Shell entschuldigt sich für Probleme bei der Kindle Paperwhite Aktion

Geschätzte Lesezeit: 10:27 min.

Dass der Kindle Paperwhite zu den beliebtesten Lesegeräten gehört, ist kein Geheimnis. Die Nachfrage nach dem eBook Reader war auch bei diversen Preisaktionen von Amazon relativ groß, sodass ein Angebot sogar vorzeitig eingestellt wurde.

Dass es im Zuge des Super-Schnäppchens bei Shell Clubsmart daher zu einem großen Ansturm kommen würde, war vielen Personen schon von vornherein klar. Für umgerechnet zwischen 10 und 15 Euro ließen sich genügend Punkte sammeln, um den Kindle Paperwhite als Prämie einzulösen.

Das war zumindest der Plan, denn der ging sowohl für viele Schnäppchenjäger als auch Shell nur teilweise auf. Die Prämienhomepage ist bereits vor dem offiziellen Start der Aktion um 10 Uhr abgestürzt und war nicht mehr erreichbar. Auch in den folgenden Stunden platzte der Clubsmart-Server aus allen Nähten, sodass sich die Prämie nur mit viel Glück einlösen ließ. Besonders frustrierend: Viele Nutzer beschwerten sich darüber, dass sie es bis zur Bestellseite geschafft haben, der letzte Schritt um die Prämie einzulösen dann aber wieder mit einer Fehlermeldung quittiert wurde. Und das mehrmals.

Warum hat Shell nicht die Notbremse gezogen?

Der Ärger unter den Schnäppchenjägern war so groß, dass sogar viele reichweitenstarke, überregionale News-Seiten über den vermurksten Aktionsablauf berichtet haben. In meinen Augen hat sich Shell hier in erster Linie zwei Dinge vorzuwerfen:

Innerhalb von 3 Stunden waren alle Geräte vergeben

  1. Die Schoko-Sammelaktion hätte rechtzeitig gestoppt, pausiert oder verändert werden müssen, damit die 999 Punkte nicht ganz so billig erreicht werden hätten können. Hätte man einen Gegenwert von 50 oder 60 Euro investieren müssen (statt 15 Euro) um die benötigten Punkte zu sammeln, wäre das für eBook-Interessenten ebenfalls ein tolles Schnäppchen gewesen. Das Horten von Kindle Paperwhites in einer Familie oder zum Verkauf über eBay wäre dann aber sicherlich weniger attraktiv gewesen, sodass der Ansturm letztendlich kleiner ausgefallen wäre.
  2. Shell wusste natürlich schon im Vorfeld, dass die Aktion eine riesige Aufmerksamkeit generiert hat. Einerseits ließ sich das an den Meldungen im Internet problemlos verfolgen, andererseits gab’s sicher irgendein Feedback von den Pächtern, deren Schokoriegelverkäufe explodiert sein dürften und die damit einhergehend zum Aktionsstart einen Ansturm auf die Tankstellen vermeiden wollten. Die Aktion wurde von Shell daher auch ins Internet verlegt, wobei man offenbar vergessen hat die Serverarchitektur entsprechend anzupassen.

Das Ergebnis ist bekannt. Immerhin 10.000 Kindle Paperwhites wurden als Prämie vergeben, aber viele verärgerte Nutzer gingen mit leeren Händen aus.

Shell äußert sich zum Ablauf

Um die Wogen ein wenig zu Glätten hat Shell kurz darauf eine Stellungnahme veröffentlicht, in der man sich für den Ablauf entschuldigt. Gleichzeitig wirbt man aber auch für ein wenig Verständnis, denn immerhin habe man schon die fünffache Menge an Kindle Paperwhites bestellt.

So heißt es in der Stellungnahme: „Liebe Clubsmart-Kunden, am vergangenen Freitag haben viele von Ihnen versucht, Clubsmart-Punkte online gegen zwei besonders attraktive Prämien – einen Kindle-e-Reader oder einen Amazon-Gutschein – einzulösen. Wir sind uns bewusst, dass die Einlösung dieser Prämien nicht reibungslos verlaufen ist. Zwar haben wir bereits das Fünffache der üblichen Menge bereit gehalten, dennoch waren sowohl der Kindle als auch die Amazon-Gutscheine bereits nach rund drei Stunden vergriffen. Das hat bei all denen, die nicht zum Zuge gekommen sind, für Verärgerung gesorgt. Dies tut uns aufrichtig leid.“

Immerhin heißt es, dass es weiterhin wechselnde Top-Prämien geben wird, sodass die gesammelten 999 (und mehr) Punkte in Zukunft ja weiterhin eingelöst werden können. Ob es wieder solche Mega-Schnäppchen geben wird, darf allerdings bezweifelt werden.

