Was du über E-Books wissen musst

Geschätzte Lesezeit: 11:19 min.

Was ist ein E-Book?

Ein E-Book ist ein elektronisches Buch. Das Wort setzt sich aus den englischen Wörtern „Electronic Book“ zusammen. Die korrekte Schreibweise ist laut Duden „E-Book“ (äquivalent zu „E-Mail“), häufig findet man aber auch andere Schreibweisen wie z.B. „eBook“. Seltener in Verwendung sind die eingedeutschten Varianten „E-Buch“ oder „Digitalbuch“.

Als E-Book werden im Alltagsgebrauch nicht nur elektronische Bücher bezeichnet, sondern oft auch sonstige Dokumente in digitaler Form auf PCs, Smartphones, E-Readern & Co. Eine allgemein gültige Definition, ab welcher Länge oder in welchem Format ein digitales Dokument als E-Book gilt, gibt es nicht. Verschiedene Dateiformate lassen manchmal bereits Rückschlüsse auf den Einsatzbereich des E-Books zu.

Format bestimmt (meist) den Einsatzbereich

Ganz generell lassen sich E-Books in zwei Bereiche unterteilen:

  • Dateien mit fester Bildschirmdarstellung
  • Dateien mit variabler, anpassbarer Textanzeige

Bei einer PDF-Datei handelt es sich immer um ein fixes Layout, das vom Ersteller für eine vordefinierte Darstellung erstellt wurde. Insbesondere für Kinderbücher, Comics und Fachbücher sind aufgrund bild- und tabellenreicher Inhalte meist fixe Anordnungen nötig. Auch die Dateiformate CBR/CBZ und DjVu wurden für solche Anzeigeformate früher häufig genutzt.

ePub ist der offene Standard für die allermeisten elektronischen Bücher im Publikumsbereich, vornehmlich Romane, Geschichten etc. Diese basieren, wie Webseiten im Internet, auf den Standards HTML, CSS und SVG. Der große Vorteil dieses Dateityps besteht in der variablen Textanzeige. Die Inhalte des E-Books passen sich automatisch an die Bildschirmgröße des Lesegeräts an.

ePub-Dateien werden von Tolino, PocketBook und beinahe jedem anderen E-Book-Reader-Hersteller verwendet. Nur Amazon unterstützt dieses Dateiformat nicht und setzt stattdessen auf eine Weiterentwicklung des Mobi-Formats. Die Amazon-Dateien hören auf die Namen KF8, KFX, AZW und AZW3. Als Leser sieht man keinen Unterschied zu ePub-Dateien, diese liegen nämlich im Unterbau und Kopierschutz (siehe unten).

Auch ePub- und KF-Dateien bieten mittlerweile fixe Seitenlayouts.

Abschließend sei der Vollständigkeit halber noch erwähnt, dass es auch propritäre E-Book-Formate gibt, die keinen direkten Zugriff der Dateien durch die Nutzer erlauben. Das ist beispielsweise bei manchen E-Book-Flatrates der Fall, die eine eigene App benötigen. Mit der App werden die E-Books heruntergeladen, gelesen und retourniert. Vom E-Book-Format bekommt man als Nutzer in einem solchen Anwendungsfall dementsprechend nichts mit und hat keine Möglichkeit das E-Book anderweitig zu öffnen.

Vorteile von E-Books

Digitale Bücher bieten gegenüber den gedruckten Versionen eine Reihe von Vorteilen. Dazu gehören:

