TEST: Sony PRS-T3S

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Der Sony PRS-T3S ist die eBook.de-Sonderedition des regulären Sony eBook Reader Modells. Der PRS-T3S unterscheidet sich vom PRS-T3 in erster Linie durch sein fehlendes Frontcover. Der Wegfall der Schutzhülle macht sich nicht nur bei der Handhabung, sondern auch beim Preis bemerkbar: Der Sony PRS-T3 ist um 30 Euro günstiger.

Und obwohl die beiden Geräte eigentlich baugleich sind, gibt es doch ein paar nennenswerte Unterschiede – sowohl bei der Software, als auch bei der Hardware. Wir haben den Sony PRS-T3S deshalb nochmal durch eine verkürzte Version unsere Testparcours geschickt und die Eindrücke nachfolgend festgehalten.

Anmerkung: Da die Funktionalität des Sony PRS-T3S mit der des PRS-T3 identisch ist, wird die Software hier nicht nochmals beschrieben. In erster Linie dient dieser Kurztest dazu, die Unterschiede zum PRS-T3 aufzuzeigen. Die Softwarefunktionen werden im Sony PRS-T3 Test ausführlich beschrieben.

Sony PRS-T3 im Video-Kurztest

Das nachfolgende Video zeigt den regulären Sony PRS-T3 im Video-Test. Abgesehen von der Bauform (und die nachfolgend genannten Punkte) unterscheiden sich die Geräte kaum, sodass die gezeigten Funktionen und dazu gemachten Kommentare auch in dieser Form für den Sony PRS-T3S Geltung haben. Alle Unterschiede werden im nachfolgenden Text nochmal einzeln besprochen.


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Unboxing und Verarbeitung

Wie bereits erwähnt, wird der größte Unterschied des Sony PRS-T3S im Vergleich zum PRS-T3 direkt beim Auspacken des Geräts ersichtlich: Das Cover fehlt.

Als Umsteiger von einem Sony PRS-T1 oder T2 fällt das aber eigentlich nicht weiter auf, denn die haben ja auch keine integrierten Schutzhüllen. Der PRS-T3S unterscheidet sich aber dennoch von den anderen eBook Readern, denn die Rückseite des Geräts ist weiterhin abnehmbar. D.h. man kann den mit einfachen Plastikklammern befestigten Deckel einfach runternehmen und z.B. gegen ein Leuchtcover auswechseln.

Allerdings muss man die Rückseite auch so gelegentlich abnehmen, denn der Speicherkarteneinschub befindet sich jetzt unter dem Deckel.

Bei der Handhabung des Sony PRS-T3S macht sich das niedrige Gewicht sofort positiv bemerkbar. Der Sony PRS-T3 wiegt mitsamt Cover rund 200 Gramm, was für einen eBook Reader mit Hülle zwar sehr wenig ist, aber dennoch deutlich mehr als die 160 Gramm des coverlosen PRS-T3S.

Die Handhabung des Sony PRS-T3S gestaltet sich sehr komfortabel

Dieser Umstand macht sich in meinen Augen bei der gesamten Handhabung des Geräts angenehm bemerkbar. Mit durchschnittlich großen Händen lässt sich der eBook Reader auch ganz einfach von hinten anfassen und halten. Beim PRS-T3 ist das mit der eingebauten Hülle aufgrund des größeren Umfangs nicht ganz so einfach möglich. Aber auch sonst liegt der PRS-T3S einfach besser und lockerer in der Hand.

Die Kritik darf man aber nicht falsch verstehen: Auch der reguläre Sony PRS-T3 ist ein wunderbar kompakter eBook Reader, der im Vergleich zu anderen Geräten mit Hülle ein echter Winzling ist. Allerdings spielt der coverlose Sony PRS-T3S die Rolle des kompakten 6 Zöllers einfach besser.

Ansonsten unterscheiden sich die beiden Geräte verarbeitungstechnisch – wie erwartet – nicht. Der Sony PRS-T3S ist weiterhin ausgezeichnet verarbeitet und auch die Tasten haben einen guten, knackigen Druckpunkt. Dank der unterschiedlichen Formen und klaren Abgrenzung bzw. Abstände zueinander, kann man die Knöpfe auch problemlos ertasten.

Der Sony PRS-T3S kommt ohne integriertes Cover aus

Unterm Strich hinterlässt der Sony PRS-T3S in meinen Augen einen besseren Eindruck als der „normale“ PRS-T3. Allerdings muss man hier auch natürlich anmerken, dass es in weiten Teilen einfach eine Frage des persönlichen Geschmacks ist, ob man lieber einen eBook Reader mit oder ohne Hülle benutzt. Von daher empfiehlt es sich eventuell einen Elektronikfachhandel aufzusuchen und den normalen Sony PRS-T3 einfach mal in die Hand zu nehmen. Das Sondermodell PRS-T3S gibt’s allerdings nur bei Libri (eBook.de und Partnerbuchhandlungen).

