Icarus Illumina 3
Mit offenem Android als Betriebssystem füllt der Illumina eine Nische, die von den großen Anbietern bisher nicht besetzt wird.
Steckbrief
Der niederländische eBook Reader Spezialist Icarus ist bereits seit langer Zeit am Markt aktiv und hat sich mittlerweile auf die Android-Nische Spezialisiert. Der Illumina ist das wichtigste Gerät des Unternehmens und bietet ein offenes Betriebssystem, das auch App-Installationen ermöglicht.
Der Icarus Illumina ist mittlerweile in der vierten Auflage erhältlich, wobei der Name des Geräts während der Laufzeit nicht geändert wurde. Stattdessen wurde die Hardware immer wieder angepasst. So gibt es Versionen mit einem 4 GB großen internen speicher und E-Ink Pearl Display (1. Generation), danach folgte eine 8 GB Version mit verbessertem Pearl-Display und schließlich die aktuell erhältliche E-Ink Carta Variante mit 8 GB Speicherplatz.
Es handelt sich um ein beleuchtetes Lesegerät mit (offenem) Android Jelly Bean (4.2.2). Damit verfügt der neue eReader über eine Android Version die viele gängige Apps unterstüzt. Auf den vorinstallierten Zugang zum Google Play Store muss man zwar verzichten, was sich mit ein wenig Bastelarbeit aber womöglich ändern lassen wird. Jedenfalls lassen sich Apps im APK-Format problemlos nachinstallieren.
Besonders für Nutzer des eBook-Flatrate Skoobe ist das eine hervorragende Möglichkeit um den Dienst auch mit einem augenfreundlichen E-Paper-Display zu nutzen. Die Android-App wurde speziell für das Gerät angepasst, sodass es keine Anzeigeprobleme gibt und sogar die Bildschirmaktualisierung funktioniert. Einen genaueren Blick auf die Funktionalität werfen wir in unserem Skoobe-Testbericht.
Die technischen Daten des Icarus Illumina entsprechen dem guten Durchschnitt: Zum Einsatz kommt ein E-Ink Carta Display mit einer Auflösung von 1024×758 Pixel, die Bedienung erfolgt über einen kapazitiven (Multi-)Touchscreen und eine regelbare Beleuchtung ist natürlich ebenfalls mit dabei. Der 1 GHz Prozessor sorgt zusammen mit dem Arbeitsspeicher von 512 MB für ausreichend Leistung.
Der 8 GB große interne Speicher lässt sich mittels MicroSD-Karte erweitern. Zugriff auf’s Internet bekommt man via WLan. Der Icarus Illumina misst 168x118x9mm und bringt akzeptable 197 Gramm auf die Waage. Beidseitig neben dem Bildschirm befinden sich Blättertasten, sowie links eine Taste um den Bildschirm zu aktualisieren bzw. rechts die Zurück-Taste.
Zusammenfassung
Die eierlegende Wollmilchsau ist der Icarus Illumina aufgrund der fehlenden Audiofunktion zwar nicht, aber die homogene Beleuchtung und moderne Android-Version versprechen ein entspanntes Leseerlebnis mit guten Individualisierungsmöglichkeiten.
Testbericht
In der mittlerweile dritten Generation ist der Icarus Illumina erhältlich. Das niederländische Unternehmen Icarus bietet den eBook Reader mit Android Betriebssystem als Nischengerät für alle fortgeschrittenen Nutzer und Bastler, die nicht nur ihr Smartphone und Tablet gerne bis ins kleinste Detail den eigenen Bedürfnissen anpassen, sondern auch ihr E-Ink Lesegerät.
Nachdem sich das äußere Design seit der Einführung mit den ersten beiden Modellen nur minimal geändert hat, bringt der neue Illumina nun eine veränderte Optik.
Was sich abseits des Designs noch verändert hat und ob sich der Kauf des Geräts weiterhin auszahlt, erfährst du im nachfolgenden Test.
Verarbeitung und Austattung
Während man beim Auspacken des Vorgängers noch nicht sicher war, dass es sich wirklich um ein neues Modell handelt, gibt’s diese Zweifel beim jüngsten Icarus Illumina 2016/2017 nicht. Die neu gestaltete Tablet-Optik mit planer Gehäusefront ist eine nicht zu übersehende Veränderung.