  • Gemeinfreie Titel lassen sich als E-Books schnell, unkompliziert und kostenlos herunterladen.
  • Die Textanzeige lässt sich inkl. Schriftgröße, Zeilen- und Randabständen, sowie Schriftart anpassen.
  • E-Books sind meist billiger als gedruckte Bücher (meist zwischen 15-25% Preisersparnis).
  • Elektronische Bücher sind platzsparend. Tausende Titel haben auf einem einzigen Gerät Platz.
  • E-Books können bequem direkt von zuhause aus gekauft und sofort gelesen werden.
  • Man kann seine ganze Bibliothek in Form eines E-Readers leicht mit sich führen – perfekt für den Urlaub und unterwegs.
  • Viele elektronische Lesegeräte bieten eingebaute Wörterbuchfunktionen, sodass man unbekannte Wörter bei der Lektüre von fremdsprachigen E-Books schnell nachschlagen kann.
  • Interaktiver Aufbau ist möglich, z.B. mit Audio, Video usw.
  • Mit dem richtigen Lesegerät kann man E-Books ohne externe Lichtquelle lesen.
  • Öffentliche Büchereien bieten einen praktischen E-Book-Verleih (unter der Bezeichnung „Onleihe“).
  • Es gibt sehr viele tolle und günstige selbstpublizierte Titel, die es in gedruckter Form nicht gibt.

E-Books schützen übrigens auch die Umwelt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Öko-Instituts.

Wer pro Jahr zehn oder mehr Bücher liest und den E-Book Reader drei Jahre oder länger in Benutzung hat, der schont Klima und Umwelt nachhaltig. „In der Herstellung und Nutzung verursacht ein E-Book-Reader mit eInk-Display rund 25 Kilogramm CO2; etwa ein Zehntel im Vergleich zu einem herkömmlichen Laptop und immer noch deutlich weniger als Tablet PCs“ erläutert Andreas Manhart vom Öko-Institut.

Im Vergleich: Die Herstellung von zehn Büchern mit 200 Seiten DIN-A5 aus Frischfaserpapier verursacht rund elf Kilogramm CO2; die gleiche Anzahl von Büchern mit Recyclingpapier immer noch rund neun Kilogramm CO2. Liest man also mehr als zehn Bücher im Jahr, bei einer dreijährigen Nutzungsdauer des E-Book Readers, dann stellt sich der umweltschützende und klimaschonende Effekt natürlich schon früher ein.

Nachteile von E-Books

Wo es Licht gibt, fällt auch Schatten – und so haben auch E-Books ein paar Nachteile:

  • Das klassische, haptische Buchgefühl geht verloren.
  • Man ist auf ein Lesegerät und einen ausreichenden Akkustand angewiesen (noch ein Gerät das regelmäßig geladen werden will).
  • Der Kopierschutz (Stichwort DRM [Digital Rights Management]) kann für unnötige Komplikationen sorgen.
  • Die Nutzungs- und Lizenzbestimmungen, sowie der Kopierschutz verhindern den vollständigen, freien Besitz der Datei, die man im Gegensatz zum Buch nicht weiter verkaufen oder verschenken kann.
  • Unterschiedliche E-Book-Formate machen einen Hersteller-Wechsel (z.B. von Kindle zu Tolino) möglicherweise kompliziert.
  • Versuche haben gezeigt, dass Leser von E-Books die Textlänge schlechter einschätzen und das gelesene ungenauer rekonstruiert konnten, als Personen die den gleichen Text in Papierform gelesen haben.
  • Man kann sich zuhause keine umfangreiche Bibliothek mit vollen Bücherregalen einrichten.
  • Eigene E-Books können nicht (legal) verliehen werden.
  • Es sind zwar sehr viele, aber eben nicht Titel in digitaler Form verfügbar.

Womit kann man E-Books lesen?

Die E-Book-Dateien lassen sich auf verschiedenen Geräten nutzen. Nachfolgend sehen wir uns kurz an, womit man elektronische Bücher am besten liest.

E-Books mit deinem dedizierten Lesegerät lesen

Ohne lange um den heißen Brei zu reden, kann man klar sagen, dass E-Books auf dedizierten Lesegeräten mit E-Ink Bildschirm (elektronische Tinte) am besten nutzbar sind. Dabei handelt es sich um sogenannte E-Reader (oder E-Book Reader), deren Haupteinsatzzweck das Lesen von elektronischen Büchern ist. Diese Geräteklasse zeichnet sich durch die besonders papierähnliche und augenfreundliche Darstellung, sowie die lange Akkulaufzeit aus.

Die populärsten Anbieter von E-Book Readern sind hierzulande Amazon, Tolino (Thalia, Weltbild, Hugendubel, Mayersche, Osiander, sowie diverse freie Buchhändler und Tochterunternehmen) und PocketBook.

Übrigens: „Kindle“ ist der Markenname der E-Reader-Serie von Amazon und bezeichnet nicht allgemein elektronische Lesegeräte.

E-Books mit einem Smartphone oder Tablet lesen

Smartphones und Tablets sind digitale Alleskönner im (Hosen)Taschenformat, die nicht nur fotografieren und Musik abspielen können. Man kann damit selbstverständlich auch E-Books lesen. Dafür bedarf es zunächst einer passenden App. Von den großen E-Reader-Herstellern bzw. E-Book-Shops gibt’s eigene Programme für Apple und Android Geräte.

Damit kann man beinahe ebenso bequem E-Books kaufen und lesen wie auf einem E-Reader. Allerdings bleibt der Nachteil des LCD-Bildschirms (bei Sonneneinstrahlung schlechter lesbar) und hohen Akkuverbrauchs bestehen, sodass es sich eher um eine Lösung für zwischendurch handelt. Außerdem bieten viele Apps nicht den gleichen Umfang an möglichen Textanpassungen wie dedizierte Lesegeräte.

Allerdings muss man sagen, dass interaktive Inhalte, Fachbücher und illustrierte Kinderbücher auf Tablets natürlich hübscher anzusehen sind, als auf E-Readern.

Übrigens: Nicht nur Lesegeräte mit elektronischer Tinte werden als E-Book Reader bezeichnet. Gelegentlich wird die Bezeichnung „E-Book Reader“ auch für Apps am Smartphone und Tablet verwendet, denn damit lassen sich elektronische Bücher ebenfalls lesen.

E-Books mit dem Computer lesen

Auch am PC und Notebook kann man alle Dateiformate öffnen und damit digitale Bücher lesen. Das Ganze ist aber noch unpraktischer als am Smartphone und Tablet, insbesondere weil man dafür meist in einer „Arbeitshaltung“ vor dem Schreibtisch sitzt.

In erster Linie zahlt sich der Computer als Lesegerät dann aus, wenn man neben der Lektüre eines Textes auch im Internet recherchieren muss und auf möglichst nahtloses Multitasking angewiesen ist.

Der PC eignet sich am besten zur Verwaltung der Dateien (siehe nachfolgend), weniger für lange Lesesessions.

E-Books lesen und hören

Einem eigenen Punkt widmen wir noch den Hörbüchern. Eigentlich handelt es sich dabei um ein anderes Erzählmedium, es hängt aber doch auch irgendwie mit den E-Books zusammen. Insbesondere bei Amazon gibt es eine hochinteressante Verbindung zwischen Hör- und Digitalbüchern.

Das Ganze nennt sich Whsipersync for Voice. Damit werden die Lese- und Hörstände von E-Books mit den dazugehörigen Hörbüchern abgeglichen, sodass man zwischen beiden Medien hin- und herwechseln kann und sich immer an der richtigen Stelle befindet.

Kopierschutz

E-Books besitzen üblicherweise einen Kopierschutz, auch DRM (bzw. in vollständiger Schreibweise Digital Rights Management) genannt. Man unterscheidet zwischen zwei Varianten:

  • Hartes DRM
  • Weiches DRM

Unter hartem DRM versteht man einen Kopierschutz der darauf ausgelegt ist, dass Dateien nur mit der nötigen Berechtigung geöffnet werden können. Der E-Book Reader muss hierfür beim entsprechenden Service registriert und angemeldet sein. Bei Amazon läuft der Kopierschutz unscheinbar im Hintergrund, da dieser direkt an das Amazon Kundenkonto gekoppelt ist. Bei Tolino ist dies mittlerweile auch häufig der Fall. Gelegentlich kann es hier allerdings vorkommen, dass Adobe DRM zum Einsatz kommt und eine gesonderte Registrierung nötig ist.

Hartes DRM gilt generell als nicht anwenderfreundlich und hat in der Vergangenheit bereits für einige Probleme gesorgt. Bei einem Serverausfall bei Adobe konnten zwischenzeitlich z.B. keine gekauften Inhalte geöffnet werden. Außerdem wurde Adobe Opfer eines Hackerangriffs, bei dem Millionen von Kundendaten abgegriffen wurden.

Im Gegensatz dazu setzt weiches DRM auf unsichtbare Maßnahmen um das Weitergeben von Dateien zu unterbinden. Hierbei wird ein für den Leser nicht sichtbares digitales Wasserzeichen genutzt, das es erlaubt, die Datei zum ursprünglichen Käufer zurückzuverfolgen. E-Books mit weichem DRM lassen sich dementsprechend auch problemlos auf mehreren E-Readern öffnen.

Vorsichtig sollte man allerdings bei der Weitergabe sein, denn wenn eine gekaufte Datei mit weichem DRM im Internet auf Piraterie-Seiten oder in Tauschbörsen landet und diese zum ursprünglichen Käufer zurückverfolgt wird, dann könnte die Haftung teuer werden.

Schlussendlich gibt’s natürlich auch E-Books, die ohne solche Maßnahmen auskommen und DRM-frei sind. Diese sind allerdings weniger weit verbreitet. Sofern es nicht explizit einen Hinweis zur DRM-Freiheit gibt, kann davon ausgegangen werden, dass zumindest weiches DRM zum Einsatz kommt.

Verwaltung

Im Laufe der Zeit können sich viele Titel ansammeln, insbesondere wenn man laufend günstige Aktionsangebote und kostenlose E-Books nutzt. Die Dateien kann man selbstverständlich einfach am E-Reader belassen und dort verwalten, oder man kopiert die Dateien auf den Computer und benutzt die gratis Software Calibre.

Dabei handelt es sich um eine eigens zur E-Book-Verwaltung erstellte Software, die dabei hilft, die virtuelle Bibliothek im Griff zu behalten. Es ist damit auch möglich, die eigenen Digitalbücher zu kategorisieren und auf kompatiblen Lesegeräten dann besser zu sortieren und filtern.

Für Ordnungsliebhaber ist Calibre ein absolutes Muss und sollte auf jeden Fall näher unter die Lupe genommen werden. Da der Einstieg aufgrund des großen Funktionsumfangs nicht so einfach ist, haben wir einige Anleitungen und Tipps erstellt, welche die Nutzung erleichtern.

Erste Schritte

Die meisten E-Book Reader bieten eingebaute Shops, die man durchstöbern kann und in denen man direkt einkaufen kann. So gestaltet sich der Prozess üblicherweise:

  1. Registrierung im Shop: Bevor man loslegen kann, ist eine Registrierung im eingebauten E-Book-Shop nötig. Wie das funktioniert, lässt sich in der Schnellstartanleitung oder beim Anbieter nachlesen bzw. erfragen.
  2. Stöbern und Leseproben herunterladen: Wie auch im Laden, kann man sich bei E-Books Leseproben zu Gemüte führen. Diese lassen sich bei den meisten Anbietern direkt im Shop herunterladen und am Lesegerät sofort lesen.
  3. Kaufen: Hat man den gewünschten Titel gefunden, kann dieser direkt gekauft werden.
  4. Download auf das Lesegerät: Das Herunterladen der Datei bzw. die Synchronisation der Bibliothek geschieht nach dem Kauf meist vollautomatisch. Das E-Book taucht dann gleich in der Liste der verfügbaren Titel auf. Alternativ kann man Dateien auch auf dem PC herunterladen und per USB-Kabel auf das Lesegerät übertragen.
  5. Lesen: Nach dem erfolgreichen Download bzw. Überspielen auf den E-Reader, kann man direkt loslesen. Zwischen der erstmaligen Registrierung im Shop und dem Lesen des ersten E-Books vergehen oftmals weniger als 60 Minuten. Ohne die erstmalige Registrierung ist der Prozess in wenigen Minuten erledigt.

Weitere Möglichkeiten von E-Books

Folgende weitere Optionen hat man mit E-Books grundsätzlich:

Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren