Neuerung, die ich bereits in der Einleitung des Testberichts angekündigt habe. Die Beleuchtung wurde um die blaulichtreduzierte „SmartLight“-Technik erweitert, welche die Farbtemperatur des Lichts je nach Tageszeit kälter oder wärmer erscheinen lässt (wahlweise auch manuell).
Wie bei jedem eReader-Test stellt sich aber natürlich auch beim jüngsten Tolino Vision die Frage, wie gut die praktische Umsetzung der einzelnen Displaykomponenten gelungen ist. Fangen wir beim Kontrastverhältnis an.
Kontrast und Auflösung
Der Vision 3 HD konnte im Vergleich zum Vorgänger einen deutlichen Sprung in der Anzeigequalität machen und war damit gleichauf mit der Konkurrenz von Amazon und Kobo. Einen solchen Sprung gibt es mit dem Tolino Vision 4 HD zwar nicht, allerdings darf man sich wieder über die bekannt sehr guten Kontrastwerte freuen.
Das Display des neuen eBook Readers ist ebenso scharf und knackig wie bei den Mitbewerbern und absolut problemlos ablesbar. Mit einem praxisnah gemessenen Kontrastverhältnis von 7,79:1 liegt der aktuelle Vision faktisch gleichauf mit dem Vorgänger. Mit freiem Auge sind keine besonderen Unterschiede erkennbar. Ganz generell liegen die meisten 300 ppi Modelle aller Hersteller im 6 Zoll Segment nahe beisammen.
Anmerkung: Um die Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen noch besser sichtbar zu machen, wurde das Messverfahren erneut angepasst, sowie eine andere Lichtquelle verwendet. Die nachfolgenden Zahlen wurden neu ermittelt und sind nicht direkt mit den alten (aus früheren Tests) vergleichbar. Es handelt sich um eine praxisnahe Messung, nicht um das maximale Kontrastverhältnis.
Kontrastverhältnis X:1, ohne Beleuchtung (höher ist besser)
- Kobo Aura H2O 8.98
- Kindle Voyage 8.48
- Bookeen Muse Frontlight 8.25
- Kindle Paperwhite 2 8.0
- Kobo Glo HD 7.99
- Tolino Vision 3 HD 7.88
- Tolino Vision 4 HD 7.79
- Tolino Shine 2 HD 7.75
- Kindle Paperwhite 3 7.61
- Tolino Vision 2 7.48
- PocketBook Touch Lux 3 7.45
- Tolino Vision 1 6.96
Mit Beleuchtung macht der Tolino Vision eine ebenso gute Figur. Der Kontrast erhöht sich dabei auf 9,45:1. Damit übertrumpft er den Vorgänger knapp und schiebt sich relativ weit nach oben in der nachfolgenden Liste.
Kontrastverhältnis X:1, mit voller Helligkeit (höher ist besser)
- Bookeen Muse Frontlight 10.78
- Kindle Voyage 10.5
- Kobo Aura H2O 10.0
- PocketBook Touch Lux 3 9.54
- Tolino Vision 4 HD 9.45
- Tolino Vision 3 HD 9.36
- Kindle Paperwhite 3 9.33
- Kobo Glo HD 9.21
- Tolino Shine 2 HD 9.1
- Kindle Paperwhite 2 9.0
- Tolino Vision 2 7.4
- Tolino Vision 1 6.5
Abschließend kann man in Hinblick auf das Kontrastverhältnis des Vision 4 HD im Grunde das Gleiche festhalten wie für das Vorgängermodell: Der eReader reiht sich nahtlos in die Riege der restlichen 300 ppi Modelle ein und erfreut den Nutzer mit einer knackigen Schrift und tollen Ablesbarkeit.
Blaulichtreduktion
Bevor wir über die Beleuchtungsqualität sprechen, kommen wir zur spannendsten Neuerung des Tolino Vision 4 HD: SmartLight. Diesen Namen trägt die Blaulichtreduktion der Tolino-Allianz. Aber wozu braucht man das eigentlich?