Das gefällige Design unterstreicht das sehr kompakte Gehäuse: Der eBook Reader wirkt wie viele moderne 6 Zöller geradezu winzig. Auch in der Dicke hat das Gerät im Vergleich zum Vorgänger minimal abgelegt (Maße: 118 x 168 x 9 mm). Beim Gewicht gibt’s hingegen keine nennenswerte Änderung: 191 Gramm bringt der Neue auf die Waage, 195 Gramm wiegt der Vorgänger. Damit ist das Modell zwar nicht schwer, liegt aber im oberen Mittelfeld.
Die Haptik des Illumina kann dabei ebenso überzeugen wie beim älteren Modell: Die Verarbeitung ist ausgezeichnet, nicht klapptert, wackelt oder knarzt. Alles wirkt grundsolide.
Eine der größten Änderungen bringt das Tastenlayout: Neben dem Bildschirm gibt’s nur noch zwei Blättertasten. Der Vorgänger hatte hingegen jeweils zwei Blättertasten neben dem Display, sowie einen Zurück- und eine Refresh-Knopf. Die Zurücktaste ist beim neuen Modell unter den Bildschirm gewandert und ist jetzt berührungsempfindlich – ähnlich wie beim Tolino Vision.
Das veränderte Tastenlayout ist grundsätzlich gut gelöst und problemlos bedienbar, allerdings hat es gegenüber der alten Lösung in meinen Augen zwei Nachteile: Der kapazitive Zurück-Knopf unter dem Display ist im Gegensatz zum Tolino Vision vertikal zentriert. Ruht der Daumen unter dem Bildschirm, löst man diesen eher unbeabsichtigt aus als beim Konkurrenten.
Der Wegfall des Refresh-Knopfes, um die Anzeige vollständig zu aktualisieren, ist ebenfalls ein Minuspunkt. Da die allermeisten Android-Apps nicht für den E-Ink Bildschirm angepasst wurden, kommt es im Alltagsgebrauch von solchen Programmen häufig zu Ghosting. Während das beim Vorgänger mit einem Knopfdruck behoben werden konnte, gibt’s beim neuen Icarus Illumina keine eingebaute Möglichkeit dazu. Damit verspielt der eReader einen großen Vorteil gegenüber der gerooteten Tolino-Konkurrenz.
Aber: Es gibt immerhin eine Lösung, die dafür sorgt, dass dieser Nachteil nicht allzu schwer ins Gewicht fällt. In den Systemeinstellungen hat man die Möglichkeit den Bildschirm im 30 Sekunden Takt (30s – 180s) automatisch zu aktualisieren. Auch wenn man damit weniger Kontrolle hat als mit dem Extra-Knopf, lässt sich das Android-Ghosting damit praktischerweise dennoch eliminieren.
Vom insgesamt 8 GB großen Speicherplatz sind 5,54 GB frei verfügbar – im Grunde mehr als genug selbst für umfangreiche eBook-Bibliotheken. Wenn es aber doch nicht ausreicht, kann man weiterhin per MicroSD-Karte für Abhilfe sorgen und um bis zu 32 GB erweitern, womit man durchschnittlich für mehrere zehntausend eBooks Platz hat. Das sollte somit auch ausreichen, wenn man sich eine riesige Bibliothek mit tausenden kostenlosen eBooks angelegt hat.
Für App-Installationen ist eine eigene Partition verfügbar, wobei insgesamt 0,98 GB genutzt werden können. Ab Werk sind 0,89 GB frei. Das dürfte für die allermeisten Nutzungsszenarien ebenso ausreichend sein, wie der interne Buchspeicher. Falls es aber doch mal eng wird, kann man Programme auch partiell auf den Hauptspeicher verschieben und so ein wenig Platz schaffen.
Ebenfalls wieder mit dabei ist selbstverständlich die drahtlose Netzwerkunterstützung (WLan), sodass man mit dem ausgezeichneten mobilen Android-Browser auf das Internet zugreifen kann. Neu dazu gekommen ist der Google Play Store und das Google Framework zur Installation weiterer Apps des Internetriesen. Gmail ist z.B. bereits vorinstalliert. Damit ist die Erweiterung des Geräts ein absolutes Kinderspiel und funktioniert wie beim Smartphone oder Tablet.
