Sony PRS-T3

Nur kleine Veränderungen bringt der PRS-T3 – dennoch konnte der konpakte eReader viele Fans gewinnen.

Steckbrief

Der Sony PRS-T3 ist der erste 6 Zoll eBook Reader des japanischen Herstellers, der ein hochauflösendes 1024x758 Pixel Display besitzt. Im Gegensatz zur Konkurrenz setzt Sony allerdings auf eine externe Beleuchtung, sodass der PRS-T3 kein eingebautes Licht nutzt. Dies war gleichzeitig der größte Kritikpunkt an dem 2013 neu vorgestellten Modell. Zu diesem Zeitpunkt waren eingebaute Beleuchtungen am eReading-Markt bereits Standard.

Laut offiziellen Informationen hatte sich Sony gegen den Einbau einer Beleuchtung entschieden, weil diese nie zu einer zufriedenstellenden Qualität erhältlich waren und das Leseerlebnis somit nicht verbesserten. Auch wenn man über diese Begründung durchaus diskutieren kann, haben viele Marktbeobachter schon damals das Ende der eBook Reader Sparte des japanischen Elektronikkonzerns vermutet. In erster Linie wurde die fehlende Beleuchtung so wahrgenommen, dass Sony sich bei der Weiterentwicklung der Lesegeräte kosten sparen wollte. Generell waren die Neuerungen gegenüber dem Vorgänger (PRS-T2) sehr gering.

Wenn man von der fehlenden integrierten Beleuchtung absieht, dann hat man mit dem Sony PRS-T3 aber dennoch ein ausgezeichnetes Gerät bekommen. Es ist dank Android-Betriebssystem einfach und schnell zu bedienen. Die Software ist klar strukturiert und übersichtlich.

Der Sony PRS-T3 kann sich außerdem durch die guten PDF-Anzeigemodi, dem praktischen Internet-Browser und die sehr gute Verarbeitung und Haptik auszeichnen. Eine Besonderheit des Sony PRS-T3 ist das eingebaute Frontcover. Der baugleiche Sony PRS-T3S wird als Version ohne die Schutzklappe etwas billiger verkauft. Das Cover ist rückseitig mit dem „Akkudeckel“ verbunden (der Akku ist nicht zugänglich) und bildet so einen sehr guten Verbund zum Gerät, den es in dieser Form bisher nie gab.

Für all jene, die keine eingebaute Beleuchtung benötigt haben, war der Sony PRS-T3 eine sehr gute Wahl. Dank Infrarot-Touchscreen und E-Ink Pearl Technik war die Ablesbarkeit sehr gut. Im Zweifelsfall konnte man für dunklere Umgebungen auch das Cover mit eingebautem Licht erwerben.

Mittlerweile ist der Sony PRS-T3 nicht mehr erhältlich. Es war der letzte eBook Reader des japanischen Unternehmens. Im Jahr 2014 gab Sony den Ausstieg aus dem Marktsegment bekannt. Weitere Informationen dazu findest du hier.

Videotest


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Testbericht

Der Sony PRS-T3 tritt die Nachfolge des überaus beliebten PRS-T2 an. Dabei setzt Sony auf ein neues kompaktes Gehäuse mit integriertem Frontcover und ein neues Display mit höherer Auflösung. Gleichzeitig gibt es beim PRS-T3 nun erstmals in einem Sony eBook Reader weitere einsprachige Wörterbücher (neben den zuvor schon verfügbaren in englischer Sprache).

Im Gegensatz zur Konkurrenz setzt Sony allerdings nicht auf eine integrierte Beleuchtung, sodass der PRS-T3 wie auch sein Vorgänger auf eine externe Lichtquelle angewiesen ist. Dank es hervorragenden Rufs des PRS-T2, der das damals kontrastreichste E-Ink-Display am Markt besaß, ist dies aber für Fans der Marke kein Problem.

Ob der Sony PRS-T3 ein würdiger Nachfolger ist und ob der neue eBook Reader die hohen Erwartungen erfüllen kann, erfährst du im nachfolgenden Testbericht.

Unboxing

Der Sony PRS-T3 wird in einer handelsüblichen Verpackung geliefert. Dabei wurde im Gegensatz zum Vorgänger allerdings ein wenig bei den Kosten gespart, denn die bedruckte Ober- und Unterseite der Packung wurden eingespart. Das ist aber eigentlich nicht so wichtig, denn bekanntlich zählt ja nur der Inhalt.

Hier gibt’s für Personen, die den eBook Reader Markt nicht so genau verfolgen, durchaus zwei Überraschungen: Der PRS-T3 wird inklusive Front-Cover ausgeliefert. Das gabs schon seit Jahren nicht mehr, sodass man sich über diesen Zusatz freuen darf. Die zweite Überraschung ist allerdings nicht ganz so erfreulich, dann der sonst bei Sony eBook Readern mitgelieferte Stift, fehlt beim PRS-T3.

Abgesehen davon liegt dem eBook Reader mit Schnellstartanleitungen, Garantiekarten und Micro-USB-Kabel das Übliche bei.

Verarbeitung

Der Sony PRS-T3 wurde in seiner Form gegenüber dem PRS-T1/T2 deutlich geglättet und weiter verkleinert. Das Gerät entspricht damit optisch dem minimalistischen Design, das man auch von Sonys Tablet- und Smartphoneserien kennt.

Der PRS-T3 ist der kleinste 6 Zoll Sony eBook Reader bisher. V.l.n.r.: Sony PRS-505, PRS-650, PRS-T1, PRS-T2, PRS-T3

Die Gehäuseränder sind dabei weiter geschrumpft, sodass der PRS-T3 einer der kompaktesten 6 Zoll eBook Reader am Markt ist. Leider bedeutet das allerdings auch, dass man neben dem Bildschirm keinen guten Halt mehr findet. Das kann im Lesebetrieb durchaus problematisch werden, denn kein anderer eBook Reader verfügt über schmälere Ränder.