Vor geraumer Zeit haben Forscher herausgefunden, dass sich unser Schlaf durch verschiedene Wellenlängen des Lichts unterschiedlich beeinflussen lässt. Dabei kommt blauem Licht eine besondere Rolle zu, denn dieses ist am Tag sehr reichhaltig vorhanden und sorgt mitunter dafür, dass wir schneller aufwachen und wach bleiben.
Blaues Licht ist an sich zwar nicht schädlich, beeinflusst mit dem Wach-Schlaf-Zykus aber indirekt viele Funktionen im Körper. Zu viel blaues Licht am Abend bzw. in der Nacht kann somit langfristig problematisch sein.
Da handelsübliche weiße LEDs auch massig blaues Licht ausstrahlen, können Flatscreen-TVs, Smartphones, Tablets und möglicherweise auch beleuchtete eBook Reader einen gesunden Schlaf eventuell nachträglich sein. Viele Schlafforscher plädieren daher schon seit längerem dafür, dass man sich vor dem Zu-Bett-Gehen keinen (starken) künstlichen Lichtquellen mehr aussetzt. In diesem Artikel wurde der Sachverhalt bereits ausführlich beschrieben.
Dedizierte Lesegeräte mit eingebauter Frontbeleuchtung sind allerdings am unteren Ende der Problemskala anzusiedeln, denn es werden meist nur wenige LEDs (üblicherweise nur 4 bis 9 Stück) benutzt um die Bildschirme zu beleuchten. Tablets hingegen verwenden je nach Größe und Technik zwischen 20 und 90 LEDs (z.B. Apple iPad Air 36 LEDs, Apple iPad 3 84 LEDs). Zudem wird das Licht bei eBook Readern durch die Lichtträgerfolie stark gestreut, während es bei hintergrundbeleuchteten Displays (zumeist auch noch deutlich heller) direkt auf die Netzhäute des Nutzers strahlt. Auch liegen die maximalen Helligkeitswerte bei Lesegeräten zumeist deutlich niedriger.
Bei eReadern muss man sich wegen dieser „sanfteren“ Implementation also generell weniger Sorgen machen, als bei Tablets und Smartphones.
Trotzdem strahlen natürlich auch die LEDs dedizierter Lesegeräte blaues Licht aus und können den Biorhythmus und die Schlafqualität potentiell negativ beeinflussen. Diesem „Vielleicht“ widmet sich die SmartLight-Technologie.
SmartLight
Die Ausleuchtung des Bildschirms erfolgt – wie beim Kobo Aura One – kombiniert mit kalt-weißen (7 Stück) und warm-weißen LEDs (6 Stück). Das nachfolgende Bild zeigt die Anordnung der Lichtquellen.
Es ist keine Überraschung, dass die Umsetzung technisch ähnlich ist, wie beim Konkurrenzprodukt aus Kanada. Sowohl Kobo als auch Tolino lassen vom taiwanesischen Hersteller Netronix entwickeln und fertigen. Dieser Umstand war bereits bei den 6 Zöllern Kobo Aura und Tolino Vision 1, sowie Kobo Glo HD und Tolino Shine 2 HD klar ersichtlich.
Aber zurück zum eigentlichen Thema: Untertags werden nur die weißen LEDs genutzt. Diese besitzen eine sichtbar kühlere (bläulichere) Farbtemperatur als beim Vision 3 HD. In der Nacht schalten sich die warm-weißen LEDs wahlweise automatisch stufenweise oder manuell hinzu. Gleichzeitig wird die Helligkeit der weißen LEDs reduziert. Der Bildschirm wird dann gleichzeitig von insgesamt 13 LEDs beleuchtet. Je heller die warm-weißen LEDs leuchten, desto dunkler leuchten die kalt-weißen LEDs – und umgekehrt.
