USA: eBooks werden Printmarkt 2017 überholen (vielleicht)
Mit einer eher ungewöhnlichen Prognose lässt aktuell das US-Marktforschungsunternehmen PricewaterhouseCoopers (PWC) aufhören. Darin sagt man ein weiteres Wachstum des amerikanischen eBook Marktes voraus, welches bis 2017 darin resultieren soll, dass eBooks die Gegenstücke aus Papier schließlich überholen sollen.
Auch wenn kaum ein Zweifel daran besteht, dass der US-eBook-Markt weiterhin wachsen wird, die Prognose scheint jedenfalls trotzdem recht gewagt zu sein. Vor wenigen Wochen hat die Association of American Publishers (AAP) bekannt gegeben, dass das Wachstum im Jahr 2012 deutlich langsamer war als noch in den beiden Jahren davor. In Zahlen: 2010 wuchs der eBooks Markt in den USA um 165 Prozent, 2011 um 117 Prozent und 2012 nur noch um 41 Prozent.
Die Wachstumskurve ist damit deutlich abgeflacht und es wird auch spekuliert, dass der vorläufige Punkt der Sättigung bald erreicht sein könnte. Aktuell machen eBooks rund 25 Prozent des US-Buchmarktes aus.
Zuverlässige Prognose?
Dass die Prognose auch nicht unbedingt in Schwarze treffen könnte, meint auch The Digital Reader. Kollege Nate weist richtigerweise darauf hin, dass die ursprünglichen Prognosen für 2012 schon deutlich daneben lagen, nämlich um 30 Prozent. Diese haben vorausgesagt, dass der eBook Markt 2012 ein Umsatzvolumen von 4,3 Mrd. US-Dollar generieren wird, tatsächlich waren es laut korrigerter Aussage „nur“ 3,3 Mrd. US-Dollar. Da stellt sich natürlich die Frage wie zuverlässig solche Prognosen insgesamt sind.
Ich persönlich halte einen 50 prozentigen Marktanteil bis 2017 selbst im eBook-Land USA für höchst unwahrscheinlich. Zumindest legen die rückläufigen Wachstumszahlen der letzten Jahre nahe, dass sich das der Anteil nicht weiterhin so stetig ansteigen wird, wie bisher. Was denkst du?
Für Deutschland ist ein solcher Marktanteil in jedem Fall noch lange nicht in Sicht. Laut letzten Meldungen machen eBook-Verkäufe lediglich 2 Prozent des gesamten Buchmarktes aus. Das Wachstumspotential spricht dem heimischen Markt hingegen niemand ab, was sich auch in einem immer härter werdenden Konkurrenzkampf äußert. Zuletzt hat Amazon den Preis für das Kindle-Basismodell in Deutschland auf 69 Euro gesenkt, während der Preis in Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien weiterhin bei 79 Euro liegt.