Die Tasten unter dem Bildschirm haben sich hingegen nicht verändert. Der Sony PRS-T3 verfügt über fünf Tasten: Weiter- und Zurückblättern, Home, Zurück, Menü. Es handelt sich um physische Knöpfe mit einem knackigen Druckpunkt. Da diese deutlich voneinander abgesetzt sind und jeweils über eine eigene Form verfügen, lassen sie sich auch problemlos ohne hinzusehen ertasten. Da das Gerät jetzt noch schmäler geworden ist, sollte eine einhändige Bedienung im Normalfall kein Problem darstellen.

Frontcover mit Licht und (zu viel?) Schatten

Wie bereits erwähnt, verfügt der Sony PRS-T3 über ein eingebautes Frontcover. Diese Schutzhülle ist direkt mit der abnehmbaren Rückseite verbunden, sodass das Gerät weiterhin ausgesprochen schmal bleibt – zwar etwas dicker als ein Sony PRS-T2, aber deutlich schmäler als andere Geräte mit Cover.

Das Frontcover macht einen robusten Eindruck und sollte auch genügend Schutz für den Bildschirm bieten. Durch zwei durchaus starke Magnete in der Hülle des Sony PRS-T3, wird die Schutzhülle am Fleck gehalten. So bleibt sie auch geschlossen wenn man den eBook Reader umdreht. Das bedeutet, dass der PRS-T3 auch einen Ausflug  in die Tasche oder den Rucksack unbeschadet überstehen sollte.

Die Schutzhülle besteht vermutlich aus Kunstleder, ist aber haptisch sehr ansprechend. Auf der Innenseite kommt hingegen ein samtig weicher Stoff zum Einsatz , der sich ebenfalls angenehm angreift. Allerdings entpuppt sich die Innenseite schon nach wenigen Tagen als wahrer Staubmagnet. Das könnte manch einen durchaus stören.

Der weiche Stoff auf der Innenseite der Hülle entpuppt sich als Staubmagnet

Die Hülle schließt auf der Vorderseite perfekt mit dem Gehäuse des PRS-T3 ab. Das unterstreicht den hochwertigen Eindruck und wirkt sehr edel.

Dank der flexiblen Verbindung an der Rückseite, kann man das Frontcover einfach umklappen – wie bei einem Buch. Problematisch dabei ist, dass es auf der Rückseite keine Magnete gibt, um das Cover am Fleck zu halten und das Ganze bei gewissen Handhabungen etwas zu wackelig ist. Das bedeutet, dass man den PRS-T3 manchmal einfach nicht so bequem halten kann, wie einen eBook Reader ohne Cover, weil die Hülle umgeklappt recht locker sitzt.

Für Rechtshänder nicht optimal: Das Cover wackelt im umgelegten Zustand und aufgrund der schmalen Ränder ist ein fester Griff nicht so leicht möglich

„Ja und? Ist doch bei anderen Hüllen ähnlich!“, werden jetzt vermutlich einige von euch sagen. Klar – auch andere Hüllen erschweren die Handhabung unter Umständen. Das ist dann aber die Entscheidung der Nutzer und optional nutzbar. Beim Sony PRS-T3 ist man allerdings gezwungen die Schutzhülle zu verwenden. Die einzige Möglichkeit, das Frontcover zu entfernen, ist die Rückseite abzunehmen. Dann bleibt dort aber ein recht großes Loch, das sich aufgrund der vielen Lücken und Kanten im Inneren des PRS-T3 nicht besonders angenehm angreift.

Hier würde ich mir also auf jeden Fall eine Rückseite ohne eingebautes Frontcover wünschen. Dabei ist es auch bedauerlich, dass Sony ein solches Backcover nicht einfach dem Lieferumfang des PRS-T3 beigelegt hat. Das Plastikstück hätte wohl nicht allzu viel gekostet.

Abnehmbare Rückseite und Frontcover

Eine praktische Funktion des Frontcovers ist der automatische Standby-Modus. Öffnet man das Cover, wird der PRS-T3 automatisch aufgeweckt, schließt man das Cover, geht der eBook Reader in den Standby-Modus.

Abgesehen von der beigelegten Version, gibt es außerdem noch ein Frontcover mit eingebauter LED-Beleuchtung. Das Licht wird dabei von der oberen Seite runtergeklappt und strahlt von außen auf den Bildschirm. Leider konnte ich diese Hülle noch nicht in die Finger bekommen, kann also nichts über die Qualität sagen. Klar ist allerdings, dass der Strom für die Beleuchtung direkt vom PRS-T3 geholt wird, sodass keine Batterien nötig sind. Das spart Müll und Gewicht.

Negativ ist hingegen, dass man die Lichtstärke des Covers nicht anpassen kann. Auch ist es nicht möglich, die Position der LED zu verändern, da das Licht nur aktiviert wird, wenn der Leuchtarm vollständig ausgezogen wurde. Das sind zwei sehr klare Minuspunkte. Außerdem gibt es Berichte, wonach es offenbar Kontaktprobleme zwischen dem Licht-Cover und der Stromversorgung mit dem PRS-T3 gibt. Das ist aber möglicherweise kein weitreichendes Problem, sondern betrifft nur einige wenige Geräte/Cover. In jedem Fall sollte man die Hülle am besten gleich testen, um zu sehen, ob sie problemlos funktioniert.

Kompakt, trotz Cover

Hat man die Rückseite abgenommen, findet man auch den MicroSD-Kartenslot. Dass der MicroSD-Slot nun unter der Hülle sitzt, könnte für Personen, die ihre MicroSD-Karte öfter mal wechseln durchaus unpraktisch sein, da das Abnehmen des Backcovers zwar problemlos funktioniert, aber bei häufiger Wiederholung möglicherweise ein Abbrechen der relativ feinen Plastiknasen zur Folge hat. Außerdem dauert der Vorgang des Abnehmens und Aufsteckens deutlich länger als die Handhabung per Klappe beim Sony PRS-T2.

Am unteren Geräterand befindet sich der Power-Knopf und der Micro-USB-Anschluss, sowie der Resetknopf. Auf den restlichen Rändern gibt es keine Knöpfe oder Anschlüsse.