Die Implementation ist im Grunde gleich wie bei diversen Programmen für PCs, Smartphones und Tablets (z.B. f.lux): Je später es wird, desto stärker wird der Gelbanteil der Anzeige erhöht, während der Weiß- bzw. Blauanteil im gleichen Zug sinkt.
Im Vergleich zum Kobo Aura One ist die deutlich gelblichere Färbung des Tolino Vision 4 HD SmartLights auffällig. Dieser Farbunterschied kommt durch eine unterschiedliche LED-Nutzung zustande. Die starke Rotfärbung beim Aura One wird durch die geringe rot-grün Ansteuerung der RGB-LEDs erreicht. Beim Tolino Vision kommen hingegen warm-weiße LEDs zum Einsatz. In Zahlen ausgedrückt (geschätzt):
- Kobo Aura One: Rot 100%, Grün ca. 0-30%, Blau 0%
- Tolino Vision 4 HD: 100% warm-weiß
Die gelblichere Anzeige des Tolino-Geräts ist in meinen Augen deutlich gefälliger als die starke Rotfärbung des Kobo-Modells. Nicht nur die Zwischenstufen sind bei Umstellung direkt angenehmer anzusehen, auch die völlige Blaulichtreduktion ist (subjektiv) attraktiver und weniger penetrant.
Dadurch, dass die Umschaltung im automatischen Modus nur langsam geschieht, nimmt man die Änderung bewusst kaum wahr. Augen und Gehirn gewöhnen sich überraschend schnell an den stufenweise angepassten Farbton, sodass die Anzeige am Ende des Tages trotz erheblichen Gelbanteils dennoch weißlich wirkt. Nur wenn man in der Zwischenzeit ein ungeregeltes Display (z.B. Smartphone, Tablet oder PC) ansieht, oder den Farbtemperaturregler nach links zieht (um die warm-weiße LEDs ganz abzuschalten), fällt die Umstellung deutlich auf.
Regelrecht unangenehm wird es, wenn man diesen „Nachtmodus“ plötzlich beendet und auf die weiße-LED-Beleuchtung umschaltet.
Während sich die Schlafenszeit beim Kobo Aura One individualisieren lässt, um den Rotanteil entsprechend früher oder später automatisch zu erhöhen, setzt der Tolino Vision 4 HD in diesem Punkt auf Einfachheit. In anderen Worten: Man kann keine eigenen Uhrzeiten auswählen. Stattdessen folgt die automatische Blaulichtreduktion einem voreingestellten Zeitplan.
Wie bereits erwähnt, kann man die Einstellung aber auch manuell vornehmen, sodass man die gewünschte Farbtemperatur jederzeit selbst bestimmen kann.
Offen bleibt am Ende nur, in wie weit sich die SmartLight-Funktion positiv auf die Schlafqualität auswirkt. Das lässt sich subjektiv kaum beurteilen. Ich persönlich nutze aber bereits seit Jahren entsprechende Modifikationen am PC und Smartphone, sodass ich die Funktion beim eBook Reader sehr begrüße und in Zukunft auch den Vorzug geben werde.
Beleuchtungshelligkeit
Auch bei der Beleuchtungsqualität kann sich der Tolino Vision sehen lassen und erlaubt die Lichtregulierung im sinnvollen Maß. Dabei unterscheiden sich die Maximal- und Minimalwerte zwischen der kalten und warem Beleuchtung ein wenig.
Die weißen LEDs (kalt) leuchten mit höchstens 119 cd/m² im Grunde gleichauf mit dem Vorgänger Vision 3 HD (120 cd/m²). Die warm-weißen LEDs (warm) schaffen es mit maximal 135 cd/m² auf einen etwas helleren Wert. Mit freiem Auge ist der Unterschied nicht wirklich erkennbar, da das gelbliche Licht zumindest subjektiv etwas angenehmer ist.
Üblicherweise wird man tagsüber eine kältere Lichteinstellung wählen, die ins Bläuliche geht. Abends und in der Nacht wählt man eine warme Einstellung und reguliert auch die Helligkeit herunter. Von daher zählt der „warme“ Maximalwert im praktischen Alltag eher weniger.