Meldung vom 2. Mai 2014: Kindle Paperwhite bei Shell nach massiven Serverproblemen „ausverkauft“

Gestern haben wir noch einen Artikel zur heute gestarteten Kindle Paperwhite Aktion bei Shell Clubsmart veröffentlicht, damit auch alle eBook Reader Fans zu ihrem Schnäppchen kommen. Der ganze Spuk ist allerdings schon kurz nach dem Start wieder vorbei. Um Punkt 10 Uhr sollte die Aktion eigentlich losgehen und der Kindle Paperwhite als Prämie freigeschaltet werden. Wie in unserem Forum aber bereits vor 10 Uhr berichtet wurde, waren die Shell Server dem Ansturm aber schon vorher nicht gewachsen.

Als um kurz vor 11 Uhr noch immer nichts ging, wurde auf der Clubsmart-Homepage ein Statement veröffentlicht. In diesem bittet der Erdölkonzern um Verständnis. Wörtlich heißt es darin: „Aufgrund hohen Verkehrs auf unserer Website www.shellsmart.com konnte die Kindle-Aktion bei Shell ClubSmart leider nicht wie angekündigt um 10:00 live geschaltet werden. Wir sind uns des Problems bewusst und arbeiten an einer Lösung. Wir bitten um Verständnis und Geduld.“

Keine Geduld, wenig Verständnis

Tja, Geduld hatten die Schnäppchenjäger wohl nicht, denn auch danach ging alles nur im Schneckentempo voran. Shell dürfte auch keine echte Handlungsmöglichkeit besessen haben. Die Homepage am Fenstertag auf einen größeren Server umzuziehen, war wohl keine Option. Da es solche Probleme ansonsten nicht gibt, war man auf Komplikationen dieser Art wohl nicht vorbereitet. Im Grunde dürfte es also darauf hinausgelaufen sein, dass man die Aktion bei Shell vielleicht mit gelegentlichen Serverneustarts nur aussitzen konnte.

Auch mit dem Verständnis sieht es in weiten Teilen schlecht aus, denn sowohl auf Facebook, als auch bei Twitter haben sich innerhalb kurzter Zeit die Negativkommentare zur vermurksten Aktion gehäuft. Dabei sind Meldungen besonders auf Twitter recht eindeutig (siehe Ende des Artikels).

PR-Desaster für Shell – selbst schuld oder nicht?

Die Welt spricht von einem PR-Desaster, allerdings bin ich mir ehrlich gesagt nicht so sicher, ob man Shell hier einfach so unreflektiert die Schuld für die Zustände geben kann. Die Aktion hatte schon im Vorfeld große Wellen geschlagen und wurde auf Schnäppchenseiten und auch vielen anderen Webseiten beworben (u.a. auch bei uns). Auch auf Twitter wurde die Shell-Schnäppchenjagd schnell zu einem Gesprächsthema.

Dass Shell die Situation nicht richtig erkannt hätte, kann man in meinen Augen allerdings nicht behaupten, denn anstatt die Schnäppchenjäger zu den Tankstellen zu schicken (da hätten die Pächter wohl nur wenig Freunde gehabt eine Hundertschaft von Kindle-Jägern in aller Früh begrüßen zu dürfen), hat man die Aktion kurzerhand komplett ins Internet verlegt. Man wusste schon, dass der Ansturm riesig sein würde. Außerdem gab man an, dass die fünffache Menge des ansonsten Üblichen bestellt wurde. Was das bedeutet, wusste man im Vorfeld natürlich nicht. Wie sich dann aber herausgestellt hat, waren es im Endeffekt 10.000 Kindle Paperwhite, die Shell für die Aktion vorgesehen hat – ursprünglich also nur 2.000 Stück.

Objekt der Begierde: Ein Kindle Paperwhite 2

Sind 10.000 bereitgestellte Geräte wirklich zu wenig? Die Schnäppchenjäger die leer ausgegangen sind, werden wohl mit einem beherzten „Ja“ antworten. In meinen Augen kann man Shell hier aber nicht viel vorwerfen. Dass die Server überrannt werden könnten und die Aktion nur solange läuft wie der Vorrat reicht, wussten die Schnäppchenjäger schließlich schon im Vorfeld. Nicht umsonst sind alle pünktlich um 10 Uhr vor dem PC gesessen.

Wenn man davon ausgeht, dass ein Teil der Kindle Paperwhites bei eBay landen wird und einige Nutzer wohl auch mehrere Clubsmart Mitgliedschaften abgeschlossen haben um die Aktion mehrfach wahrnehmen zu können (über Familie und Freunde), dann muss man sich schon die Frage stellen, was denn eine ausreichende Menge gewesen wäre. 20.000, 50.000 oder 100.000 Stück?

Dabei sollte man sich vielleicht auch im Hinterkopf behalten, dass die Kindle Paperwhites natürlich auch von Amazon bereitgestellt werden müssen. Auch wenn die Aktion für den Versandriesen mit Sicherheit eine feine Sache war – immerhin gibt niemand Amazon die Schuld für die Geräteknappheit und man hat einen Haufen neuer Kunden gewonnen – Amazon hat wohl auch nur wenig Lust sich das eigene Geschäft mit einer solchen Aktion kaputt zu machen. Wenn Shell die zehnfache Menge an Kindle Paperwhites bestellt hätte, dann wäre die Aktion vermutlich zwar länger gelaufen, die Nachfrage nach den Geräten wäre dann aber bei Amazon wohl in nächster Zeit ziemlich zurückgegangen. Das Preisbewusstsein lässt sich so recht schnell zerstören, denn es zeigt sich schon jetzt, dass der Konkurrenzkampf zwischen der Tolino-Allianz und Amazon seine Spuren hinterlässt. 129 Euro gelten vielen Personen schon als zu viel; 99 Euro ist der Preis den die Anbieter nun anpeilen sollten.