Unterm Strich hinterlässt die neue Form des PRS-T3 gemischte Gefühle. Einerseits bleibt auch der neue eBook Reader ausgezeichnet verarbeitet und haptisch ansprechend, andererseits bin ich nicht allzu erfreut über die aufgezwungene Nutzung des Frontcovers. Die Umsetzung ist zwar grundsätzlich nicht schlecht, aber wenn man generell lieber ohne Cover liest, dann hat man am Sony PRS-T3 aktuell keine Möglichkeit dazu.

Ausstattung

An der Ausstattung des Sony PRS-T3 hat sich fast nichts geändert. Das Gerät verfügt über WLan, sodass man auf das Internet und den eingebauten eBook Store zugreifen kann. Ein MicroSD-Slot erlaubt die Erweiterung des 2GB großen internen Speichers (1,2 GB verfügbar) um bis zu 32GB.

Als Betriebssystem kommt wieder Android Gingerbread (2.3.x) zum Einsatz, wobei die genaue Version im Moment nicht bekannt ist. Root-Zugriff gibt es aktuell nicht.

Display

Beim Bildschirm macht Sony mit dem PRS-T3 keine Experimente. Der neue eBook Reader setzt weiterhin auf E-Ink Pearl Technik, verfügt allerdings erstmals in einem 6 Zoll Lesegerät von Sony über eine Auflösung von 1024x758 Pixel. Die Auflösung gehört in der Preisklasse seit gut einem Jahr zum Standard.

Der Sony PRS-T3 verfügt über keine eingebaute Beleuchtung und befindet sich damit auf weitem Feld alleine. Die Entscheidung dazu wurde laut Sony ganz bewusst getroffen, da das Leseerlebnis durch eine solche Beleuchtung leiden soll. Dabei setzt Sony auch weiterhin konsequent auf einen Infrarot-Touchscreen, der keine störende Plastikfläche über dem Bildschirm benötigt. Der PRS-T3 ist damit die einzige eBook Reader Neuerscheinung in diesem Jahr, die einen solch kompromisslosen Fokus auf den Bildschirm besitzt. Ein klarer Pluspunkt, denn das erhöht die Betrachtungswinkel und verbessert die Schriftschärfe gegenüber anderen Geräten.

Geringerer Kontrast

Auch der Vorgänger des PRS-T3 hat auf eben diese Kompromisslosigkeit gesetzt. Das hat dem Sony PRS-T2 einen exzellenten Ruf eingebracht, denn der Bildschirm des Geräts ist bei gleichzeitig geringem Schwarzwert sehr hell. Das Kontrastverhältnis betrug beim PRS-T2 damit ungeschlagene 13:1.

Im Bild erkennbar: Der Bildschirmhintergrund des Sony PRS-T2 (links) ist heller als beim Sony PRS-T3 (rechts)

Der Sony PRS-T3 kann aber leider nicht ganz an diesen ausgezeichneten Wert anschließen. Der Bildschirmhintergrund des neuen Sony Geräts ist sichtbar dunkler. Das verschlechtert auch den Kontrast geringfügig, denn der Schwarzwert hat sich kaum verändert (und ist sogar eine Spur heller als am PRS-T2). Somit messen wir beim PRS-T3 ein Kontrastverhältnis von 12:1.

Kontrastverhältnis ohne Beleuchtung (höher ist besser)

Dabei ist natürlich festzuhalten, dass dieses Kontrastverhältnis nach wie vor überdurchschnittlich gut ist und die meisten anderen Geräte mit E-Ink Pearl Bildschirm nicht rankommen. Allerdings ist es dennoch enttäuschend, dass sich der Kontrast merklich verschlechtert hat – besonders weil das ausgezeichnete Kontrastverhältnis einer der größten Vorteile des Vorgängers war. Diesen Vorteil bußt der PRS-T3 nun jedenfalls teilweise ein.

Sony PRS-T3 (links) vs. PRS-T2 (rechts) unter dem Mikroskop

Kaum Ghosting dank „Regal“

Zusammen mit der neuen Bildschirmauflösung hat auch die sogenannte „Regal“-Technik Einzug gehalten. Dabei handelt es sich um die Möglichkeit, den Bildschirm ohne vollständige Seitenaktualisierung (d.h. ohne Flackern), von Ghosting zu befreien. Laut Sony benötigt der PRS-T3 nur alle 4 Stunden einen vollständigen Bildschirmaufbau. In der Praxis hinterlässt dieses Versprechen allerdings einen etwas zwiespältigen Eindruck.

Der Ghosting-Effekt beim Sony PRS-T3 ist zwar zweifellos deutlich geringer als beim PRS-T2, ganz verschwunden ist er allerdings nicht. Besonders stark sichtbar ist dies, wenn man ein eBook öffnet und das Coverbild auch nach mehreren Blättervorgängen noch immer schemenhaft zu erkennen ist. Von einer Seite zur nächsten wird das Ghosting dabei aber immer geringer, bis es schließlich ganz verschwindet. So verhält es sich ab und zu auch mit normalem Text. Manchmal (eher selten) sieht man Textzeilen geisterhaft „durchscheinen“, diese verschwinden nach ein paar Blättervorgängen aber wieder.

Für die meisten Personen löst Sony das Versprechen zum ghostingfreien Lesen somit durchaus ein, denn viele werden den Effekt wahrscheinlich nicht sehen. Derjenige der allerdings empfindlich auf Ghosting reagiert, setzt am besten weiterhin auf die einstellbare vollständige Seitenaktualisierung bei jedem Blättervorgang.

Lesen & Benutzerfreundlichkeit

Die Ersteinrichtung des Sony PRS-T3 funktioniert gleich wie beim PRS-T2: Sprache, Land, Uhrzeit und Datum werden eingestellt und schon landet man am Startbildschirm. Der Homescreen ist dabei weitestgehend unverändert. Am oberen Bildschirmrand befindet sich die Statusleiste, darunter das zuletzt gelesene Buch, darunter die vier zuletzt hinzugefügten Titel und am unteren Bildschirmrand vier Verknüpfungen: Bücherregale, Reader Store, Weitere Angebote und Anwendungen.