Wichtiger ist hier der minimale Helligkeitswert. Je geringer die Lichtstärke einstellbar ist, desto besser lässt es sich in der Nacht lesen. Mit Werten von 2,2 bzw. 1,9 cd/m² (siehe unten) kann man die Helligkeit ausreichend weit reduzieren. Das gilt insbesondere auch wieder für die warme Farbtemperatureinstellung, die in den Augen generell weniger intensiv erscheint.
Maximale Bildschirmhelligkeit in cd/m² (höher ist besser)
- Kindle Oasis 159
- Tolino Vision 4 HD (warm) 135
- Kindle Voyage 122
- Tolino Vision 3 HD 120
- Tolino Vision 4 HD (kalt) 119
- Kindle Paperwhite 3 115
- Kobo Glo HD 114
- PocketBook Touch Lux 3 111
- Kobo Aura One 105
- Kobo Aura H2O 99
- Tolino Shine 2 HD 89
- PocketBook Touch HD 79
- Tolino Vision 2 53
Minimale Bildschirmhelligkeit in cd/m² (niedriger ist besser)
- Tolino Vision 2 2.2
- Tolino Vision 4 HD (kalt) 2.2
- Kobo Aura One 2.1
- Tolino Shine 2 HD 2.0
- Tolino Vision 4 HD (warm) 1.9
- Tolino Vision 3 HD 1.7
- PocketBook Touch Lux 3 1.6
- Kobo Glo HD 1.4
- Kobo Aura H2O 1.2
- PocketBook Touch HD 0.8
- Kindle Oasis 0.4
- Kindle Voyage 0.2
- Kindle Paperwhite 3 0.2
Wichtig zu erwähnen ist dabei wieder, das sich die Maximalhelligkeit per verstecktem Menüpunkt deutlich erhöhen lässt. Nimmt man den Vision 4 HD zum ersten Mal in Betrieb, leuchtet dieser nur mit etwa der halben Lichtstärke. Erst wenn man in den Geräteeinstellungen das große „Sonnensymbol“ länger antippt, lässt sich der Modus für erhöhte Helligkeit freischalten.
Dabei erscheint der Hinweis, dass die Akkulaufzeit leiden könnte. Während ich beim Vorgänger nichts dergleichen bemerkt habe, verkürzt sich die Laufzeit des blaulichtreduzierten Tolino Vision tatsächlich minimal. Das könnte mit der höheren LED-Anzahl zu tun haben.
Letztendlich ist der Unterschied in meinen Augen aber nicht der Rede wert, da man die Beleuchtung üblicherweise nicht andauernd auf der Maximalstufe belässt. Tagsüber an einen sonnigen Tag macht sich die höhere Helligkeitseinstellung aber auf jeden Fall bezahlt, da sich die Ablesbarkeit dadurch weiter verbessert.
Beleuchtungsqualität
Neben dem Kontrastverhältnis und der Helligkeit ist auch die Ausleuchtungsqualität entscheidend für ein gutes Leseerlebnis. Die Ausleuchtung des Bildschirms erfolgt, wie bereits erwähnt, mit 7 kalt-weißen und 6 warm-weißen LEDs, ausgesprochen gleichmäßig. Störende Helligkeits- und Farbverläufe sind nicht sichtbar.
Auch auffällige Farbwolken – die größte Gefahr bei ungleich gefärbten LEDs – weist der Tolino Vision 4 HD nicht auf. In diesem Punkt ist er meines Erachtens noch ein Stück besser als der Kobo Aura One.
Am unteren Bildschirmrand gibt es eine minimal sichtbare und sehr niedrige Schattenbildung, die den Lesebetrieb nicht stört. Der schwache vertikale Helligkeitsverlauf, der auf den Fotos erkennbar ist, fllt in Natura nicht auf.
