Plastic Logic zeigt Konzept einer Farb-eInk-Armbanduhr
Vor nicht allzu langer Zeit wollte das Startup Pebble für ein Smartwatch-Konzept – d.h. eine Armbanduhr, die mit dem Smartphone kommuniziert – 100.000 US-Dollar über Kickstarter sammeln. Das Ziel wurde nicht nur erreicht, sondern gleich um den Faktor 100 übertroffen: Pebble konnte über 10 Millionen US-Dollar sammeln, womit die Pebble Smartwatch zu den erfolgreichsten Kickstarter-Kampagnen überhaupt gehört.
Warum sollte man das Feld also einem einzigen Unternehmen überlassen? Gerüchten zufolge arbeiten sowohl Apple, als auch Samsung an einem entsprechenden Gegenstück. Aber nicht nur die beiden Elektronikriesen (und Erzrivalen) arbeiten an einer solchen Smartwatch, auch Plastic Logic präsentiert ein entsprechendes Konzept.
Das auf ePaper bzw. eInk spezialisierte Unternehmen zeigt in einer Technikdemo eine Armbanduhr mit einem Farb-eInk-Bildschirm. Im Demovideo kann man einige Funktionen der Plastic Logic Uhr sehen, zu welchem ein Pulsmesser ebenso gehört, wie eine Anzeige für eingehende Anrufe, für das Wetter oder für SMS oder E-Mails.
Klare Vorteile der eInk-Technik – auch abseits des eBook Readers
Dieses Video wird unabhängig von den gesetzten Cookie-Einstellungen mit einem Klick auf das Bild bzw. den Play-Button extern von YouTube geladen. Siehe unsere Cookie- und Datenschutzerklärung für weitere Details.
Drei Vorteile hat eine solche eInk-Uhr natürlich: Der Stromverbrauch ist gering, die Displaytechnik erlaubt eine sehr flache Bauweise und dank Plastic Logics namensgebender Plastik-Technik kann der Bildschirm gebogen sein und ist robust. Die Farbanzeige beschränkt sich dabei allerdings nur auf eine einzelne Farbe pro Segment. Ein Farbfilter liegt über dem jeweiligen Teil, sodass auch nur verschiedene Grün- und Rottöne angezeigt werden – dieser dafür ausgesprochen gut gesättigt.
Wer nun schon das Geld in der Hand hat, um die Uhr zu bestellen, den müssen wir leider enttäuschen. Es handelt sich nur um ein Konzept – bereits das dritte Uhren-Konzept von Plastic Logic. Ob es jemals zur Marktreife kommt, ist fraglich. Plastic Logic hat sich vor einiger Zeit davon verabschiedet eigene Endgeräte herzustellen. Stattdessen soll die entwickelte Technik lizenziert werden. Bevor die eInk-Uhr also auf den Markt kommt, muss sich ein Investor bzw. ein anderes Unternehmen dafür interessieren.
Aber auch wenn es nie dazu kommen sollte, so zeigt dieses Konzept doch sehr gut, dass eInk-Technik nicht unbedingt bei einem digitalen Lesegerät enden muss, sondern auch andere sinnvolle Anwendungsbereiche haben kann. In verschiedenen Filialen der österreichischen Lebensmittelkette Billa (zu Rewe International gehörend) sind z.B. eInk-Preisschilder im Einsatz. Man darf also durchaus gespannt sein, wo man die eInk-Technik in Zukunft noch zu Gesicht bekommt.