Kobo konsolidiert eBook Reader Sortiment: Kobo Glo HD, Aura, Aura H2O

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Als Kobo im Jahr 2011 in Deutschland den den Start gegangen ist, konnte das kanadische Unternehmen mit dem schlichten Design, der aufgeräumten Software und der guten Hardware des Touch eReaders überzeugen und schnell Sympathien gewinnen. Auch mit dem Kobo Glo als erstes beleuchtetes eReader-Modell am deutschen Markt lief es offenkundig sehr gut, erst mit dem Aura schien man 2013 ein wenig den Anschluss zu verlieren – besonders da hierzulande der Tolino Shine gestartet war und Amazon mit der E-Ink Carta Exklusivität einen für die Konkurrenz durchaus schmerzlichen Coup gelandet hat.

Die folgenden Monate waren (in Deutschland) von Preis- und Bundleaktionen gekennzeichnet. Der Aura war für eine unverbindliche Preisempfehlung von 149 Euro (50 Euro mehr als der Tolino Shine, 20 Euro teurer als der Kindle Paperwhite) wohl nur schwerlich an den Kunden zu bringen. Die plane Gehäusefront des Geräts wurde zwar fast ausnahmslos gelobt, als Alleinstellungsmerkmal dürfte sie aber wohl nicht ausgereicht haben.

Kobo Glo HD erweitert das Sortiment

Es folgte zumindest aus deutscher Kundensicht ein relativ ruhiges Jahr (Oktober 2013 bis Oktober 2014) für Kobo. Das änderte sich dann schlagartig, als schließlich der Aura H2O vorgestellt wurde, der mit dem per IP67-zertifizierten wasserdichten Gehäuse, dem hochauflösenden E-Ink Carta Display mit einer 6,8 Zoll Diagonale und der ausgesprochen gleichmäßigen und konrastverbessernden Beleuchtung für sehr gute Kritiken sorgte. Einzig der Preis liegt weiterhin deutlich über dem eBook Reader Schnitt: 179 Euro muss man für das Premium-Gerät auf den Tisch legen.

Damit war auch unklar, welche Strategie das Unternehmen für das laufende Jahr verfolgen wird, denn die 6 Zöller Kobo Glo und Aura (sowie der unbeleuchtete Kobo Touch) waren mit ihren Pearl-Displays für 100 bis 130 Euro schon im Weihnachtsgeschäft nicht mehr wirklich konkurrenzfähig. Dass Kobo im Oktober 2014 nur ein neues Gerät vorgestellt hat, kam deshalb auch sehr überraschend.

Nach Ostern folgte aber schließlich die Vorstellung des Kobo Glo HD, der mit dem E-Ink Carta Display mit einer Auflösung 1448×1072 Pixel in den Gefilden des Kindle Voyage wildert, gleichzeitig aber nur 129 Euro kostet (ab 1. Juni 2015 ist das Gerät in Deutschland erhältlich).

Ältere Geräte müssen weichen

Damit räumt Kobo nun auch das eigene eBook-Sortiment auf. Während auf den länderspezifischen Seiten des Unternehmens weiterhin alle Modelle aufgelistet werden, zeigt die globale Kobo-Homepage nur noch die Modelle Glo HD, Aura H2O und Aura. Kobo Aura HD, Touch, Mini und Glo werden ebenso wie die Tablets Arc 7 HD und Arc 10 HD nur noch zu den Support-Seiten verlinkt. Diese Geräte werden also über kurz oder lang höchstwahrscheinlich auch aus dem Sortiment der deutschen Partner-Shops verschwinden.

Gespannt bin ich allerdings, ob der Kobo Aura ebenfalls ein E-Ink Carta Upgrade erhalten wird. Immerhin haben quasi alle anderen beleuchteten 6 Zoll E-Ink Pearl Modelle die sich noch am Markt befunden haben, eine Aktualisierung des Displays spendiert bekommen, oder sollen in Kürze umgestellt werden. Es würde jedenfalls durchaus Sinn machen, denn so könnte man den Aura preislich unter dem Glo HD anbieten und würde die wichtigsten Preissegmente (als Konkurrenz für Kindle Paperwhite und Tolino Shine) abdecken.

Auch der noch nicht vorgestellte eBook Reader der unter dem Codenamen „Pika“ bereits in der Kobo-Software aufgetaucht ist, würde zu dieser Strategie passen. Der Name und die Auflösung (800×600 Pixel) lassen vermuten, dass es sich um ein kleines 5 Zoll Modell handelt, das die Nachfolge zum Kobo Mini antritt. Das Gerät wird aber wohl zumindest ein E-Ink Pearl Display (oder vielleicht sogar Carta) und eventuell eine eingebaute Beleuchtung besitzen.

So würde Kobo dann ein günstiges 5 Zoll Gerät anbieten, einen Standard-6-Zöller mit typischer (fast) XGA-Auflösung, ein hochauflösendes Modell und ein hochpreisiges Premium-Gerät mit größerer 6,8 Zoll Displaydiagonale.

Das nächste Update des Kobo-Portfolios wird wohl im September oder Oktober stattfinden. Spannend bleibt dabei außerdem, ob das Overdrive-Sortiment dann bereits seinen Weg in das Kobo-Angebot finden wird (mehr dazu in: Kobo und Rakuten gehen in die Offensive).

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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