Der Startbildschirm des PRS-T3 ist vertraut …

Einer Neuerung gibt es bei der Anzeige zum zuletzt gelesenen eBook. Diese lässt sich nun umschalten, sodass stattdessen die vier zuletzt gelesenen Titel angezeigt werden können. Dabei handelt es sich zweifellos um eine Neuerung, die von vielen PRS-T1/T2 Nutzern gewünscht wurde. Im Gegensatz zum einzelnen zuletzt gelesenen Buch, wird aus Platzgründen bei den vier gezeigten Titeln auf Details zum Lesefortschritt etc. verzichtet (siehe Bild).

… bietet aber auch eine praktische Neuerung

Die Statusleiste am oberen Bildschirmrand zeigt den WLan-Status, den Akkustand und andere Informationen (z.B. Synchronisations-Status). Mit einem Antippen auf die Leiste öffnet sich ein neues Fenster mit weiteren Details. In diesem neuen Fenster kann man WLan mit einem Antippen aktivieren und auch weitere WLan-Einstellungen vornehmen. Der PRS-T3 lässt sich aber auch völlig ohne WLan-Verbindung betreiben.

Vom Startbildschirm kann man über die Verknüpfung am unteren Bildschirmrand zu den Anwendungen wechseln. In einem 3x4 Raster werden die Programme in einer Kachenansicht aufgelistet: Browser, Alle Notizen, Wörterbuch, Handschrift, Text-Memo, Bilder, Einstellungen, Evernote Set-up und Facebook Set-up. Sony-Nutzern wird hier vermutlich der Wegfall des Punktes „Periodika“ aufgefallen sein. Die gibt’s beim PRS-T3 nun nicht mehr. Während man beim Sony PRS-T1 noch Inhalte via Calibre in diese Kategorie sortieren konnte, ging das beim PRS-T2 (Software 1.0.05) schon nicht mehr. Der komplette Wegfall ist damit nur konsequent, aber für ordnungsliebende Personen dennoch schade.

Bibliothek

Vom Startbildschirm aus kann man über die Verknüpfung Bücherregale die eBook-Liste öffnen. Diese zeigt in einem 3x3 Raster die vorhandenen Bücher in einer Miniaturansicht inkl. Cover. Buchtitel und Aufspieldatum befinden sich direkt darunter. Man kann außerdem in eine Listenansicht umschalten. Diese zeigt keine Buchcover, sondern nur den Titel und das Aufspieldatum. Sortieren lässt sich sowohl in der Cover- als auch in der Listenansicht nach Datum, Titel, Autor, Dateiname und Zuletzt gelesen. Dauert das alles zu lange, kann man auch die Suchfunktion nutzen, um das gewünschte eBook zu finden.

Dabei wird am unteren Bildschirmrand die virtuelle QWERTZ-Tastatur eingeblendet. Die Tastatur erscheint bei jeder Möglichkeit Text einzugeben automatisch. Die Tastatur beim Sony PRS-T3 zählt zu den besten bei einem eBook Reader. Sie reagiert schnell und zuverlässig und schluckt auch bei schneller Eingabe keine Buchstaben. Das Tastenlayout ist logisch und zeigt die am häufigsten benutzten Tasten direkt an. Leider verzichtet auch der PRS-T3 auf eine T9-Autokorrektur. Gerade bei einem eBook Reader, wo die Reaktionsfreudigkeit des Bildschirms eingeschränkt ist, könnte man so ein paar Tastenanschläge sparen.

Die Bibliothek kann Bücher in einer Coveransicht (hier zu sehen) und einer Listenansicht anzeigen

Von der Bibliothek aus kann man in die Sammlungen zu wechseln. Hierbei handelt es sich um Bücherregale, die zugewiesene Buchtitel beinhalten. Somit ist es möglich z.B. Buchreihen in einer eigenen Übersicht zusammenfassen und Ordnung zu schaffen. Aber auch jede andere Sortierung nach Autor, Genre etc. kann man so umsetzen. Die Sammlungen werden alphabetisch geordnet in einer Listenansicht angezeigt. Dies lässt sich nicht ändern. Mit der Suchfunktion kann man auch hier nach einer bestimmten Sammlung suchen. Innerhalb einer Sammlung stehen die gleichen Anzeigeoptionen zur Verfügung, die es auch der regulären Buchübersicht gibt (siehe oben).

An der Organisation der Sammlungen hat sich im Vergleich zum PRS-T2 nichts verändert – leider. Der Sony PRS-T3 nutzt damit das weiterhin komplizierte Sammlungs-Management des Vorgängers. Beim PRS-T1 konnte man die Bücher einfach Punkt für Punkt aus einer Liste auswählen und hinzufügen, am PRS-T3 muss man hingegen in die Sammlung wechseln, die die gewünschten eBooks enthält, um dann das neue Sammlungsziel und die Buchtitel zu wählen. Klingt kompliziert – ist es auch.

Weshalb Sony diese Änderung schon beim PRS-T2 vorgenommen hat und nun auch beim PRS-T3 beibehält, kann ich nicht ganz verstehen. Diese Vorgehensweise bringt nur einen einzigen Vorteil – und zwar bei der Ersteinrichtung von Sammlungen. Denn die eBooks, die man aus der voreingestellten Standardsammlung (hier befinden sich zu Beginn alle Titel) neuen Sammlungen hinzufügt, verschwinden aus der Standardsammlung. Somit muss man nicht immer die (möglicherweise lange) gesamte Buchliste durchsuchen, wenn man eine neue Sammlung mit neuen eBooks anlegt. Will man nun aber Bücher aus mehreren Sammlungen neu organisieren, muss man die alten Sammlungen einzeln durchsuchen. Es empfiehlt sich daher die mitgelieferte Reader Software für den PC oder Calibre für die Organisation von Büchern bzw. Sammlungen zu nutzen. Das spart Zeit und Nerven.