Angetrieben wird das Gerät weiterhin von einem Dual-Core-Prozessor von Rockchip der mit maximal 1 GHz taktet und so mehr als ausreichend Leistung für die tägliche Nutzung bereitstellt. Der Arbeitsspeicher ist mit 512 MB ausreichend groß bemessen. Für lange Laufzeiten soll der 2.800 mAh starke Akku sorgen. Wie bereits bei den Vorgängern muss man aufgrund des Dual-Core-Chips und des offenen Android-Systems dennoch kürzere Laufzeiten tolerieren, als bei den meisten anderen 6 Zöllern.
Display und Beleuchtung
Der Icarus Illumina setzt wie alle anderen modernen eBook Reader auf E-Ink Carta Anzeigetechnik. Die Auflösung des 6 Zoll großen Display bleibt bei 1024×758 Pixel, womit die Pixeldichte 212 ppi beträgt. Das ist im normalen Lesebetrieb zwar ausreichend, allerdings tendieren die meisten anderen Geräte in dem Größensegment mittlerweile zu 300 ppi. Im direkten Vergleich ist der Auflösungsunterschied insbesondere bei kleinen Bedienelementen und Schriftgrößen sichtbar.
Die Bedienung erfolgt hauptsächlich über den kapazitiven Touchscreen. Dieser weist eine hohe Berührungsempfindlichkeit in allen Bildschirmbereichen auf und reagiert schnell und genau. Der tolle Touchscreen macht sich insbesondere bei der Tastatureingabe positiv bemerkbar.
Kontrast und Auflösung
Das Kontrastverhältnis des Illumina bewegt sich ohne Beleuchtung mit 7:60:1 ziemlich genau am Niveau des Vorgängers. Mit freiem Auge sind keine nennenswerten Unterschiede erkennbar.
Anmerkung: Um die Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen noch besser sichtbar zu machen, wurde das Messverfahren erneut angepasst, sowie eine andere Lichtquelle verwendet. Die nachfolgenden Zahlen wurden neu ermittelt und sind nicht direkt mit den alten (aus früheren Tests) vergleichbar. Es handelt sich um eine praxisnahe Messung, nicht um das maximale Kontrastverhältnis.
Kontrastverhältnis X:1, ohne Beleuchtung (höher ist besser)
- Kobo Aura H2O 8.98
- Kindle Voyage 8.48
- Bookeen Muse Frontlight 8.25
- Kindle Paperwhite 2 8.0
- Kobo Glo HD 7.99
- PocketBook Touch HD 7.90
- Tolino Vision 3 HD 7.88
- Tolino Vision 4 HD 7.79
- Tolino Shine 2 HD 7.75
- Icarus Illumina 2015 (Carta) 7.65
- Kindle Paperwhite 3 7.61
- Icarus Illumina 2016 7.60
- Tolino Vision 2 7.48
- PocketBook Touch Lux 3 7.45
- Tolino Vision 1 6.96
Etwas anders sieht es hingegen beim Kontrastverhältnis mit aktivierter Beleuchtung aus. Hier kann das ältere Modell den besseren Wert vorweisen. Der neue Illumina liegt bei 8.99:1, was in erster Linie der geringen Maximalhelligkeit verschuldet ist. Bei gleicher Helligkeitseinstellung, gibt es keine Unterschiede zwischen den Modellen.
Kontrastverhältnis X:1, mit voller Helligkeit (höher ist besser)
- Bookeen Muse Frontlight 10.78
- Kindle Voyage 10.5
- Icarus Illumina 2015 (Carta) 10.2
- Kobo Aura H2O 10.0
- PocketBook Touch Lux 3 9.54
- Tolino Vision 4 HD 9.45
- Tolino Vision 3 HD 9.36
- Kindle Paperwhite 3 9.33
- Kobo Glo HD 9.21
- Tolino Shine 2 HD 9.1
- PocketBook Touch HD 9.07
- Kindle Paperwhite 2 9.0
- Icarus Illumina 2016 8.99
- Tolino Vision 2 7.4
- Tolino Vision 1 6.5
Beleuchtungsqualität & Helligkeit
Die Beleuchtung weist einen schwach sichtbaren vertikalen Helligkeitsverlauf von unten nach oben auf. Obwohl der Bildschirm von oben beleuchtet wird, ist der untere Bereich heller. Die Farbtemperatur der LEDs ist eher kühl, wodurch sich eine minimal bläulichere Ausleuchtung ergibt als beim Vorgänger.
