Amazon KDP automatische Covererstellung in der Betaphase

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Wir haben bereits mehrmals davon berichtet, dass Amazon das hauseigene Selbstpublikationsprogramm mit verschiedenen Mitteln immer wieder massiv vorantreibt. Das fängt bei einfachen Promotiontätigkeiten an, in welchen Fallbeispiele für besonders erfolgreiche Autoren genannt werden und hört beim Prämiensystem für die Kindle Leihbücherei auf. Amazon ist damit schon längst zur Anlaufstelle Nummer 1 für unabhängige Autoren aufgestiegen und freut sich auch größter Beliebtheit. Der bisherige Spießrutenlauf für Autoren durch die übliche Verlegerschaft fällt bei der eBook-Selbstpublikation völlig weg (nicht nur bei Amazon, sondern auch bei Kobo, Xinxii und anderen!).

Allerdings muss man sich dann ggf. auch um sonstige Arbeiten kümmern, welche der Verlag üblicherweise übernimmt, z.B. das Buchcover zu erstellen. Mit einer neuen automatischen Covererstellung für Kindle Direct Publishing (KDP), will Amazon diese Hürde aus dem Weg schaffen.

Betaphase online, offizieller Start in Kürze?

Wie Nate von The Digital Reader meldet, hat Amazon ein entsprechendes Betaprogramm gestartet. Dabei wird das Buchcover automatisch nach verschiedenen Vorlagen erstellt, was den Screenshots nach zu urteilen (siehe oben) im Endergebnis durchaus gut auszusehen scheint.

Kindle Cover Creator

Die Option wird zukünftig als Zusatz für den regulären Cover-Upload dienen. Aktuell ist der Kindle Cover Creator aber noch nicht frei zugänglich. Es ist jedoch schon eine Hilfe-Seite dafür eingerichtet worden – auch in deutscher Sprache.

Die Hilfe-Seite ist aktuell die einzige offizielle „Stellungnahme“ von Amazon zu der neuen Funktion. Wann die Option für alle KDP-Autoren freigeschalten wird, ist unklar. Nachdem die Hilfe-Seite schon in verschiedene Sprachen übersetzt wurde, darf man aber davon ausgehen, dass es nicht mehr allzu lange dauern wird.

Amazon hält Rechte am Cover

Allerdings kommt die Funktion nicht nur mit Vorteilen, denn das von Amazon erstellte Buchcover bleibt im Besitz von Amazon, was so viel bedeutet, dass man es nicht anderweitig verwenden kann. Zumindest nicht ohne ausdrückliche Zustimmung und dazu wird es schon alleine aufgrund des immensen Aufwands (für Amazon) wohl keine Möglichkeit geben.

Die Passage in den KDP-AGBs (Abs. 6) in welcher die Rechte erläutert werden, lautet wie folgt: „Subject to the authorizations you grant to us under this Agreement, as between us and you, you retain all ownership rights in and to the copyrights and all other rights and interest in and to your Digital Books. We retain all ownership rights in and to the copyrights and all other rights and interests in and to the Program, the Amazon Properties, and any materials we use or provide to you for use relating to your Digital Book (such as a generic cover image used for your Digital Book if you do not provide one).

Das hat natürlich den Nachteil, dass man sich als Autor in gewisser Weise an Amazon bindet und auch der mögliche Wiedererkennungswert des Titels auf anderen Plattformen schwindet. Als Vorteil ist allerdings zu nennen, dass man keinerlei Kosten trägt, d.h. sowohl der Service als auch die Bilder sind (zumindest aktuell) kostenlos nutzbar. Wichtig ist hierbei allerdings, dass Amazon zum Start des Cover Creators unmissverständlich klar macht, dass die Rechte für das Buchcover nicht übertragbar sind und bei Amazon bleiben. Andernfalls könnte es später Probleme damit geben, was sowohl für die Autoren als auch für Amazon unangenehm werden könnte.

Kobo und Barnes & Noble werden vermutlich ebenfalls mit einer entsprechenden Funktion nachziehen. Allerdings scheint Amazon schon länger auf den Start des Service hinzuarbeiten, denn die AGBs sind bereits seit Dezember 2012 online. Daher wird man bei der Konkurrenz (sofern nicht schon vorher daran gearbeitet wurde) erst in der zweiten Jahreshälfte damit rechnen können.

Bildquelle: Twitter

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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