Amazon erneuert und verteuert Prime Mitgliedschaft

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Amazon hat bereits in der Vergangenheit immer wieder versucht die Prime Mitgliedschaft auch in Deutschland attraktiver zu machen. Bisher haben sich die laufenden Vorteile des 29 Euro teuren Premiumservice nur auf den Versand und die Kindle Leihbücherei beschränkt. Außerdem war das eBook Reader Topmodell des Unternehmens zur Weihnachtszeit für Prime Mitglieder zum Preis von nur 99 Euro zu haben. Nun wird der Service ausgeweitet – und teurer.

Wie auch in den USA wird Amazon die Premium Mitgliedschaft mit einem Video Streaming Service erweitern. Dabei greift man auf die Dienste der schon 2011 für 250 Millionen Euro gekauften Firma Lovefilm zurück. Gleichzeitig steigt auch der Preis von 29 Euro pro Jahr auf 49 Euro.

Für Film- und Serienfreunde; ohne Österreich

Insgesamt 12.000 Filme und Serien sind im Prime Instant Video getauften Service enthalten. Damit ist der Aufpreis von 20 Euro für Film- und Serienfreunde sicherlich leicht zu verkraften, zumal man erwarten darf, dass das Angebot im Laufe der Zeit weiterhin ausgebaut wird.

Wer noch keine Prime-Mitgliedschaft besitzt, der kann dies bis zum 26. Februar noch zum alten Preis ändern. D.h. als Neukunde bezahlt man bis dahin den bisherigen Preis von 29 Euro für ein Jahr.

Für Personen die eigentlich nur lesen wollen und daher ausschließlich die Kindle Leihbücherei nutzen, ist der Aufpreis von 20 Euro hingegen ärgerlich. Ebenfalls wenig begeistert von der Änderung dürften österreichische Kunden sein, die auf den Video Streaming Service trotz Aufpreis ganz verzichten müssen. Aktuell scheint es auch keine konkreten Pläne zu geben, das Prime Instant Video Angebot nach Österreich auszuweiten.

Es ist anzunehmen, dass Amazon den Premium-Dienst auch in Zukunft immer stärker vermarkten und weiter attraktiver machen will. Spezialangebote wie die vorhin genannte Kindle Paperwhite Aktion könnten somit auch häufiger werden, womit sich der 20-Euro-Aufpreis noch ein wenig relativieren könnte (sofern man solche Angebote annimmt).

Deutschland als wichtigster Auslandsmarkt für Amazon

Für Beobachter kommt der Schritt zur Ausweitung des Prime Angebots nicht überraschend, denn Deutschland ist der wichtigste Auslandmarkt von Amazon. Wie wir bereits vor einigen Wochen berichtet haben, konnte Amazon.de trotz Leiharbeiterskandal kräftig zulegen.

Als „Problembereich“ der internationalen Geschäftstätigkeit Amazons galt im Jahr 2013 der Medienbereich. Hier konnte Amazon von 10,75 Mrd. US-Dollar im Jahr 2012 auf nur 10,91 Mrd. US-Dollar im Jahr 2013 zulegen. An der Börse hatten die damals bekanntgegebenen Zahlen für einen Kurssturz gesorgt, da die Anleger mit einem deutlich stärkeren (Medien-)Wachstum gerechnet haben.

Man wird sehen, ob sich der Schritt zur Integration des Lovefilm-Angebots zum Prime Service maßgeblich auf das Medienwachstum auswirkt. Aber selbst wenn die großen Erfolge ausbleiben, wird Amazon-Deutschland mit einem Umsatzvolumen von aktuell 10,54 Mrd. US-Dollar weiterhin das wichtigste ausländische Tochterunternehmen des Konzerns bleiben.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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