Die höchste Helligkeitsstufe liegt mit 80 cd/m² deutlich unter dem Vorgänger. Der ältere Illumina hat es auf unglaubliche (und unnötig helle) 375 cd/m² geschafft. Der Nachteil des neuen Modells liegt darin, dass man in hellen Umgebungen nur eine geringere Verbesserung der Ablesbarkeit erreichen kann.
Vorteilhaft wirkt sich hingegen aus, dass sich die minimale Helligkeit nun auf ein vernünftiges Niveau regulieren lässt. Der Vorgänger hat in der kleinsten Helligkeitseinstellung zu hell gestrahlt (6,72 cd/m²). Das aktuelle Modell lässt sich auf minimal 2,4 cd/m² herunterregeln. Das ist im Vergleich zur 6 Zoll Konkurrenz anderer Hersteller zwar weiterhin vergleichsweise hoch, bewegt sich aber in einem normalen Rahmen.
Maximale Bildschirmhelligkeit in cd/m² (höher ist besser)
- Icarus Illumina 2015 (Carta) 375
- Kindle Oasis 159
- Tolino Vision 4 HD (warm) 135
- Kindle Voyage 122
- Tolino Vision 3 HD 120
- Tolino Vision 4 HD (kalt) 119
- Kindle Paperwhite 3 115
- Kobo Glo HD 114
- PocketBook Touch Lux 3 111
- Kobo Aura One 105
- Kobo Aura H2O 99
- Tolino Shine 2 HD 89
- Icarus Illumina 2016 80
- PocketBook Touch HD 79
- Tolino Vision 2 53
Minimale Bildschirmhelligkeit in cd/m² (niedriger ist besser)
- Icarus Illumina 2015 (Carta) 6.72
- Icarus Illumina 2016 2.4
- Tolino Vision 2 2.2
- Tolino Vision 4 HD (kalt) 2.2
- Kobo Aura One 2.1
- Tolino Shine 2 HD 2.0
- Tolino Vision 4 HD (warm) 1.9
- Tolino Vision 3 HD 1.7
- PocketBook Touch Lux 3 1.6
- Kobo Glo HD 1.4
- Kobo Aura H2O 1.2
- PocketBook Touch HD 0.8
- Kindle Oasis 0.4
- Kindle Voyage 0.2
- Kindle Paperwhite 3 0.2
Zwischenfazit: Der Bildschirm des neuen Icarus Illumina kann mit durchaus guten Kontrastwerten und einer homogenen Ausleuchtung überzeugen. Unterm Strich kann der Neue insbesondere mit der sinnvoll regelbaren Helligkeit mehr Pluspunkte sammeln als das ältere Modell.
Lesen und Benutzerfreundlichkeit
Die Software des Icarus Illumina wurde weiter verbessert. Zwar läuft am Gerät weiterhin Android 4.2.2, jedoch gab es einige optische und technische Änderungen. Beim Icon-Design setzt das niederländische Unternehmen fortan auf einen etwas minimalistischeren Look, wie man ihn auch von der Konkurrenz kennt. Das sieht gut aus und verleiht der Benutzeroberfläche eine angenehme Leichtigkeit.
Wie bereits erwähnt, wurde beim neuen Modell auch das Google Framework integriert, sodass man den Play Store zur App-Erweiterung nutzen kann. Gleichzeitig scheint es auch weitere Systemänderungen zu geben, denn diverse Programme die bisher nicht ohne Probleme lauffähig waren, sind es jetzt.
Die erstmalige Aktivierung klappt ebenso unkompliziert wie beim Vorgänger: Einschalten und los geht’s. Der Startbildschirm präsentiert sich aufgeräumt und übersichtlich.
In der oberen Bildschirmhälfte befinden sich die zuletzt gelesenen eBooks, darunter die vier zuletzt hinzugefügten Dateien. Am unteren Bildschirmrand sitzen die vier Verknüpfungen Bücher, Apps, Einstellungen und Google Play Store. Auf Wunsch kann man drei der Verknüpfungen auch ändern.