Abschließend ist auch der sehr geringe Ghosting-Effekt zu nennen. Schon der Tolino Vision 3 HD konnte in diesem Punt überzeugen und auch der neue Vision 4 HD macht hierbei eine ausgezeichnete Figur. Es gibt während des Lesebetriebs quasi überhaupt kein Ghosting. Das geht so weit, dass man die Standardeinstellung zur vollständigen Bildschirmaktualisierung ruhigen Gewissens auf „nie“ belassen kann und keine störenden Schriftartefakte fürchten muss.
Auf den ersten Blick sieht der Tolino Vision 4 HD nicht nur optisch, sondern auch technisch gleich aus wie sein Vorgänger. Bei genauerm Hinsehen wird aber schnell deutlich, dass die Hardware des eBook Readers im Detail sinnvoll verbessert wurde. Insbesondere der toll umgesetzte blaulichtreduzierte Helligkeitsmodus weiß zu begeistern.
Zwar bleibt offen, ob das SmartLight wirklich einen positiven Einfluss auf die Schlafqualität hat, aber selbst wenn nicht, kann man die Farbtemperatur damit perfekt den eigenen Bedürfnissen anpassen. Unterm Strich gibt’s aktuell kein anderes Gerät, das mit einer solch umfassenden technischen Ausstattung (im Display-Bereich) und einer ebenso tollen praktischen Umsetzung überzeugen kann. Da muss sich sogar der Kobo Aura One hinten anstellen.
Lesen & Benutzerfreundlichkeit
Ausgeliefert wurde mein Testgerät mit Firmware 1.8.5, zum Modellstart wurde Version 1.9.0 verfügbar gemacht. Während sich Version 1.8.5 mit bekannter Optik und üblichem Funktionsumfang präsentiert, bringt Version 1.9.0 einige optische Veränderungen und kleinere funktionelle Verbesserungen mit.
Die Ersteinrichtung funktioniert aber gewohnt einfach: Zuerst wählt man die Sprache, dann stellt man die WLan-Verbindung ein (optional) und kann sich dann (ebenfalls optional) beim eingebauten eBook-Shop anmelden. Nach einer kurzen Einführung, in der die wichtigsten Funktionen kurz erläutert werden, landet an auch schon am bekannten Startbildschirm.
Das bedeutet auch, dass man die Shop-Empfehlungen am unterem Rand weiterhin nicht ausblenden kann. Die Hälfte des Homescreens wird somit weiterhin durch die Empfehlungsliste eingenommen.
Die restliche Bedienung erfolgt ansonsten ebenso ohne allzu große Überraschungen. Die sichtbarste Änderung ist das neu gestaltete Einstellungsmenü (ab Firmware 1.9.0), das nun eine schnellere WLan-Aktivierung erlaubt und die einzelnen Menüpunkte übersichtlicher anzeigt. Besonders erfreulich ist, dass der Web-Browser nun direkt als zweiter Punkt prominent platziert und die Onleihe-Unterstützung verbessert wurde (siehe unten).
Die Nutzung des Systems erfolgt dank schneller Hardware und Android-Unterbau sehr schnell und ohne Probleme.
Bibliothek und Lesebetrieb
Vielleser dürfen sich über die verbesserte Bibliotheksfunktion freuen, die nun ohne proprietären Sammlungsmodus auskommt. Stattdessen werden die Verzeichnisse des Dateisystems genutzt, sodass man eBooks problemlos mit Calibre verwalten kann.
Bücher lassen sich in einer Listen- und Kachelansicht anzeigen. Außerdem kann man sie nach Aktualität, Titel und Autor ordnen. Gelesene eBooks kann man ein- und ausblenden.
Neu ist die Markierung ausgeliehener eBooks aus der Onleihe. Diese werden nun entsprechend angezeigt.
Wurde der Vision 4 HD mit dem integrierten Store (in meinem Fall von Thalia.de) verbunden, werden auch die Titel in der Cloud angezeigt. Diese sind mit einem kleinen Wolkensymbol gekennzeichnet und können mit einem einfachen Klick unkompliziert heruntergeladen werden (WLan-Verbindung vorausgesetzt).
