Amazon Cloud Drive ersetzt Kindle Cloud

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Ein Vorteil bei der Nutzung des Amazon Kindle Systems war schon immer (zumindest seitdem Amazon damit auch in Deutschland aktiv ist) die recht einfache Bedienbarkeit der Kindle Cloud. Einerseits werden gekaufte eBooks darin gespeichert, andererseits kann man sich eigene Dokumente auf den Internetspeicherplatz hochladen und so unkompliziert auf den eBook Reader kopieren.

Auch wenn der Cloud-Speicher für den typischen eBook-Nutzer eher im Hintergrund arbeitet, da die Synchronisation damit möglichst unauffällig und nahtlos erfolgen soll, zeigt die Werbung der Telekom-Cloud bei den Tolino Geräten, welch einen hohen Stellenwert dem Internetspeicher und dessen Funktionalität auch am restlichen eBook Markt beigemessen wird.

Amazon Web Services als weiteres Standbein

Wie den meisten sicherlich bekannt ist, handelt es sich bei Amazon nicht nur um eine reine eCommerce-Plattform, sondern auch um einen mittlerweile gewichtigen Anbieter für Cloud-Dienste. Zusammengefasst wird das Ganze unter dem Dach der Amazon Web Services (AWS). Besonders im Geschäftsbereich erfreuen sich die Amazon-Cloud-Angebote großer Beliebtheit, sodass der Versandriese damit laut Schätzungen im Jahr 2013 einen Umsatz von rund 3 Mrd. US-Dollar erwirtschaftet hat.

Aber natürlich hat Amazon auch den Endverbrauchermarkt im Visier, denn der ist mindestens ebenso lukrativ und verspricht in Zukunft noch weiter stark zu wachsen. Damit das noch besser klappt, legt das Unternehmen die Kindle Cloud mit dem zweiten hauseigenen Cloud-Dienst zusammen (der bisher eher stiefmütterlich behandelt wurde). Der Dienst wird künftig unter dem Namen des zweiten Dienstes verfügbar sein: Amazon Cloud Drive.

Diese Zusammenlegung trägt dem sich immer weiter veränderten Markt Rechnung. Die Chancen stehen außerdem gut, dass der Cloud-Dienst auch direkt ins neue Amazon Smartphone integriert werden soll und es damit besonders einfach sein wird, Fotos zu schießen und über Amazon Cloud Drive zu teilen und zu sichern. Indem Amazon den Dienst nun etwas stärker ins Zentrum rückt, nachdem er bereits mehrere Jahre am Markt war, soll wohl eine verstärkte Nutzung angeregt werden.

Kindle Nutzer bekommen insgesamt 10 GB Cloud-Speicher (5 GB Kindle Cloud + 5 GB Cloud Drive) kostenlos. Die restlichen Speichergrößen sind im Moment wie folgt zu erwerben (Preise pro Jahr):

  • 20 GB = 8 Euro
  • 50 GB = 20 Euro
  • 100 GB = 40 Euro
  • 200 GB = 80 Euro
  • 500 GB = 200 Euro
  • 1000 GB = 400 Euro

Preissenkungen wahrscheinlich

Es ist wohl nur eine Frage der Zeit bis die Preise purzeln, denn vor rund einem Monat hat Google die Preise für deren Cloud-Speicher massiv gesenkt. Zum Vergleich: Bei Google bekommt man 1 Terabyte für 120 US-Dollar (rund 87 Euro) pro Jahr, bis maximal 30 TB für 3600 US-Dollar (rund 2605 Euro) pro Jahr.

Für den Otto-Normal-Verbraucher ändert sich an der Nutzung der Kindle Apps und eBook Reader nicht viel. Die gekauften Buchtitel werden weiterhin automatisch dem Kindle Konto zugeordnet und sind jederzeit abrufbar. Neu ist lediglich, dass per „Send-To-Kindle“ hochgeladene Dokumente auch im ursprünglichen Format gespeichert werden, anstatt nur im kindlekompatiblen AZW-Format. Vorerst also: Viel Lärm um nichts. Man lehtn sich aber wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man behauptet, dass dies nur der erste Schritt Amazons war, um den Cloud-Dienst zu vereinheitlichen und stärker in das restliche Angebot zu integrieren.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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