eBook Reader Hersteller des Jahres 2015: Tolino
Die Abstimmung zum Hersteller des Jahres 2015 ging mit dem gestrigen Tag wie angekündigt zu Ende. Zehn Tage lang hattet ihr Zeit den für euch besten eReader Hersteller zu wählen. Im Vergleich zum letzten Jahr gab es nicht nur ein paar Teilnahmen mehr, sondern auch eine völlig neue Reihenfolge der großen eBook Reader Anbieter.
Insgesamt wurden 752 gültige Stimmen abgegeben (23 Doppelteilnahmen wurden durch die Software blockiert, 43 doppelt abgegebene Stimmen wurden händisch entfernt).
Qualitäts- und Stimmensprung für Tolino
Den ersten Platz konnte im heurigen Jahr mit großem Abstand die Tolino-Allianz holen: 44,3 Prozent bzw. 333 Stimmen gab es für die deutsche Buchhandelsallianz. Dies ist gleichzeitig der größte Sprung nach oben, denn im Jahr 2014 schaffte es der Hersteller nur auf den vierten Platz (17,7 Prozent). Der gewaltige Sprung ist den hervorragenden neuen eReader-Modellen Vision 3 HD und Shine 2 HD verschuldet.
Um einen Platz nach unten ging es für Kobo. Das kanadisch-japanische Unternehmen erhielt 27,7 Prozent (208 Stimmen). Im Jahr 2014 standen noch 37,1 Prozent (und der erste Platz) am Zähler. Der hervorragende Aura H2O war im vergangenen Jahr ausschlaggebend für den Stimmerfolg – ein ähnliches Zugpferd sahen die ALLESebook-Besucher bei Kobo heuer aber offensichtlich nicht.
Der dritte Platz bleibt im Vergleich zum Jahr 2014 unverändert: Amazon. 17,8 Prozent haben für den US-Versandriesen gestimmt, der heuer ebenso wie Kobo nur einen neuen Leucht-eReader vorgestellt hat. Der eigentlich sehr gute Kindle Voyage konnte 2014 aufgrund der bekannten Beleuchtungsproblematik nicht vollends überzeugen und schien auch in der heurigen Abstimmung keine große Rolle gespielt zu haben.
Den größten Stimmenrückgang muss PocketBook verzeichnen. Im Jahr 2014 erhielt das Unternehmen 21,5 Prozent der Stimmen, heuer wollten nur noch 8,1 Prozent PocketBook am Siegertreppchen stehen sehen. Der Rückgang kommt dabei nicht unbedingt überraschend: 2014 ging PocketBook mit einer wahren Modelloffensive und neuer Software in die Vollen, heuer blieb es beim Start des soliden, aber technisch und optisch relativ unspektakulären Touch Lux 3, sowie der vor wenigen Tagen gestarteten Cloud Lösung.
Die kleinen Anbieter konnten wiederum nicht wirklich viele Stimmen einheimsen, was mitunter auch am geringen Bekanntheits- und Verbreitungsgrad liegen dürfte.
Im Vergleich zum Jahr 2014 ist heuer die recht deutliche Abstufung zwischen den einzelnen Platzierungen auffällig. Voriges Jahr lagen die die Plätze 2 bis 4 nur um 4 Prozentpunkte auseinander, heuer sind es beinahe 20 Prozent Unterschied.
Mit dem heurigen Ergebnis zeigt sich (wieder), dass die Interessenten und Nutzer den technischen Fortschritt eines Anbieters auf jeden Fall honorieren. Dementsprechend darf man natürlich gespannt sein zu sehen, was das bald startende Jahr 2016 bringen wird!
Ergebnis
Originalmeldung: Langsam aber sicher kommt wieder die Zeit im Jahr, in der man einen Blick zurück wirft und die vergangenen Monate Revue passieren lässt. Auch wir wollen dies wieder machen und schauen uns heute die Entwicklung der verschiedenen eBook Reader Hersteller an.
