US-Botschafterin für die Schweiz am Kindle Touch vereidigt
Der US-amerikanische eBook Markt ist bekanntlich deutlich weiter als der in Europa bzw. in Deutschland. Rund 30 Prozent des gesamten Umsatzes am Buchmarkt werden mit eBooks erzielt. Dass sich dieser Wandel nicht nur direkt auf Verlage und Autoren auswirkt, sondern auch auf den Rest der Bevölkerung zeigt die neu vereidigte US-Botschafterin für die Schweiz und Lichtenstein.
Suzi LeVine ist ihr Name und sie hat ihren Eid auf einem eBook Reader abgelegt. Zur Anwendung ist ein Kindle Touch von Amazon gekommen. Darauf war der 19. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten geöffnet, der im Jahr 1920 Frauen das Wahlrecht in gleichem Umfang wie den Männern garantiert. Der Vizepräsident der USA hat die Zeremonie durchgeführt.
Es ist allerdings nicht das erste mal, dass die Amerikaner einen Eid auf Pixeln anstatt auf Tinte und Papier ablegen. Wie die Washington Post berichtet wurden im Februar New Jersey Feuerwehrmänner auf einer digitalen Version der Bibel am iPad eingeschworen, als keine gedruckte Version auffindbar war. Schon im Januar hat ein US-Volksvertreter das ebenfalls gemacht.
Hier zeigt sich in meinem Augen ein sehr klarer Kulturbruch im Vergleich zu Europa. eBooks sind zwar auch hierzulande mittlerweile durchaus weit verbreitet und genießen einen guten Bekanntheitsgrad, allerdings dürften nur die wenigsten Menschen einen echten Buchersatz darin sehen.
Was denkst du? Ist das eine natürliche Entwicklung die mit dem Technikfortschritt Einzug hält, oder handelt es sich um einen abscheulichen Bruch mit der Tradition?