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Barnes & Noble entlässt CEO, Expansionspläne am Prüfstand?

Geschätzte Lesezeit: 1:52 min.

Nachdem Barnes & Noble vor wenigen Tagen die katastrophalen Nook-Unternehmenszahlen bekanntgegeben und in Zuge dessen angekündigt hat, dass man keine weiteren Tablets mehr produzieren wolle, setzt man die Kurskorrektur nun an anderer Stelle ebenfalls fort. Barnes & Noble CEO William Lynch verlässt das Unternehmen. Nach Außen hin trennen sich Lynch und der Buchhändler im Guten, aber eigentlich wurde der Vertrag des CEO erst im März 2013 um weitere zwei Jahre verlängert.

Der nun doch recht plötzliche Weggang und die zuvor präsentierten schlechten Unternehmenszahlen deuten jedenfalls darauf hin, dass Lynch gefeuert wurde bzw. man ihm angeraten wurde zu gehen. Die zweijährige Verlängerung ist damit jedenfalls hinfällig. Der ehemalige CEO verlässt Barnes & Noble aber mit einer ordentlichen Abfindung in Form eines Aktienpakets, sodass der Abschied wohl nicht allzu schmerzlich sein sollte.

Digital vs. Retail

Überraschenderweise hat Barnes & Noble die Stelle des CEO nicht neu besetzt. Stattdessen übernehmen verschiedene Führungskräfte innerhalb des Unternehmens neue Aufgaben um so die Lücke zu füllen und die Digitalsparte von der Retailsparte besser zu trennen. Eine Abspaltung des verlustreichen Nook-Geschäfts steht nach wie vor im Raum. In der Vergangenheit wurde bereits mehrmals gemutmaßt, dass eine Übernahme der Nook-Sparte durch Microsoft und des Retail-Geschäfts durch den Mehrheitseigentümer Leonard Riggio erfolgen könnte.

Man darf aufgrund der neuen Personalstruktur gespannt sein, welche Kurskorrekturen noch folgen werden. Im Speziellen wird man vermutlich auch einen genauen Blick auf die ehrgeizigen Expansionspläne werfen. Barnes & Noble wollte laut Lynch noch in diesem Jahr in 10 internationale Märkte expandieren. Nach dem Weggang des CEO könnten die Pläne nun aber neuerlich am Prüfstand stehen.

Die erstmalig ausländische Geschäftstätigkeit von Barnes & Noble in Großbritannien dürfte wohl nicht wie verhofft verlaufen sein. Noch bevor die letzten Unternehmenszahlen bekanntgegeben wurden, hat der Buchhändler die Nook-Geräte bereits preisgesenkt verkauft. Es stellt sich daher natürlich auch die Frage, ob eine weitere massive Expansion im Moment nicht zu viel des Guten ist. Immerhin unterscheiden sich Märkte wie Deutschland oder Frankreich noch stärker vom amerikainischen Heimatmarkt, sodass eine Ausweitung des Geschäfts noch schwieriger sein dürfte als nach Großbritannien.

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