Als dritte Buchregal-Option steht Evernote zur Verfügung. Hier landen alle Internetartikel, die man mit Evernote Clearly am PC oder im Browser des PRS-T3 zum späteren Lesen gespeichert hat. Diese Artikel sind extra für den Gebrauch am eBook Reader aufbereitet und können mittels eines einfachen Knopfdruckes über WLan synchronisiert werden. Die Artikel erscheinen daraufhin automatisch in der Evernote-Übersicht. Die Ansicht folgt dabei der anfangs genannten Buchansicht, wahlweise im 3x3 Raster oder im Listenformat mit den gleichen Sortieroptionen und einer Suchfunktion.

Schriftbildanpassung und Blättern

Mit einem Antippen kann man ein eBook oder einen Evernote-Artikel öffnen. In beiden Fällen stehen die selben Textanpassungsoptionen zur Verfügung. 8 Schriftgrößten und 6 Schriftarten (+ Originalschriftart) stehen zur Auswahl. Dabei ist sehr enttäuschend, dass Sony die Schriftbildoptionen nicht erweitert hat. Jeder andere Hersteller bietet mehr. Die Rede ist von Zeilen- und Randabständen, aber auch die Textausrichtung kann man bei einigen Herstellern ändern. Kobo bietet sogar eine manuelle Anpassung der Schriftstärke- und schärfe. Neu hinzugekommen ist aber eine automatische Silbentrennung, die sich jedoch nicht deaktivieren lässt.

Nur 8 Schriftgrößen und 6 Schriftarten, aber keine Optionen um Rand- und Zeilenabstände einzustellen

Umblättern kann man mit einem Wischen über den Bildschirm, oder den Tasten direkt darunter. Ein einfaches Antippen zum Blättern unterstützt der PRS-T3 leider ebensowenig wie seine Vorgänger.

Notiznehmung und Suchoptionen

Wie man das schon von anderen Sony eBook Readern kennt, verfügt auch der Sony PRS-T3 über eine umfangreiche, gut funktionierende und einfach zugängliche Notizfunktion. Wenn man mit dem Finger lange auf ein Wort tippt, öffnet sich ein Kontextmenü und das Wörterbuch. Im Kontextmenü hat man die Wahl zwischen den Punkten:

  • Markierung
  • Notiz
  • Senden an
  • Suche

Hinter den Punkten „Senden an“ und „Suche“ verbergen sich die Optionen, das Wort oder den Textauschnitt an Evernote zu senden und dort abzuspeichern, oder bei Facebook mit Freunden zu teilen, sowie die Möglichkeit bei Google oder Wikipedia und im Buch nach dem Wort/Textauschnitt zu suchen. Die Markierung kann angepasst werden, indem man die beiden Auswahlhelfer über den gewünschten Textabschnitt zieht. Das funktioniert tadellos.

Die Notiznehmung ist einfach zu bedienen und schnell verständlich

Der Punkt „Markierung“ setzt eine permanente Markierung, die den Text dunkelgrau hinterlegt. Will man eine Notiz schreiben, geht das über den entsprechenden Punkt sowohl handschriftlich als auch mit Hilfe der oben beschriebenen QWERTZ-Tastatur. Wählt man die Tastatur-Variante, öffnet sich ein kleines Fenster, in dem man die Eingabe tätigen kann. Ist das erledigt, wird auch hier der markierte Text dunkelgrau hinterlegt. Zusätzlich zeigt ein kleines Symbol aber auch das Vorhandensein der Notiz an.

Die handschriftliche Notiz funktioniert im Grunde sehr ähnlich. Hat man den entsprechenden Punkt gewählt, öffnet sich ein kleines Fenster, in dem man die Zeichnung oder Notiz erstellen kann. Dabei fährt man einfach mit dem Finger über den Bildschirm.

Notiznehmung mit der ausgezeichneten QWERTZ-Tastatur

Ein neuerliches langes Antippen des Wortes bzw. Textabschnitts erlaubt es die Markierung/Notiz zu entfernen, anzeigen oder zu bearbeiten.

Außerdem kann man auch direkt im Text Markierungen erstellen. Dazu betätigt man die Menütaste unter dem Display und wählt den Punkt „Handschrift“. Nun kann man (ebenfalls mit dem Finger) Wörter unterstreichen, durchstreichen oder handschriftliche Notizen direkt im Text erstellen. Der Handschrift-Modus wird unpraktischerweise bei einem Blättervorgang beendet, sodass man diesen auf jeder Seite neu aktivieren muss, was besonders dann ärgerlich ist, wenn man einen langen Text kontrollieren will. PocketBook zeigt wie das besser geht.

Die Suchfunktion beim Sony PRS-T3 bleibt ebenso unverändert. Gefundene Wörter werden weiterhin nicht in einer gesammelten Liste angezeigt, sondern von Fundstelle zu Fundstelle, zu denen man springen muss. Das ist weder besonders praktisch, noch übersichtlich. Im Gegensatz dazu werden Notizen, Markierungen und Lesezeichen in einer Liste, die man über das Optionsmenü öffnen kann, zentral gespeichert. Dabei erfolgt die Anzeige inkl. Angabe der Seitennummer. Außerdem kann man die Liste nach Typ (Lesezeichen, Handschrift, Markierungen) sortieren oder mit der Suchfunktion durchsuchen.

Wörterbuchfunktion

Wie bereits erwähnt, wird das Wörterbuch automatisch am unteren Bildschirmrand eingeblendet, wenn man ein Wort markiert. Dabei stehen nun erstmals 15 Wörterbücher zur Auswahl:

  • Deutsch: Duden – Wissensnetz deutsche Sprache
  • Englisch: New Oxford American Dictionary
  • Englisch: Oxford Dictionary of English
  • Französisch: Multidictionnaire de la langue francaise
  • Spanisch: Diccionario General de la Lengua Espanola Vox
  • Oxford EN-ES & ES-EN
  • Oxford-Hachette EN-FR & FR-EN
  • Collins EN-DE & DE-EN
  • Collins EN-IT & IT-EN
  • Van Dale EN-NL & NL-EN

Mit dem Duden gibt es nun endlich auch ein deutschsprachiges Wörterbuch, das von vielen Nutzern gewünscht wurde. Aber auch die Neuzugänge in Spanisch und Französisch sind gern gesehen. Über die Qualität der nicht deutsch- und englischsprachigen Wörterbücher kann ich mangels Sprachkenntnissen zwar nichts sagen, aber zumindest die englischen und deutschen Wörterbücher funktionieren tadellos. Diese erkennen auch verschiedene Deklinationen und Konjugationen.

