Tolino Media Selfpublishing Startkonditionen zeitlich begrenzt

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Im Januar haben wir davon berichtet, wie aus dem Tolino-eBook-Lieferanten Pubbles die neue Marke Tolino Media hervorgegangen ist. Ursprünglich als digitaler Zeitungskiosk an den Start gegangen, wurde aus Pubbles ein wichtiger Bestandteil des Tolino-Bündnisses: Alle Anbieter der Allianz greifen auf das Sortiment zurück.

Der Namenswechsel sollte diesen Umstand unterstreichen und das Angebot besonders im Ausland als Teil der Tolino-Familie kenntlichmachen. Das klang im Januar schon plausibel, immerhin hat die Buchhandelsallianz in den letzten 12 Monaten auch immer stärker ins europäische Ausland gedrängt.

Tolino Media wird zur Selbstpublikationsplattform

Die Begründung ist allerdings nur die halbe Wahrheit, denn offensichtlich ging es nicht nur darum den (möglichen) Auslandspartnern das Tolino-Angebot besser begreiflich zu machen, sondern auch den Kunden. Tolino-Media wird in Zukunft nicht nur als Basis für das eBook-Angebot fungieren, sondern Selfpublisherautoren demnächst auch die Möglichkeit bieten, deren Werke direkt in das Tolino-System einzubringen.

Die eBooks werden dann bei allen Tolino-Partnern verfügbar und schnell und unkompliziert bei Thalia, Weltbild, eBook.de und Hugendubel käuflich zu erwerben sein. Das Ziel ist klar: Die Tolino-Allianz will Amazons Dominanz am digitalen Indie-Markt brechen. Bisher gibt es kein Angebot, das eine ähnlich große Popularität genießt wie Kindle Direct Publishing(KDP). Amazon ist damit aktuell die erste und wichtigste Anlaufstelle für unabhängige Autoren.

KDP im Visier

Das liegt wohl auch daran, dass die Amazon-Konkurrenzshops bisher noch nicht so fest im Sattel sitzen wie der Versandriese. In Deutschland konnte die Tolino-Allianz aber dank aggressiver Vermarktung, günstiger Preise und nicht zuletzt dank des Lokalbonus der stationären Buchhandlungen, schnell an Bekanntheit gewinnen und befindet sich in Hinblick auf die eBook Reader Marktanteile auf Platz 2 hinter Amazon. Laut eigener Aussage hat man Amazon bei den eBook-Verkäufen (alle Partner zusammengerechnet) sogar schon überholt. Da macht es natürlich Sinn, wenn man das eigene Angebot auch für Indie-Autoren öffnet.

Dabei orientiert sich Tolino Media zum Marktstart zunächst an KDP, wie ein Marketingvideo aufklärt (siehe Ende des Artikels). D.h. es gibt keine Einstellgebühr, keine Fixkosten und auch keine Lizenzierungsgebühren. Zusätzlich bekommt man eine ISBN gratis dazu. Der Verkaufspreis des eBooks lässt sich frei bestimmen und die Tantiemen betragen (offenbar unabhängig vom Preis) 70 Prozent.

Erfolgreichen Indie-Autoren will Tolino Media zudem die Möglichkeit geben die eBooks drucken zu lassen und in den Buchhandlungen von Thalia & Co. als reguläres Papierbuch zu verkaufen. Zu welchen Konditionen das erfolgt, ist jedoch noch nicht bekannt.

Zeitlich begrenzte Startkonditionen

Am Ende des Videos sticht zudem ein kleiner Hinweis ins Auge. Da heißt es: „Startkonditionen nur gültig bis 31.01.2016 – schnell sein lohnt sich“. Es wird also interessant sein zu sehen, welche der angeführten Vorteile in Zukunft geändert werden. Denkbar ist eine Anpassung des Honorars, denn bei Amazon müssen eBooks innerhalb eines gewissen Preisbereichs bleiben, um 70 Prozent Gewinnbeteiligung zu erhalten. Das könnte zukünftig auch hier der Fall sein. Es wäre aber genauso gut möglich, dass die ISBN-Nummer nicht mehr kostenfrei vergeben wird.

(Vorraussichtlich) Ende April soll Tolino Media offiziell an den Start gehen. Spätestens dann sollte klar sein, welche der Konditionen ein Ablaufdatum haben.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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