Barnes & Noble Nook Glowlight Modellpflege

Geschätzte Lesezeit: 3:44 min.

Lange wurde spekuliert wann denn der neue Barnes & Noble Nook eBook Reader vorgestellt werden würde. Heute haben die Spekulationen endlich ein Ende, denn der US-Buchhändler hat das Lesegerät nun endlich aktualisiert.

Der eBook Reader hört wieder auf den Namen Nook Glowlight und stellt eine relativ unaufgeregte Modellpflege des alten Geräts dar.

Nook Glowlight mit verbessertem Bildschirm

Der Nook Glowlight ist wieder mit einem E-Ink Pearl Bildschirm ausgestattet, der diesmal aber mit 1024×758 Pixel auflöst. Außerdem wird Regal-Wellenform-Technik mit dabei sein, wobei ich im Video (siehe unten) nicht sehen konnte ob es sich um die gleiche Technik wie beim Kobo Aura oder beim Sony PRS-T3 handelt.

Natürlich nicht fehlen darf eine eingebaute Beleuchtung. Der Nook Glowlight der ersten Generation war der erste eBook Reader (nach dem Sony PRS-700 vor einigen Jahren), der eine Frontbeleuchtung genutzt hat. Dementsprechend holprig fiel der Start auch aus, denn die Beleuchtung war nicht nur ungleichmäßig und hat den Kontrast deutlich verschlechtert, die Lichtträgerfolie war zudem auch noch besonders anfällig auf Kratzer und sonstige Beschädigungen, was wiederum helle Lichtflecken zur Folge hatte.

Verbesserte Beleuchtung am Nook Glowlight (2013)

Beim Nook Glowlight 2013 soll das jedenfalls nicht mehr passieren. Außerdem wurde die Beleuchtung deutlich gleichmäßiger – den Fotos nach zu urteilen, scheint die Ausleuchtung sehr gut zu sein. Die Farbtemperatur bewegt sich aber weiterhin im bläulichen Bereich – jedoch weit weniger als beim Vorgänger. Hier scheint Barnes & Noble auf jeden Fall deutliche Verbesserungen vorgenommen zu haben, sodass man in dieser Hinsicht wieder vernünftig konkurrieren kann.

Ein Schritt vorwärts, zwei zurück – mit dem Nook Glowlight

Abgesehen vom Bildschirm scheint man beim neuen Nook Glowlight aber ein paar Schritte rückwärts gemacht zu haben. Da ist zunächst der Wegfall der Blättertasten zu nennen. Es ist immer praktisch, wenn ein eBook Reader über eigene Hardwaretasten zum Umblättern verfügt – die gibt’s hier nun aber nicht mehr. Schade.

Ebenfalls weggefallen ist der MicroSD-Karteneinschub. Der Nook Glowlight verfügt über einen 4 GB großen internen Speicher, wovon 2,5 GB nutzbar sind. Davon wiederum sind allerdings 2 GB für Barnes & Noble Inhalte reserviert, d.h. nur 500 MB können vom Nutzer für extern aufgespielte eBooks verwendet werden. Das gab’s zwar schon beim alten Nook, aber da konnte man den Speicher zumindest erweitern.

Abgespeckt hat der Nook dann zumindest auch an einer Stelle, wo es Sinn macht: Dem Gewicht. Der Nook Glowlight bringt nur 175 Gramm auf die Waage, womit er neben dem Kobo Aura zu den leichtesten beleuchteten eBook Readern zählt. Das Gerät wird nur in der Farbe Weiß erhältlich sein, was aufgrund erhöhter Schmutzempfindlichkeit nicht unbedingt meine erste Wahl gewesen wäre. Außerdem dürfte der E-Ink Bildschirm durch den reinweißen Rahmen grauer wirken als bei der Konkurrenz, was zumindest optisch kein Effekt ist, den man gerne erreichen möchte.

Bei der Software gibt es offenbar nur kleinere Veränderungen und optische Anpassungen, was verwunderlich ist, da Barnes & Noble immerhin 18 Monate Zeit hatte, sich dafür ins Zeug zu legen. Immerhin bleibt der Nook für Bastler weiterhin interessant und nutzt Android 2.1. Um die älteren beiden Nook eBook Reader hat sich eine aktive Modding-Community gebildet.

Nook Glowlight als Kindle Paperwhite Konkurrenz?

Unterm Strich stellt man sich jetzt aber unweigerlich die Frage, warum man den Nook Glowlight dem Kindle Paperwhite vorziehen sollte. Der erweiterbare Speicher und die Blättertasten – beides Dinge die den Vorgängern einen Vorteil gegenüber dem Amazon eBook Reader gegeben haben – gibt’s nicht mehr. Schlimmer noch: Die Speichereinschränkung ist sogar noch restriktiver als beim Kindle Paperwhite. Bei Amazon ist der Speicher zwar insgesamt kleiner, aber der frei verfügbare Speicher trotzdem mehr als doppelt so groß.

Der Preis wird bei 119 US-Dollar liegen, was dem gleichen Preis des Amazon Konkurrenten (mit Werbung) entspricht. Damit könnte es sehr schwer werden, Kunden vom neuen Nook zu überzeugen – besonders weil Amazon eben auch die bessere Bildschirmtechnik bietet.

Letztendlich fehlt es dem neuen Nook Glowlight an Alleinstellungsmerkmalen, die ihn von der Konkurrenz abheben. Weder in Hinblick auf die Software, noch bei der Hardware oder beim Preis gibt es irgendwelche Vorteile die man woanders nicht auch findet. Es würde mich daher nicht wundern, wenn der Preis des neuen Nook Glowlight bald wieder unter der 100 US-Dollar-Marke angekommen ist.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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