Mit Amazon Dash nie wieder aus dem Haus gehen

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Amazon arbeitet seit Jahren daran das eigene Sortiment so weit auszubauen, dass man bald wohl keinen Fuß mehr in einen traditionellen Supermarkt setzen muss, um sich selbst zu versorgen – Amazon liefert alles. In den USA ist Jeff Bezos mit Amazon Fresh diesem (seinem) Traum schon recht nahe gekommen.

Amazon Fresh ist ein eigener Shop-Bereich der speziell auf den Verkauf von Lebensmittel ausgelegt ist. Da es dafür aber natürlich eine eigene Logistik benötigt, die nicht dem typischen Lagerhallenaufbau Amazons entspricht, ist das Angebot bisher nur auf drei Regionen in den USA beschränkt (Seattle, San Francisco und Süd-Kalifornien).

Amazon Fresh auch in Deutschland?

Dass Amazon sich nicht mit dem Status Quo zufrieden gibt, ist nichts neues. Auch mit Amazon Fresh hat der Versandriese offenbar noch Großes vor. Gestern wurde recht unerwartet ein neues Elektronikgerät vorgestellt: Der Amazon Dash. Dabei handelt es sich um einen kompakten LED-Barcodescanner für zuhause. Die Idee dahinter ist einfach: Immer wenn einem gerade irgendetwas ausgeht, nimmt man Amazon Dash zur Hand und scannt den Artikel ein. Gibt’s keinen Barcode (wie z.B. bei Obst, Gemüse, oä.) dann kann man die eingebaute Spracherkennung nutzen, die sich ebenfalls mit einem Knopfdruck aktivieren lässt.

Die Bestellung erfolgt dann allerdings wieder über die Amazon-Homepage, denn Dash dient nur dazu den Warenkorb zu füllen. Die Menge der jeweiligen Produkte muss man am Computer eingeben. Amazon verteilt den Amazon Dash kostenlos an ausgewählte Prime Fresh Kunden. Ob das Gerät auch in Zukunft kostenlos bleibt, ist nicht bekannt.

Grundvoraussetzung zur Nutzung ist ein Amazon Prime Fresh Account, der nach der 30 tägigen Testphase mit jährlich 300 US-Dollar zu Buche schlägt. Amazon liefert die Produkte sowohl am gleichen Tag, als auch am nächsten Morgen an. Die Lebensmittel stammen von den Händlern und Restaurants in der jeweiligen Stadt. Aufgrund des hohen Abo-Preises und des Mindestbestellwertes von 35 US-Dollar richtet sich Amazon Fresh im Moment in erster Linie an eher wohlhabendere Klientel, was wohl auch der Grund sein dürfte, dass man abseits des Firmensitzes in Seattle zunächst in San Francisco und Süd-Kalifornien an den Start gegangen ist.

Ob auch Amazon.de in Zukunft mit einem ähnlichen Angebot starten wird, ist nicht bekannt. Allerdings stehen die Chancen zumindest auf lange Sicht recht gut. Dennoch muss man beachten, dass die Testphase von Amazon Fresh in Seattle mehrere Jahre in Anspruch genommen hat (seit 2007) und erst im vergangenen Jahr die zwei anderen genannten Regionen dazugekommen sind.

Amazon Dash zeigt jedenfalls recht deutlich, wohin die Reise des Versandriesen geht. Man will ein umfassendes Angebot erstellen, um Kunden quasi mit allen Dingen zu versorgen die sie brauchen. Das reicht von Unterhaltung (inkl. Bücher und eBooks), über allerhand Gebrauchsgegenstände bis hin zu Lebensmittel. Das Ziel ist dabei wohl genau das im Titel erwähnte: Nie wieder aus dem Haus gehen zu müssen, um die täglichen Besorgungen zu erledigen. Ob das erstrebenswert ist, steht auf einem anderen Blatt.


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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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