Display

Der Bildschirm des Sony PRS-T3S ist natürlich der gleiche wie beim PRS-T3. Daher wollte ich diesen Punkt eigentlich komplett wegfallen lassen. Allerdings zeigt sich hier die Serienstreuung bei E-Ink Bildschirm so deutlich, dass ich mich doch dazu entschlossen habe, das Display des PRS-T3S hier kurz zu beschreiben.

Vorweg noch ein paar kurze Worte zur Technik: Der Sony PRS-T3S nutzt einen E-Ink Pearl Bildschirm mit einer Auflösung von 1024x758 Pixel. Ebenfalls mit dabei ist die sogenannte Regal-Technik, die dafür sorgen soll, dass der Ghosting-Effekt bei partiellem Bildaufbau minimiert wird.

Wie auch das reguläre Modell, verfügt auch der Sony PRS-T3S über keine eingebaute Beleuchtung und ist bei den 6 Zoll Neuvorstellungen damit auf weitem Feld alleine. Allerdings kann man das zuvor bereits genannte Leuchtcover nutzen, um den Bildschirm mit einer extern angebrachten Lampe auszuleuchten.

Weiterhin setzt Sony konsequent auf einen Infrarot-Touchscreen, der keine störende Plastikfläche über dem Bildschirm benötigt. Der PRS-T3S ist damit (neben dem PRS-T3) die einzige eBook Reader Neuerscheinung in diesem Jahr, die einen solch kompromisslosen Fokus auf den Bildschirm besitzt.

Serienstreuung: Der Bildschirm des PRS-T3S (rechts) ist etwas heller als bei unserem PRS-T3 Testgerät (links)

Serienstreuung beim Bildschirm

Auch der Vorgänger des PRS-T3S hat auf eben diese Kompromisslosigkeit gesetzt. Das hat dem Sony PRS-T2 einen exzellenten Ruf eingebracht, denn der Bildschirm des Geräts ist bei gleichzeitig geringem Schwarzwert sehr hell. Das Kontrastverhältnis betrug beim PRS-T2 damit ungeschlagene 13:1. Der Sony PRS-T3 konnte in unserem Test nicht ganz an die Werte des Vorgängers anschließen, aber weiterhin mit einer sehr guten Ablesbarkeit bei einem Verhältnis von 12:1 überzeugen.

Schon bei der damaligen Veröffentlichung unseres Tests wurden Stimmen laut, wonach die Serienstreuung bei Displays durchaus für die minimale Verschlechterung im Vergleich zum Vorgänger verantwortlich sein könnte. Erfahrungsgemäß ist das durchaus richtig und lässt sich beim Sony PRS-T3S nun auch wunderbar erkennen.

Wie die nachfolgende Mikroskop-Aufnahme zeigt, ist der Bildschirm des Sony PRS-T3S geringfügig heller als bei unserem PRS-T3 Testgerät. Das liegt aber natürlich nicht an unterschiedlichen Bildschirmtechnologien, sondern ist einfach der Streuung auf die Produktion der Technik zurückzuführen.

Serienstreuung unter dem Mikroskop: Trotz identischer Hardware ist der Bildschirm des Sony PRS-T3S ein bisschen heller

Zusammen mit dem etwas helleren Bildschirmhintergrund (PRS-T3: 83 auf L*; PRS-T3S: 86 auf L*) ist allerdings auch der Schwarzwert in gleichem Maße gewachsen (PRS-T3: 10 auf L*; PRS-T3S: 13 auf L*). Trotz der unterschiedlichen Helligkeitswerte bleibt der maximale Kontrastwert damit identisch und beträgt auch beim Sony PRS-T3S 12:1.

Kontrastverhältnis ohne Beleuchtung (höher ist besser)

Weniger Ghosting dank „Regal“ und Serienstreuung

Letztendlich hat die Serienstreuung also keine Auswirkungen auf den Kontrast. Anders sieht das hingegen bei der Regal-Technik aus.

Bei der Regal-Technik handelt es sich um die Möglichkeit den Bildschirm ohne vollständige Seitenaktualisierung (d.h. ohne Flackern) von Ghosting zu befreien. Laut Sony benötigt der PRS-T3S nur alle 4 Stunden einen vollständigen Bildschirmaufbau. Während das Versprechen beim Sony PRS-T3 in der Praxis einen etwas zwiespältigen Eindruck hinterlassen hat, sieht das beim PRS-T3S erstaunlicherweise schon besser aus. Der Ghosting-Effekt bei unserem PRS-T3S Testgerät ist im Normalfall tatsächlich fast unsichtbar.

Beim getesteten Sony PRS-T3 ist der Ghosting-Effekt zwar auch sehr gering, allerdings eben doch sichtbarer als beim jetzt getesteten PRS-T3S. Die Ursache für diesen Unterschied dürfte im etwas helleren Display liegen. Dadurch, dass die Tintenpartikel geringfügig heller zu sein scheinen, sind sie auch nach einem Seitenwechsel nicht mehr so gut sichtbar, wie beim dunkleren PRS-T3.