Der eingebaute Shop lässt sich nicht ändern und hängt davon ab, wo das Gerät gekauft wurde. Die Tolino-Allianz bietet jedoch die Möglichkeit, die sogenannte Bibliotheksverknüpfung zu nutzen, wodurch eBooks auch von anderen Tolino-Anbietern synchronisiert werden können. Im Klartext: Hat man den Vision z.B. bei Thalia erworben, aber seine eBooks zuvor vornehmlich bei Weltbild gekauft, kann man das Weltbild-Konto direkt einbinden. Dadurch werden die eBooks des Weltbild-Benutzerkontos ebenfalls synchronisiert.
eBooks öffnet man mit einem einfachen Antippen. Im Buch kann man mit der bekannten Wischgeste umblättern, oder mit einem Tippen auf die vordefinierten Bildschirmbereiche. Zusätzlich bietet auch der neue Vision die Tap2Flip-Funktion. Ein Erschütterungssensor erkennt, wenn man auf die Rückseite tippt. Dadurch wird um eine Seite vorwärtsgeblättert. Das klappt nach kurzer Eingewöhnung gut und zuverlässig, kann aber auch dafür sorgen, dass vorwärtsgeblättert wird, wenn man das Gerät etwas ruppiger ablegt. Bei Bedarf kann man die Tap2Flip-Funktionalität deaktivieren.
Die Schriftbildoptionen sind gut und entsprechen dem gegängigen Standard. Man kann die Schriftart ändern (Standard: Bitter, Droid Serif, Fire Sans, Open Dyslexic, Source Sans und Vollkorn, sowie die Verlagsschrift stehen zur Verfügung), die Schriftgröße in neun Stufen und auch Zeilen- und Randabstände in drei Stufen anpassen. Die Textausrichtung lässt sich nach Blocksatz, Flattersatz und Mittelachsensatz ändern.
Eigene Fonts können ganz einfach installiert werden, indem man sie im entsprechenden Verzeichnis am Gerät ablegt. Nach dem Trennen der USB-Verbindung bestätigt der eBook Reader die installation der Schriftarten. Lässt sich eine Schrift nicht installieren, wird man ebenfalls darauf hingewiesen.
Am unteren Displayrand werden nach einem Antippen die verbleibenden Seiten zum nächsten Kapitel angezeigt.
Markierungen, Notizen & Wörterbuch
Bleibt man mit dem Finger einen kurzen Moment auf einem Wort, öffnet sich ein Kontextmenü. Mit dessen Hilfe kann man Markierungen und Notizen setzen, sowie die Wörterbuchfunktion nutzen.
Die Notizeingabe klappt dank der flott reagierenden, virtuellen QWERTZ-Tastatur völlig problemlos. Selbst wenn man schnell auf die Tasten tippt, werden alle Eingaben erkannt, ohne dass Buchstaben „verschluckt“ werden. Notizen werden dunkelgrau hinterlegt, einfache Markierungen hellgrau. Die Notizen werden zudem in einer separaten Text-Datei gespeichert. Diese lässt sich auf den PC kopieren und so einfach weiterverarbeiten und nutzen.
Das Wörterbuch kennt zwei Nutzungsmodi: Einerseits kann man ein Wort im Bedeutungswörterbuch nachschlagen und so die Erklärung eines Wortes in der jeweiligen Sprache erhalten. Andererseits stehen auch Übersetzungswörterbücher zur Verfügung. Folgende sind enthalten bzw. müssen aus der Cloud heruntergeladen werden:
- Deutsch
- Englisch
- Französisch
- Italienisch
- Niederländisch
- Spanisch
- Englisch-Deutsch
- Englisch-Französisch
- Englisch-Italienisch
- Französisch-Deutsch
- Italienisch-Deutsch
- Italienisch-Französisch
- Italienisch-Spanisch
- Niederländisch-Deutsch
- Niederländisch-Englisch
- Niederländisch-Französisch
- Niederländisch-Nordwegisch
- Spanisch-Deutsch
Als Datenquelle wird das Wiktionary genutzt. Dabei handelt es sich um eine von Nutzern freiwillig gepflegte Wörterbuch-Seite (ähnlich wie Wikipedia). Die Qualität reicht zwar nicht an redaktionell gepflegte Wörterbücher (wie z.B. den Duden) ran, man darf sich aber über die große Auswahl freuen. Im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten funktionieren die Tolino-Wörterbücher zudem in erster Linie ins Deutsche. Die Mitbewerber bieten meist nur Übersetzungswörterbücher ins Englische.
