Bookeen stellt zwei eBook Reader mit neuem DRM vor

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Bookeen war hierzulande vor geraumer Zeit kein unbekanntes Unternehmen: Im Jahr 2012, noch bevor sich die Tolino-Allianz geformt hat, bot Thalia zwei unterschiedliche eReader des französischen Unternehmens an. Der Bookeen HD Frontlight stand damals in Konkurrenz zu Kindle Paperwhite und Kobo Glo und machte eine gute Figur. Nachdem Thalia aber schließlich  einen anderen Weg ging und Tolino das Licht der Welt erblickte, flog Bookeen aus dem Sortiment und war damit auch relativ schnell vom deutschen Markt verschwunden.

In der Zwischenzeit waren die Franzosen aber nicht untätig und stellen nach mehreren eReader-Generationen nun zwei weitere neue eBook Reader vor: Den Bookeen Diva HD und den Bookeen Diva.

Erster Bookeen eReader mit Nachtlichtfunktion

Wie der Name schon verrät, ist der Bookeen Diva HD das bessere der beiden Geräte. Es nutzt einen 6 Zoll E-Ink Carta Bildschirm mit einer Auflösung von 1448×1072 Pixel. Damit kommt der eBook Reader auf eine Pixeldichte von 300 ppi. Das entspricht dem üblichen Standard in der Preisklasse von 140 Euro – so viel kostet der Diva HD.

Ebenfalls mit dabei ist eine blaulichtreduzierte Beleuchtung – ein Novum für Bookeen. Das Licht lässt sich so wahlweise zwischen kühl-weiß und warm-weiß umschalten. Der interne Speicher von 16 GB ist großzügig bemessen und kann nicht erweitert werden.

Die Bedienung erfolgt über einen kapazitiven Touchscreen, sowie Schaltflächen zum Blättern und eine Menütaste. Als ungewöhnlich dürfen zwei Dinge erwähnt werden: Erstens fällt die Akkukapazität mit 1.900 mAh üppig aus. Andere Hersteller verkleinern die Akkus zur Gewichts- und Kostenreduktion seit Jahren. Dementsprechend darf man von längeren Laufzeiten ausgehen, als man das von so manch anderem 6 Zöller gewohnt ist.

Hohes Gewicht und dickes Gehäuse

Zweitens ist das Gewicht mit 240 Gramm verhältnismäßig hoch. Zum Vergleich: Der Tolino Shine 3 bringt nur 166 Gramm auf die Waage. Der Unterschied ist erfahrungsgemäß auch nach kurzer Lesezeit spürbar, insbesondere wenn man den eReader auch noch mit einer passenden Hülle benutzt. Auch die Dicke ist mit 1,5 Zentimetern merklich größer als bei anderen modernen eReadern.

Der zweite eBook Reader – der Bookeen Diva – ist eine abgespeckte Einsteiger-Version. Als Bildschirmtechnik kommt ebenfalls E-Ink Carta zum Einsatz, allerdings mit einer Auflösung von 1024×758 Pixel (212 ppi) und ohne blaulichtreduzierte Beleuchtung. Während der interne Speicher mit 16 GB gleich groß ist, muss man sich hier mit einer Akkukapazität von 1.200 mAh begnügen. Das Gewicht wird ebenfalls mit ca. 240 Gramm angegeben. Für den Bookeen Diva werden 110 Euro fällig.

Neues Open-Source-DRM für einfachere Nutzung

Zusammen mit der neuen Hardware implementiert Bookeen auch das „LCP“-DRM (Licensed Content Protection). Dieses soll für Bookeen mittelfristig ein Ersatz für Adobe DRM sein und die einfachere Nutzung von urheberrechtlich geschützten Material möglich machen.

Es ist als anbieterunabhängige Lösung der non-profit Readium Foundation entwickelt. Für Anbieter entstehen keine Transaktionskosten, LCP kann in beliebige eReading-Applikationen integriert werden und der eBook-Verkäufer ist gleichzeitig der DRM-Lizenzgeber. Dank letzterem sind keine Registrierungen bei anderen Anbietern nötig.

LCP-DRM ist hierzulande besser als CARE-DRM bekannt und kommt seit geraumer Zeit auch bei der Onleihe zum Einsatz. Die Unterstützung klappt bei Mainstream-eReadern wie der Tolino-Familie bisher noch nicht ganz reibungslos. Man darf annehmen, dass Bookeen mehr Arbeit in die Adaption gesteckt hat, da sich die Hälfte der Pressemitteilung um das neue DRM dreht.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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