Das Wörterbuch wird am unteren Bildschirmrand eingeblendet, verdeckt dann auch unglücklicherweise Wörter die sich dort befinden

Sollte das gewünschte Wort aber trotzdem nicht gefunden werden, kann man auf Knopfdruck in eine erweiterte Ansicht wechseln, in der man das markierte Wort über die QWERTZ-Tastatur verändern bzw. selbst neu eingeben kann. Die Qualität der Wörterbücher ist jedenfalls die beste am eBook Reader Markt, sodass manuelle Eingaben nicht allzu oft vorkommen sollten.

PDF-Anzeige

Die PDF-Anzeige gehört neben den Wörterbüchern zu eine der Stärken der Sony eBook Reader. Während Sony hier lange Zeit die PDF-Krone tragen durfte, musste man den ersten Platz zuletzt an PocketBook abgeben. Das ändert sich auch mit dem Sony PRS-T3 nicht, denn es gibt hier keinerlei Veränderungen im Vergleich zum PRS-T2.

Für den 6 Zoll Bildschirm sind DIN A4 Fokumente natürlich zu groß …

Es gibt wieder verschiedene Anzeigemodi, wie den 2- und 3-Spaltenmodus. Diese sind besonders für wissenschaftliche Texte interessant, denn dadurch wird die Seite so vergrößert, dass man einen mehrspaltigen Text weitestgehend problemlos lesen kann. Der vergrößerte Bildausschnitt folgt dabei automatisch dem Textfluss von links oben nach links unten und danach von nach rechts oben nach rechts unten. Selbst Dokumente in DIN-A4-Größe kann man so gut lesen. Die Blättergeschindigkeit ist dabei genauso schnell wie im normalen Lesebetrieb. Leider funktioniert der Spaltenmodus aber nur im Hochformat vernünftig, denn im Querformat ist die Zoom-Stufe beschränkt, sodass der Text zu klein bleibt, um diesen lesen zu können.

… mit Hilfe des Spaltenmodus kann man aber auch wissenschaftliche Texte gut lesen

Will man eine Seite ohne speziellen Seitenmodus vergrößern, lässt sich dies mit der von Tablets und Smartphones bekannten Pinch-To-Zoom-Geste erreichen: Man setzt zwei Finger auf den Bildschirm und zieht sie auseinander. Der Textausschnitt zwischen den beiden Fingern wird vergrößert und lesbar. Das gewählte Zoom-Level bleibt bei einem Seitenwechsel erhalten.

Den Text-Reflow-Modus kann man zwar als grundsätzlichen Pluspunkt erwähnen, zum jetzigen Zeitpunkt ist es aber nicht ratsam diesen zu benutzen. Zwar funktioniert dieser ausreichend schnell, allerdings werden bei manchen PDF-Dokumenten Textauschnitte einfach geschluckt und verschwinden. Das fällt natürlich nur auf, wenn es den Lesefluss stört. Dann muss man in eine andere Ansicht wechseln, um den verlorenen Text lesen zu können – nicht besonders praktisch und sicherlich nicht das gewünschte Verhalten.

Auch in PDF-Dateien kann man Notizen schreiben. Dies funktioniert wie vorhin beschrieben. Markierungen und handschriftliche Notizen direkt im Text lassen sich ebenfalls erstellen, wobei dies aber nur im ausgezoomten Zustand möglich ist.

Im Querformat ist die Zoomstufe eingeschränkt, was dazu führt, dass die Lesbarkeit von DIN A4 PDF-Dateien sehr schlecht ist

Wie auch beim Vorgänger, kann man beim PRS-T3 den Seitenbeschnitt vornehmen. Um unnötige Ränder wegzuschneiden, kann man den Bildausschnitt selbst wählen. Optional kann man dies auch automatisch erledigen lassen, was in der Regel ebenfalls ganz gute Ergebnisse liefert. Der Seitenbeschnitt funktioniert auch bei EPUB-Dateien. Das macht die fehlenden Schriftanpassungsoptionen zumindest zum Teil wett (ist allerdings weiterhin kein Ersatz dafür ist!). Kontrast und Helligkeit lassen sich ebenfalls manipulieren. Bei schlecht lesbaren PDF-Dateien kann das durchaus nützlich sein, bei EPUB-Dateien braucht man die Option aber nicht.

Anwendungen und sonstige Optionen

Am Startbildschirm des Sony PRS-T3 befinden sich weiterhin die Punkte „Reader Store“ und „Weitere Angebote“. Der erste Punkt öffnet den Sony eigenen eBook-Store, wohingegen der zweite Punkt den Internetbrowser startet und eine Seite aufruft, welche einen Link zu eBook.de und anderen Partner-Shops enthält. Bevor das geschieht, wird man allerdings aufgefordert sich per Adobe-ID anzumelden.

Es ist somit möglich Adobe-DRM direkt am Gerät zu verwalten, womit der PC zur Autorisierung nicht benötigt wird. Wechselt man zu eBook.de, öffnet sich eine für mobile Geräte angepasste Version des Webshops. Hier kann man eBooks einkaufen und direkt herunterladen. Eine genaue Anleitung wie man eBook.de (und Partnershops) nutzen kann, findest du hier: Anleitung: eBooks kaufen am Sony PRS-T2. Diese wurde zwar für den PRS-T2 geschrieben, gilt aber auch für den PRS-T3. Ansonsten kann man natürlich auch den nach zahlreichen Verschiebungen gestarteten Reader Store nutzen.