Der Bildschirm des Sony PRS-T3S kann am Ende jedenfalls durchaus überzeugen und dank etwas besseren Ghosting-Verhaltens gefällt er mir auch besser als beim PRS-T3-Testgerät. Es ist aber wichtig nochmal anzumerken, dass der Unterschied nicht durch eine Hardwarerevision oder andere Technik zustande gekommen ist, sondern schlicht auf eine normale Serienstreuung in der Produktion zurückzuführen ist. Das „Problem“ haben allerdings alle Hersteller gleichermaßen. In diesem Fall zeigt sich allerdings ganz klar, dass diese Streuung keinen Einfluss auf das Kontrastverhältnis hat.

eBook-Kauf

Neben den bekannten Option zur Befüllung des Sony PRS-T3S mit eBooks (USB-Massenspeicher, Calibre, Sony Software, Speicherkarte) gibt’s natürlich auch hier die Möglichkeit den eBook Reader per Online-Shop zu versorgen.

Der bevorzugte eBook-Shop lässt sich einstellen

Als deutscher Nutzer hat man die Wahl zwischen dem Sony Reader Store, eBook.de oder einer Partner-Buchhandlung. Egal welche Auswahl man trifft, die Shop-Verknüpfung wird direkt am Hauptbildschirm platziert und ersetzt den regulären „Reader Store“-Link.

Am interessantesten ist dabei natürlich die Tatsache, dass man die örtliche Buchhandlung mit dem Sony PRS-T3S so unterstützen kann – sofern die über einen Libri-Partnershop verfügt. Mit rund 1.000 Partnershops ist die Auswahl aber jedenfalls recht groß. Will man einen der Libri-Partner nutzen, wählt man den entsprechenden Punkt aus dem Menü. Daraufhin öffnet sich ein Fenster, in dem man den Namen der Buchhandlung eingibt.

So sieht ein typischer Libri-Partnershop aus

Sofern es den Namen der Buchhandlung nur ein einziges mal gibt, wird der Shop direkt geöffnet und man kann sich dort einloggen und einkaufen. Gibt es hingegen mehrere Buchhandlung mit dem Namen (z.B. wenn man nur einen Teil des Namens eingegeben hat), öffnet sich eine Suchergebnisliste, woraus man den gewünschten Händler wählen kann. Es empfiehlt sich in so einem Fall den Buchhandlungsnamen in den Geräteeinstellungen dann zu vervollständigen.

Fazit

Obwohl der Sony PRS-T3S sich technisch nicht vom regulären PRS-T3 unterscheidet, hinterlässt das Gerät bei mir einen besseren Eindruck. Das liegt zunächst am coverlosen Design, das dafür sorgt, dass der eBook Reader einfach besser in der Hand liegt. Denn trotz hervorragender Verarbeitung konnte ich mich bis heute nicht so recht mit der integrierten Hülle des PRS-T3 anfreunden.

Es gibt aber auch zwei andere wichtige Punkte, die ein in meinen Augen besseres Gesamtbild ergeben: Das Display ist etwas heller und liefert noch weniger Ghosting als der ohnehin schon sehr gute PRS-T3 Bildschirm. Den größten Pluspunkt holt sich der PRS-T3S aber ganz klar mit der Möglichkeit den bevorzugten eBook-Shop einzustellen. Diese Option fehlt dem regulären Modell völlig (sofern bei Media Markt & Co. gekauft).

Damit bietet der Sony PRS-T3S tatsächlich etwas, was verschiedene Tolino Partner das eine oder andere mal für sich beansprucht haben: Eine Unterstützung des deutschen Buchhandels. Während bei der Tolino-Allianz allerdings nur die Filialisten Weltbild, Thalia und Hugendubel gemeint sind, betrifft das beim Sony PRS-T3S auch tatsächlich den unabhängigen Buchhandel ums Eck. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der Buchhändler einen Libri-Partnerschop betreibt und man diesen nutzt.

Mit dem Sony PRS-T3S kann man direkt am Gerät beim lokalen Buchhändler einkaufen

Die sonstigen Funktionen des PRS-T3S unterscheiden sich erwartungsgemäß nicht vom PRS-T3, weshalb die gleichen Kritikpunkte gelten. Der Größte davon betrifft natürlich die eingebaute Beleuchtung – bzw. die Tatsache, dass sie fehlt. Sony ist leider nicht auf den Leucht-Zug aufgesprungen, den nun alle anderen Hersteller nutzen und verpasst meiner Meinung nach eine Chance die in Deutschland ansonsten gute Marktposition zu festigen.

Zum Glück gibt es zumindest ein beleuchtetes Cover, mit dem man diesen Umstand halbwegs umgehen kann. All jene die auf eine eingebaute Beleuchtung verzichten können, bekommen mit dem Sony PRS-T3S jedenfalls einen sehr guten eBook Reader zu einem angemessenen Preis. Insgesamt beträgt die Testnote wieder gute 1,7.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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