Weniger gut gelöst ist hingegen die Vollbildanzeige der Wortdefinition. Dadurch ist es nicht möglich das Wort im Textkontext direkt nachzulesen. Bei anderen Herstellern wird die Wortdefinition nur in einem kleinen Fenster angezeigt, sodass der Text im Hintergrund weiterhin ablesbar bleibt. Eine solche Lösung wäre auch hier wünschenswert.
Im gleichen Zug wäre es dann auch sinnvoll, das Wörterbuch direkt einzublenden, ohne dass ein zusätzlicher Tastendruck notwendig ist.
PDF-Anzeige
Die PDF-Anzeige besitzt, wie so oft, einige Vor- und Nachteile. Positiv ist zunächst zu erwähnen, dass die hohe Pixeldichte eine gestochen scharfe Abbildleistung ermöglicht. Auch großformatige DIN A4 Dokumente lassen sich in der Originalgröße lesen. Der Text ist dann zwar winzig, aber trotzdem erkennbar.
Mit Hilfe des Querformatmodus kann man die Anzeige noch ein wenig verbessern. Die Textgröße lässt sich dann in weiterer Folge auch mit der Pinch-To-Zoom-Geste schrittweise vergrößern, sodass die Ablesbarkeit nochmal zunimmt. Die Anzeige großer (bis 100 MB), bildreicher PDF-Dateien, klappte in unserem Test zuverlässig. Je nach Aufbau und Formatierung der Datei muss man aber mit Ladezeiten rechnen. Grundsätzlich präsentiert sich die PDF-Funktion des Tolino Vision 4 HD als sehr performant. Zusätzlich steht ein Text-Reflow-Modus zur Verfügung.
Der größte Nachteil ist wiederum die fehlende Auswahl an sonstigen Anzeigemodi. Randbeschnitt, Spaltenmodus, Kontrastverstärkung etc. sucht man vergeblich.
Sonstiges
Bei den Vorgängermodellen gehörte der Internetbrowser zum versteckten Highlight. Wie bereits erwähnt, ist dieser mittlerweile nicht mehr versteckt, sondern recht prominent als zweiter Menüpunkt in den Geräteeinstellungen abrufbar. Ein Highlight ist der Browser deshalb, weil dieser vom Android-System stammt und schnelle, fehlerfreie Ergebnisse liefert. Das ist bei eBook Readern keine Selbstverständlichkeit.
Damit lassen sich bequem News-Seiten ansurfen und lesen, sowie alternative Shops und die Onleihe direkt am Gerät nutzen. Auch Lesezeichen kann man ablegen, wodurch auch die Nutzung des Browsers unterm Strich sehr bequem ist.
Der Tolino Vision bietet (gemeinsam mit den restlichen Tolino-Modellen) den besten Browser am Markt – da können Kindle, Kobo und PocketBook nicht mithalten.
Apropos Android: Der Tolino Vision 4 HD lässt sich wieder rooten. Das aktuell hier auf der Homepage zur Verfügung gestellte Root-Paket funktioniert allerdings noch nicht richtig, da die Beleuchtungsansteuerung beim neuen Vision geändert wurde. Sobald das Root-Paket aktualisiert wurde, wird im Testbericht und der Anleitung entsprechend darauf hingewiesen.
