PocketBook Verse Pro Color: Kompakter 6 Zoll Farb eReader

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Dass eBook Reader mit Farb-Displays im Mainstream angekommen sind, war spätestens nach dem vorgezogenen Start des PocketBook InkPad Color 3 klar. Das InkPad Color 2 war nämlich so erfolgreich, dass man schlichtweg einen Lieferengpass bei den damals verwendeten Kaleido Plus Displays erreichte.

Danach legte PocketBook mit dem Era Color und InkPad Eo noch nach und jetzt folgt das vierte eReader Modell mit Farb-Display im noch ausständigen Größensegment.

Die Rede ist vom PocketBook Verse Pro Color, der heute vorgestellt wurde, und das PocketBook-Portfolio vervollständigt.

Kompakter 6 Zöller mit Farbe

Das wichtigste Merkmal des neuen Verse Pro Color ist das namensgebende E-Ink Kaleido 3 Display. Dabei handelt es sich um die gleiche Technik die in den anderen genannten Geräten zum Einsatz kommt, aber auch im Mitbewerb im gleichen Größensegment – dem Tolino Shine Color.

Der Verse Pro Color hat ein 6 Zoll Display und damit ebenso kompakte Maße (15,6 x 7,6 x 0,8 cm) wie die beiden Schwarz-Weiß-Modelle Verse und Verse Pro, die dank schmaler Gehäuseränder mitunter zu den handlichsten 6 Zöllern am Markt gehören. Wobei man natürlich dazu sagen muss, dass in diesem Größensegment inzwischen alle Geräte sehr handlich sind. Mit 182 Gramm ist das Gerät ebenso leicht wie der Verse.

Zu Kaleido-3-Technik gehören die bekannten zwei Auflösungen: hochauflösende 300 ppi für Schwar-Weiß-Inhalte und 150 ppi für Farbe. Der Grund: Bei dieser Anzeigetechnik sitzt ein RGB-Filter direkt auf dem Display, der bauartbedingt niedriger auflöst als das E-Ink Carta Display darunter. Diese Anzeigetechnik kann bekanntlich bis zu 4.096 Farben darstellen.

Die Performance des Farb-Displays wird dabei aller Vorraussicht nach den anderen Kaleido-Modellen gleichen, d.h. die Farben sind etwas blasser als man das von einem Smartphone gewohnt ist, und das Display ohne Beleuchtung dunkler als ein Graustufen-eReader. Indem man die eingebaute Frontbeleuchtung aktiviert, lässt sich dieser Nachteil allerdings relativ einfach aus der Welt schaffen. Das Licht lässt sich ebenfalls in der Farbtemperatur anpassen.

Für mehr Informationen zum Display: Im ausführlichen Test des InkPad Color 3 gehe ich auf die wichtigsten Details zu E-Ink Kaleido 3 Anzeigetechnik ein.

Bekannte Ausstattung mit einer Neuerung

Was den eReader ebenso wie die allermeisten anderen PocketBook-Modelle vom Mitbewerb abhebt, ist das Vorhandensein der mechanischen Knöpfe unter dem Display. Das ist inzwischen quasi ein Alleinstellungsmerkmal geworden und für Anwender aus meiner Sicht weiter zu begrüßen.

Auch sonst bietet der Pocketbook Verse Pro den vom regulären Verse Pro bekannten Ausstattungsumfang: 16 GB interner Speicher, Bluetooth zur Audioausgabe über passende Kopfhörer oder Lautsprecher und einen eingebauten IPX8-Wasserschutz.

Weitestgehend bekannte Ausstattung mit aktualisierter CPU

Beim Speicherplatz hätte ich mir zwar mehr gewünscht, aber da befindet sich der Verse Pro Color zumindest in guter Gesellschaft, denn auch der Tolino Shine Color bringt 16 GB ohne Erweiterungsmöglichkeit mit.

Die wichtigste Neuerung gegenüber den Schwar-Weiß-Verse-Pro steckt unter der Haube: Der PocketBook Verse Pro Color wird von einem Quad-Core-Prozessor angetrieben, anstelle der Dual-Core-CPU im regulären Modell. Dieses Upgrade ist deshalb nötig, da der Bildaufbau mit E-Ink Kaleido meiner Beobachtung rechenintensiver zu sein scheint als das bei einem E-Ink Carta Display ohne Farbe der Fall ist. Hier hat man also glücklicherweise nicht gespart und kann sich auf eine gute Bedienbarkeit einstellen.

Preis und Verfügbarkeit

Der PocketBook Verse Pro wird am Mitte Juli zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 169 Euro erhältlich sein.

Mit dem Preis liegt man interessanterweise am exakt gleichen Niveau wie beim regulären Verse Pro, was insofern überraschend kommt, da Farb-Modelle bisher üblicherweise teurer waren als die Gegenstücke mit Graustufen-Display.

Mit dem Preis liegt man regulär um 20 Euro über dem Tolino Shine Color, mit dem allesebook-Gutscheincode, kann man aber noch 10 Prozent sparen (und ALLESebook.de mit dem Kauf unterstützen – danke an dieser Stelle!). Womit der Preis auf 152,10 Euro sinkt und damit gleichauf mit dem Tolino-Mitbewerber liegt.

Demnächst folgen einige überfällige Testberichte zu Verse, Verse Pro, Era Color und auch zu den neuen Tolino Modellen. Sobald der Verse Pro Color verfügbar ist, folgt auch dazu ein Test.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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