Vom Anwendungsbildschirm aus, kann man den Internetbrowser auch selbst starten. Dieser funktioniert ausgezeichnet und hat am eBook Reader Sektor bisher keine Konkurrenz – außer aus eigenem Haus vom PRS-T1 und PRS-T2. Der Browser ist schnell, zeigt die meisten Seiten korrekt an und am wichtigsten: Er verfügt über Text-Reflow. Dank des Reflow-Modus ist es möglich auch längere Artikel zu vergrößern und komfortabel zu lesen, da der Text perfekt an die Displaybreite angepasst wird. Man muss also nicht horizontal hin und her scrollen – was am relativ langsamen E-Ink-Display immer eine Qual ist. Mit den Blättertasten kann man einfach zum nächsten Bildausschnitt wechseln und weiterlesen. Perfekt.

Der Sony PRS-T3 verfügt weiterhin über einen ausgezeichneten Internet-Browser

Der Browser verfügt außerdem über Lesezeichen, womit man sich einfach eine Liste mit den am häufigsten besuchten Webseiten erstellen und so schnell und unkompliziert zu den jeweiligen Homepages wechseln kann. Ein weiterer Pluspunkt des Browsers bzw. des Betriebssystems besteht in der Möglichkeit PDF- und EPUB-Dateien direkt herunterladen zu können. Damit ist es möglich die Onleihe oder andere Verleihservices direkt am Gerät zu nutzen. Einmal eingegeben, werden Logindaten auf Wunsch per Cookies und lokal am Gerät gespeichert.

Die neue Regal-Wellenform-Technik, die Ghosting eleminiert, bringt hier allerdings keine Vorteile. Das Browserfenster wird noch immer vollständig aktualisiert, wenn man den Bildauschnitt verschoben hat.

Neben dem Browser kann man am Anwendungsbildschirm außerdem eine App zum Zeichnen starten, eine um Textmemos per QWERTZ-Tastatur zu erstellen und eine um Bilder am Gerät zu betrachten. Außerdem gibt es die Möglichkeit alle erstellten Notizen anzuzeigen und zu durchsuchen bzw. mit einem Antippen direkt zur entsprechenden Stelle zu springen.

Über den Punkt „Evernote Set-up“ kann man alle nötigen Einstellungen für die Evernote-Clearly Nutzung vornehmen. Es ist möglich verschiedene Ordner bzw. Notizbücher bei Evernote für Upload und Download festzulegen und die automatische Synchronisierung zu aktivieren bzw. deaktivieren. Wie schon zuvor geschrieben, können Notizen direkt aus dem Buch an Evernote gesendet werden, wobei man aber leider immer nur eine Notiz nach der anderen senden kann und nicht z.B. ein ganzes Buch mit Evernote synchronisieren. Dies hat möglicherweise rechtliche Gründe, um zu verhindern, dass der gesamte Buchtext im Internet landet. Aus Nutzersicht ist das allerdings etwas unpraktisch, wenn man die Funktion häufig nutzen will.

Der wahre Mehrwert von Evernote liegt aber sowieso im mit „Clearly“ betitelten Service. Dieser erlaubt es am PC Internetartikel für den eBook Reader aufzubereiten und mit dem Sony PRS-T3 (im EPUB-Format) zu sychronisieren. Surft man also am Computer im Internet und will einen langen Artikel in Ruhe auf der Couch lesen, kann man dies mit dem PRS-T3 nun sehr einfach machen. Am PC benötigt man lediglich ein Plugin für den Internetbrowser, welches dann auf Knopfdruck die nötigen Änderungen vornimmt und den Artikel an Evernote übermittelt. Das alles passiert im Grunde automatisch. Man braucht nur einen (kostenlosen) Evernote Account und den passenden Artikel.

Eine weitere Synchronisierungsoption ist im Vergleich zum PRS-T2 weggefallen. Es ist nun nicht mehr möglich Leseposition, Lesezeichen und Markierungen mit dem Sony Reader Store zu synchronisieren. Der Grund dafür ist vermutlich die fehlende Unterstützung von Txtr (die den Shop für Sony betreiben). Bevor der Reader Store mit Txtr-Unterstützung gestartet wurde, wollte Sony – wie in den USA – vermutlich einen eigenen Shop auf die Beine stellen, der diese Funktionen unterstützt hätte.

Kompatibilität

Wie auch bei der PDF-Funktionalität, muss Sony bei den unterstützten Formaten den Thron inzwischen räumen. Während ältere Geräte wie z.B. der Sony PRS-650 noch alle möglichen unterschiedlichen Datei-Formate problemlos geöffnet haben, begnügt sich der PRS-T3 mit den gängigsten: EPUB, PDF, TXT, JPEG, PNG, GIF, BMP.

Im Grunde deckt man damit vermutlich die meisten Bedürfnisse ab, allerdings ist der Wegfall anderer Formate dennoch Schade. Der PRS-T2 hat ebenfalls nur diese Formate unterstützt., womit dies kein Rückschritt zum Vorjahresmodell darstellt.

Akkulaufzeit

Bei der Akkulaufzeit gibt es keine Überraschungen. Der Sony PRS-T3 wird wie alle unbeleuchteten E-Ink eBook Reader mehrere Wochen durchhalten. Wenn man das Cover mit eingebauten Licht verwendet, sinkt die Akkulaufzeit aber natürlich, da die LED den Strom vom Akku des PRS-T3 bezieht.

Alles in allem gibt es hier nichts auszusetzen und auch keine Auffälligkeiten zu berichten.

Langer Lesespaß, ohne eingebaute Beleuchtung

Software & Synchronisation

Um den Sony PRS-T3 mit Inhalten zu befüllen gibt es, wie immer, mehrere Möglichkeiten.

1.: Man verschiebt die Dateien direkt im Dateiexplorer vom PC auf das Gerät. Dazu muss der PRS-T3 mittels USB an den PC angesteckt sein, womit der eBook Reader als Massenspeicher erkannt wird. Die Handhabung entspricht einem üblichen USB-Stick.

2.: Man nutzt die (wenig beliebte) Sony Reader Software. Der Sony PRS-T3 kann auch über die Reader-Software am PC für Adobe DRM autorisiert werden.