Fazit
Mit dem Tolino Shine 2 HD und dem Tolino Vision 3 HD gab es schon vor rund einem Jahr einen sehr positiven Richtungswechsel am deutschen Digitalmarkt. Erstmals waren die Tolino-Modelle technisch wirklich zu einhundert Prozent gleichauf mit der Konkurrenz von Amazon.
Mit dem Tolino Vision 4 HD geht die Buchhandelsallianz jetzt noch einen Schritt weiter und übertrumpft gleich alle drei Kindle-Modelle von Amazon. Die technische Umsetzung des neuen Vision ist tadellos und auch die Software wird laufend sinnvoll verbessert (zuletzt mit eigenen Schriftarten und der neuen Sammlungsfunktion).
Der Vision 3 HD hatte gegenüber dem billigeren Shine 2 HD in meinen Augen nicht genügend Alleinstellungsmerkmale geboten, um den Aufpreis zu rechtfertigen. Mit dem neuen Vision ist das nun anders: Dieser bietet doppelt so viel Speicherplatz, den Wasserschutz, die Tap2Flip-Funktion und das überzeugende SmartLight. Die Abgrenzung zum günstigeren Modell is jetzt sehr viel klarer.
Unterm Strich gibt es nur wenige Kritikpunkte am Tolino Vision 4 HD. Der erste blaulichtreduzierte 6 Zöller kann beinahe restlos überzeugen und in allen wichtigen Bereichen, hard- und softwareseitig, überzeugen. Damit holt sich der jüngste Tolino-Neuzugang mit Leichtigkeit die sehr gute Note 1,2 und setzt sich an die Spitze unserer Wertungsskala.
Fotos
Alternativen
Am deutschen Markt gibt es aktuell keine Alternativen mit Blaulichtreduktion. Die Kobo-Geräte (Aura ONE und Aura H2O) sind hierzulande nicht mehr erhältlich, andere HErsteller bieten aktuell (Stand: August 2017) keine entsprechenden Geräte. Als günstige Alternative ohne Blaulichtreduktion empfiehlt sich hingegen der Tolino Shine 2 HD, der die gleiche Software und einen ebenfalls ausgezeichnet ablesbaren Bildschirm mitbringt.
Vorgänger
Der Tolino Vision 4 HD folgt dem Vision 3 HD nach und bringt mit der Blaulichtreduktion eine der bisher größten Neuerungen in der Geschichte der Vision-Produktlinie. Optik, Maße und Gewicht sind gleich geblieben.
Datenblatt
Technische Daten: Tolino Vision 4 HD | ||
---|---|---|
Allgemein | Hersteller | Tolino |
Markteinführung | 2016 | |
Verfügbare Farben | Schwarz | |
Wassergeschützt | ja | |
Größe | Maße | 163 x 114 x 8,1 mm |
Gewicht | 174 g | |
Display | Displaytechnologie | E-Ink Carta |
Displaygröße | 6 Zoll | |
Displayauflösung | 1448x1072 Pixel | |
Pixeldichte | 300 ppi | |
Farbtiefe | 16 Graustufen | |
Touchscreen | ja, kapazitiv | |
Eingebaute Beleuchtung | ja | |
Blaulichtreduktion | ja | |
Plane Front | ja | |
Verbindungen | USB | ja |
Bluetooth | nein | |
WLan | ja, 802.11b/g/n | |
GSM / UMTS | nein | |
Speicher | Interner Speicher | 8GB |
Speicherkartenerweiterung | nein | |
Funktionen | Betriebssystem | Android |
Lautsprecher | nein | |
Text-to-Speech | nein | |
Blättertasten | nein | |
Unterstützte Dateiformate | ePub, PDF, TXT | |
Unterstützte DRM-Dateiformate | Adobe DRM | |
Sonstiges | Akkulaufzeit / Akkukapazität | bis zu 7 Wochen (1.500 mAh) |
Lagesensor | nein | |
Integrierter eBook Store | ja | |
Sonstiges | Tageszeitabhängige Farbtemperaturanpassung |