Tolino Vision 2 offiziell vorgestellt, inklusive Video
Wie haben vorab ja schon davon berichtet, nachdem Thalia Österreich in einem Prospekt damit geworben hat – heute gibt’s die offizielle Ankündigung: Die Tolino-Allianz bringt den Vision 2 auf den Markt. Der Nachfolger des ersten E-Ink Carta Geräts der Buchhandelsallianz erscheint damit nur rund ein halbes Jahr später und bringt auch gleich ein paar sehr sinnvolle Neuerungen mit.
Der Tolino Vision 2 nutzt weiterhin die E-Ink Carta Displaytechnik die man bereits vom Vorgänger und mittlerweile auch einer Hand voll anderer eBook Reader kennt. Die Auflösung beträgt wieder 1024x758 Pixel bei einer Displaydiagonale von 6 Zoll (212 ppi). Die Bedienung erfolgt in erster Linie über den Touchscreen, wobei die Gehäusevorderseite weiterhin plan ist und damit den altbekannten Tabletlook nutzt. Eine Beleuchtung ist natürlich ebenfalls wieder dabei, die wieder über einen dedizierten Hardwareknopf angesteuert werden kann.
Alte, neue Optik
Optisch hat sich allerdings dennoch etwas verändert: Der Vision 2 macht Schluss mit den braunen Farbakzenten. Während die Farbwahl vom Tolino Shine zum Vision schon ein wenig zurückhaltender geworden ist, fehlt der Braunton nun völlig. Stattdessen folgt ein typisch schwarzes Gehäuse, das zumindest in meinen Augen auch deutlich attraktiver aussieht. Abgesehen davon hat sich an der Bauform aber zunächst nichts geändert, sodass auch die Maße mit 163 x 114 x 8,1 mm gleich geblieben sind.
Unter der Haube dürfte sich allerdings doch die eine oder andere Kleinigkeit geändert haben, denn das Gewicht ist um 4 Gramm geringer als beim Vorgänger und liegt nun bei 174 Gramm.
Als wichtigste Neuerung ist ohne Zweifel der Wasserschutz mit Nanoversiegelung zu nennen. Die Technik hierfür stammt von HZO. Der Wasserschutz erfolgt dabei nicht traditionell über ein Dichtmachen des Gehäuses sondern indem die Elektronik des Geräts versiegelt wird. Dafür werden die einzelnen Komponenten in ein spezielles Flüssigkeitsbad getaucht. Danach perlt das Wasser einfach von den Komponenten ab, wodurch das Schadenspotential durch Kurzschlüsse oder spätere Korrosion eleminiert wird. Somit kann man mit dem Vision 2 auch unbesorgt in der Wanne o.ä. lesen. Damit ist es der dritte eReader (neben Kobo Aura H2O und PocketBook Aqua) der ab Werk einen solchen Schutz besitzt. Interessanterweise gibt es hier keinerlei Namenszusatz der auf den Wasserschutz schließen lässt.
Bedauerlicherweise ist dem Wasserschutz aber eine Sache zum Opfer gefallen: Auf eine Speicherkartenerweiterung müssen Tolino Vision 2 Käufer künftig verzichten. Der interne Speicher misst 4 GB, wobei aber nur rund 2 GB für den Nutzer zur Verfügung stehen. Der Wegfall der Erweiterungsmöglichkeit ist in jedem Fall sehr bedauerlich, wobei man aber glücklicherweise weiterhin Zugriff auf die Tolino Cloud hat und so zumindest eine Alternativlösung geboten wird (die aber ohne Zweifel nicht jedem gefallen dürfte). Der Micro-USB-Anschluss ist übrigens nicht durch eine Abdeckung ö.ä. geschützt.
Blättern mit rückseitigem Antippen
Neu ist wiederum die Tap2Flip Funktion, mit der man einfach nur auf die Rückseite des Vision 2 tippen muss und schon wird umgeblättert. Im nachfolgenden Video wird die Funktionalität sehr gut veranschaulicht und gefällt mir auf den ersten Blick ausgesprochen gut. Sofern das Ganze nicht fehleranfällig ist, d.h. keine unbeabsichtigte Blättervorgänge stattfinden, darf man sich jedenfalls über einen brauchbaren Komfortbonus freuen.
Die Rückseite ist dabei nicht mit einer speziellen Taste versehen (zumindest nicht sichtbar), sodass man in einem bestimmten Bereich offenbar freie Wahl hat, wo man den Finger ansetzt. Ansonsten kann man natürlich weiterhin mit einer Wischgeste oder einem Antippen auf’s Display umblättern. Der kapazitive Startknopf ist ebenfalls weiterhin vorhanden.
Wie gewohnt kann der Tolino Vision 2 bei den bisherigen Tolino Partnern erworben werden, wozu neben Thalia u.a. auch die (mittlerweile 100 prozentige) Weltbild-Tochter Buecher.de gehört. Der Preis bleibt mit 129 gleich wie beim Vorgänger, womit die Neuvorstellungen der Konkurrenz durchaus teuer erscheinen. Die neuen E-Ink Carta eBook Reader von Amazon, Kobo und PocketBook kosten allesamt zwischen 169 und 189 Euro. Damit kämpft der neue Vision weiterhin mit dem Kindle Paperwhite um die Gunst der Kunden.
Es wird das erste Weihnachtsgeschäft für den neuen eReader sein und man darf gespannt sein wie hoch die Kundenakzeptanz ausfallen wird. Wenn man bedenkt, dass sich der Tolino Shine im vergangenen Jahr trotz der älteren E-Ink Technik blendend verkauft hat und die Tolino Allianz direkt einen 12 prozentigen Marktanteil gewinnen konnte, dann stehen die Zeichen jedenfalls gut. Der Verkaufsstart ist für November geplant, wobei ein Test ein kurzer Vorab-Test des Geräts bei uns voraussichtlich in den kommenden Tagen folgen wird.
Bis dahin könnt ihr euch die Zeit mit dem offiziellen Vorstellungsvideo vertreiben:
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