3.: Man benutzt keinen PC und lädt sich die eBooks direkt aus dem Internet. eBooks kann man so entweder direkt im Sony Reader Store oder einem anderen eBook-Shop kaufen (siehe Beschreibung weiter oben im Text). Die Autorisierung mit Adobe DRM lässt sich direkt Gerät einrichten.

Die Software Adobe Digital Editions erkennt den Sony PRS-T3 (noch) nicht (Version 1.7.2.1131). Das gleiche Problem gab es auch schon zum Start des PRS-T1 und PRS-T2. Das wurde später aber behoben. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis man ADE auch mit dem PRS-T3 nutzen kann. Calibre ab Version 1.2.0 erkennt den PRS-T3 bereits.

Der Sony PRS-T3 verfügt außerdem über OTA(Over the Air)-Systemupdates. Das bedeutet, dass die Firmware-Updates für das Gerät automatisch erkannt werden und auf Wunsch direkt heruntergeladen und installiert werden können. Während unseres Tests gab bereits das erste Update. Download und Installation haben problemlos funktioniert.

Fazit

Wie schon beim Sony PRS-T2, ist auch der erste Eindruck vom PRS-T3 ernüchternd – vielleicht sogar noch etwas mehr. Der neue eBook Reader von Sony geht sehr sparsam mit Neuerungen um. Während Sony vor einigen Jahren noch der Technikführer am eBook Reader Markt war und kein Experiment gescheut und keine Technik ausgelassen hat, um das perfekte Leseerlebnis zu erreichen, ist man nun seit 3 Jahren offenbar der Meinung, genau das gefunden zu haben. Seit dem Sony PRS-650 gab es keine nennensweiten Technikupgrades mehr. Von der Experimentierfreudigkeit früher Tage ist jedenfalls nichts mehr zu sehen.

Wenn man bedenkt, dass es am E-Ink Markt seitdem auch keine allzu großen Neuerungen gab (von E-Ink Carta abgesehen), ist das allerdings auch nicht allzu verwunderlich. Schade ist allerdings – und ich weiß, dass mir hier manche nicht zustimmen werden – dass Sony keine eingebaute Beleuchtung nutzt. Der größte Vorteil des Sony PRS-T2 war immer der sehr hohe Kontrast, der nach Meinung vieler Personen durch das Fehlen einer Lichtträgerfolie und eines kapazitiven Touchscreens sichergestellt wurde. Beim Sony PRS-T3 schwindet dieser Kontrastvorteil jedoch ein Stück, sodass das Argument deutlich an Gewicht verloren hat. Hätte eine Lichtträgerfolie den Kontrast wirklich weiter verschlechtert?

Gutes Gerät, aber nicht besser als sein Vorgänger

Abgesehen davon bietet der Sony PRS-T3 im Grunde genau das, was man erwartet hatte. Eine weitestgehend ausgereifte Software, die einfach, übersichtlich und schnell zu bedienen ist. Aber dennoch muss man auch hier Kritik üben, denn im Vergleich zum Vorgänger haben nur sehr wenige Verbesserungen Einzug gehalten. Besonders ärgerlich sind die fehlenden Schriftanpassungsoptionen, die sich seit dem Sony PRS-T1 nicht verändert haben. Hier bietet jeder andere Hersteller mehr.

Das Fazit liest sich nun eigentlich schlechter als der Sony PRS-T3 tatsächlich ist. Es ist selbstverständlich nicht alles schlecht: Die PDF-Anzeigemodi gehören noch immer zu den besten der Branche, die Bedienung geht flott von der Hand, es gibt keinen Registerungszwang, der Browser ist ungeschlagen gut, die Verarbeitung und Haptik des Geräts sind ausgezeichnet und das mitgelieferte Frontcover macht einen hochwertigen Eindruck (auch wenn ich mir eine Version ohne Frontcover wünschen würde!).

Dank dieser (typischen Sony-)Tugenden kann sich der Sony PRS-T3 die gute Note 1,7 holen. Alle die sich nun wundern, wodurch der Unterschied zur sehr guten Bewertung (1,4) des Sony PRS-T2 zustande kommt, die seien auf unseren neuen Notenschlüssel verwiesen.

Als Schlusswort bleibt zu sagen: All jene, die keine eingebaute Beleuchtung brauchen oder wollen, bekommen mit dem Sony PRS-T3 einen sehr guten eBook Reader. Legt man allerdings Wert auf eine möglichst gute Ablesbarkeit in jeder Situation, dann ist man mit einem beleuchteten eBook Reader besser beraten.

Fotos

Vorgänger

Der PRS-T2 ist der Vorgänger des Sony PRS-T3. Als Neuerungen bringt der T3 eine höhere Auflösung und neue Optik mit integriertem Cover mit. Die coverlose Version wird unter dem Label PRS-T3S verkauft.

Datenblatt

Technische Daten: Sony PRS-T3
AllgemeinHerstellerSony
Markteinführung2013
Verfügbare FarbenSchwarz, Weiß, Rot
Wassergeschütztnein
GrößeMaße160 x 109 x 11,3 mm
Gewicht200 g
DisplayDisplaytechnologieE-Ink Pearl
Displaygröße6 Zoll
Displayauflösung1024x758 Pixel
Pixeldichte212 ppi
Farbtiefe16 Graustufen
Touchscreenja, Infrarot
Eingebaute Beleuchtungnein
Blaulichtreduktionnein
Plane Frontnein
VerbindungenUSBja, USB 2.0 (Micro USB)
Bluetoothnein
WLanja, 802.11 b/g/n
GSM / UMTSnein
SpeicherInterner Speicher2GB
Speicherkartenerweiterungja, MicroSD-Karte
FunktionenBetriebssystemAndroid 2.3
Lautsprechernein
Text-to-Speechnein
Blättertastenja
Unterstützte Dateiformate

ePub, PDF, TXT, JPEG, PNG, GIF, BMP

Unterstützte DRM-Dateiformate

Adobe DRM (PDF & ePub)

SonstigesAkkulaufzeit / AkkukapazitätBis zu 2 Monate
Lagesensornein
Integrierter eBook Storeja
Sonstiges

15 Wörterbücher, Webbrowser, Evernote Clearly, Integriertes Frontcover

Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren