PWM-Flackern beim Kobo Forma?

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Der Kobo Forma ist eine der interessantesten Neuervorstellungen des heurigen eReader-Jahres. Der 8 Zoll große eBook Reader sieht auf den ersten Blick zwar aus wie ein Doppelgänger des Kindle Oasis, bringt aber doch ein paar nützliche (Nachtlicht) und interessante (flexible Mobius-Displaytechnik) Neuerungen mit, die es beim Amazon-Konkurrenten nicht gibt.

Dummerweise bekommt man den Kobo Forma hierzulande nicht direkt, denn der Tolino-Technologiepartner Rakuten Kobo verkauft in Deutschland seit geraumer Zeit keine Lesegeräte mehr. Interessenten müssen das High-End-Modell also aus dem nächstgelegenen EU-Land importieren.

Das sollte man sich aber möglicherweise zweimal überlegen, denn aktuell schwirren Berichte herum, wonach der Kobo Forma bei der Beleuchtung nicht auf DC-Modulation, sondern auf Pulsweitenmodulation (PWM) setzt. PWM sorgt üblicherweise für nicht sichtbares Licht-Flackern, verursacht bei manchen Personen aber trotzdem Unwohlsein (siehe unten).

Videos machen mögliches PWM sichtbar

Bei Reddit und Mobileread gibt es dazu eigene Themen, die (aktuell) zwar noch nicht viel Zulauf haben, allerdings zwei interessante Videos enthalten. Diese zeigen ein durch die Kamera sichtbar gemachtes Lichtflackern.

Eines der beiden Videos wurde in Zeitlupe mit 240 Bildern pro Sekunde aufgenommen, sodass der Effekt deutlich ersichtlich ist:


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Das Ganze ist deshalb erwähnenswert, da PWM in der Vergangenheit oftmals für Kopfschmerzen und Überanstrengung der Augen verantwortlich gemacht wurde. Viele Monitorhersteller bieten daher Modelle mit DC-Modulation als flackerfreie Alternative an. Auch die allermeisten eBook Reader nutzen flackerfreie Beleuchtungssteuerungen.

Wieso kann PWM problematisch sein?

Nun ist natürlich nicht automatisch gesagt, dass alle Kobo Forma Nutzer Probleme durch die mutmaßlich in Verwendung befindliche PWM-Ansteuerung bekommen. Wie sehr man davon beeinflusst wird, hängt von der PWM-Frequenz und individuellen Empfindlichkeiten ab. Eine ausführliche Beschreibung zu dem Thema gibt’s hier.

Kurz gesagt: Zur Helligkeitsregelung wird die Beleuchtung schnell ein- und ausgeschaltet. Je heller der Bildschirm erscheinen soll, desto länger dauern die Leuchtphasen. Je schneller dieser Prozess geschieht, desto unsichtbarer ist dieser für die meisten Nutzer.

Problematisch ist das deshalb, da manche Personen auf solch schnelles Flackern empfindlich mit Kopf- oder Augenschmerzen reagieren. Der Grund dafür ist nicht ganz klar, es wird aber spekuliert, dass dies mit schnellen, andauernden Anpassungen der Pupillen zu tun haben könnte.

Problem beim Kobo Forma?

Nun stellt sich natürlich die Frage, ob der Kobo Forma generell davon betroffen ist. Wie bereits erwähnt, zeigen zwei Videos deutliches Flackern, sodass man davon ausgehen darf, dass zumindest ein Teil der Geräte auf PWM zur Beleuchtungssteuerung setzt.

Andererseits gibt’s aber sowohl bei Reddit, als auch bei Mobileread Stimmen, die trotz Zeitlupenaufname kein Lichtflackern entdecken können. Es stellt sich daher die Frage, ob es verschiedene Versionen gibt oder ob dies mit unterschiedlichen Kameraeinstellungen zusammenhängt.

Deutsche Interessenten – die wissen, dass sie empfindlich auf PWM reagieren – sind gut beraten, die weitere Entwicklung zu dem Thema abzuwarten, bevor sie das Gerät importieren. Sollte sich die in den Videos geäußerte Vermutung bestätigen, wäre das jedenfalls bedauerlich. Inbesondere weil E-Ink Lesegeräte ihren Siegeszug antreten konnten, weil sie von solchen Themen (weitestgehend) verschont blieben. Im ALLESebook-Test kämpfte der Onyx Boox T68 vor einigen Jahren mit einem ähnlichen Problem.

Man darf hoffen, dass die Tolino-Partner bei der Übernahme künftiger Kobo-Modelle auf solche Dinge achten und kein unverändertes eReader-Modell mit PWM-Ansteuerung in Deutschland erscheinen wird.

Mehr zum Thema

Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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