Bibliothek und Lesebetrieb
Die Adobe DRM-Autorisierung kann man entweder direkt am Gerät oder wie gewohnt über den PC vornehmen.
Die Bibliothek verfügt über mehrere Anzeigemodi und Sortierungsmöglichkeiten, sowie eine Suchfunktion. Dabei wird die Verzeichnisstruktur des Dateisystems verwendet, sodass man die bestehenden Ordner vom PC kopieren und problemlos weiter benutzen kann. Mit dem Bearbeitungsmodus lassen sich einige Anpassungen direkt am Gerät vornehmen, wobei weiterhin die Möglichkeit fehlt, neue Ordner zu erstellen. Dafür muss man entweder den Umweg über den PC gehen oder eine alternative Android-App nutzen.
Die Textanpassung ist umfangreich und funktioniert schnell und zuverlässig. Neben der schrittweisen Anpassung der Schriftgröße, kann man auch die Schriftart, den Zeilenabstand (12 Stufen) und die Seitenränder (12 Stufen) verändern. Weiterhin steht die Pinch-To-Zoom-Geste zur Schriftgrößenanpassung zur Verfügung. Auch eigene Schriftarten können nachinstalliert werden.
Umblättern kann man entweder mit den Blättertasten, oder mit einem Antippen in das obere oder untere Drittel des Bildschirms. Eine Berührung des mittleren Displaybereichs öffnet die Leseeinstellungen.
Markierungen, Notizen und Wörterbuch
Wieder mit dabei sind Notizen, Markierungen und Lesezeichen. Die Auswahl dafür klappt wie gewohnt über ein Kontextmenü, nachdem man einen kurzen Moment auf ein Wort getippt bzw. den Finger über den Textabschnitt gezogen hat.
Lesezeichen kann man über das Lesemenü erstellen und finden sich dann gesammelt in der Lesezeichenübersicht.
Auch die Wörterbuchfunktion lässt sich über das genannte Kontextmenü aufrufen, wobei standardmäßig die StarDict-App genutzt wird. Die Anzeige funktioniert zwar grundsätzlich, sodass die richtigen Suchergebnisse, der vielen vorinstallierten Wörterbücher angezeigt werden. An der weiterhin nicht ganz so hübschen und teilweise fehlerhaften Aufmachung muss aber noch gearbeitet werden.
Die Wörterbuchfunktion öffnet sich in der Mitte des Bildschirms. Nachteil bleibt zudem die vergleichsweise lange Verzögerung, bis die Wortdefinition angezeigt wird.
Wie immer gilt an dieser Stelle auch zu erwähnen, dass freie Wörterbuch-Apps in ihrer Qualität natürlich nicht mit redaktionell erstellten und gepflegten Angeboten des Duden & Co. mithalten können.
PDF-Anzeige
Dank der schnellen Dual-Core-CPU gehört die PDF-Anzeige des Icarus Illumina weiterhin zu den besseren im 6 Zoll Segment. Auch sehr große und bildlastige Dateien lassen sich problemlos öffnen und flott navigieren.
Zur PDF-Nutzung stehen mit Pinch-To-Zoom-Geste, Kontrastverstärkung, Querformat, Text-Reflow und Randbeschnitt zudem einige praktische Navigations- und Anzeigemöglichkeiten zur Verfügung.
Leider gibt’s weiterhin keine speziellen Blättermodi (z.B. Spaltenmodus) um den Bildausschnitt schrittweise zu verändern. Stattdessen muss man den Ausschnitt im vergrößerten Zustand immer verschieben.
Freie Android-App-Installation
Der größte Pluspunkt und auch das wichtigste Verkaufsargument des Icarus Illumina ist und bleibt das offene Android Betriebssystem. Dank Version 4.2.2 kann man fast alle modernen Android-Applikationen nachinstallieren. Mit Hilfe des eingebauten Google Play Stores klappt das jetzt sogar noch einfach als bisher.
Natürlich muss man dabei weiterhin die üblichen E-Ink-bedingten Einschränkungen beachten (nicht alle Programme funktionieren am langsamen Schwarz-Weiß-Display), aber unterm Strich ist die App-Funktionalität sehr gut.
Dank der Erweiterbarkeit fallen auch einige Einschränkungen der im Test beschriebenen Lesefunktionen nicht allzu schwer ins Gewicht. Wenn man etwas besseres möchte, kann man einfach eine andere App nutzen.
Ebenfalls praktisch: In manchen Programmen funktionieren die Blättertasten des Geräts tadellos (z.B. Skoobe). Ansonsten hat man die Möglichkeit, die Blättertasten als Lautstärkenregler zu nutzen. Zwar hat der Illumina keine Audiofunktion, aber einige Applikationen erlauben das Blättern über die Lautstärketasten. So umgeht Icarus mögliche Inkompatibilitäten geschickt.
Das aktuelle Modell lief im Testzeitraum absolut tadellos und ohne Abstürze. So muss es sein.
Fazit
Mit der Illumina-Reihe hat Icarus mittlerweile über mehrere Jahre eine interessente Alternative zu den Mainstream-eReadern von Amazon, Tolino, Kobo und PocketBook im Angebot.
Mit jedem Modell verbessert das Unternehmen ein paar Dinge, sodass die offenen Android-Geräte mittlerweile nicht mehr nur auf fortgeschrittene Nutzer abzielen, sondern auch für den Otto-Normal-Verbraucher gute Alternativen sind. Der neue Icarus Illumina macht dabei besonders in Hinblick auf Optik und Haptik einen großen Schritt vorwärts und kann mit gefälligem Design und angenehmer Bedienung überzeugen.
Gut gelungen ist auch die Anzeige, wobei man im Vergleich zur Mainstream-Konkurrenz aber ein paar Abstriche machen muss. Dies betrifft in erster Linie die geringere Auflösung.
Unterm Strich bietet Icarus mit dem Illumina wieder einen guten, offenen Android eBook Reader, der die Modellreihe würdig fortsetzt. Modding-Freunde und Individualisten sollten daher wieder einen genaueren Blick auf den Neuzugang werfen, denn der eReader bietet weiterhin eine der besten und modernsten Android-Umsetzungen auf einem dedizierten Lesegerät. Letztendlich kann sich der Icarus Illumina damit eine gute Endnote von 2,0 holen.
Anmerkung: Die etwas schlechtere Bewertung im Vergleich zum Vorgänger ergibt sich daraus, dass die Einzelwertungen immer in Relation zum Topmodell gegeben werden. Die niedrigere Auflösung (212 ppi vs. 300 ppi) wirkt sich aufgrund der veränderten Marktsituation daher deutlich aus.
Fotos
Datenblatt
Technische Daten: Icarus Illumina 3 | ||
---|---|---|
Allgemein | Hersteller | Icarus |
Markteinführung | 2016 | |
Verfügbare Farben | Schwarz | |
Wassergeschützt | nein | |
Größe | Maße | 168 x 118 x 9 mm |
Gewicht | 197 g | |
Display | Displaytechnologie | E-Ink Carta |
Displaygröße | 6 Zoll | |
Displayauflösung | 1024x758 Pixel | |
Pixeldichte | 212 ppi | |
Farbtiefe | 16 Graustufen | |
Touchscreen | ja, kapazitiv | |
Eingebaute Beleuchtung | ja | |
Blaulichtreduktion | nein | |
Plane Front | ja | |
Verbindungen | USB | ja, USB 2.0 (Micro USB) |
Bluetooth | nein | |
WLan | ja, 802.11b/g | |
GSM / UMTS | nein | |
Speicher | Interner Speicher | 8GB |
Speicherkartenerweiterung | ja, MicroSD-Karte | |
Funktionen | Betriebssystem | Android |
Lautsprecher | nein | |
Text-to-Speech | nein | |
Blättertasten | ja | |
Unterstützte Dateiformate | TXT, PDF, EPUB, PDF, FB2, HTML, RTF, MOBI, DJVU , CHM, IRC , JPG, BMP | |
Unterstützte DRM-Dateiformate | Adobe DRM | |
Sonstiges | Akkulaufzeit / Akkukapazität | 2.800 mAh |
Lagesensor | nein | |
Integrierter eBook Store | ja | |
Sonstiges | Android offen für APK-Installationen |