Deutschland: Fünf Prozent besitzen einen eBook Reader

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Die Verbreitung von dedizierten eBook Readern mit eInk Bildschirm ist in den USA besonders hoch, was mitunter als Grund angegeben wird, weshalb die Verkaufszahlen dort seit 2011 rückläufig sind und immer wieder das Ende der eBook Reader prophezeit wird. Tatsächlich dürfte das geringere Umsatzvolumen aber auch damit zusammenhängen, dass es nur wenige Gründe gibt einen gut funktionierenden eBook Reader in Rente zu schicken und einen neuen zu holen. Im Gegensatz zum Tablet- und Smartphone Markt, sind die Techniksprünge bei eReadern über lange Zeit relativ gering geblieben.

Aber nicht nur die US-Verkaufszahlen sind interssant, sondern auch die in Deutschland. Im Gegensatz zum US-Markt, wächst der deutsche eBook(-Reader)-Markt stärker denn je. Wie Kollege Ansgar von E-Book-News unter Berufung auf die Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse 2013 (AWA 2013) berichtet, besitzen bereits 5,2 Prozent der Deutschen über 14 Jahren einen eBook Reader. Das entspricht rund 3,66 Millionen Personen. Weitere 2,49 Millionen bzw. 3,5 Prozent planen die Anschaffung eines Lesegeräts in den nächsten ein bis zwei Jahren.

6 Prozent der Befragten (4,22 Millionen) geben an, in den letzten 12 Monaten zumindest ein eBook gekauft zu haben. Bei 12,3 Millionen verkauften eBooks im Jahr 2012 würde das bedeuten, dass damit pro Person im Schnitt rund 3 eBooks verkauft wurden.

Erwähnenswert ist außerdem, dass in der zweiten Jahreshälfte ein deutliches Wachstum erfolgt ist. D.h. für das erste Halbjahr 2012 beträgt der Anteil der verkauften eBooks lediglich rund ein Drittel. Das Gros (d.h. fast zwei Drittel) der verkauften eBooks im Jahr 2012 ging erst in der zweiten Jahreshälfte über den virtuellen Ladentisch.

Papier nach wie vor am liebsten

Das gute alte Buch braucht sich allerdings noch keine Sorgen zu machen, denn die Mehrheit (66,9 Prozent) gibt nach wie vor an, am liebsten auf Papier zu lesen. Nur 5,9 Prozent der Befragten lesen lieber am Bildschirm, immerhin 21,7 Prozent machen keinen Unterschied zwischen Papier und Bildschirm. Der Anteil von über 20 Prozent ist deutlich größer als jener der eBook Reader Besitzer, womit hier auch reguläre LCD-Bildschirme eingeschlossen sind. Damit bestätigt sich auch gewissermaßen der Trend zum Tablet, wobei aufgrund der fehlenden Unterscheidung im AWA Bericht leider keine genauere Analyse möglich ist.

Die Zahlen belegen jedenfalls auch für eBook Reader ein weiteres Wachstumspotential von fast 70 Prozent. Diese Prognose stimmt auch in etwa mit den Daten von Bitkom überein, wonach im Jahr 2013 ein Wachstum von 78 Prozent bei eBook Readern erfolgen soll.

Sollten alle Befragten ihre Kaufabsicht in die Tat umsetzen, dann hätte 2013 zumindest ca. jeder elfte Deutsche über 14 Jahren einen eBook Reader. Zum Vergleich: In den USA besitzt inzwischen jeder Vierte ein dediziertes Lesegerät. Was hier allerdings nicht eingeflossen ist, sind verschenkte eBook Reader die jedenfalls in der Weihnachtszeit eine nicht unerhebliche Rolle spielen dürften. Der eBook-Reader-Anteil könnte somit noch deutlicher wachsen.

Bildquelle: Andreas Neufahrt, flickr

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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