Amazon geht offline; Kindle im stationären Handel

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Neuesten Berichten zufolge kooperiert Amazon in Sao Paolo mit Superfone, einem großem brasilianischen Handy-Händler, um seine Kindle Geräte in Einkaufszentren anbieten zu können. Das Shopprinzip nach welchem vorgegangen wird, nennt sich „Popup Store“, was bedeutet, dass eine zeitlich befristete Geschäftsstelle, ähnlich einem Kiosk, eröffnet wird und man damit nach einigen Monaten zu einem neuen Standort weiterzieht.

Die Idee Kindle-Geräte auf eigens dekorierten Ständen zu verkaufen, ist allerdings nicht neu. Bereits seit Mai 2011 vertreibt Amazon auf ähnlichen Ständen in den USA die Kindle Hardware bei AT&T. Ungewöhnlich hierbei ist allerdings der schnelle Start in den stationären Handel. Erst im Dezember 2012 ist die Kindle-Plattform in Brasilien an den Start gegangen. Aber vermutlich liegt dies daran, dass man den Kindle auf der brasilianischen Amazon-Homepage gar nicht direkt erwerben kann. Aufgrund der Marktstruktur setzt Amazon nämlich auch im Online-Handel auf einen Partner – zumindest im Moment.

Brasilien gilt als wichtiger Wachstumsmarkt für eBooks, weshalb auch Kobo vor kurzem dorthin expandiert ist. Die Kindle Geräte kosten bei den Superfone-Ständen jedenfalls gleich viel wie auf der Amazon-Homepage. Für 299 Reais (ca. 110 Euro) geht das Kindle-Basis-Modell über den Ladentisch.

Jedenfalls darf man annehmen, dass Amazons Entwicklung, sich Partner im stationären Handel zu suchen, weiter anhält. Auch hierzulande kooperiert Amazon mit Händlern wie Media Markt, Saturn, oder Karstadt. Damit erweitert Amazon seine Zielgruppe auch auf jene Personen, welche nicht online einkaufen möchten bzw. den stationären Handel unterstützen wollen. Vor einiger Zeit sind auch Gerüchte aufgekommen, wonach Amazon in der Heimatstadt Seattle eine eigene Geschäftsstelle eröffnen will, um den stationären Handel zu testen.

Interessant ist hierbei, dass einige der genannten Partner sich mit der der Amazon-Kooperation einen direkten Konkurrenten ins Haus holen. Im Fall von Media Markt und Saturn gilt dies nicht nur für das gesamte Elektronikgeschäft, sondern im Speziellen auch für die eBook-Shops welche beide Elektronikketten betreiben. Deren ePub-eBooks sind nicht mit den Kindle-Geräten kompatibel, womit der Verkauf der Amazon-Geräte deren eBook-Verkäufen letztendlich nicht gerade förderlich sein dürfte. Hier kann man natürlich den Eindruck gewinnen, dass man nicht so recht an den Erfolg der eigenen Shoplösung glaubt.

firstmattheo hat zu diesem Artikel beigetragen – Danke!

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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