In rund zwei Stunden wurden alle Geräte vergeben

Auch wenn es jetzt viele lange Gesichter gibt, man sollte sich bei so einer Aktion auf jeden Fall im Klaren darüber sein, dass man für umgerechnet 15 Euro keinen 100 prozentigen Deal erwarten darf. Nicht umsonst hat sich die Aktion in windeseile verbreitet – sie war zu gut um war zu sein.

So sind die bereitgestellten 10.000 Kindle Paperwhite in rund 2 Stunden alle weg gewesen. Um 12:59 war Shell Clubsmart offiziell „Out of Stock“.

Noch vor 13 Uhr waren alle 10.000 Geräte vergeben

Ob Shell nochmal nachlegt und versucht die Meute zu beruhigen, darf bezweifelt werden. Die PR-Abteilung des Unternehmens bleibt trotz des Social-Media „Shitstorms“ (wie es auf Neudeutsch so schön heißt) stumm. Würde man sich jetzt um weitere Geräte bemühen, dann wäre der nächste Ansturm wohl kaum kleiner und diejenigen die dann wieder leer ausgehen, dürften dann genauso enttäuscht sein und dem Frust auch entsprechend Luft machen. So gesehen ist die beste Taktik jetzt wohl: Füße still halten.

Achja, die Amazon.de 5 Euro Gutscheine sind ebenfalls bereits ausverkauft – das scheint allerdings niemanden wirklich zu interessieren.

Nachfolgend noch ein paar Stimmen verschiedener Twitter-Nutzer:

Meldung vom 26. März 2014: Schokoriegel kaufen, Kindle Paperwhite bekommen

Dass diverse Aktionsverkäufe bei Amazon mitunter auch seltsame Blüten treiben, ist schon länger bekannt. Der Versandhändler geht immer wieder neue Wege um die hauseigenen eBook Reader und Tablets potentiellen Kunden möglichst schmackhaft zu machen. Einer dieser Wege führt gerade durch die Tankstellen von Shell.

Mit dem Shell Bonus Programm kann man in Kürze Amazon Gutscheine oder einen Kindle Paperwhite einlösen. Für 999 Shell Punkte bekommt man dann den beleuchteten eBook Reader, für 199 Punkte immerhin noch einen 5 Euro Gutschein. Die Aktion läuft den ganzen Monat Mai bzw. solange der Vorrat reicht.

Kindle Paperwhite für 10 Euro

Punkte werden bei Shell in erster Linie über das Tanken gesammelt, wobei man 2 Punkte pro Liter bekommt. Für V-Power Treibstoff gibt’s 5 Punkte pro Liter, mit ADAC-Karte und V-Power Club Mitgliedschaft sogar 10 Punkte pro Liter. Wenn man allerdings keine Lust hat ständig zu Shell zu fahren um den Tank voll zu machen, gibt’s auch eine deutlich einfachere und günstigere Möglichkeit die Punkte abzugreifen.

In verschiedenen Tankstellen gibt’s zusammen mit diversen Süßigkeiten 100 Punkte dazu. Wie der bei MyDealz ausgeführt wird, sind je nach Standort unter anderem folgende Schokoriegel mit solchen Sammelpunkten versehen:

  • 26.03. – 08.04.: 1x Ritter Sport für 1,20€ inkl. 100 Punkten
  • 09.04. – 22.04.: 2x Mars/Twix/Snickers/Bounty (kleine Packung) für 1,50€ inkl. 100 Punkten

So kann man sich z.B. mit 10 Ritter Sport Tafeln für 11,20 Euro die passende Anzahl an Punkten für den Kindle Paperwhite holen. Für 2 Tafeln zu 2,40 Euro gibt’s einen 5 Euro Amazon-Gutschein. Etwas teurer, aber weiterhin als Schnäppchen funktioniert das Ganze auch mit Mars, Twix, Snickers oder Bounty. Welche Schokoriegel zu welchen Preisen mit der Sammelaktion zu haben sind, ist von Standort zu Standort verschieden, d.h. will man die Aktion nutzen, sollte man auf eine entsprechende Beschilderung in der Filiale achten. Hat man noch keine Shell Clubkarte, gibt’s auch noch 200 Willkommenspunkte. Im Idealfall kann man einen Kindle Paperwhite so für weniger als 10 Euro bekommen.

Man darf allerdings gespannt sein, wie lange der Vorrat reicht, denn nachdem die Aktion bereits die Schnäppchenportale erreicht hat und der Preisaufwand besonders klein ist, dürfte der Ansturm zum Aktionsstart am 1. Mai entsprechend groß ausfallen.

Mehr zum Thema

Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
Anzeige