Kindle Paperwhite 2 Update 5.4.2 bringt FreeTime und Cloud-Sammlungen
Der neue Kindle Paperwhite gehört aktuell zu den besten eBook Readern am Markt. Dabei stärkt nicht nur die ausgezeichnete Hardware mit dem exklusiven E-Ink Carta Bildschirm die Position des Geräts, sondern auch der große Funktionsumfang. Damit gibt sich Amazon aber noch nicht zufrieden, denn das Unternehmen stattet den eBook Reader mit dem neu erschienen Update 5.4.2 mit weiteren Funktionen aus. Das Update lässt sich über WLan aufspielen, oder direkt auf der Amazon-Homepage herunterladen und manuell installieren.
Die drei größten Neuerungen umfassen Kindle FreeTime, die Cloud-Sammlungen und die Goodreads-Einbindung.
Kindle FreeTime
Bei Kindle FreeTime handelt es sich um eine Erweiterung, die darauf abzielt den Kindle Paperwhite für Kinder bzw. Eltern mit Kindern interessanter zu machen. Kindle FreeTime funktioniert dabei als System im System, d.h. es handelt sich um eine völlig abgeschottete Benutzeroberfläche, in der nur eigens hinzugefügte eBooks gelesen werden können.
Welche eBooks das sind, bestimmen der Geräteinhaber bzw. die Eltern. Nachdem man einen Benutzer hinzugefügt hat, kann man die einzelnen Titel wie einer Sammlung hinzufügen. Änderungen an der Buchauswahl und an den sonstigen Kontoeinstellungen sind durch ein Passwort beschränkt.
Ist die Einrichtung erledigt, kann Kindle FreeTime über das erweiterte Menü oder das FreeTime-Cover am Startbildschirm geöffnet werden. Die FreeTime-Oberfläche unterscheidet sich dabei nicht vom regulären Startbildschirm, d.h. die eBooks werden in einer Cover- oder einer Listenansicht angezeigt.
Die sonstige Funktionalität ist aber deutlich beschränkt, d.h. es können innerhalb von Kindle FreeTime keine Sammlungen angelegt werden, der Kindle Shop ist nicht zugänglich und der Internet-Browser ist ebenfalls verschwunden. Einzig der Vokabeltrainer ist als erweiterte Funktion verfügbar. Die eingeschränkte Funktionalität macht aber durchaus Sinn, denn so lassen sich die möglichen Ablenkungen für das Kind minimieren und das gesetzte Leseziel leichter erreichen.
Ein Leseziel lässt sich in Minuten festlegen (z.B. 30 Minuten pro Tag), wobei der Kindle Paperwhite eine genaue Statistik über die Aktivitäten führt. D.h. man kann sich die tägliche Leseaktivität einer ganzen Woche ansehen. Auch eine Monats- und Gesamtansicht sind vorhanden. Diese umfasst folgende Punkte:
- Abzeichen
- Minuten bis zum Tagesziel / Erreichte Tagesziele
- Seiten gelesen
- Minuten gelesen
- Beendete Bücher
- Wörter nachgeschlagen
Abzeichen sind virtuelle Belohnungen, die die Lesemotivation erhöhen sollen. Das kennt man bereits von Kobo, wo es ein ähnliches System gibt. Die Abzeichen umfassen aktuell:
- Bücherwurm (Tagesziel erreicht)
- Überflieger (Tagesziel übertreffen – um 100 Minuten)
- Super-Bücherwurm (Tagesziel an 7 aufeinanderfolgenden Tagen erreichen)
- Elite-Bücherwurm (Tagesziel an 30 augeinanderfolgenden Tagen erreichen)
- Buch gelesen (Lies ein Buch zu Ende)
- Leseanfänger (50 Seiten gelesen)
- Kurzstreckenleser (100 Seiten gelesen)
- Lesesprinter (500 Seiten gelesen)
- Tausendseiter! (1.000 Seiten lesen)
- Marathonlesen (10.000 Seiten lesen)
Um Kindle FreeTime wieder zu verlassen, muss man das zuvor gesetzte Kennwort eingeben. Erst dann landet man wieder am regulären Startbildschirm mit allen Funktionen, allen eBooks und hat Zugriff auf die Geräteeinstellungen.
Cloud-Sammlungen und Goodreads
Die zweite Neuerung ist nicht ganz so groß, aber dennoch durchaus praktisch. Es ist nun möglich, Sammlungen mit der Cloud zu synchronisieren. So kann man auch in der Cloudansicht (die ja am Startbildschirm umschaltbar ist) eine gewisse Ordnung bewahren, wobei aber weiterhin nur eBooks synchronisiert werden, die auch bei Amazon gekauft wurden.
Als dritte Erweiterung hat Goodreads Einzug gehalten – allerdings nur für US-Kunden. Als deutscher Kunde merkt man von der Goodreads-Integration nichts, weshalb wird jetzt auch nicht weiter darauf eingehen werden.
Unterm Strich ist das Update jedenfalls durchaus interessant, denn mit Kindle FreeTime erweitert Amazon den Einzugsbereich des eBook Readers noch weiter. Kein anderer Hersteller bietet so umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten um die Funktionen des Lesegeräts für Kinder anzupassen bzw. einzuschränken.
Allerdings kann man für die Zukunft erwarten, dass auch andere Hersteller vermehrt auf eine bessere Funktionalität für Eltern und Kinder setzen. So z.B. auch PocketBook, die bereits eine Android-App für genau diesen Zweck anbieten. Man darf gespannt sein, ob dies auch irgendwann auf den PocketBook eBook Readern zu finden sein wird.
Amazon stärkt seine Position als eBook-Spezialist jedenfalls weiter und zeigt, dass der eBook Reader Markt durchaus noch Platz für innovative Ideen hat.