Das Jahr 2015 hat aus technischer Sicht zwar nur geringe Veränderungen gebracht, trotzdem gab Bewegung. Insbesondere der Sprung der 300 ppi Technik in den preisgünstigen Mainstream ist eine erfreuliche Entwicklung. Aber nicht nur die technischen Gegebenheiten haben sich damit geändert, auch die Marktstruktur hat mit dem weiteren Wachstum der Tolino-Allianz kaum an Dynamik verloren. Nachfolgend werfen wir einen genaueren Blick auf die Entwicklung der einzelnen Hersteller.
Von dir wollen wir in der Zwischenzeit aber noch wissen, welcher Hersteller deiner Meinung nach, in diesem Jahr, die besten Schritte gesetzt hat. Beste Hardware, beste Marktdurchdringung, bestes Preis-Leistungs-Verhältnis, usw. – alle Maßnahmen können in die eigene Wahl mit einfließen. Wer ist Dein Hersteller/Anbieter 2015?
Wähle dazu einfach das Unternehmen in der unten stehenden Umfrage aus und lass es uns wissen. Die Wahl läuft 10 Tage, bis zum Sonntag, den 13. Dezember 2015.
Eine Begründung für deine Wahl kannst du in den Kommentaren zu diesem Artikel hinterlassen!
Amazon
Amazon hat heuer wieder drei unterschiedliche eBook Reader im Sortiment. Im Gegensatz zum letzten Jahr gab es aber nur eine Neuvorstellung: Der Kindle Paperwhite 3 wurde überraschend im Juni 2015 enthüllt.
Die Änderungen im Vergleich zum Vorgänger fallen relativ gering aus, sodass viele Marktbeobachter (ich ebenfalls) angenommen haben, dass für das Weihnachtsgeschäft zumindest eine Neuauflage des Kindle Voyage geplant sei. Dazu ist es allerdings nicht gekommen.
Damit gab es im Jahr 2015 aus technischer Sicht verhältnismäßig wenig Bewegung beim Versandriesen. Immerhin kündigte Amazon mit der Vorstellung des Paperwhite 3 eine Verbesserung der Textdarstellung an, wozu auch die lange ersehnte Einführung der Silbentrennung gehört.
Tolino
Ganz anders sah das heurige Jahr für die Tolino-Partner aus. Man hat auf der Frankfurter Buchmesse 2015 zwei neue eBook Reader vorgestellt: Shine 2 HD und Vision 3 HD.
Besonders erfreulich ist hierbei ohne Zweifel die deutlich verbesserte Anzeigequalität der beiden Neuvorstellungen. Die Displaydarstellung befindet sich nun erstmals seit dem Start der Buchhandelsallianz auf Augenhöhe mit Amazon – ohne wenn und aber.
Ebenso wie bei Amazon handelt es sich beim Tolino Vision 3 HD aber nur um eine sehr behutsame Modellpflege, denn abgesehen vom Display hat sich im Vergleich zum Vorgänger nichts geändert – außer natürlich der höhere Preis.
Aber nicht nur die Geräteentwicklung schritt voran, auch der Ausbau der Partnerschaften ging weiter. Mit den beiden Regionalfilialisten Osiander und Mayersche haben sich die zwei bisherigen PocketBook-Vertriebspartner der Tolino-Allianz angeschlossen. Damit wird das Tolino-Angebot seit dem Spätsommer noch großflächiger angeboten.
Kobo
Im Jahr 2014 hat sich Kobo mit dem Aura H2O selbst ein Denkmal gebaut. Der eBook Reader konnte nämlich mit der mit Abstand besten Anzeigequalität begeistern. Genau genommen ist das eigentlich noch immer der Fall, denn bis heute gibt’s keinen Konkurrenten der eine ebenso tolle Textdarstellung bietet wie der wasserdichte H2O.
Wenig überraschend konnte Kobo damit auch die Lesergunst bei ALLESebook gewinnen und durfte sich zum Hersteller des Jahres 2014 küren.
Mit dem Kobo Glo HD bekam der 6,8 Zöller Mitte 2015 zudem noch Verstärkung. Die war auch dringend nötig, denn die beiden bisher angebotenen 6 Zoll Modelle Glo und Aura waren 2015 einfach nicht mehr auf Höhe der Zeit.
Ebenso wie Paperwhite 3 und die Tolino-Modelle kann der Glo HD mit einer wirklich sehr guten Displayqualität punkten und konnte in unserem Test eine ausgezeichnete Bewertung einfahren. Das erste 6 Zoll E-Ink Carta Gerät des kanadisch-japanischen Unternehmens liegt damit auf Augenhöhe zu den Hauptkonkurrenten.
Keine Begeisterungsstürme hat hingegen die Vorstellung des Kobo Touch 2.0 im Spätsommer ausgelöst. Das Einsteigermodell kam nicht nur mit unspektakulärer Technik (800×600 Pixel, E-Ink Pearl, nicht erweiterbarer Speicher) auf den Markt, sondern auch zu einem vergleichsweise hohen Preis von rund 90 Euro.
PocketBook
Das wohl schwierigste Jahr hat PocketBook hinter sich. Der einstige Underdog des deutschen Buchmarktes konnte 2013 und 2014 mit den Vertriebspartnerschaften mit Osiander und der Mayerschen deutlich an Bekanntheit zulegen. Der Touch Lux 2 erfreute sich offenkundig sehr großer Beliebtheit.
2015 sah hingegen weniger rosig aus. Die Vorstellung des Touch Lux 3 und die damit verbundene Einführung eines sehr guten (!) E-Ink Carta Modells war zwar ein wichtiger und längst überfälliger Schritt. Weitere Neuvorstellungen gab es aber nicht, was in Anbetracht der immer besser werdenden HD-Konkurrenz jedenfalls bedauerlich war.
Besonders hart dürfte das Unternehmen der Wegfall der beiden Vertriebspartner getroffen haben. Mayersche und Osiander sind jetzt ein Teil der Tolino-Allianz (siehe oben), wodurch die aktive Bewerbung der PocketBook-Modelle in den Hintergrund gerückt ist.
Einen positiven Ausblick bietet aber die kürzlich gestartete Cloud-Lösung PocketBooks. Damit bietet das Unternehmen unabhängigen Buchhändlern, über die Vertriebswege von Umbreit, KNV und Buchmedia, eBook Reader mit passendem Shop und Lese-App, sowie Cloud-Synchronisation an. Mit der Cloud wandelt sich PocketBook vom reinen Hardwareanbieter zum Serviceanbieter. Hier darf man besonders gespannt sein, wohin die Reise führt.
Icarus, Onyx und Bookeen
Zu guter Letzt sind auch wieder die Hersteller Icarus, Bookeen und Onyx zu nennen. Sie haben hierzulande zwar keine große Bekanntheit, bieten aber trotzdem immer wieder interessante Geräte an.
Der Icarus Illumina mit offenem Android Betriebssystem wurde heuer mit einem E-Ink Carta Display ausgestattet, dessen Ausleuchtung deutlich gleichmäßiger erfolgt als das beim Vorgänger der Fall war. Außerdem hat das niederländische Unternehmen die Skoobe-Nutzbarkeit weiter in die Fokus gerückt.
Bookeen konnte mit dem Start des Muse Frontlight überraschen, denn der kompakte 6 Zöller präsentierte sich mit wirklich hervorragenden Kontrastwerten. Weniger überzeugend war allerdings die Schattenbildung der Beleuchtung und der eher geringe Softwareumfang.
Onyx hat heuer wieder einige neue (Android-)Geräte auf den Markt gebracht, die es allerdings mehrheitlich nicht nach Deutschland geschafft haben. Die meisten Neuvorstellungen sind verbesserte Auflagen der bekannten 2014er Modelle – dieses Mal jedoch mit E-Ink Carta Technik.